Der Veranstaltungskalender für dieses Jahr ist randvoll. Aber es gibt in der Stadt noch mehr als Weinfeste und Musik. Eine kleine Vorausschau, wie stets ohne Anspruch auf Vollständigkeit., was sich in der Stadt 2024 bewegen wird - oder auch (noch) nicht.
1.) Grundschule, Straßenbahn: Was sich am Hubland noch weiter bewegen wird
Am neuen Stadtteil Hubland wird eifrig gebaut und geplant. Nicht nur was den Wohnungsbau oder den Skyline Hill mit seinen Gewerbeansiedlungen betrifft. Dort wird auch in 2024 einiges passieren. Auch an einer zweizügigen Grundschule für die Kinder der künftig 5000 Bewohnerinnen und Bewohner wird im Rathaus geplant. Rund 38 Millionen Euro werden laut Finanzcontrolling der Stadt als Baukosten veranschlagt. Doch wird in 2024 allenfalls geplant, mit einem Baubeginn wird nicht vor 2025 gerechnet.
Gleiches gilt für die Straba-Linie 6 in den neuen Stadtteil. Da lag Ende 2023 die sogenannte standardisierte Bewertung in den letzten Zügen, die für die Beantragung der staatlichen Zuschüsse notwendig ist. Wenn dabei alles gut läuft, könnte der Bau der Strecke mit bis zu 90 Prozent bezuschusst werden. Aber auch hier wird in 2024 dann "nur" geplant, mit dem Baubeginn wird inzwischen nicht mehr vor 2026 gerechnet. Damit wird es nichts mit der ersten planmäßigen Fahrt am 27. März 2027, einem Freitag, ein Datum, von dem WVV-Verantwortliche noch im April 2021 im Stadtrat gesprochen hatten. Dieser Optimismus ist inzwischen der Ernüchterung gewichen und der Erkenntnis, dass es wohl 2029 werden wird, bis die ersten Züge fahren.
Aber, es bewegt sich doch etwas am Hubland: Der Biergarten auf dem Gelände der Terrassengärten der Landesgartenschau von 2018 war im Sommer 2023 ausgeschrieben gewesen, nachdem sich zwei Jahre lang kein Betreiber finden ließ. Hier hat der Stadtrat vor kurzem die Verwaltung beauftragt, mit zweien der Bewerber über den künftigen Betrieb zu verhandeln. Die Namen sollen aber erst veröffentlicht werden, wenn im Frühjahr ein Pachtvertrag unterschrieben worden ist, heißt es aus dem Rathaus. Aber schon mal soviel: Man kennt sie in der Stadt.
2. Die Straßenbahnverlängerung in Grombühl zum ZIM und ZOM
In Grombühl indes wird ja schon seit 2019 an der Verlängerung der Linien 1 und 5 von der Petrinistraße bis zur neuen Endhaltestelle in der Oberbdürrbacher Straße gearbeitet. Auch wenn es Leute gibt, die dies nicht glauben wollen, weil die bisherigen Arbeiten zumeist im Untergrund vor sich gingen. Laut Finanzcontrolling der Stadt sollen die oberirdischen Arbeiten nun im Juni 2024 ausgeschrieben werden und im November beginnen. Bis aber zwischen der Petrinistraße und der Wendeschleife oberhalb des ZIM/ZOM-Parkhauses der erste Zug rollt, wird es wohl wie bei der Linie 6 zum Hubland 2029 werden.
3. Auf beiden Seiten des Hauptbahnhofs wird geplant und auch schon gebaut
Auch rund um den Bahnhof wird es 2024 Neues geben. Das neue Parkhaus, als Ersatz für das inzwischen so gut wie verschwundene Quellenbachparkhaus, mit über 1000 Stellplätzen soll im Frühjahr öffnen. Auf der anderen Seite des Bahnhofs baut die Beethovengruppe derzeit das frühere Eon-Hochhaus um und saniert es energetisch. Dort sollen auf 5500 Quadratmetern Büroflächen entstehen, die ab April 2024 zur Verfügung stehen.
Rund um das Hochhaus wird man in 2024 noch nichts sehen, aber auch für dieses Areal zwischen Bismarck-, Rotkreuz- und Harfenstraße wird geplant. Dort will der Projektentwickler Ten Brinke auf dem ehemaligen Eon-Gelände mehr als 200 Wohnungen mit einer Kindertagesstätte und Gewerbeflächen bauen. Die Gebäude auf dem knapp 15.000 Quadratmeter großen Gelände werden abgerissen und durch sechs neue Häuser ersetzt. Ende November hat der Stadtrat einstimmig der Auslegung des Bebauungsplans zugestimmt.
Nichts Neues gibt es dagegen derzeit beim Projekt "Bismarckquartier" auf dem Posthallen-Areal neben dem Hauptbahnhof. Fest steht derzeit nur, dass der Mietvertrag mit der Posthalle Ende 2025 endgültig endet und dann vom Eigentümer Beethovengruppe auch nicht mehr verlängert wird.
4. Auch für den Bahnhofsplatz selbst gibt es Pläne
Zurück zum Bahnhof, wo seit gut 30 Jahren geplant und wieder verworfen wird. Dort hat der Stadtrat im November einmal mehr wieder neue Beschlüsse gefasst. Nun sollen der Busbahnhof und das restliche Umfeld getrennt voneinander geplant werden.
