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Würzburg
Die Stadt geht es mal wieder an: Der Busbahnhof in Würzburg soll endlich modernisiert werden - das ist geplant
Wenn die Mitglieder des Stadtrats am Dienstag zustimmen, könnte der Stillstand am städtischen Bahnhofs-Areal beendet werden. Warum es dort so kompliziert ist.
Das Archivbild zeigt den Blick vom Posthochhaus im Jahr 2020: Im Vordergrund ist der Busbahnhof vor dem Westflügel, dann kommen Bahnhof mit Vorplatz und Kiliansbrunnen. 
Foto: Thomas Obermeier | Das Archivbild zeigt den Blick vom Posthochhaus im Jahr 2020: Im Vordergrund ist der Busbahnhof vor dem Westflügel, dann kommen Bahnhof mit Vorplatz und Kiliansbrunnen. 
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:14 Uhr

Links oder rechts vom Bahnhof? In den letzten 20 Jahren wurde ein neuer Zentraler Omnibus-Bahnhof (ZOB) mal hier und mal dort und mal mit und mal ohne Parkdeck geplant. Passiert ist allerdings nichts. Am Dienstag entscheidet der Planungs- und Umwelt-Ausschuss des Stadtrats (PUMA) über einen neuen Anlauf, das städtische Umfeld des Bahnhofs neu zu gestalteten.

Seit wann wird die Umgestaltung des Bahnhof-Areals geplant?

Seit gut 30 Jahren wird über die Neugestaltung des Bahnhofplatzes nachgedacht. In den 1990er Jahren wollte man ihn sogar einmal überdachen. Der ZOB sollte im Zuge des Baus eines Einkaufszentrums auf dem Post-Areal modernisiert werden, doch ein Bürgerentscheid kippte 2006 dieses Projekt. Seitdem gibt es immer wieder Vorstöße, die Bedürfnisse für die Nutzer von Strabas und Bussen, Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern neu zu ordnen.

Als es die Pavillons am Bahnhofsvorplatz noch gab: Archivbild von 2013. 
Foto: Thomas Obermeier | Als es die Pavillons am Bahnhofsvorplatz noch gab: Archivbild von 2013. 

Was ist das Problem?

Das Problem ist die Vielzahl der Baustellen links und rechts vom Bahnhofsgebäude: Eine neue Straba-Haltestelle braucht Platz. Diesen braucht man aber auch für Kurzzeit-Parkplatz ("Kiss and Ride"), Fahrrad-Parkhaus, Taxen und vor allem für den neuen ZOB. Bislang hat die Stadt versucht, diese Planungen aufeinander abzustimmen und ist damit nicht vorangekommen.

Was ist bislang passiert?

Am Bahnhofsvorplatz hat die Stadt 2016 die 50er-Jahre-Pavillons abgerissen. Hier sind jetzt Rasenflächen und das Denkmal "DenkOrt Deportationen" – Bäume sollen noch gepflanzt werden. 61 Millionen Euro hat der Bau des neuen Tunnels mit barrierefreien Zugängen zu den Gleisen gekostet, der 2022 von der Deutschen Bahn abgeschlossen wurde. Für etwa 550 Fahrräder wurden hinter dem Kurzzeit-Parkplatz Ständer aufgestellt.

Der Würzburger Busbahnhof bietet wenig Komfort. Jetzt startet die Stadt einen neuen Anlauf zur Modernisierung.  
Foto: Patty Varasano | Der Würzburger Busbahnhof bietet wenig Komfort. Jetzt startet die Stadt einen neuen Anlauf zur Modernisierung.  

Wo soll es jetzt schneller voran gehen?

Umwelt- und Klimareferent Martin Heilig stellt dem PUMA am Dienstag ein "pragmatisches und realisierbares" Vorgehen vor. "Am dringlichsten ist die Modernisierung des Busbahnhofs", sagt Bürgermeister Heilig. Deshalb solle dessen barrierefreier Umbau jetzt von allen anderen Nutzungen am Bahnhofs-Areal losgelöst realisiert werden. Dazu müsste der Ausschuss am Dienstag beschließen, dass der Busbahnhof dort bleibt wo er ist und die anderen Nutzungen weitgehend auf der anderen Seite unterkommen.

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Wie soll der neue Busbahnhof aussehen?

Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Platz vor Westflügel und Posthochhaus sollen rund 20 überdachte und barrierefreie Bussteige für die Busse der Würzburger Straßenbahn GmbH WSB und die des Kommunalunternehmens des Landkreises (APG) entstehen. Auch Fernbusse können dort unterkommen sowie die Taxen. Öffentliche Toiletten, die früher hier waren, wären wieder denkbar.

Ob es für die Planung einen Wettbewerb geben wird, entscheidet laut Baureferent Benjamin Schneider der Stadtrat. Wenn Geld dafür im Haushalt bereitgestellt wird, könnte dieser nächstes Jahr beginnen und 2025 Ergebnisse liefern. Schneider plant mit dem Umbau die Bismarckstraße als Durchgangsstraße zum Bahnhof zu schließen. Busse und Taxen könnten den ZOB nur über den Röntgenring anfahren, Pkw den Bahnhof nur über den Ostflügel erreichen. 

Wo kommen Parkplätze für Autos und Räder hin?

In den aktuellen Plänen bleibt die Lage des "Kiss and Ride"-Parkplatzes offen. Vermutlich soll er aber - wie bislang - auf der Ostseite bleiben. Die Fahrradständer (bislang rund 540 Räder) sollen teilweise überdacht werden. Ein Parkhaus für Räder auf dieser Seite des Bahnhofs ist geplant.  Bislang ist das im Ostflügel des Bahnhofgebäudes vorgesehen. Laut Baureferent Schneider gibt es aber auch andere Möglichkeiten, die eventuell schneller und günstiger verwirklicht werden könnten.

Die Fahrradständer am Kurzzeit-Parkplatz sollen möglichst bald durch ein Fahrrad-Parkhaus ergänzt werden.
Foto: Johannes Kiefer | Die Fahrradständer am Kurzzeit-Parkplatz sollen möglichst bald durch ein Fahrrad-Parkhaus ergänzt werden.

Was bedeutet die neue Planung für die Straßenbahn? 

Das im vergangenen Jahr sanierte Gleisrondell vor dem Bahnhof soll zunächst so bleiben wie es ist. Neue komplett barrierefreie Haltestellen sowie Aufstell-Gleise, damit dort Straba-Züge warten und überholt werden könnten, sind auf der Ostseite geplant. Wie dort der Platz unter Autos, Rädern und Strabas aufgeteilt werden soll, wird noch untersucht. Laut Bürgermeister Heilig werden für die Straßenbahn-Bedürfnisse "kreative Lösungen" gesucht, die möglichst wenig in das Hauger Glacis eingreifen. Der Umbau der Haltestelle sei aber keine Bedingung für die Linie 6. Denn neue Strabazüge könnten auch ohne ihn am Bahnhof halten.

Was plant die Bahn am Bahnhof?

Zuletzt hatte die DB Station & Service AG erklärt, dass im Westflügel im Erdgeschoss Einzelhandelsflächen und darüber Büroflächen und eine Kantine vorgesehen sind. In den Ostflügel sollen mittelfristig Lager- und Dienstleistungsflächen sowie ein Fahrrad-Parkhaus kommen. Der Baubeginn steht noch nicht fest.

Auf einer historischen Postkarte ist der Würzburg Hauptbahnhof um 1911 zu sehen, der im Krieg zerstört wurde.
Foto: Sammlung Susanne Wild | Auf einer historischen Postkarte ist der Würzburg Hauptbahnhof um 1911 zu sehen, der im Krieg zerstört wurde.
 
