
Der diesjährige Trockensommer ist noch nicht lange her. Damals, als wochenlang kaum ein Tropfen Regen vom Himmel fiel, flammte in Gerolzhofen eine Debatte auf rund um das Befüllen privater Pools mit Trinkwasser. Ausschlaggebend war eine bekanntgewordene Aktion von Stadtratsmitglied Christoph Rosentritt (CSU), der Ende Juli einen 75-Kubikmeter-Pool auf seinem Grundstück mit Wasser gefüllt hat, das er aus einem Hydranten zapfte.
Schnell war ein erster Verdacht widerlegt: Es handelte sich dabei keineswegs um Diebstahl, denn Rosentritt hatte das entnommene Wasser in Absprache mit der Stadt bezahlt, auch ohne Einsatz einer Wasseruhr. Und es handelte sich, wie Recherchen dieser Redaktion ergeben haben, auch um keinen Einzelfall. Dass private Pools mit Hydrantenwasser gefüllt werden, sei keine Ausnahme, sondern "durchaus üblich", wie Bürgermeister Thorsten Wozniak sich damals zitieren ließ.
Dennoch ist dieses Thema mit dem Ende des Sommers nicht in der Versenkung verschwunden. Der Gerolzhöfer Stadtrat beschäftigte sich damit in seiner Sitzung am Montagabend im Alten Rathaus. Denn da lag dem Gremium ein Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung vor, wonach in Gerolzhofen ab Beginn des kommenden Jahres keine Hydranten für das Füllen privater Pools mehr verwendet werden dürfen.
Kein Material und Personal der Stadt mehr einsetzen
Damit würde automatisch auch ausgeschlossen, dass für solche Aktionen Wasserzähler, Hydrantenschlüssel, Schläuche und weiteres Equipment sowie Personal des Stadtbauhofs zum Einsatz kommen. Wohlgemerkt: Es geht in dem Vorstoß der Verwaltung nicht darum, das Füllen von Pools mit Zehntausenden von Litern Trinkwasser grundsätzlich zu verbieten. Nur die schnelle Quelle zum Befüllen über leistungsstarke Hydranten, die sollte versiegen.
Bürgermeister Thorsten Wozniak rechtfertigte diesen Vorschlag unter anderem damit, dass Poolbefüllungen ein gesellschaftliches Thema seien. Die Bürgermeister aller Gemeinden innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft (VG) seien sich einig, das Füllen über Hydranten nicht mehr zulassen zu wollen.
Koch: Am Ende landet Trinkwasser im Pool – egal wie
Arnulf Koch (CSU) zeigte sich etwas verwundert ob des Beschlussvorschlags. Nachdem es eben nicht um ein grundsätzliches Verbot gehe, Pools mit Leitungswasser zu füllen, ändere das Verbot, hierfür Hydranten anzapfen zu dürfen, schließlich nichts an dem Umstand, dass am Ende knappes Trinkwasser im Pool lande; ganz gleich ob aus dem am Hydranten angeschlossenen dicken Feuerwehrschlauch, oder – deutlich langsamer und mühsamer – aus dem dünnen Gartenschlauch des Poolbesitzers.

Koch unterbreitete als Vorsitzender der CSU-Fraktion einen eigenen Vorschlag: Die Stadt sollte künftig eine Pauschale von 70 Euro für die Nutzung der Hydranten samt dem dafür notwendigen Material verlangen – zusätzlich zur ganz normal abgerechneten Wasser- und Abwassergebühren für die entnommenen Liter.
Vizl: Stadt muss das Füllen von Pools verbieten dürfen
Thomas Vizl (Geo-net) sah einen nicht zu rechtfertigenden Aufwand darin, Hydranten anzuzapfen, beispielsweise weil dann womöglich Schlauchleitungen über Straße und Gehwege verlegt werden müssten, was auch ein Sicherheitsproblem darstellen könnte. Zudem müsse die Stadt sich das Recht vorbehalten, die Entnahme von Wasser zum Füllen von Pools komplett zu verbieten, wenn infolge von Trockenheit das Grundwasser auszugehen drohe.
Ein solches Verbot auszusprechen, sei in solch konkreten Fällen möglich, bestätigte Johannes Lang als geschäftsführender Beamte der VG. Dagegen sei es rechtlich nur schwer durchsetzbar, ein solches Verbot pauschal vorab, ohne konkreten Anlass, zu verhängen. Aus seiner Sicht sollte grundsätzlich kein städtischer Mitarbeiter für private Poolfüllungen eingesetzt werden. Aber auch Privatpersonen hätten ihre Finger von Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung zu lassen.
Dagegen bezeichnete es Günter Iff (Freie Wähler) als sinnvoll, das Material für die Hydrantennutzung Anwohnern zur Verfügung zu stellen – gegen eine Ausleihgebühr und bei voller Transparenz der zu verrechnenden Kosten.
Servatius: Auf Baustellen werden auch Hydranten angezapft
Auch Erich Servatius (SPD) stand der Idee aufgeschlossen gegenüber, Hydranten weiter zum Füllen von Pools zuzulassen, vorausgesetzt es werde dafür eine Aufwandsgebühr verlangt und das verwendete Wasser kostendeckend abgerechnet. Auf Baustellen, so sein Argument, komme das benötigte Wasser schließlich auch aus Hydranten mit angeklemmter Wasseruhr, ohne dass dafür Mitarbeiter des Stadtbauhofs benötigt würden.
Martin Zink (Freie Wähler) wünschte sich eine Ausnahme von der Gebührenpflicht für örtliche Vereine, sollten diese beispielsweise für ein Fest Wasser aus Hydranten benötigen. Der Bürgermeister wandte hier ein, dass nicht jeder an der öffentlichen Wasserversorgung Hand anlegen dürfe.
Schwab: "Falsches Signal in der heutigen Zeit"
Von einem "falschen Signal in der heutigen Zeit" sprach Gisela Schwab (SPD) angesichts der laufenden Debatte. Sollten Hydranten weiter zum Füllen von Pools zugelassen sein, könnte dies letztlich als Freibrief zur Wasserverschwendung verstanden werden. Wozniak ordnete diesen Einwand als eine "eher moralisch gemeinte Ansprache" ein, denn es gehe nicht um ein Füllverbot für Pools.
In der Abstimmung fiel der Vorschlag, Hydranten zum Füllen von Pools zu verbieten, recht deutlich mit 6:14 Stimmen durch. Neben dem Bürgermeister, Markus Reuß (CSU) und Gisela Schwab befürwortete die dreiköpfige Geo-net-Fraktion das von der Verwaltung eingebrachte Hydranten-Verbot.
Also einfach nach normalen Tarifen abrechnen lassen und der Spuk hört auf.
Die Pooldame arbeitet kostenlos😂, der Poolboy auch.
Man sollte aber erwähnen, dass ein guter Poolroboter Pflicht ist.
Jedes Jahr einen Hunni zurücklegen, damit nach 5 Jahren Geld für einen neuen zur Verfügung steht.
Wenn ich jetzt jeden Tag extern schwimmen gehen wollte, wären die Kosten ungleich höher.
Viele Bappler können noch nichtmal die realen Kilometerkosten ihres Autos ausrechnen.
Die denken, mit dem Sprit, den sie verfahren, ist das bezahlt. Aber Hauptsache,was hinprovoziert.
Was ist daran schöngerechnet, mein persönlicher Stalker gardner?
Die denken, mit dem Sprit, den sie verfahren, ist das bezahlt."
Realsatire vom feinsten. Bitte weiter so!