Ab Samstag, 25. Februar, rollt in der Fußball-Landesliga Nordwest wieder der Ball. Der erste reguläre Spieltag im neuen Jahr geht auch deshalb so früh vonstatten, weil in die Klasse 19 Mannschaften eingruppiert sind und die Teams daher insgesamt 38 Spieltage absolvieren müssen – vier mehr als zum Beispiel in der Bayernliga. Die drei Main-Spessart-Mannschaften rangieren in der Tabelle auf den Plätzen sechs bis acht direkt nebeneinander. Und dennoch sind ihre Perspektiven recht unterschiedlich. Ein Überblick über die Lage beim TSV Karlburg, bei der TuS Frammersbach und bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach.
TSV Karlburg (6. Platz/37 Punkte)
Das hat sich getan: Der Bayernliga-Absteiger ist mit einem vergleichsweise kleinen 18-Mann-Kader in die Saison gestartet und ging gegen Ende des vergangenen Jahres, als sich Ausfälle häuften, personell auf dem Zahnfleisch. Bisweilen standen Trainer Markus Köhler nur noch zehn Feldspieler aus dem Landesliga-Kader zur Verfügung, die Lücken schlossen nicht selten Oldies aus der Reserve. Deshalb hat der TSV in der Winterpause personell nachgelegt und mit Fabio Tudor, Nico Kuß (beide FV 04 Würzburg) sowie Rückkehrer Andreas Eichenseer (FC Amberg) Neuzugänge verpflichtet.
Dazu kehren mit Cedric Fenske oder Maurice Kübert wichtige Akteure zurück, die zuletzt aus beruflichen Gründen bzw. wegen Verletzungen gefehlt hatten. "Es hat sich an bisschen angefühlt wie eine Sommervorbereitung, in der man Neuzugänge integrieren muss", berichtet Markus Köhler über das Training vor dem Wiedereinstieg.
Bemerkenswert: Nicht nur Köhler und sein spielender Assistent Sebastian Fries haben ihre Verträge für die neue Saison verlängert, sondern der Verein meldet auch das Verbleiben des nahezu kompletten Spielerkaders für die neue Runde, alle Akteure auf den Schlüsselpositionen bleiben dem TSV erhalten. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Offensichtlich ist es in Karlburg nicht so schlecht", so der 36-jährige Köhler, der im Sommer außerdem mit Markus Mjalov (FC Fuchsstadt) und Kai Schlagmüller (FV Helmstadt) weitere Zugänge begrüßen kann.
Das ist die Ausgangslage: In der Vorbereitung gab es zahlreiche positive Ergebnisse für die Karlburger, zuletzt sogar ein 6:0 im Pokalspiel gegen den zweitplatzierten Landesliga-Rivalen FC Fuchsstadt. "Wir freuen uns darauf, dass es wieder losgeht", sagt der TSV-Trainer vor dem Heimspiel an diesem Samstag, 25. Februar, gegen den TSV Lengfeld (Anpfiff 14 Uhr, Invicta Sportpark).
Das sind die Perspektiven: Dass die Karlburger ihren 13-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter FC Coburg noch aufholen, erscheint unrealistisch. Die sieben Zähler Differenz auf Relegationsplatz zwei sind da schon eher in Reichweite, zumal der Tabellenzweite FC Fuchsstadt am Samstag, 11. März, in Karlburg zu Gast ist. Dennoch: Damit Markus Köhlers Team im Aufstiegsrennen noch einmal eine Rolle spielt, müsste die Restsaison nahezu optimal verlaufen.
TuS Frammersbach (7./37)
Das hat sich getan: In der Winterpause haben Spielertrainer Patrick Amrhein und sein spielender Assistent Marco Schiebel ihre Verträge für die neue Saison verlängert. Neuzugänge sind nicht zum Aufsteiger gestoßen, allerdings ist die sportliche Leitung gerade dabei, schon Gespräche mit Blick auf die neue Saison zu führen. Dagegen stehen mit Moritz Gossmann (zum VfB Oberndorf/Hessen) und Quirin Pfeiffer (Studium in Fulda) zwei Spieler nicht mehr zur Verfügung. Anders als diese beiden zählte Steven Summa im ersten Saisonabschnitt zum Stammpersonal. Der 26-jährige Defensivakteur, der vor Saisonbeginn vom Landesligisten SV Alemannia Haibach zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, hat zwar die Turn- und Sportvereinigung nicht verlassen, fehlt aber die restliche Saison wegen eines Auslandssemesters. "Natürlich tut uns das weh, aber in der Defensive sind wir personell gut aufgestellt", versichert Spielertrainer Amrhein.
Das ist die Ausgangslage: Anders als auf den Defensivpositionen ist den Frammersbachern vorne das Personal knapp geworden, Spielertrainer Amrhein klagte darüber, dass er im Training nur mit kleinen Gruppen arbeiten könne. "Das hat Gründe, wir haben viele Verletzte. Jeder, der da sein kann, ist auch da", so Patrick Amrhein.
