Was hat der Landkreis Bad Kissingen im Jahr 2023 nicht wieder alles zur deutschen Fernsehgeschichte beigetragen? Mehr oder weniger jedenfalls. Ob es Auftritte für die Ewigkeit waren, sei dahingestellt. Auf jeden Fall gab es viele emotionale Augenblicke: Man durfte mit den Jungs und Mädels vor den Bildschirmen singen und tanzen, lachen und weinen, hoffen und bangen.
Auftritte "made in Bad Kissingen": mal mehr, mal weniger erinnerungswürdig
Es wurde mitgefiebert, als Trong Nguyen es fast bis zum Eurovision Song Contest geschafft hätte. Mitgelacht, als Michl Müller über seine Nachbarn in Garitz herzog. Und vielleicht auch etwas mit dem Kopf geschüttelt, als so mancher in der Welt des Reality-TV von Show zu Show zog.
Die Redaktion hat fünf teils mehr, teils weniger bemerkenswerte Fernsehaufritte made in Bad Kissingen aus dem Jahr 2023 zusammengetragen. Unterhaltsam auf die eine oder andere Art waren sie allesamt, die TV-Auftritte der lokalen Matadoren und Matadorinnen.
1. TRONG lebt seinen Traum beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest
In Vietnam ist er ein Superstar, Anfang des Jahres machte Trong Hieu Nguyen plötzlich auch in Deutschland, allen voran in seiner Heimatstadt Bad Kissingen, von sich reden: Der Musiker, der mit 23 Jahren "Vietnam Idol", den vietnamesischen Ableger von "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hat, stand im deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool.
Das Ticket für den ESC hat TRONG dabei nicht ergattert, es reichte "nur" zu Platz drei. Aber: "Ich habe meinen Traumauftritt gehabt", sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion nach der Show, die live im Fernsehen übertragen wurde. Seit seiner Kindheit, zeitweise in einem Asylbewerberheim, hat er sich viele Träume erfüllen können. Den vom Durchbruch in Deutschland und vielleicht doch noch dem ESC hat er nicht aufgegeben: "Irgendwann wird es funktionieren!"
2. Michl Müller nimmt bei "Fastnacht in Franken" seine Garitzer Nachbarn auf die Schippe
Das Leben selbst gibt Künstlerinnen und Künstlern oft ja die größte Inspiration. So war es zumindest bei Comedian Michl Müller, der bei seinem Auftritt bei "Fastnacht in Franken" im BR schlicht seine Erlebnisse auf der heimischen Baustelle im Bad Kissinger Stadtteil Garitz zum Besten gab und dabei die Nachbarschaft ordentlich durch den Kakao zog.
"Witze, die das Leben schreibt, sind am schönsten", sah sich Müller im Gespräch mit der Redaktion im Nachhinein bestätigt. Etwa seine Witzelei, dass der Baustoffcontainer vor seiner Baustelle wie durch Zauberhand immer wieder voll war und die Arbeiten deshalb schon mal ein paar Tage ruhen mussten. "Das kam gut an", bilanziert der selbsternannte "Dreggsagg".
3. Stephy Beck und ihr Leben in der Wüstenmetropole Dubai
Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es sich eigentlich im Burj Khalifa in Dubai wohnt, der konnte in der SAT.1-Show "Die Wüstenköniginnen" so manche Einblicke bekommen. Dort nämlich ließ Unternehmerin Stephanie Beck aus Schönderling sich bei ihrem Luxus-Leben in der Wüste filmen und Zuschauerinnen und Zuschauer so daran teilhaben.
In zehn Episoden konnte man der 30-Jährigen, die sich selbst lieber Stephy nennt, unter anderem bei der Feier zum runden Geburtstag samt zugehöriger Vorbereitung und Outfitsuche über die Schulter schauen. Aus dem beschaulichen Schönderling in die Millionenstadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten und dort ins höchste Gebäude der Welt - es gibt sicher weniger interessante Geschichten.
4. Yannick Riedel beweist in der Scheinwelt Reality-TV Rückgrat
Die große Liebe hat er gesucht, wo man das heutzutage eben tut: im Fernsehen. Für Yannick Riedel aus Bad Brückenau ging dieser Plan mit seiner Teilnahme an der RTL-Kuppelshow "Die Bachelorette" allerdings schief, wie er selbst sich eingestehen musste. In Folge vier warf er im Werben um Jennifer Saro freiwillig das Handtuch. Es hat einfach nicht gefunkt, gestand der Sportwissenschaftler sich ein und hatte damit vielen anderen aus der Welt des Reality-TV etwas Voraus: Glaubwürdigkeit.
In Erinnerung dürfte Riedel seine Datingshow-Premiere trotzdem geblieben sein. Von einer ganz besonderen Sache und atemberaubenden Impressionen berichtete er gegenüber dieser Redaktion. Und tatsächlich gibt es sicher Schlimmeres, als mit einigen Gleichgesinnten für ein paar Wochen eine Villa am Strand von Thailand zu bewohnen. Auch, wenn es für die große Liebe nicht gereicht hat.
5. Matthias Mangiapane tingelt bestens gelaunt durch die Welt des Reality-TVs
Für den gewieften Trash-TV-Fan führt an Matthias Mangiapane aus Hammelburg inzwischen kein Weg mehr vorbei. Und der 40-Jährige weiß das: "Ich bin niemandem egal", ließ er in einem Interview mit dieser Redaktion im Laufe des Jahres wissen. Um damit direkt lautstarken Widerspruch zu ernten und seine eigene Aussage so wiederum paradoxerweise mit Beispielen zu belegen. Nach eigener Jahresbilanz kam der Hammelburger 2023 auf rund 150 Drehtage. "Das ist mein Jahr", schwärmte er schon im November.
Ob beim "Kampf der Realitystars", im "Forsthaus Rampensau" oder zuletzt im legendären Container bei "Promi Big Brother": Man kann davon halten, was man will, aber Mangiapane hat seinen Wert als TV-Sternchen in 2023 nochmals ordentlich gesteigert und ist in dieser Welt eine Nummer. So wird er es auch finanziell verkraften, dass es trotz Finalteilnahmen weder im Big-Brother-Container noch beim "Kampf der Realitystars" zum Staffelsieg gereicht hat.