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Fußball: Regionalliga Bayern
3:1-Sieg gegen Bayreuth und ab auf Malle: 7 emotionale Regionalliga-Momente des FC 05 Schweinfurt
Am letzten Spieltag beenden die Nullfünfer ihre zweimonatige Flaute. Erinnerungen an eine trotzdem erfolgreiche Saison 2023/24 sowie an Trainer und Spieler, die gehen.
Ein rührender Moment: Sportleiter Andreas Brendler (links) und Geschäftsführer Markus Wolf(Dritter von links) verabschieden die langjährigen Spieler Adam Jabiri (Zweiter von links) und Lukas Billick (rechts), die ihre Laufbahn beim FC 05 Schweinfurt beenden.
Foto: PresseFoto Evans / Ryan Evans | Ein rührender Moment: Sportleiter Andreas Brendler (links) und Geschäftsführer Markus Wolf(Dritter von links) verabschieden die langjährigen Spieler Adam Jabiri (Zweiter von links) und Lukas Billick (rechts), die ...
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 25.05.2024 02:41 Uhr

Nur das letzte Saisonviertel genommen, wäre es die ungemütliche Saison geworden, die dem reamateurisierten FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga Bayern die Unkenrufer prognostiziert hatten. Aber eine Runde beinhaltet 34 Spieltage. Und nach denen erfüllen die Nullfünfer ihr Saisonziel Klassenerhalt als Zehnter souverän. Nach zuvor acht sieglosen Spielen in Serie gibt es gegen die SpVgg Bayreuth einen 3:1-(2:0)-Sieg. Ab 11. Juni startet die Vorbereitung auf die nächste Saison, in der, so sickert durch, die Verantwortlichen größeres vorhaben sollen, als vor Wochen kommuniziert. Zeit für einen Blick auf sieben emotionale Momente:

1. Der Stau auf der Autobahn

Das gibt's in einer Profiliga nicht alle Tage: Zum ersten Auswärtsspiel am Freitag, 28. Juli 2023 führt den FC 05 die Reise ins 340 Kilometer entfernte Passauer Umland, oder besser gesagt in einen gewaltigen Stau auf circa halber Strecke. Die Schweinfurter müssen beim SV Schalding-Heining anrufen und um Verlegung bitten. "Wir sind um Zwölf losgefahren, noch früher können wir nicht, wenn einige noch arbeiten müssen", sagt 05-Sportleiter Andreas Brendler mit Blick auf den neuen Amateur-Status. Am Dienstag, 22. August 2023 ist man pünktlich – und verliert beim Nachholtermin mit 1:2.

Danke Marc: So steht es auf dem Bild, das FC-05-Sportleiter Andreas Brendler (rechts) dem scheidenden Trainer Marc Reitmaier überreicht.
Foto: PresseFoto Evans / Ryan Evans | Danke Marc: So steht es auf dem Bild, das FC-05-Sportleiter Andreas Brendler (rechts) dem scheidenden Trainer Marc Reitmaier überreicht.

2. Der 5:0-Sieg in Vilzing

Zweites Auswärtsspiel – Paukenschlag: Bei der DJK Vilzing, letzten Endes Tabellenzweiter, gewinnt die Mannschaft von Trainer Marc Reitmaier mit sage und schreibe 5:0. Nicht, weil sie haushoch überlegen wäre, sondern weil sie gnadenlos effektiv ist. Fünf Chancen, fünf Tore – eine Kaltschnäuzigkeit, welche die Nullfünfer nur bis in den Spätherbst ziemlich konstant auszeichnet. Bezeichnend: Drei Tore gelingen Severo Sturm, der seit Anfang März nicht mehr trifft. 

3. Der befreiende Sieg über Bamberg

Befreiungsschlag am siebten Spieltag: Nachdem einem Durchhänger gegen zwei Kellerkinder gewinnt der FC 05 mit 2:1  gegen Aufsteiger FC Bamberg. Der war zu einem Hauptkonkurrenten um den Ligaverbleib auserkoren, und wird nach einer Pyro-Pause plötzlich so giftig, dass er den 2:1-Anschlusstreffer erzielt sowie Schweinfurt gewaltig unter Druck setzt. Mit dieser Situation nervenstark umgegangen zu sein, macht Reitmaier stolz: "In so engen Spielen zu punkten, ist wichtig für die Teamchemie." Die fängt fußballerische Defizite auf.

Seine letzte Pressekonferenz beim FC 05 Schweinfurt: Marc Reitmaier.
Foto: Michi Bauer | Seine letzte Pressekonferenz beim FC 05 Schweinfurt: Marc Reitmaier.

4. Die Rekordkulissen gegen die Kickers

Die Derbys gegen die Würzburger Kickers sind in der Publikumswirksamkeit das Maß in der Liga. Im Hinspiel am 3. Oktober im Sachs-Stadion kommen 4853 Fans, im Rückspiel am 19. April am Dallenberg trotz strömenden Regens 4712. Den Schweinfurtern, die sportlich zweimal chancenlos sind (0:2, 0:3), würde bei einem Kickers-Erfolg über Hannover II in den Drittliga-Aufstiegsspielen das letzte Stückchen Profi-Atmosphäre abgehen.  

