Nicht nur Geld ausgeben, sondern zur Gegenfinanzierung auch Mittel einsparen wollten einige Fraktionen bei den Beratungen über den städtischen Haushalt 2023. Keinen Erfolg hatten dabei die Anträge von SPD und CSU, die geplante Umgestaltung der Karmelitenstraße zwischen Grafeneckart und Alter Mainbrücke auf unbestimmte Zeit zu verschieben und Ausgaben in Höhe von 900.000 Euro aus den Haushalten der kommenden beiden Jahre zu streichen.
Zu dem Projekt gehören drei große Bäume mit entsiegelten Pflanzgruben und Regenwasserbewirtschaftung, die an Stelle der Rad-Abstellanlagen am Brückenkopf der Alten Mainbrücke aufgestellt werden sollen. Außerdem werden die rund 700 Quadratmeter Oberfläche der Verbindung zwischen Domstraße und Karmelitenstraße neu gestaltet, die Taxi-Stellplätze wandern Richtung Karmelitenstraße. Die Abstellanlagen für Fahrräder und Pedelecs werden in die Glockengasse und die Büttnerstraße verlegt. CSU-Stadtrat Aron Schuster sprach unter anderem von "horrenden Kosten für drei Bäume". Sparen falle an wenigen Stellen so einfach "wie bei Projekten, die noch nicht begonnen sind", meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow.
Josef Hofmann: "Ein Projekt beginnt nicht erst, wenn die Bagger anrollen"
Die förderfähigen Kosten des Projekts betragen knapp 1,7 Millionen Euro, rund 1,3 Millionen Euro davon werden vom Freistaat Bayern aus dem Sonderfonds "Innenstädte beleben" übernommen. Weil der Förderbescheid der Regierung von Unterfranken längst vorliegt, die Planungen abgeschlossen sind und die Ausschreibung der Bauarbeiten kurz bevorsteht, plädierte Baureferent Benjamin Schneider dafür, die Maßnahme, die im Februar vom Planungsausschuss mit nur einer Gegenstimme beschlossen wurde, trotz angespannter Haushaltslage durchzuziehen: "Wir wollen ein seriöser Partner der Regierung sein und müssen das im kommenden Jahr durchführen", betonte Schneider.
Damit hatte er mit Ausnahme von SPD und CSU alle anwesenden Stadträtinnen und Stadträte auf seiner Seite. "Ein Projekt beginnt nicht erst, wenn die Bagger anrollen", betonte Josef Hofmann (FWG). Grünen-Stadtrat Patrick Friedl wies darauf hin, dass Flächenentsiegelung und Begrünung angesichts der Folgen des Klimawandels entscheidende Maßnahmen sind, um die Lebensbedingungen der etwa 8000 Innenstadtbewohner zu verbessern: "Und die erforderlichen nächsten großen Schritte werden uns wesentlich mehr Geld kosten", sagte der Landtagsabgeordnete.
Noch 'ne Idee zum Schluß: auf der Brücke wird so viel Kohle verdient, warum zwackt man sich da nicht ein wenig mehr zur Finanzierung ab???
Lieber die Gelegenheit ergreifen und endlich eine der unsympathischen Ecken in der Stadt zu verschönern.