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Kitzingen
Restaurants, Kneipen, Cafés: Welche Neuheiten das Jahr 2024 in der Gastro-Szene im Landkreis Kitzingen gebracht hat
Das Kitzinger Kanapee ist gerettet, der alte Hafen in Marktsteft lebt wieder – ein Blick zurück, der Appetit macht. Wo zwischen Volkach und Iphofen dieses Jahr Neues entstanden ist.
Das Gasthaus Schönblick in Obernbreit hat nach fast drei Jahren Leerstand wiedereröffnet. Wirt Michael Hoffmann ist Koch und kam in die alte Heimat zurück, um sich hier selbstständig zu machen.
Foto: Annett Conrad | Das Gasthaus Schönblick in Obernbreit hat nach fast drei Jahren Leerstand wiedereröffnet. Wirt Michael Hoffmann ist Koch und kam in die alte Heimat zurück, um sich hier selbstständig zu machen.
Sarah Gräf
 |  aktualisiert: 31.12.2024 02:38 Uhr

Corona, Inflation, Personalmangel: Die Gastronomie hatte und hat es nicht einfach. Turbulente Zeiten liegen hinter den Wirten und Wirtinnen. Nach der Corona-Pandemie brachen die Herausforderungen in den Betrieben nicht ab. Das machte sich oft negativ bemerkbar: Schließungen hier, Insolvenzen da. Was wiederum die Möglichkeit eröffnet für neue Ideen und innovative Konzepte. Die kulinarische Landschaft im Landkreis Kitzingen hat 2024 einige spannende Veränderungen durchlebt: Ein Blick zurück auf wiederbelebte Gasthäuser und neue Pächter.

1. Neuer Pächter: Die Kultkneipe Kanapee bleibt Kitzingen erhalten

Gürhan Özdil hat als Pächter mit dem Alten Keller und dem Kanapee die zwei kultigsten Szene-Kneipen in Kitzingen.
Foto: Hartmut Hess | Gürhan Özdil hat als Pächter mit dem Alten Keller und dem Kanapee die zwei kultigsten Szene-Kneipen in Kitzingen.

"Ich will das Erbe von Gerry bewahren", sagte Gürhan Özdil im Februar, als er den Kult-Schuppen in der Kitzinger Kaiserstraße als neuer Pächter übernahm. Mit ihm hatte der langjährige Wirt der Kneipe im Kellergewölbe, Gerry Schumann, einen passenden Nachfolger gefunden. Zur Freude vieler Nachtschwärmer, die dort das altbekannte Konzept sowie den urigen Gewölbekeller vorfinden und dabei mit Pizza und Toast verköstigt werden. 

2. Dem Koch beim Zaubern über die Schulter schauen: Restaurant Gallo Pardo in Kitzingen

Küchenchef Stefan Spasow lässt die Pfannen tanzen.
Foto: Diana Fuchs | Küchenchef Stefan Spasow lässt die Pfannen tanzen.

Wenn Küchenchef Stefan Spasow den Kochlöffel schwingt, kann ihm dabei jeder, der möchte, dabei zusehen. Nur eine Glasscheibe trennt den in der Kitzinger Gastro-Szene bekannten Koch und seine Küche von den Gästen des "Gallo Pardo". Seit Anfang des Jahres können dort, im Hotel Cavallestro auf dem Gelände des Richthofen Circle, saisonale und regionale Speisen im mediterranen Stil verköstigt werden. Neben der Hauptkarte bringt eine wechselnde Wochenkarte Abwechslung in das kulinarische Angebot.

3. Crêpes und andere Leckereien: Das Petit Café in der Kitzinger Innenstadt

Sorina Hasanoglou hat in ihrem Café eine Crêpière.
Foto: Leila Röll | Sorina Hasanoglou hat in ihrem Café eine Crêpière.

