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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Derby nach der EM: Auch bei Rimpars Wölfen machte Corona die Runde
Die Zweitliga-Handballer starten gegen den TV Großwallstadt ins neue Jahr und in die Rückrunde. Fragen und Antworten rund um die Vorbereitung, Vertragsverhandlungen und Zuschauer.
Das Hinspiel beim TV Großwallstadt (Mitte: Thomas Rink) gewannen die Rimparer Wölfe um Kapitän Patrick Schmidt (am Ball) im November 2021 in der Untermainhalle in Elsenfeld mit 29:25.
Foto: Heiko Becker | Das Hinspiel beim TV Großwallstadt (Mitte: Thomas Rink) gewannen die Rimparer Wölfe um Kapitän Patrick Schmidt (am Ball) im November 2021 in der Untermainhalle in Elsenfeld mit 29:25.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:00 Uhr

Handball, Zweite Bundesliga Männer
DJK Rimpar – TV Großwallstadt

(Freitag, 4. Februar, 20 Uhr, tectake Arena)

Mit dem Unterfrankenderby gegen den TV Großwallstadt (17. Platz/13:23 Punkte) startet Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe (12./16:22) ins Sportjahr 2022. Und trotz täglich neuer Corona-Rekordzahlen auch wieder mit Zuschauern.

Zwölf der noch ausstehenden 19 Spiele bis Juni bestreiten die Rimparer Wölfe in der Würzburger tectake Arena, allein im Februar laden sie viermal in ihr sportliches Wohnzimmer ein. Die weiteste Auswärtsfahrt nach Rostock (23. Februar) wird da zum willkommenen Ausflug.

Gelegenheiten also genug, sich in der Tabelle mehr Luft nach unten zu verschaffen. Zwar haben die Jungs von Trainer Julian Thomann auf Rang zwölf im Mittelfeld überwintert, doch trennen sie vom ersten Abstiegsrang nur drei Punkte.

Treffen der Toptorschützen Savvas Savvas und Patrick Schmidt

Einen Platz davor steht aktuell der TV Großwallstadt, und der hat bereits das erste Spiel hinter sich: Am vergangenen Samstag setzte es für das Team von Ralf Bader in Elsenfeld eine bittere 23:24-Niederlage im Abstiegskampf gegen den VfL Lübeck-Schwartau.

Mit den unterfränkischen Klubs treffen nicht nur wieder viele Kumpels mit gemeinsamer Vergangenheit aufeinander, sondern auch die Toptorschützen der Liga: Großwallstadts Grieche Savvas Savvas, der den TVG im Sommer Richtung ASV Hamm-Westfalen verlassen wird, führt das Ranking mit 129 Treffern (18 Spiele/Quote: 54 Prozent) vor Rimpars Kapitän Patrick Schmidt (127 Tore/19 Spiele/62 Prozent) an.

"Bisher haben wir ein gutes Derbygesicht gezeigt", erinnert Thomann an den 29:25-Erfolg im Hinspiel und zuletzt fünf Siege in Folge gegen den TVG. "Aber Großwallstadt ist ein gefährlicher Gegner, der noch einen Tick mehr unter Druck steht als wir."

Fragen und Antworten rund um die Rimparer Wölfe vor dem Start der Rückrunde.

Was hat sich in der EM-Pause bei den Wölfen getan?

Die Mannschaft hatte 15 Tage frei. Mancher Spieler nutzte die Zeit für einen Heimatbesuch oder Urlaub. So auch Trainer Julian Thomann, der eine Woche im Zillertal verbrachte, "zum Ausspannen". Yonatan Dayan kämpfte mit der Nationalmannschaft Israels um die Qualifikation für die WM 2023 und erreichte die Play-offs.

Wie verlief die Vorbereitung auf die Rückrunde?

Das geplante Trainingslager auf Sizilien im Rahmen eines Besuchs in Würzburgs Partnerstadt Siracusa wurde wegen der Pandemie abgesagt. Auch ein Test gegen den österreichischen Erstligisten Graz fiel Corona zum Opfer. Stattdessen bestritten die Wölfe ihre einzige Vorbereitungspartie beim Ligarivalen Coburg, die sie nach vielen personellen Wechseln mit 24:28 verloren.

Wie bei der deutschen Nationalmannschaft während der EM machte auch bei den Rimparern Corona die Runde, wenn auch nicht ganz so heftig wie in Bratislava. "Wir hatten zeitversetzt sechs Corona-Fälle, alle Spieler waren vollständig geimpft", berichtet Thomann. Erst an diesem Montag habe er erstmals mit dem kompletten Kader trainieren können.