Zu den Ausfällen zählen Torhüter Leon Raven, Marlon Dimitrov, Max Baur, Dominik Elbert, Maurice Matreux und Dominik Bathon, mit Niklas Filip, Marco Zieger und Andre Mehrlich stehen auch mögliche Alternativen aus dem Reserveteam nicht zu Verfügung. So erklärt Amrhein auch zum Teil durchwachsene Testspiel-Ergebnisse wie das 1:5 beim hessischen Gruppenligisten VfB Oberndorf am Faschingswochenende. Zuletzt gab es am Faschingsdienstag wieder einen 2:1-Erfolg beim Test gegen das Bezirksliga-Spitzenteam DJK Hain.
Das sind die Perspektiven: 37 Punkte, siebter Tabellenplatz – für einen Aufsteiger keine schlechte Winterpausenplatz. Doch das Tabellenbild ist schief: Die TuS Frammersbach hat als Siebte schon drei Spiele mehr absolviert als die einen Platz hinter ihr liegende DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Gleiches gilt genauso für drei weitere Teams von Rang neun bis 13, die dann bei den Nachholspielen im Frühjahr auf die Überholspur wechseln und Frammersbach das Nachsehen geben könnten. "In der Landesliga kann jeder kicken. Wir wissen, was auf uns zukommt, obwohl ich mit dem Punktestand nicht unzufrieden bin", macht Patrick Amrhein klar.
Doch gleichzeitig ist der Ex-Profi sicher, dass seine Mannschaft auch in der derzeit nicht ganz einfachen Situation in der Klasse bestehen kann. Diese Einschätzung kann sein Team dann gleich am Sonntag, 26. Februar, im Heimspiel gegen die FT Schweinfurt untermauern (Anpfiff 14 Uhr, Sportzentrum Orber Straße).
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach (8./36)
Das hat sich getan: Bereits vor der Saison hat die DJK ihren Kader vergrößert, um in der Mammut-Runde mit 38 Spieltagen zu bestehen. In der Winterpause sind mit Kevin Neubauer (Brewton-Parker College/USA) und Valentin Reitstetter (zuletzt TSV Großbardorf) weitere Neuzugänge hinzugekommen.
Dass es Unzufriedenheit geben könnte, weil manche Akteure bei Spielen wegen der Konkurrenzsituation im Kader nicht berücksichtigt werden, glaubt Spielertrainer Felix Zöller nicht: "Durch fünf mögliche Einwechslungen kommen ja schon mehr Spieler als früher zum Zug. Und außerdem bin ich sicher, dass bei 16 noch ausstehenden Spielen jeder seine Einsatzzeiten kriegen wird", erklärt Felix Zöller, der gemeinsam mit dem zweiten Spielertrainer, Thomas Cäsar, die Kicker aus Schwebenried und Schwemmelsbach auch in der kommenden Saison betreuen wird. In der wird auch Torjäger Tobias Burger vom Liga-Konkurrenten FC Sand zur DJK stoßen.
Das ist die Ausgangslage: Dass es im letzten Spiel vor dem Landesliga-Wiedereinstieg, der für die DJK am Samstag, 25. Februar, ab 14 Uhr bei der DJK Dampfach ansteht, im Pokal-Wettbewerb am Faschingsdienstag eine 2:5-Niederlage beim ASV Rimpar setzte, ist für Felix Zöller nicht weiter tragisch. "Das Spiel hatte Trainingsspielcharakter", betont Zöller, der zudem darauf verweist, dass die Bedingungen auf dem recht kurz geratenen Rimparer Kunstrasenspielfeld kaum mit denen vergleichen ließen, die seine Mannschaft in Dampfach vorfinden würden.
Insgesamt sei die Vorbereitung auf den Trainingsplätzen der Schwebenrieder "Alm" nämlich sehr gut gelaufen. "Zuletzt konnten wir im Training sogar elf gegen elf spielen", so Zöller. In Dampfach werden aus dem Kader nur der privat verhinderte Valentin Reitstetter sowie der am Fuß verletzte Martin Seubert fehlen. Routinier Simon Weißenberger ist dagegen nach längerer Verletzung zurück. Im Tor wird Max Kümmet stehen, da sich sein Kollege Leon Hartmann, der sich Ende vergangenen Jahres das Syndesmoseband gerissen hatte, noch im Aufbautraining befindet.
Das sind die Perspektiven: Zwar rangiert die DJK nur auf Tabellenplatz acht, doch hat sie zum Beispiel drei Spiele weniger absolviert als die FT Schweinfurt auf Platz vier, die lediglich vier Punkte mehr aufweist. Schwebenried/Schwemmelsbach könnte also mithilfe von Nachholspielen weit nach vorne stoßen.
"Wir hoffen, dass sich in den nächsten Monaten die Größe unseres Kaders bezahlt macht", erläutert Felix Zöller, wie sein Team die anstehenden Aufgabe mit 16 Landesligaspielen in nur 91 Tagen bewältigen soll. "In sechs Wochen wissen wir, wo wir stehen", sagt Zöller und verweist darauf, dass das Auftaktprogramm für sein Team nach der Winterpause heftig sei. Denn nach dem Spiel in Dampfach folgt das Derby gegen den TSV Gochsheim, dann sind mit Haibach und Karlburg potenzielle Konkurrenten auf Spitzenplätze die Gegner.