
Viele Themen, über die diese Redaktion im Jahr 2022 berichtet hat, haben bei den Leserinnen und Lesern großes Interesse gefunden. Doch welche der veröffentlichten Artikel wurden am häufigsten gelesen? Für die in der Druck-Ausgabe erschienenen Artikel ist diese Frage nicht zu beantworten. Doch für die online veröffentlichten Artikel ist das Erstellen einer solchen Top-Ten-Liste (Stand: 27. Dezember) kein Problem.
1. Stadtratsmitglied füllt privaten Pool mit Wasser aus dem Hydranten

Ein Mitglied des Gerolzhöfer Stadtrats zapft während des Trockensommers einen öffentlichen Hydranten an, um seinen 75-Kubikmeter-Pool schnell und bequem mit Wasser zu füllen. Ein Skandal?! Nur auf den ersten Blick. Denn die Recherchen dieser Redaktion, die unter www.mainpost.de fast 63.500-mal aufgerufen wurden, ergaben: Das Stadtratsmitglied hatte die Stadt vorab informiert – und hat das Wasser auch bezahlt. Und: Dass Hydranten für Privatpools angezapft werden, das kommt immer wieder vor.
Das Thema wirkt nach – wohl auch bedingt durch die Berichterstattung. Im Dezember beschäftigt sich der Gerolzhöfer Stadtrat damit und beschließt: Anwohner dürfen Hydranten weiter anzapfen, doch es soll künftig teurer werden. Denn fortan sollen auch Abwasser- und Servicegebühren verrechnet werden.
2. Motorradfahrer fährt dreimal durch die Radarfalle – absichtlich

Er kommt sich wohl besonders schlau vor und ahnt nichts von den Folgen: Ein Motorradfahrer fährt am 12. November bei Michelau dreimal hintereinander mit überhöhtem Tempo an einem Blitzer-Anhänger der Polizei vorbei. Der Biker glaubt wohl, dass sein Kennzeichen auf den Aufnahmen nicht zu erkennen sein wird und er ungeschoren davonkommt. Doch Pech gehabt. Mithilfe von Kommissar Zufall und hartnäckigem Ermitteln kann die Polizei das Kennzeichen entziffern und den Raser überführen. Die Polizeimeldung über den skurrilen Temposünder wird 46.500-mal aufgerufen, der Nachbericht darüber, wie die Polizei den Biker überführt, weitere 14.400-mal.
3. Wärmepumpen-Betreiber fühlen sich vom Stromversorger abgezockt

Die steigenden Energie- und Strompreise bewegen viele Leserinnen und Leser. So auch ein kurz vor Weihnachten veröffentlichter Artikel über ein Ehepaar, das sich von der ÜZ Mainfranken "über den Tisch gezogen" fühlt und dem Stromversorger aus Lülsfeld vorwirft, ungerechtfertigt hohe Grundgebühren zu verlangen. Der 36.000-mal aufgerufene Artikel schildert aber auch, dass es in der Sache keine einfache Antwort gibt und andere Anbieter ebenfalls die rasant in die Höhe geschossenen Einkaufspreise an der Strombörse an ihre Kunden weitergeben (müssen). Doch nicht bei allen sind die Auswirkungen so drastisch.
4. Lufthansa-Airbus versprüht Tausende Liter Kerosin über Unterfranken

Es ist nicht der erste derartige Zwischenfall, und auch nur einer von mehreren allein in diesem Jahr (siehe Nummer 8): Am 3. April spätabends muss ein vierstrahliger Airbus 340-313 der Lufthansa auf dem Flug von Frankfurt nach Singapur aufgrund eines Zwischenfalls kurz nach dem Start an den Airport am Main zurückfliegen. Um dort sicher landen zu können, lässt die Maschine im Gebiet zwischen der Rhön und Main-Tauber 75 Tonnen Kerosin ab. Dieses "Fuel Dumping" ist ein gängiges Verfahren in solchen Situationen; vollbetankt wäre ein Landung für einen Jumbojet zu gefährlich. Fachleute versichern: Die Restmenge, die vom fein versprühten Flugbenzin am Boden ankommt, sei ungefährlich. Der Artikel wird 26.600-mal aufgerufen.
5. Zwei Jugendliche verunglücken mit dem Motorrad auf einer gesperrten Strecke

