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Kreis Schweinfurt
Jahresrückblick 2023: Diese 8 Nachrichten haben die Menschen in Stadt- und Landkreis Schweinfurt bewegt
Im Jahr 2023 war einiges los. Acht Geschichten sind den Schweinfurterinnen und Schweinfurtern besonders in Erinnerung geblieben. Eine Übersicht.
Es sind Bilder wie diese, die in Erinnerung bleiben: Eine Reportage lieferte 2023 exklusive Einblicke in das Leben der Menschen im Ankerzentrum in Geldersheim.
Foto: René Ruprecht | Es sind Bilder wie diese, die in Erinnerung bleiben: Eine Reportage lieferte 2023 exklusive Einblicke in das Leben der Menschen im Ankerzentrum in Geldersheim.
Marcel Dinkel
 und  Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 29.12.2023 02:52 Uhr

Sie brachten die Menschen zum Weinen, Nachdenken und Staunen. Auch in diesem Jahr hat das Leben besondere Geschichten und packende Schicksale geliefert. Acht davon hat die Redaktion ausgewählt und zum Jahresende in einer Übersicht zusammengefasst. Menschen, die ihre Erlebnisse über Flucht, Freude, Trauer und Hoffnung geteilt haben.

1. Aus Liebe zu ihrem behinderten Kind: "Holger darf weiterleben"

Vater Helmut, Sohn Holgerund Mutter Ingrid Kuypers in ihrer Wohnung in Gochsheim.
Foto: Torsten Leukert  | Vater Helmut, Sohn Holgerund Mutter Ingrid Kuypers in ihrer Wohnung in Gochsheim.

Für ihre Kinder würden die meisten Eltern wahrscheinlich alles Erdenkliche tun, um ihnen ein schönes Leben zu ermöglichen. Dieser Grundsatz gilt auch für Helmut und Ingrid Kuypers aus Gochsheim. Seit 46 Jahren pflegt das Ehepaar ununterbrochen seinen schwer behinderten Sohn Holger. Für diesen aufopferungsvollen Pflegeeinsatz erhielt Vater Helmut kürzlich sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande in der Würzburger Residenz. Über die bedingungslose Liebe zweier Eltern zu ihrem Kind.

2. "Fast unmöglich zu beschreiben": Was der Schweinfurter Bestatter Marco Pfister im Erdbebengebiet in der Türkei erlebte

Durch seine Geschichte kamen die Bilder aus dem Erdbebengebiet Schweinfurt nahe: Der Bestatter Marco Pfister war im Februar eine Woche lang als Helfer in der Türkei vor Ort.
Foto: Josef Lamber | Durch seine Geschichte kamen die Bilder aus dem Erdbebengebiet Schweinfurt nahe: Der Bestatter Marco Pfister war im Februar eine Woche lang als Helfer in der Türkei vor Ort.

Am frühen Morgen des 6. Februar wurden der Norden Syrien und der Südosten der Türkei von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. In beiden Ländern wurden mehr als 125.000 Menschen verletzt. Fast 60.000 verloren ihr Leben. Um den örtlichen Einsatzkräften bei der Bergung, Desinfektion und Identifizierung der Toten zu helfen, reiste der 38-jährige Schweinfurter Bestatter Marco Pfister unmittelbar nach der Katastrophe mit einer Gruppe des Vereins "DeathCare Embalming-Team Germany" in das Krisengebiet. Der Redaktion hat er erzählt, wie er diese schreckliche Zeit erlebte.

3. "Manchmal komme ich ohne Hilfe nicht aus dem Bett": So leben zwei Unterfranken mit der Diagnose Morbus Bechterew

Andrea Depner aus Haßfurt ist an Morbus Bechterew erkrankt. Übungen aus dem Qigong helfen ihr dabei, mit den Beschwerden umzugehen.
Foto: Josef Lamber | Andrea Depner aus Haßfurt ist an Morbus Bechterew erkrankt. Übungen aus dem Qigong helfen ihr dabei, mit den Beschwerden umzugehen.

Manche Krankheiten sind nicht heilbar. Die rheumatische Erkrankung Morbus Bechterew ist eine davon - und eine unberechenbare noch dazu. Wer an ihr erkrankt, leidet unter starken Schmerzen. Sie ruft Entzündungen entlang der Wirbelsäule hervor, die mit fortschreitendem Verlauf zu einer Verknöcherung der Gelenkumgebung, im Endstadium sogar zu einer vollständigen Versteifung der Wirbelsäule führen können. Von den in Deutschland rund 450.000 Betroffenen, stammen zwei Personen aus Haßfurt und Schweinfurt. Wie sie mit ihrem Leiden leben.

4. Leben zwischen Stockbetten: Ein Tag im Ankerzentrum mit Geflüchteten

Auf engstem Raum leben die Menschen im Ankerzentrum Geldersheim. 
Foto: René Ruprecht | Auf engstem Raum leben die Menschen im Ankerzentrum Geldersheim. 

