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Würzburg
Mehr als 200 neue Wohnungen in Würzburg: Innerhalb von vier Jahren soll auf dem e.on-Gelände alles fertig sein
Im Quartier Bismarckstraße West sollen sechs neue Häuser entstehen. Baureferent Benjamin Schneider nennt es das "momentan größte Nachverdichtungsprojekt in der Stadt".
Hinter dem e.on-Hochhaus in der Pleich sollen etwa 230 neue Wohneinheiten entstehen. Das Hochhaus wird derzeit energetisch saniert.
Foto: Patty Varasano | Hinter dem e.on-Hochhaus in der Pleich sollen etwa 230 neue Wohneinheiten entstehen. Das Hochhaus wird derzeit energetisch saniert.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Um zwei der drei großen Bauprojekte in der Äußeren Pleich, das geplante Bismarck-Quartier auf dem Gelände der Posthalle und die Umnutzung der Frankenhalle, ist es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden. Anders beim ehemaligen e.on-Gelände zwischen Bismarckstraße, Rotkreuzstraße und Harfenstraße: Hier treibt der Projektentwickler Ten Brinke den Bau von neuen Wohnungen mit einer Kindertagesstätte und Gewerbeflächen voran. "Das ist momentan das größte Nachverdichtungsprojekt in der Stadt mit einer Perspektive von 230 neuen Wohneinheiten", sagt Stadtbaurat Benjamin Schneider.

Ein Bebauungsplan für das "Quartier Bismarckstraße West" soll das nötige Baurecht für das ambitionierte Projekt schaffen, der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat dem Stadtrat als nächsten Schritt in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Auslegung des B-Plans empfohlen. Zuletzt wurde das Projekt von der Ten Brinke Group, die in Würzburg bereits 150 neue Wohnungen und das Nahversorgungszentrum "Hubland Center" gebaut hat, im Frühjahr 2019 in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) vorgestellt.

e.on-Hochhaus wird nicht abgerissen

Damals stand noch der mögliche Abriss des ehemaligen e.on-Hochhauses im Raum. Inzwischen steht fest, dass das stadtbildprägende achtgeschossige Gebäude mit rund 6000 Quadratmetern Büroflächen weitgehend unverändert erhalten bleibt. Nachtrag der Redaktion: Es wurde von der Würzburger Beethoven Gruppe von Ten Brinke gekauft und wird derzeit für runde 12 Millionen Euro denkmalgerecht und energetisch saniert. Das dazugehörige Parkdeck auf der Westseite erhält ein zusätzliches Untergeschoss und wächst von 40 auf 85 Stellplätze für die künftigen Nutzer.

Die übrigen Gebäude auf dem knapp 15.000 Quadratmeter großen Gelände werden abgerissen und durch sechs neue Häuser ersetzt. Für fünf davon sind sechs Geschosse mit begrünten Flachdächern vorgesehen. Das künftige Gebäude direkt an der Rotkreuzstraße soll niedriger ausfallen und ein Satteldach bekommen, um dem Charakter der Äußeren Pleich gerecht zu werden. Der Grünbereich an der Ostseite des Geländes bleibt erhalten, für Abriss und Neubauten müssen auf dem Areal aber bis zu 28 Bäume gefällt und durch 33 Neupflanzungen ersetzt werden. Insgesamt soll dort "ein begrünter Charakter erreicht werden", sagte Schneider im Puma.

Auch eine neue Kita wird entstehen

Insgesamt entstehen dadurch auf dem ehemaligen e.on-Areal rund 32.000 Quadratmeter nutzbare Fläche, mindestens 40 Prozent davon für neue Wohnungen. Die erforderlichen Stellplätze werden in einer großen Tiefgarage untergebracht, die Ein- und Ausfahrten an drei Seiten haben wird: "Damit die Verkehrsflüsse sich verteilen können", erläuterte Schneider.

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In einem Vertrag mit der Stadt hat sich Ten Brinke dazu verpflichtet, dass alle Wohnungen innerhalb von vier Jahren nach Bestandskraft der Baugenehmigung bezugsfertig sind. Auf der Südseite des Areals entsteht eine neue Kita, bei allen Neubauten wird der KfW-Effizienzhaus-Standard 40 angestrebt.

Genaue Anzahl der Wohneinheiten steht nicht fest

Die genaue Anzahl der Wohneinheiten und Stellplätze steht derzeit allerdings ebenso wenig fest wie die Architektur und die genauen Standorte der neuen Gebäude. Im sogenannten Angebots-Bebauungsplan für das Gelände sind sieben Baufenster festgesetzt, von denen maximal 80 Prozent bebaut werden dürfen. Mindestens 30 Prozent der neuen Wohnungen entstehen im geförderten Wohnungsbau. Die Detailplanungen wird der Projektentwickler erst mit dem Baugenehmigungsantrag präsentieren.

Seit der Vorstellung des Projekts in der KoSA mussten laut Schneider zahlreiche Probleme gelöst werden. Vor allem der Schallschutz der neuen Wohnungen in unmittelbarer Nähe der Bahnstrecke sei eine Herausforderung, die vor allem im inneren Teil des Areals noch durch die Positionierung und die Grundrisse der neuen Gebäude gelöst werden muss. Die Vorgaben im B-Plan seien der "bestmögliche Kompromiss", um an einer schwierigen Stelle neuen Wohnraum zu schaffen, betonte der Baureferent. Die endgültige Entscheidung über die Auslegung der Bebauungsplan fällt an diesem Donnerstag im Stadtrat.

 
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Kommentare
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  • Simone Eckenroth
    Tolle Idee, ähnlich wie in der Königsberger Straße in der Sanderau. Mit Kita, auch das ist gut gedacht- nur: wo gehen die Kinder dann in die Grundschule?
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  • Michael Kreißig
    Stadtbildprägend? Na ja, so schön ist es auch nicht.
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  • Fabian König
    Und es steht auch nicht unter Denkmalschutz.
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