Die Planung für den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) liegt demnach beim Baureferat, um die Neuordnung der Straßenbahn-Haltestellen kümmert sich das Umweltreferat in Zusammenarbeit mit der Würzburger Straßenbahn (WSB). Für die Straba-Haltestellen liegt laut Umweltbürgermeister Martin Heilig bereits eine pragmatische, kostengünstige und gut umsetzbare Lösung vor, die er nach Klärung der Details mit der WSB voraussichtlich im Januar im Planungs-, Mobilitäts- und Umweltausschuss des Stadtrates vorstellen will.
Für den ZOB westlich des Bahnhofsplatzes sollen in 2024 die Verkehrsgutachten und erste Planungen erfolgen. Dafür hat der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen dem Baureferat einstimmig 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Betrag reicht allerdings nicht für die Durchführung des gewünschten Architekten-Wettbewerbs, der damit frühestens 2025 auf der Agenda stehen wird.
5. Der Umbau der Karmelitenstraße zwischen Alter Mainbrücke und dem Rathaus
Hoch umstritten war im Stadtrat die Umgestaltung der Karmelitenstraße zwischen dem Südflügel des Rathauses und der Rampe der Alten Mainbrücke. Ein Bereich, der bislang als Aufstellfläche für die Taxen und als großer Fahrradständer diente, an dem so manche Leiche eines vergessenen Drahtesels vor sich hin gammelte.
Schon im Frühjahr sollen dort drei Bäume stehen und maximal noch drei Taxen gleichzeitig auf Fahrgäste warten. Die Radabstellgelegenheiten wandern auf die andere Seite des Vierröhrenbrunnens Richtung Glockengasse. Dass der Platz schöner wird, ist unbestritten. Umstritten waren allerdings die Kosten von rund 1,7 Millionen Euro. CSU und SPD wollten die dafür in den Haushalten 2024 und 2025 jeweils vorgesehenen 900.000 Euro sparen und die Umgestaltung auf unbestimmte Zeit verschieben, konnten sich aber in den Haushaltsberatungen im November nicht durchsetzen.
Wie es mit der weiteren Neugestaltung der Karmelitenstraße weitergehen wird, bleibt spannend. Der geplante Wegfall der Parkplätze dort stieß bei Anwohnern und Geschäftsleuten nicht auf Gegenliebe. Nun soll zunächst der Platz um den Fischerbrunnen umgestaltet werden, dafür gibt es auch Mittel im Haushalt für 2024.
6. Die Rumänen beziehen während der Fußball-Europameisterschaft ihr Quartier in der Stadt
Zu guter Letzt: Die Rumänen kommen! Nach dem Team der Black Stars aus Ghana bei der Fußball-WM 2006 wird bei der am 14. Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft das Team der rumänischen Fußball-Nationalmannschaft in Würzburg sein Quartier beziehen. Das wurde kurz nach der Auslosung des Turniers Anfang Dezember bekannt. Neben Würzburg hatte Schweinfurt seinen Hut in den Ring geworfen. Nachdem aber bislang niemand Interesse an der Bewerbung gezeigt hatte, hat man dort wieder Abstand genommen.
In Würzburg jedenfalls freut man sich im Rathaus und bei den Kickers über die künftigen Gäste, die am Dallenberg trainieren und im Hotel Melchiorpark am Hubland wohnen werden. "Wir freuen uns darüber und wollen ein guter Gastgeber sein", sagte Kickers-Präsident Michael Grieger. Spannend wird sein, wer aus Rumänien noch alles die Stadt besucht. Schließlich wohnen die Eltern und die Schwester des rumänischen Staatpräsidenten Klaus Iohannis in der Sanderau.
gibt es eigentlich Erkenntnisse darüber, wann sich die vor etlichen Wochen stillgelegten Strabazüge wieder bewegen werden? Oder ist vielmehr damit zu rechnen, dass das 49-€-Ticket bald 69 € kostet und man aber trotzdem schauen muss, wie man mit dem ausgedünnten Fahrplan weiterkommt?
Apfel und Birnen in eine Topf werfen ...
@Thomas Müller
> Nunja, mehr Geld (Kosten) weniger Leistung! Kommt mir irgendwie bekannt vor!
... und sprachlich miteinander zu verquicken zeugt von unzureichender Informiertheit, oder im anderen Fall, für berechnende Unredlichkeit.
Zum Sachverhalt der aus dem Verkehr gezogenen GT-N-Züge hätte ich auch gerne 'mal endlich Butter bei die Fische. Scheint ja doch ein größeres Problem vorzuliegen.
Die neuen GT-F-Züge könnten, wenn uns nichts dazwischengefunkt hätte, bereits fahren und das Problem wäre - möglicherweise - nicht so wie es nun ist. Wir können froh sein, daß wir die alten DÜWAG noch haben. Inzwischen wirbt die WVV sogar mit den eingesetzten "Oldtimern" auf ihrer Homepage ...
Ob, wann und wieviel das 49-Euro-Ticket im Preis steigt ergibt sich aus dem Ergebnis der laufenden Verhandlungen von Bund und Ländern. WSB (WVV/Stadt) und VVM (NVM) als Dienstleistungserbringer (ÖDLA) haben da faktisch keinen Einfluß drauf.
was für uns als ÖPNV-Benutzer/innen hinten herauskommt (und gemäß eines Helmut-Kohl-Zitates entscheidend ist), ist am Ende das Äpfel-Birnen-Kompott, und für die Argumentation für oder wider das Umsteigen auf den ÖPNV ist es (um bei den Viktualien zu bleiben) völlig wurscht, wer für welche Unannehmlichkeit/en als Sündenbock herhalten muss.
Um die Probleme in unserem Land zu lösen, wäre mMn mehr ganzheitliches Denken und weniger Relativierung durch Verantwortungsabschiebung bei gleichzeitigem Aussitzen des eigenen Anteils gefragt.