Ist zu befürchten, dass Corona bald auch in der Bundesliga wütet?

"Omikron schwebt wie ein Damoklesschwert über uns", sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Wölfe, Roland Sauer, über die Corona-Virusvariante. Die Klubs der Handball-Bundesliga hätten sich darauf verständigt, dass Spiele erst verlegt werden, wenn mindestens sechs Spieler pro Mannschaft oder auch nur zwei Torhüter wegen einer Infektion ausfallen. Ansonsten werde alles dafür getan, die Saison erfolgreich zu Ende zu bringen.

Wie weit fortgeschritten sind die Vertragsverhandlungen?

Mehreren der noch sieben Spieler mit auslaufenden Verträgen – nach den bereits feststehenden Abgängen von Marino Mallwitz (Dresden) und Felix Jaeger (Coburg) – liegen laut Sauer Angebote zu Verlängerungen vor. Der 67-Jährige, der auch mit dem Coronavirus infiziert war, aber keine Symptome hatte, geht davon aus, "dass wir in der nächsten Woche den ein oder anderen Vollzug melden können".

Klar ist inzwischen, dass Sauers Sohn Julian nicht noch eine weitere Saison dranhängen, sondern seine Karriere im Sommer endgültig beenden wird. "Er hört definitiv auf", versichert sein Vater, der dem 33-Jährigen die Option gelassen hatte, seine Entscheidung erneut zu überdenken. Mit Julian Sauer wird somit das letzte Eigengewächs aus der "goldenen Generation" in den sportlichen Ruhestand gehen.

Nicht beerben wird den Rimparer Rechtsaußen übrigens Thomanns Zwillingsbruder Gregor, dessen auslaufender Vertrag beim Erstligisten Balingen-Weilstetten nicht verlängert wurde. "Wir haben nur mal im Witz darüber gesprochen. Eine ernsthafte Überlegung, dass er zu uns kommt, gab es nie", erzählt der Coach. Gregor Thomann schließt sich erneut der HSG Konstanz an.

Als sehr wahrscheinlich gilt, dass Dominik Schömig und Benedikt Brielmeier ihre Engagements bei den Wölfen verlängern. Kleinere oder größerer Fragezeichen stehen hinter der Zukunft von Dayan, Lukas Böhm, David Kovacic und Andreas Wieser bei der DJK. Sollte sich der Klub mit Letzterem nicht einig werden, braucht er sogar zwei neue Torhüter.

Sind schon Neuzugänge für die nächste Saison bekannt?

Für Mallwitz gibt es entgegen anderslautender Vermutungen noch keinen Ersatz. Die Frage, ob Erik Töpfer, der den EHV Aue am Saisonende verlässt und zu einem anderen Zweitligisten wechselt, nach Rimpar komme, beantwortet Sauer so: "Der steht nicht auf meiner Liste." Diese umfasse fünf Namen – inklusive Wieser.

Auch für die vakante Position im linken Rückraum gebe es "einige Kandidaten". Keiner davon sei Lukas Siegler, der die Wölfe vor der Saison verlassen hatte und in Ferndorf einen Ein-Jahres-Vertrag besitzt, theoretisch also zurückkehren könnte. "Luki ist uns von seinem Spielerberater nicht angeboten worden", sagt Sauer.

Sind die vielen Heimspiele in der Rückrunde ein Vorteil im Abstiegskampf?

"Absolut", meint Thomann, ungeachtet der Tatsache, dass sein Team in der Vorrunde zu Hause vier Niederlagen bei drei Siegen kassiert hatte. "Fast alle direkten Konkurrenten, die in der Tabelle um uns stehen, kommen zu uns. Jetzt, wo wieder Zuschauer erlaubt sind, können sie uns pushen, damit wir die paar Prozent mehr aus uns herausholen, mit denen es zu Siegen wie gegen Gummersbach reicht." Thomanns Rechnung: "Wenn wir zu Hause jedes zweite Spiel gewinnen und ein paar Punkte mehr holen als in der Hinrunde, reicht es zum Klassenerhalt."

Wie viele Zuschauer sind zugelassen und unter welchen Bedingungen?

In Bayerns Profisport dürfen 25 Prozent der Hallenkapazität genutzt werden. Somit sind bei den Spielen der Wölfe in der tectake Arena je 725 Zuschauer zugelassen. Es gilt 2G-plus und Maskenpflicht. Vor der Halle können sich Besucher kostenlos testen lassen, am Freitag ab 17 Uhr.

 
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