Die Kitzinger Innenstadt hat ein neues Café dazugewonnen. "Einen kleinen Platz, an dem man seinen Nachmittagskaffee genießen kann" – das möchte das Petit Café sein, wie Besitzerin Sorina Hasanoglou bei der Eröffnung im September sagte. Hasanoglou hat viel Liebe und Arbeit in den Umbau der Räumlichkeiten in der Alten Burgstraße gesteckt. Neben Frühstücksangeboten lockt das Café mit einer Besonderheit: Crêpes.

4. Jetzt schon ein Erfolg: Das inklusive Restaurant mit Hotel am Alten Hafen in Marktsteft

Küchenmitarbeiterin Eva Platia, Koch Ryan Durmann und Küchenchefin Renate Geis im der Küche des inklusiven Restaurants am Alten Hafen in Marktsteft, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen arbeiten.
Foto: Andreas Brachs | Küchenmitarbeiterin Eva Platia, Koch Ryan Durmann und Küchenchefin Renate Geis im der Küche des inklusiven Restaurants am Alten Hafen in Marktsteft, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen arbeiten.

In Traumkulisse, am Alten Hafen in Marktsteft, beheimatet ein Team von 23 Angestellten Teile der vorher aufwändig sanierten ehemaligen Fabrikgebäude. Dort gibt es seit August "moderne, fränkische Küche". Von der Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf den alten Hafen. Besonderheit: Das Restaurant der Inklusion Catering GmbH (InCa) ist ein inklusives. Das heißt: Mitarbeiter mit und ohne Handicap finden hier gleichermaßen Beschäftigung.

5. Familie Sterk erfüllt sich mit dem Café Heimathungrig in Großlangheim einen Traum 

Marita Sterk und ihr Sohn Christoph bieten in ihrem Café Heimathungrig Produkte aus vorwiegend lokaler und regionaler Erzeugung an.
Foto: Barbara Herrmann | Marita Sterk und ihr Sohn Christoph bieten in ihrem Café Heimathungrig Produkte aus vorwiegend lokaler und regionaler Erzeugung an.

Mit "Heimathungrig" treffen die Sterks wohl den Nagel auf den Kopf. Besser könnte der Name des im Mai eröffneten und inzwischen ausgezeichneten Cafés mit Hofladen das Konzept nicht auf den Punkt bringen. Lokale und regionale Produkte, teils aus eigener Erzeugung, prägen das Ladenbild. Bei genauerem Stöbern stolpert man über Spezialitäten wie den Burgundertrüffel. Wissen die einen nicht recht, was das ist, weiß Hund Balu das umso besser. Denn der Labrador von Christoph Sterk erschnüffelt die Knollen im Boden, ehe sie auf dem Teller landen.

6. Neue Pächter erfüllen sich im Kniebrecher in Castell einen Traum

Viele Casteller freuen sich darüber, dass Charlotte Scholz und Christian Kreß mit ihrem Restaurant den alten Ortsnamen Kniebrecher wiederbeleben.
Foto: Diana Fuchs | Viele Casteller freuen sich darüber, dass Charlotte Scholz und Christian Kreß mit ihrem Restaurant den alten Ortsnamen Kniebrecher wiederbeleben.

Am Beginn einer steilen Straße mitten in Castell sticht ein Bruchsteinhaus mit knallblauen Schirmen ins Auge. Dort haben Koch Christian Kreß und Lebensgefährtin Charlotte Scholz Mitte des Jahres ihren Traum eines eigenen Restaurants verwirklicht. Kulinarisch reicht das Angebot im Restaurant Kniebrecher von Quiche über Blaue Zipfel, Kuchen bis zu vegetarischen und veganen Speisen. "Essen soll einfach Spaß machen", ist die Devise des Küchenchefs Kreß. 

7. Ungarische Spezialitäten aus Budapest bringen Abwechslung in Dettelbach und im Landkreis

Inhaberin Viktoria Ban steht vor ihrem Restaurant Budapest in der Neuseser Straße in Dettelbach.
Foto: Nadine Wiget | Inhaberin Viktoria Ban steht vor ihrem Restaurant Budapest in der Neuseser Straße in Dettelbach.

