Also wahrlich, Zeug gibt's. Zum Beispiel Witze zum Mitnehmen. Oder besser, Witze to go, wie es neudeutsch heißt. Leider nicht in Würzburg, sondern nur in Nürnberg und in Dortmund. Dort haben Spaßvögel Kaugummi- zu Witze-Automaten umfunktioniert. Man wirft 20 Cent rein und zieht dann Gags und Kracher wie diesen: "Was passiert, wenn man Cola und Bier zusammen trinkt? Man colabiert!" Hahahammer. Einmal kurz durchgelacht, und der Tag ist gerettet. Könnte man auch mal mit einem Automaten ausprobieren, der "Würzburger Wahrheiten" ausspuckt - beispielsweise diese: "Was ist der Unterschied zwischen der CSU und dem VdK? Keiner. Echt wahr!"
Sie verstehen den Witz nicht? Den kann Ihnen CSU-Stadträtin Sabine Wolfinger erklären, wobei sie ihn bestimmt nicht so witzig findet wie unsereiner. Die gute Frau Wolfinger ist nämlich auch Ortsvorsitzende des VdK-Dürrbachtal und hat bei ihrer ganzen Ehrenämterei ein bisschen was vermischt. Bei VdK-Einladungsschreiben hat sie ihre CSU-Visitenkarte mit eingetütet, auf der VdK-Facebook-Seite für ihre Wahlveranstaltung geworben und bei Wahlplakaten für ihren CSU-Ortsverband Stadtmitte 1 war als Verantwortliche "VdK, Sabine Wolfinger" aufgedruckt.
CdK oder VSU kann man schon mal durcheinanderbringen
Während die Grüne Jugend dahinter den möglicherweise größten Parteispendenskandal der Würzburger Nachkriegsgeschichte vermutet, ist die Wahrheit eventuell eine ganz einfache. Auf einem der Plakate wirbt Wolfinger für "Hanf - Heilpflanze aus der Region für die Region" und hat dabei vielleicht die falsche Hanfsorte ausprobiert. Da kann man CdK, VSU oder wie auch immer die heißen, schon mal durcheinanderbringen. Hauptsache Wolfinger steht drauf.
Warum Würzburg an einem Dreiländereck liegt
Wie auch immer. Wolfinger und die CSU sind ins Schwimmen geraten, aber noch nicht baden gegangen, womit wir bei einer weiteren berauschenden Nachricht wären: Seit Sonntag können wir uns endlich im neuen Nautiland tummeln. Geblieben vom alten Bad ist neben dem Angebot, dass man erfreulicherweise auch im neuen wieder schwimmen kann, lediglich der Name. Doch diesen will Bäder-Chef Jürgen Athmer künftig philosophisch verstanden wissen. Das Nautiland sei nicht nur eine schnöde Schwimmstätte, sondern "ein Land, wo jeder gleich ist". Er sehe es als gesellschaftlichen Auftrag, dort alle Alters- und sozialen Schichten zusammenzuführen, wo jeder seinen Spaß habe.
Das klingt, mal abgesehen vom Spaß, ein bisschen nach Sozialismus und DDR, wobei diese im Nautiland tatsächlich wieder auflebt - wenigstens optisch: Eine große Mauer trennt die besser bezahlenden Saunabesucher von den Schwimmbadgästen. Wachtürme gibt's aber keine. Nur einen Sprungturm.
Was der Würzburger Wahrheiten-Automat dazu ausspuckt: "Wo liegt eigentlich Würzburg? Am Dreiländereck - von Frauen-, Hub- und Nautiland. Echt wahr!"