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  • Karl-Heinz Schulz
    Es gibt viele Möglichkeiten für den Busbahnhof. Warum müssen Busse ihre Endstation am Bahnhof haben ? Warum müssen alle Buslinien bis zum Bahnhof fahren ? Um den Busbahnhof etwas Wetterfester und gemütlicher zu gestalten könnte ich mir eine Überdachung mit Bänken vorstellen.
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  • Jürgen Neuwirth
    Attraktiv sind kurze Laufwege. Das geht bei so vielen Verkehrsträgern nur auf unterschiedlichen Ebenen. Kiss an Ride sowie Taxistand unterirdisch. So machen es andere Länder.
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  • Nadine Hoffmann-Voigt
    meine Befürchtung ist, dassbei der Planung UND Ausführung auf die Tauben und ihre betreuten Türme keinerlei Rücksicht genommen wird. Dabei ist es doch dieser belebte Grüne Fleck in mitten aller Haltestellen doch eigentlich ein Lichtblick im Asphaltbereich des Busbahnhofes und die Tiere sind durch ihre ausgeprägte Ortstreue abhängig von ihren Taubenhäusern/Türmen und können nicht so einfach irgendwoanders hin - es bleibt ihnen dann doch nur der Bahnhofsbereich und das neue Parkhaus, bzw. Hotel um neue Nist- und Wohnplätze zu finden.
    Das wird wieder Beschwerden hageln, liebe Stadt Würzburg!!!
    Nadine Hoffmann-Voigt, Stadttaubenhilfe Unterfranken
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  • Tobias Meyer
    Nunja wenn es so bleibt wie in Würzburg immer dann wird viel viel geredet Teuer geplant, teuer nach geplant 3x nach geplant zu noch mehr Geld, und am Ende läuft es wie bei Linie 6 es wird auf Jahre nichts passieren, aber kommt Zeit kommt Rat oder doch noch mal eine Einsicht mal die da wäre die PUMA plant weniger und Handelt früher vom Reden und Schön Augenwischerei beim naiveren Teil der Würzburger kommt das zwar an aber es verbessert nicht den Zustand der schon seit Jahrzehnten einem Schandfleck in eine Möchtegern Weltstadt die immer was plant und diese zu Tode tut.
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  • Michael Kreißig
    Schickt mal die Leute nach Tübingen. So kann man Fahrräder anstellen und einen Vorplatz gestalten. Ich war vor kurzem dort.
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  • Rainer Gaiß
    Die Stadt und der Landkreis haben zusammen eine viertel Million Einwohner. Da gibt es bestimmt einige mit pfiffigen Ideen. Warum erweitert man nicht einfach einmal den Kreis der Ideengeber für einen neuen Busbahnhof?
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  • Walter Seubert
    Stadt ist Stadt und mit dem Landkreis will die Stadt nicht zu tun haben. Die Landeier sind nur gut zum arbeiten und Geld ausgeben ansonsten sind sie unerwünscht. Siehe "Park and ride" etc.
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  • Peter Lelowski
    Mir gäbet' nix, mir sin ja so arm - singen die Häuslesbauer mit Zweitwagen aus den Speckgürteldörfern im Chor. Siehe Mainfrankentheater ... .
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  • Guenther Rinke
    Sind auch Haltepunkte für Reisebusse vorgesehen die täglich Würzburg an und abfahren?
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  • Patrick Wötzel
    Sehr geehrter Herr Rinke,

    Ihre Frage wird im Artikel der Kollegin aus meiner Sicht bereits beantwortet:

    "Auch Fernbusse können dort unterkommen ..."

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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  • Walter Seubert
    ...und was ist mit den Bussen die regelmäßig in der Husarenstraße parken?
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  • Erwin Deppisch
    Das nächste Millionengrab lässt grüßen...
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  • Peter Lelowski
    In Würzburg hat man Zeit zum Reden. Das Straßenbahnrondell wurde in seiner ursprünglichen Form von vor 65 Jahren bereits vor 30 Jahren für nicht mehr zulässig erklärt. Seitdem steht man Richtung Grombühl am Straßenrand in einem schmalen Streifen am Straßenrand. Am Busbahnhof reichen 10 Plätze für Linienbusse locker, wenn die Linien durchfahren statt alle dort enden zu wollen. Würde beispielsweise Waldbüttelbrunn nach Estenfeld durchgebunden werden braucht es nur einen Bussteig statt derer zwei. Macht Nürnberg so oder Augsburg oder Bamberg oder Heilbronn.
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  • Roland Rösch
    Gehts mal WIEDER an is gut .
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  • Michaela Fuoß
    Puh, dann ist wohl 2040 alles fertig. Obwohl dann der Bahnhof schon wieder modernisiert werden müsste… Der Busbahnhof lädt aktuell wirklich nicht zum verweilen ein. Kein schöner Ort.
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  • Thomas Müller
    Was soll denn an einem Busbahnhof so schön sein dass man dort verweilen möchte? Gibts da nicht schönere Orte auf der Welt?
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  • Irene Durak
    Er muss nicht schön sein, aber zumindest nicht so heruntergekommen, dass man angemessen auf seinen Bus warten kann, insbesondere nachts...
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  • Walter Seubert
    Man darf gespannt sein was der PUMA wieder fabriziert.
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