
Dass es beim Rudel "Hohe Rhön" Nachwuchs gibt, ist seit Mitte Juni bekannt. Damals hatten Touristen einen Wolfswelpen im Wald gefunden und mitgenommen. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung des männlichen Welpen zeigten, dass er Nachkomme der Fähe GW3092f und des Rüden GW3519m ist.
Damit war klar, dass der Welpe von der Rhöner Problemwölfin und einem Wolf aus dem Rudel Wildflecken abstammt. Mit dem Fund des Welpen war ein zweites Wolfsrudel in der Rhön nachgewiesen.
Foto von vier Welpen aus dem Rudel "Hohe Rhön"
Nachdem der Welpe mittlerweile in einem Tierpark in der Lüneburger Heide lebt, gibt es nun ein Foto seiner Geschwister. Eine Wildkamera des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) hat am 28. August im Landkreis Rhön-Grabfeld vier Wolfswelpen abgelichtet, als diese an der Fotofalle vorbei trotteten.
Zwei Tage vor dem Fotobeweis waren bei einem Angriff auf eine Herde in der Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld sechs Schafe getötet und vier verletzt worden. Verursacher war laut Genanalysen GW3519m – der Vater der vier Welpen. Kurz nach diesem Riss, in der Nacht zum 28. August, wurde eine bislang unauffällige Fähe aus dem Rudel Wildflecken getötet. Dieser behördlich genehmigte Abschuss hat der Regierung von Unterfranken seitdem einige Klagen beschert.
Die Rhöner Problemwölfin selbst ist seit dem 25. Juli nicht mehr aufgefallen. Mit dem Fotonachweis der vier Welpen ist nun klar, dass das Rudel "Hohe Rhön" mindestens fünf Welpen hatte.
Auch Nachwuchs beim Wolfsrudel in Wildflecken
Und nicht nur beim Rudel "Hohe Rhön" hat es in diesem Jahr Nachwuchs gegeben. Auch das Wolfspaar, das auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken beheimatet ist, hat wieder Welpen. "Mindestens zwei Welpen sind nachweisbar", erklärt Egon Schleyer, Leiter des Funktionsbereichs Naturschutz im Bundesforstbetrieb Reußenberg, im Gespräch mit dieser Redaktion. "Es können auch mehr sein, aber gleichzeitig auf den Kameras haben wir im Moment nur zwei bestätigt." Diese sind Mitte Mai "gewölft", also geboren.

In der Regel seien vor September keine Nachweise zu erwarten, weil sie erst ab diesem Zeitpunkt "durch die Kameras" laufen. "In diesem Jahr hatte ein Landwirt aus Zufall beim Mähen einen Welpen vor sich auf der Wiese", so Schleyer. Neben den Aufnahmen auf den Wildkameras gelte auch dies als Nachweis.
Die erlegte Wölfin war ein Jährling aus dem Rudel Wildflecken
Das Rudel Wildflecken besteht mittlerweile aus mehreren Tieren. "Wir gehen davon aus, dass wir derzeit die zwei Elterntiere haben, zwei bis drei Jährlinge vom letzten Jahr und dazu die Welpen aus diesem Jahr", so Schleyer.
"Normalerweise vermehren sie sich nicht, wenn sie miteinander verwandt sind", erklärt er. Die Jährlinge wandern in der Regel ab, um sich ein neues Rudel zu suchen. Die im August erlegte Wölfin war ein Jährling vom vergangenen Jahr aus dem Rudel Wildflecken.

"Das war ein Tier, das auf Wanderschaft geht und nach einem Rüden Ausschau hält, mit dem sie selbst ein Rudel gründen kann", so Schleyer. "Oder sie hat einen größeren Streifzug gemacht." Wölfe können in einer Nacht 50 Kilometer laufen, erklärt der Experte.
Im Gegensatz zu dem Rudel "Hohe Rhön" haben diese Tiere bislang jedoch nicht für Schlagzeilen gesorgt. "Die Tiere aus dem Rudel Wildflecken sind bisher nicht auffällig", so Schleyer.
Sieben Schafe in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld gerissen
Neben den gesicherten Hinweisen auf Nachwuchs, gab es in der vergangenen Woche auch wieder Nutztierrisse in den beiden Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) meldet. Am Dienstag, 17. September, gab es laut der Behörde ein totes Schaf im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Im Landkreis Bad Kissingen wurden am Freitag, 20. September, laut LfU sechs Schafe getötet und zwei verletzt. Ob diese Nutztierrisse aber auf Wölfe – und wenn ja, auf welches Tier genau – zurückzuführen sind, steht noch aus. Bisher werden die Risse als Verdachtsfälle aufgeführt.
Auswertung, ob es ein Wolf war, dauert etwa zehn Werktage
"In beiden Fällen wurden die Fälle vor Ort jeweils durch ein Mitglied des Netzwerks Große Beutegreifer aufgenommen und Proben für eine genetische Untersuchung sichergestellt", so ein LfU-Sprecher auf Nachfrage der Redaktion.
"Genetische Analysen werden grundsätzlich am Senckenberg-Forschungsinstitut, Fachgebiet Wildtiergenetik, Gelnhausen, durchgeführt. Das dortige Labor fungiert seit 2010 als Referenzzentrum für die Wolfsgenetik in Deutschland", so die Auskunft seitens der Behörde.
Bis das Ergebnis feststeht, kann es noch etwas dauern, wie der LfU-Sprecher erklärt: "Die durchschnittliche Auswertungszeit einer Probe beträgt in etwa zehn Werktage. Genetische Proben, welche an Nutztieren genommen wurden, werden priorisiert behandelt. Je nach Auftragsvolumen (aus ganz Deutschland) können die Zeiten abweichen."
Ich hab da so eine Vorahnung...
müssen wieder mit den Tieren zusammen leben,gilt auch für uns, reden miteinander
und nicht gegeneinander arbeiten,nur so wird es uns allen wieder glücklich und zufriedenstellend machen.
Der Schutzstatus wird gesenkt.
War längst überfällig.
Denn bedroht ist die Art Wolf nicht
sehen Sie hin und wieder auf die "gefällt mir" Wertungen ?
Sie und die Leute, die so große Fans des Wolfs sind: verbringen Sie mal ein Jahr als Schäfer in der Rhön ihre Zeit und dann reden wir noch mal miteinander!
Massentierhaltung ist nicht gut. Aber es ist doch echt geistig recht nahe am absoluten Nullpunkt, aufgrund der Tatsache, dass es in Deutschland Massentierhaltung gibt, zu argumentieren, dass deswegen die Schafe und sonstige Tiere in der Rhön durch Wölfe gerissen werden dürfen und man nichts dagegen tun darf.
Das ist schon ziemlich schräg dieses Argument….