Der FC 05 Schweinfurt hat mit einer zauberhaften Vorstellung die DJK Vilzing entzaubert, die zuvor alle ihre drei Spiele in der Fußball-Regionalliga Bayern gewonnen hatte. Mit 5:0 (2:0) siegten die Nullfünfer beim vormaligen Tabellenzweiten. Dabei erwiesen sich die Schweinfurter als Meister der Effizienz, ließen sie doch im Verlauf der 90 Minuten kaum eine Torchance ungenutzt.
Mit sieben Punkten nach drei Partien kann man bedenkenlos von einem gelungenen Saisonstart der Schweinfurter sprechen. Für die geht es schon am Dienstag weiter. Dann kommt der TSV Aubstadt, der sich am Freitagabend dank eines 3:0-Sieges gegen Türkgücü München an die Tabellenspitze der Liga setzte, in der zweiten Runde des bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerbs in Sachs-Stadion.
Trainer Marc Reitmaier überraschte bei der Aufstellung – indem er sie im Vergleich zum 3:1 gegen den TSV Buchbach nicht änderte. Torjäger Adam Jabiri, der in der Vorwoche gesperrt gefehlt hatte, blieb also zunächst auf der Bank. Reitmaier hatte diese Option im Vorfeld der Partie angedeutet. "Wir hatten gegen Buchbach eine sehr gute Leistung gezeigt und die Jungs sich ihre Plätze in der Startelf verdient", begründete das der Coach.
Wie angekündigt verzichtete der FC-05-Trainer im Spieltagskader auf Lukas Billick. Dessen Muskelverletzung ist zwar verheilt und der Abwehrchef hatte die Fahrt auch mitgemacht, im Hinblick auf die folgenden englischen Wochen soll aber jegliches Risiko vermieden werden.
Effizient: Taha Aksu verwertet gleich die erste Torchance zur Schweinfurter Führung
Traumhaft wie die Bedingungen an diesem warmen Sommerabend startete der FC 05 in das Spiel. Keine zwei Minuten waren gespielt, da erreichte ein weiter Schlag den auf der rechten Seite startenden Taha Aksu. Der lief Martin Tiefenbrunner davon, hielt im Strafraum kurz inne und feuerte den Ball zum 0:1 in die lange Ecke. Reitmaier hatte bekommen, was er sich gewünscht hatte: ein Tor gleich bei der ersten Torchance.
Bis zur nächsten sollte es eine Zeit lang dauern. Die sehr körperlich zu Werke gehenden Gastgeber drückten den FC 05 tief in dessen eigene Hälfte zurück und kamen nach und nach auch zu Torchancen: Jakob Zitelsberger per Kopf nach einer Ecke (24.) setzte den Ball knapp links neben das FC-05-Gehäuse, Tiefenbrunner schlenzte ihn knapp rechts daneben (27.).
Severo Sturm verwandelt einen Strafstoß zum 0:2
So verschwenderisch wie die Oberpfälzer ging der FC 05 mit seinen Gelegenheiten nicht um. Im Gegenteil: Die Reitmaier-Elf zeigte sich hocheffizient. Fabio Bozesan wandte sich am Strafraumeck um Gegenspieler Zitelsberger, der klammerte und einfach nicht loslassen mochte. Den fälligen Strafstoß setzte Severo Sturm abgeklärt unten rechts ins Eck.
Doppeltes Glück freilich für den FC 05, als in der 37. Minute der bereits verwarnte Nils Piwernetz den Ball an den – abgespreizten – Arm geschossen bekam, Schiedsrichter Jonas Krzyzanowski dieses Mal auf einen Strafstoßpfiff verzichtete.
"Positiv an der ersten Halbzeit war der Spielstand", sagte Reitmaier, "ansonsten waren wir mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Wir standen stark unter Druck und hatten Glück. Das haben wir uns in den letzten Wochen aber auch erarbeitet."
Zur zweiten Hälfte kam für Adrian Istrefi dann Jabiri – überraschend, denn der hatte sich in der Pause nicht aufgewärmt. Der Routinier ging auf seine angestammte Position in der Spitze, sollte als Zielspieler dort die Bälle festmachen, während um ihn herum die schnellen Aksu, Bozesan und Sturm flitzten. Das Ziel? Den einen Konter setzen, der das Spiel entscheiden sollte. "Das ist uns in der zweiten Halbzeit deutlich besser gelungen", urteilte Reitmaier.
Zunächst aber gab es einige bange Momente zu überstehen für den FC 05. Von Tobias Hoch bedient, köpfte Andreas Jünger den Ball aus drei Metern neben das Tor. Anschauungsunterricht bekamen die Vilzinger nach einer Stunde von Jabiri. Der verwertete die Maßflanke von Aksu per Seitfallzieher zum 0:3 – ein wunderschöner Treffer (63.).
Und der FC 05 hatte immer noch Lust: Über drei Stationen wurde Severo Sturm freigespielt. Der knallte den Ball vorbei an Max Putz – Vilzings Torwart ist für einen Abschlag-Treffer in Nürnberg für das Tor des Monats nominiert – in die Maschen. Ja, es war das Spiel des Severo Sturm, der mit seinem dritten Treffer des Abends noch auf 5:0 für den FC 05 erhöhte (81.).
"In der zweiten Halbzeit war es eine reife Leistung von uns, wir haben das auf den Platz gebracht, was hier in Vilzing benötigt wird und haben den Gegner dann auch noch ausgekontert", sagte Reitmaier. Wichtig sei, "das habe ich der Mannschaft auch direkt nach dem Abpfiff gesagt, dass wir jetzt auf dem Boden bleiben".