Noch nie waren so viele Menschen in der unterfränkischen Anker-Einrichtung wie in diesem Jahr. Über 2000 Flüchtlinge lebten Anfang November dort auf engstem Raum, vom Baby bis zum Erwachsenen, Frauen und Männer unterschiedlichster Nationen. Ausgelegt ist die Unterkunft für 1500 Menschen. Einen ganzen Tag begleitete die Redaktion Anker-Leiter Benjamin Kraus und seinen Stellvertreter Yener Yildirim bei ihrer Arbeit und konnte so einzigartige Eindrücke sammeln.

5. Ist mit dem Tod alles vorbei? Der Schweinfurter Neurologe und Chemiker Wilfried Kuhn sagt: Nein

Wilfried Kuhn, früherer Chefarzt der Neurologie am Leopoldina Krankenhaus, beschäftigt sich schon lange mit Nahtoderfahrungen.
Foto: Anand Anders | Wilfried Kuhn, früherer Chefarzt der Neurologie am Leopoldina Krankenhaus, beschäftigt sich schon lange mit Nahtoderfahrungen.

Kaum eine Frage beschäftigt die Menschheit schon so lange, wie die mit Leben nach dem Tod. Auch der Schweinfurter Neurologen Prof. Wilfried Kuhn stellt sich seit Jahrzehnten die Frage über das, was dazwischen und danach ist. Etliche Bücher hat der Mediziner dazu bereits zum Thema Nahtod verfasst. Sein Wissen hat der 71-Jährige in einem Interview geteilt. Einige der Erkenntnisse sind verblüffend.

6. Schweinfurt und sein Wappentier Lasse: Wie Schweinfurt vor 20 Jahren auf den Elch gekommen ist

War vor drei Jahren noch kerngesund: Elch Lasse war lange Zeit das Aushängeschild des Schweinfurter Wildparks.
Foto: Josef Lamber | War vor drei Jahren noch kerngesund: Elch Lasse war lange Zeit das Aushängeschild des Schweinfurter Wildparks.

Seinen 8. Geburtstag konnte Schweinfurts prominentestes Tier leider nicht mehr erleben.
Anfang Mai musste der Elchbulle Lasse überraschend eingeschläfert werden. Grund dafür war eine Lungenfellentzündung. Der Tod des Wildpark-Wappentiers hatte viel Aufsehen erregt. Umso schöner ist es, dass die Geschichte trotz des Verlusts am Ende gut ausgegangen ist. Anfang Dezember sind zusätzlich zur Elchkuh Daya zwei weitere Exemplare ins Elchland im Park eingezogen.

7. Im Klinikum Bethel betäubt, vergewaltigt und gefilmt: Eine Betroffene aus dem Raum Schweinfurt kämpft um Gerechtigkeit

Anna wurde im Evangelischen Klinikum Bethel in Biefefeld von einem Assistenzarzt betäubt, vergewaltigt und gefilmt.
Foto: Lisa Marie Waschbusch | Anna wurde im Evangelischen Klinikum Bethel in Biefefeld von einem Assistenzarzt betäubt, vergewaltigt und gefilmt.

Es war ein Tag im Mai 2019, der ihr Leben für immer ändern sollte. Als Anna wegen Beschwerden das Klinikum Bethel in Bielefeld aufsucht, denkt die damals Anfang 20-Jährige eigentlich an nichts Böses, bis ihr ein schreckliches Verbrechen widerfährt. Ein Assistenzarzt, der Anna damals eigentlich behandeln soll, betäubt und vergewaltigt sie anschließend und zeichnet das Verbrechen auf Video auf. Die junge Frau, die heute im Raum Schweinfurt lebt, leidet noch heute unter den gesundheitlichen Folgen der Tat. Der Redaktion hat sie ihre Geschichte erzählt.

8. "Es wird ein Mädchen": Die Bürgermeisterin von Dingolshausen macht eine Babypause

Erwartet im Frühjahr ein Kind: Dingolshausens Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler wird nach der Geburt eine Amtspause einlegen.
Foto: Josef Lamber | Erwartet im Frühjahr ein Kind: Dingolshausens Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler wird nach der Geburt eine Amtspause einlegen.

Es war eine schöne, aber außergewöhnliche Nachricht, die Nicole Weissenseel-Brendler ihrem Gemeinderat im November verkündete: Sie ist schwanger. Die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Dingolshausen wird also demnächst in die Babypause gehen. Wie lange sie ihren Amtsgeschäften noch nachgeht, will sie je nach Verlauf ihrer Schwangerschaft entscheiden. Die Gemeinde hat sich auf die vorübergehende Auszeit spätestens ab März vorbereitet und zwei neue Stellvertreter gewählt. Die wichtigste Information gibt es zum Schluss: "Es wird ein Mädchen", verrät die Bürgermeisterin.

 
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