5. Der Sprung über die 40-Punkte-Marke

Geschafft! Am 16. März knacken die Nullfünfer mit dem 1:0-Heimsieg über den FC Augsburg II die 40-Punkte-Marke, die über Wochen von Sportleiter Andreas Brendler als Basis für den Klassenerhalt postuliert wird. Ausgerechnet gegen die Mannschaft des früheren FC-05-Trainers Tobias Strobl gelingt der befreiende Moment. Nach dem 1:3 in Ansbach am vorletzten Spieltag sagt Reitmaier: "Seit wir die 40 Punkte erreicht haben, läuft es nicht mehr." Zwei Monate Flaute haben erst beim Finale ein Ende.  

Und noch ein Geschenk: Lukas Billick (links) wird von den 05-Spielern Kristian Böhnlein (Mitte) und Kevin Fery verabschiedet.
Foto: Michi Bauer | Und noch ein Geschenk: Lukas Billick (links) wird von den 05-Spielern Kristian Böhnlein (Mitte) und Kevin Fery verabschiedet.

6. Der Last-Minute-Punkt gegen Aubstadt

Was für ein Tor: Am 27. April läuft die Nachspielzeit, als Adam Jabiri per Kopf den 2:2-Endstand im Derby gegen den TSV Aubstadt erzielt. Der 39-Jährige sorgt dafür, dass der Klassenerhalt des FC 05 rechnerisch fix ist. Und für eine zumindest marginal geschönte Saison-Bilanz gegen die über Jahre meist unterlegenen Grabfelder – die diesmal mit dem 5:0 im Hinspiel und dem 3:0-Pokalsieg im Sachs-Stadion den Ton in Unterfrankens Norden angeben. 

7. Die Abschiede

Mit der Regionalisierung der Mannschaft hat sich die Fluktuation reduziert. Beim Finale gegen Bayreuth werden neben "Mister Klassenerhalt" Marc Reitmaier (41, Ziel unbekannt), der den FC 05 schon 2023 nach einer Aufholjagd zum Ligaverbleib geführt hat, mit Niklas Henninger (TSV Abtswind), Adrian Istrefi (FV 04 Würzburg), Dominik N'gatie (in die USA), Lukas Wenzel, Severo Sturm und Taha Aksu (alle Ziel unbekannt) sowie Lukas Billick und Adam Jabiri lediglich acht Spieler verabschiedet. Darunter zwei "Legenden": Stürmer und Co-Trainer Jabiri (39) und Kapitän Billick (36) beenden ihre Laufbahn.

Umarmung zum Abschied: Kristian Böhnlein (Mitte) und Kevin Fery (rechts) herzen Adam Jabiri noch einmal.
Foto: Michi Bauer | Umarmung zum Abschied: Kristian Böhnlein (Mitte) und Kevin Fery (rechts) herzen Adam Jabiri noch einmal.

Für beide, von den Fans zudem mit Spruchbändern gewürdigt, gibt es Video-Botschaften von Weggefährten, darunter die Ex-Trainer Tobias Strobl, Timo Wenzel und Gerd Klaus sowie die Ex-Spieler Joe Bechmann, Stefan Krautschneider und Philip Messingschlager. Die Teamkollegen Kristian Böhnlein und Kevin Fery lassen wissen: "Genießt die Zeit mit euren Frauen. Sie können euch zu uns schicken, wenn euch langweilig wird." 

Jetzt geht's aber erst einmal für einen großen Teil der Mannschaft und zahlreiche Fans "auf Malle" – feiern.

Fußball: Regionalliga Bayern Männer

FC 05 Schweinfurt - SpVgg Bayreuth 3:1 (2:0)

Schweinfurt: Stephan - Frisorger, Billick (87. Doktorczyk), Trslic, Piwernetz (53. N'gatie) - Fery, Böhnlein - Aksu, Istrefi (67. Henninger), Anapak (75. Sturm) - Jabiri (90. Bozesan).

Bayreuth: Petzold - Wieselsberger, Syhre, Weber, Potalov (46. Nöske) - Zietsch - Stefandl (58. Mbila), Haubner (46. Haubner), Heckmann (82. Kaiser) - Fenninger (64. Scheder), Mintal. 

Schiedsrichter: Marcel Krauß (FC Fladungen). Zuschauende: 977. Tore: 1:0 Adam Jabiri (18.), 2:0 Adrian Istrefi (22.), 2:1 Marco Zietsch (74. Foulelfmeter), 3:1 Kevin Fery (77.).

 
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  • Harry Amend
    Ja klar, auf "Malle" Festplatte löschen sich aber in Deutschland beschweren wenn andere das hier auch tun. Genau das ist das Problem seit Jahren was die Mallorquiner mit Fußball-, Kegelclubs und Co. haben und jetzt massiv dagegen vorgehen. Verstehen muss man das schon lange nicht mehr, scheint aber eine deutsche Tugend zu sein Meinungen und das eigene tun auszulegen wie es einen gerade so passt.
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