Sie brachten die Menschen zum Weinen, Nachdenken und Staunen. Auch in diesem Jahr hat das Leben besondere Geschichten und packende Schicksale geliefert. Acht davon hat die Redaktion ausgewählt und zum Jahresende in einer Übersicht zusammengefasst. Menschen, die ihre Erlebnisse über Flucht, Freude, Trauer und Hoffnung geteilt haben.
1. Aus Liebe zu ihrem behinderten Kind: "Holger darf weiterleben"
Für ihre Kinder würden die meisten Eltern wahrscheinlich alles Erdenkliche tun, um ihnen ein schönes Leben zu ermöglichen. Dieser Grundsatz gilt auch für Helmut und Ingrid Kuypers aus Gochsheim. Seit 46 Jahren pflegt das Ehepaar ununterbrochen seinen schwer behinderten Sohn Holger. Für diesen aufopferungsvollen Pflegeeinsatz erhielt Vater Helmut kürzlich sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande in der Würzburger Residenz. Über die bedingungslose Liebe zweier Eltern zu ihrem Kind.
2. "Fast unmöglich zu beschreiben": Was der Schweinfurter Bestatter Marco Pfister im Erdbebengebiet in der Türkei erlebte
Am frühen Morgen des 6. Februar wurden der Norden Syrien und der Südosten der Türkei von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. In beiden Ländern wurden mehr als 125.000 Menschen verletzt. Fast 60.000 verloren ihr Leben. Um den örtlichen Einsatzkräften bei der Bergung, Desinfektion und Identifizierung der Toten zu helfen, reiste der 38-jährige Schweinfurter Bestatter Marco Pfister unmittelbar nach der Katastrophe mit einer Gruppe des Vereins "DeathCare Embalming-Team Germany" in das Krisengebiet. Der Redaktion hat er erzählt, wie er diese schreckliche Zeit erlebte.
3. "Manchmal komme ich ohne Hilfe nicht aus dem Bett": So leben zwei Unterfranken mit der Diagnose Morbus Bechterew
Manche Krankheiten sind nicht heilbar. Die rheumatische Erkrankung Morbus Bechterew ist eine davon - und eine unberechenbare noch dazu. Wer an ihr erkrankt, leidet unter starken Schmerzen. Sie ruft Entzündungen entlang der Wirbelsäule hervor, die mit fortschreitendem Verlauf zu einer Verknöcherung der Gelenkumgebung, im Endstadium sogar zu einer vollständigen Versteifung der Wirbelsäule führen können. Von den in Deutschland rund 450.000 Betroffenen, stammen zwei Personen aus Haßfurt und Schweinfurt. Wie sie mit ihrem Leiden leben.
4. Leben zwischen Stockbetten: Ein Tag im Ankerzentrum mit Geflüchteten
Noch nie waren so viele Menschen in der unterfränkischen Anker-Einrichtung wie in diesem Jahr. Über 2000 Flüchtlinge lebten Anfang November dort auf engstem Raum, vom Baby bis zum Erwachsenen, Frauen und Männer unterschiedlichster Nationen. Ausgelegt ist die Unterkunft für 1500 Menschen. Einen ganzen Tag begleitete die Redaktion Anker-Leiter Benjamin Kraus und seinen Stellvertreter Yener Yildirim bei ihrer Arbeit und konnte so einzigartige Eindrücke sammeln.
5. Ist mit dem Tod alles vorbei? Der Schweinfurter Neurologe und Chemiker Wilfried Kuhn sagt: Nein
Kaum eine Frage beschäftigt die Menschheit schon so lange, wie die mit Leben nach dem Tod. Auch der Schweinfurter Neurologen Prof. Wilfried Kuhn stellt sich seit Jahrzehnten die Frage über das, was dazwischen und danach ist. Etliche Bücher hat der Mediziner dazu bereits zum Thema Nahtod verfasst. Sein Wissen hat der 71-Jährige in einem Interview geteilt. Einige der Erkenntnisse sind verblüffend.
6. Schweinfurt und sein Wappentier Lasse: Wie Schweinfurt vor 20 Jahren auf den Elch gekommen ist
Seinen 8. Geburtstag konnte Schweinfurts prominentestes Tier leider nicht mehr erleben.
Anfang Mai musste der Elchbulle Lasse überraschend eingeschläfert werden. Grund dafür war eine Lungenfellentzündung. Der Tod des Wildpark-Wappentiers hatte viel Aufsehen erregt. Umso schöner ist es, dass die Geschichte trotz des Verlusts am Ende gut ausgegangen ist. Anfang Dezember sind zusätzlich zur Elchkuh Daya zwei weitere Exemplare ins Elchland im Park eingezogen.
7. Im Klinikum Bethel betäubt, vergewaltigt und gefilmt: Eine Betroffene aus dem Raum Schweinfurt kämpft um Gerechtigkeit
Es war ein Tag im Mai 2019, der ihr Leben für immer ändern sollte. Als Anna wegen Beschwerden das Klinikum Bethel in Bielefeld aufsucht, denkt die damals Anfang 20-Jährige eigentlich an nichts Böses, bis ihr ein schreckliches Verbrechen widerfährt. Ein Assistenzarzt, der Anna damals eigentlich behandeln soll, betäubt und vergewaltigt sie anschließend und zeichnet das Verbrechen auf Video auf. Die junge Frau, die heute im Raum Schweinfurt lebt, leidet noch heute unter den gesundheitlichen Folgen der Tat. Der Redaktion hat sie ihre Geschichte erzählt.
8. "Es wird ein Mädchen": Die Bürgermeisterin von Dingolshausen macht eine Babypause
Es war eine schöne, aber außergewöhnliche Nachricht, die Nicole Weissenseel-Brendler ihrem Gemeinderat im November verkündete: Sie ist schwanger. Die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Dingolshausen wird also demnächst in die Babypause gehen. Wie lange sie ihren Amtsgeschäften noch nachgeht, will sie je nach Verlauf ihrer Schwangerschaft entscheiden. Die Gemeinde hat sich auf die vorübergehende Auszeit spätestens ab März vorbereitet und zwei neue Stellvertreter gewählt. Die wichtigste Information gibt es zum Schluss: "Es wird ein Mädchen", verrät die Bürgermeisterin.