
Es ist ein strammer Zeitplan, den Bernd Karl von der Würzburger Straßenbahn (WSB) am Donnerstagnachmittag im Frankonia-Saal des Congress Centrums Würzburg präsentierte. Es ging um die Verwirklichung der Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Karl ging zur Verwunderung einiger Räte sogar soweit, den Tag der ersten planmäßigen Fahrt eines Strabazuges der Linie 6 zum Hubland festzulegen: Es soll der 26. März 2027 sein, ein Freitag. Dies sei sehr ambitioniert, gab er selbst zu.
Noch gibt es zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken
Wie berichtet, liegt seit Dezember vorigen Jahres der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken vor. Darin enthalten seien einige Auflagen, die, wie bereits berichtet, noch in die Planungen eingearbeitet werden müssten, erläuterte Karl. Auch gebe es noch zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss. Die hätten zwar keine aufschiebende Wirkung, dennoch sei eines der nächsten Ziele das Erlangen der endgültigen Unanfechtbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses.
Mit Spannung erwartet wird das Ergebnis der sogenannten Standardisierten Bewertung, das zeigten zahlreiche Redebeiträge in der anschließenden Diskussion. Denn obwohl es bereits ein einstimmiges und zustimmendes Gutachten aus dem Planungs-, Umwelt und Mobilitätsauschuss zum vorgestellten Zeitplan gab, schienen sich viele Ratsmitglieder die Einleitung von Klimabürgermeister Martin Heilig zu Herzen genommen haben, es handele sich dabei um das wichtigste Projekt dieser Wahlperiode.
Der Förderrahmen liegt zwischen unter 60 Prozent und bis zu 95 Prozent
In dieser Standardisierten Bewertung wird eingehend der volkswirtschaftliche Nutzen der Strecke ihren Kosten gegenüber gestellt. Und vom Ergebnis dieser Bewertung, die dann von der Regierung von Unterfranken nachvollzogen und geprüft wird, hängt es ab, in welcher Höhe staatliche Fördermittel fließen könnten. Der Förderrahmen liegt zwischen unter 60 Prozent und bis zu 95 Prozent der Streckenkosten. Wobei sich die Hoffnungen der Planer und Stadträte eher in Richtung obere Grenze bewegen, da eine geringe Förderung finanziell, wenn überhaupt, nur schwer zu stemmen wäre.
Letztlich erhielt Karl für die WSB vom Stadtrat den Auftrag, die Planungen laut vorgelegtem Zeitplan weiterzuführen. Im Gegensatz zum Ausschuss fiel der Beschluss nicht einstimmig. Alt-Oberbürgermeister Jürgen Weber hält nach wie vor die Erschließung des neuen Stadtteils mittels Elektrobussen für vorteilhafter, wie er in der Diskussion deutlich machte.
Ein Hinweis noch zur Illustration: im Zwerchgraben wird Rasengleis angelegt, kein Schottergleis wie es hier gezeigt wird.