Anfang November verunglückt abends in der Dunkelheit ein 17-jähriger Kleinkraftrad-Fahrer mit einer 16-jährigen Sozia an Bord auf der Staatsstraße zwischen Gerolzhofen und Mönchstockheim (25.400 Artikel-Aufrufe). Das Pikante daran: Die Straße ist zu diesem Zeitpunkt wegen Sanierungsarbeiten für den Verkehr gesperrt. Insoweit haben die beiden Jugendlichen Glück im Unglück. Die beiden Verletzten können selbst noch die Rettungskräfte alarmieren. Andernfalls hätten sie wohl längere Zeit in der kalten Nacht gelegen.
6. Gerolzhöfer Stadtrat beendet Pokerspiel um Bauland und statuiert Exempel

Im Mai reicht's dem Gerolzhöfer Stadtrat: Weil ein Grundbesitzer für einen Ackerstreifen mehr Geld möchte, als die Stadt bereit ist, zu zahlen, beschließt das Gremium, das Baugebiet "Am Nützelbach 3" auch ohne die gewünschte Fläche zu planen, quasi "drumherum". Nicht jede Forderung könne erfüllt werden, heißt es. Das fast 25.000-mal aufgerufene Thema findet eine Fortsetzung: Im Juli wird bekannt, dass der Grundbesitzer doch verkaufen möchte – zu den vom Stadtrat vorgegebenen Konditionen.
7. Knochentrockene Böden lassen Start der Zuckerrüben-Ernte zur Tortur werden

Anfang September, zu Beginn der diesjährigen Erntekampagne, schaut's für die Zuckerrüben-Anbauer im Raum Gerolzhofen düster aus (22.500 Artikel-Aufrufe): Die seit Wochen anhaltende Dürre hat nicht nur die erwartete Erntemenge stark schrumpfen lassen, auch die extrem trockenen, harten Böden bereiten Probleme. Die Erntemaschinen bringen die Rüben auf manchen Äckern kaum aus der Erde. Es kommt zu Beschädigungen. Bis Jahresende, nach einsetzendem Regen, bessert sich die Lage etwas.
8. Frachtflugzeug lässt über der Region Treibstoff vom Himmel regnen

Nur wenige Tage nach dem Vorfall mit dem Lufthansa-Airbus (siehe Nummer 4) gibt es am Himmel über dem Raum Gerolzhofen einen weiteren Fall, in dem ein Flugzeug per Notablass Kerosin loswerden muss. Dieses Mal ist es ein Transportflieger vom Typ Boeing 767-31B auf dem Weg von Sofia (Bulgarien) nach Portsmouth an der US-Ostküste, der wegen technischer Probleme in Frankfurt-Hahn notlanden muss. 3,8 Tonnen Kerosin fallen auf Nordbayern und das südliche Hessen. Der Artikel wird knapp 18.000-mal aufgerufen.
9. "AlpacaCamping" blickt positiv auf das erste Geschäftsjahr zurück

Der durch die Corona-Pandemie befeuerte Camping-Boom tut dem Startup "AlpacaCamping" offenbar gut. Das Jungunternehmen mit Sitz in Mutzenroth vermittelt private Stellplätze an Wohnmobilisten und Camper. Viele der Plätze liegen in freier Natur. Mitte 2022 arbeiten knapp 30 Frauen und Männer daran, die 2500 Stellplätze im Angebot zu vermitteln. Der Artikel zählt 17.800 Aufrufe.
10. Tragischer Unfall kostet Jäger das Leben

Eine kurze Polizeimeldung zu einem tödlichen Jagdunfall wird fast 16.000-mal aufgerufen. Ein älterer Mann gerät Ende Juni im Raum Gerolzhofen während der Jagd in einen Fuchsbau und kann sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien.
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