Da kam Abwechslung in die kulinarische Vielfalt Dettelbachs. Mit Eröffnung des Restaurants Budapest Anfang des Jahres zog die ungarische Küche in die Region ein. "Wir möchten den Menschen unsere ungarische Heimat ein Stück näherbringen", so Inhaberin Viktoria Ban. Familie Ban kommt ursprünglich aus Budapest – deshalb der Name. Angeboten werden ausschließlich ungarische Gerichte, östlichkeiten an, darunter Gulaschsuppe, Letscho (Gemüseeintopf) oder Palatschinken. 

8. Nam & Friends aus Würzburg in Kitzingen: Das Lokal ist ein echter Hingucker 

Die Einrichtung und Dekoration in Nam & Friends bei Sy Long Nguyen ist kunterbunt.
Foto: Hartmut Hess | Die Einrichtung und Dekoration in Nam & Friends bei Sy Long Nguyen ist kunterbunt.

Wer das vietnamesische Lokal am Kitzinger Falterturm betritt, kommt ins Staunen: Mit Liebe zum Detail haben Sy Long Nguyen und seine Schwester Dong einen echten Hingucker in der Kitzinger Gastro-Welt gezaubert. Das Essensangebot ist nicht nur groß, sondern auch kreativ. Es reicht von vietnamesischem Kaffee, Tees mit Aloe Vera bis zu frittiertem Sushi. Die Familie Nguyen betreibt schon seit Jahren ein gleichnamiges Restaurant am Würzburger Barbarossaplatz – jetzt kam die Kitzinger Filiale dazu.

9. Pasta und Pizza im Restaurant Hole 19 in Kitzingen

Ismet Celic (links) und Vejsil Celic sind die neuen Pächter im Hole 19 des Golfclubs Kitzingen.
Foto: Hartmut Hess | Ismet Celic (links) und Vejsil Celic sind die neuen Pächter im Hole 19 des Golfclubs Kitzingen.

"Ich bin ein falscher Italiener", erklärte Vejsil Celic lachend im Juli. Der Bosnier sagt, er backe leidenschaftlich gerne Pizza, seit 15 Jahren schon. Und das in namhaften italienischen Restaurants in Würzburg und seit März auch im Clubhaus des Golfclubs in Kitzingen. Zusammen mit Schwager Ismet Celic hauchte er dem Restaurant Hole 19 wieder Leben ein. Es gibt Frühstück, Pizza, Pasta, Bratwurst, Steaks, Fisch – die Liste ist lang und die Vielfalt groß. 

10. Schönblick in Obernbreit nach drei Jahren wieder geöffnet

Das Gasthaus Schönblick in Obernbreit hat nach fast drei Jahren Leerstand wieder eröffnet. Wirt Michael Hoffmann ist Koch und kam in die alte Heimat zurück, um sich hier selbstständig zu machen.
Foto: Annett Conrad | Das Gasthaus Schönblick in Obernbreit hat nach fast drei Jahren Leerstand wieder eröffnet. Wirt Michael Hoffmann ist Koch und kam in die alte Heimat zurück, um sich hier selbstständig zu machen.

Drei Jahre lang war das schöne Fleckchen zwischen Linden und Kastanienbäumen in Obernbreit leer gestanden. Seit diesem Jahr ist der Biergarten Schönblick wieder eine Anlaufstelle für alle Freunde der Biergarten-Kultur. Und das nicht nur im Sommer: Für die kalten Monate bietet das Lokal 40 Plätze im Innern inklusive Service. Draußen auf der Terrasse kann man auf 80 Plätzen bei Selbstbedienung den Sommer im Grünen genießen. 

Anmerkung der Redaktion: Diese Auswahl an Gastro-Neuigkeiten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie Restaurants oder gastronomische Angebote kennen, die fehlen, freuen wir uns über einen Kommentar.

 
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