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FUSSBALL: BEZIRKSLIGA WEST
Frammersbach bejubelt nach einer verrückten Schlussphase gegen Rimpar die Bezirksliga-Meisterschaft
In einer irren Schlussphase gewinnen die Kicker aus dem Nordspessart die Bezirksliga-Meisterschaft. Das entscheidende Tor fällt in der neunten Minute der Nachspielzeit.
Die TuS Frammersbach gewinnt nach einer spannenden Schlussphase und Nachspielzeit von zwölf Minuten mit Toren auf beiden Seiten die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga West und steigt in die Landesliga auf.
Foto: Julien Becker | Die TuS Frammersbach gewinnt nach einer spannenden Schlussphase und Nachspielzeit von zwölf Minuten mit Toren auf beiden Seiten die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga West und steigt in die Landesliga auf.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Freitagabend, 20. Mai, 20.33 Uhr: Über das Frammersbacher Sportgelände in der Orber Straße ertönt ein Schrei aus hunderten Kehlen. Nachdem Schiedsrichter Steffen Ehwald das Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga West zwischen der gastgebenden Turn- und Sportvereinigung und dem ASV Rimpar nach zwölfminütiger Nachspielzeit beendet hatte, ist klar: Nach einem 2:2 (1:0) am letzten Spieltag ist Frammersbach Meister und damit Aufsteiger in die Landesliga.

Und das nach einer irren Schlussphase: In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Marvin Ott den Gast mit 2:1 in Führung gebracht, Rimpar schien auf den Titelgewinn zuzusteuern. Doch der 2:2-Ausgleich durch den aufgerückten Verteidiger Patrick Geiger in der siebten Minute der Nachspielzeit sorgte dafür, dass am Ende die Kicker aus dem Nordspessart siegten und auf dem Sportgelände alle Dämme zu brechen schienen. Minutenlang tanzten Spieler und Fans der Gastgeber über den Platz, über den rote Rauchschwaden zogen, nachdem TuS-Anhänger mit Pyrotechnik dafür gesorgt hatten, dass wohl nicht alle Einnahmen des Spitzenspiels in der Vereinskasse bleiben werden.

"Als wir das 2:1 bekommen haben, hab ich gedacht: Das kann nicht sein. Umso schöner, dass ein Ur-Frammersbacher wie Patrick Geiger das Ding macht", kommentierte ein überaus glücklicher Patrick Amrhein die Achterbahnfahrt der Gefühle vor 1400 Zuschauenden.

Rimpars Relegationsgegner werden am Samstag ermittelt

Für Rimpar indes geht die Runde in die Verlängerung, der ASV kann Frammersbach in die Landesliga folgen, wenn er in der Relegation besteht. Der nächste Rimparer Gegner wird an diesem Samstag nach dem Toto-Pokal-Finale zwischen dem FV Illertissen und TSV Aubstadt bei einer Auslosung ermittelt.

"Für neutrale Zuschauer war es sicherlich das Spannendste, für uns natürlich das Brutalste, was es gibt. Es tut mir unglaublich leid, weil wir die bessere Mannschaft waren", sagte Rimpars Trainer Marcel Heck. Glückwünsche an Frammersbach schob er hinterher.

Die Partie hatte ziemlich nervös begonnen. Beiden Kontrahenten, die punktgleich in den letzten Spieltag gegangen waren, wobei Frammersbach durch den 3:1-Hinspielsieg den Vorteil des bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleichs besaß, war das Bemühen anzumerken, keinen Fehler zu machen. Die Ersten, die die Verkrampfung ablegten, waren die Gastgeber. Und unmittelbar nach einer Trinkpause Mitte der ersten Hälfte gingen sie auch in Führung, nachdem Luca Pfister per Kopf quergelegt und Dominik Englert aus kurzer Distanz zum 1:0 vollendet hatte (29).

Kerniger Zweikampf: Michael Winkler (vorne links) vom ASV Rimpar und Marco Schiebel (vorne rechts) von der TuS Frammersbach schenken sich nichts.
Foto: Julien Becker | Kerniger Zweikampf: Michael Winkler (vorne links) vom ASV Rimpar und Marco Schiebel (vorne rechts) von der TuS Frammersbach schenken sich nichts.

Erst gegen Ende der ersten Hälfte agierte der Gast zielstrebiger und hatte durch Michael Winkler, der nach einem Pass in die Tiefe das Spielgerät knapp am Tor vorbei bugsierte (43.), eine dicke Möglichkeit. Nach der Pause jedoch fand die Frammersbacher Abwehr mit dem spielenden Co-Trainer Marco Schiebel im Zentrum ihre Stabilität wieder und ließ kaum Möglichkeiten zu, während die Rimparer, in dem Wissen gewinnen zu müssen, ihre Hintermannschaft zusehends öffnen mussten. Und Rimpar kam zum 1:1-Ausgleich, wobei Sandro Kramoschs Kopfballtreffer wie aus dem Nichts fiel (70.).

Frammersbachs Patrick Geiger sorgt für den Schlusspunkt

In der Folge bekam der ASV die zweite Luft, während die Gastgeber kaum noch für Entlastung sorgen konnten. TuS-Spielertrainer Patrick Amrhein begab sich vom Sturm ins Abwehrzentrum, konnte aber Rimpars 2:1-Führung durch Marvin Ott nicht verhindern, die allerdings nur scheinbar den Sieg des ASV bedeutete (90.+5). Für den Schlusspunkt in einem irren Spiel sorgte Frammersbachs Patrick Geiger nur wenige Minuten später (90.+9).

"Egal, wie bitter das ist, wir kommen in der Relegation zurück und nutzen dann unsere Chance", schwor Rimpars Robin Michel seine Mannschaft auf die bevorstehenden Aufgaben ein, während auf der Gegenseite die riesige, rote Jubeltraube aus Frammersbacher Spielern und Trainern, Betreuern und Fans stetig wuchs.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bezirksliga West, Männer
TuS Frammersbach – ASV Rimpar 2:2 (1:0)
Frammersbach: Raven – P. Geiger, Schiebel, Weber – Beck (86. Mehrlich) – Aull (75. Baur), Zachrau, Muthig (90.+3 Etzel), Pfister (64. Elbert) – Englert (58. Matreux), Amrhein.
Rimpar: Michel – Fischer, Reinhart (90.+6 Fragmeier), Hagen (82. Loew), M. Kramosch (52. Baier) – Sommer, Brahimi – S. Kramosch, Djugaj (58. Böhm), M. Bah (63. Ott) – Winkler.
Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim).
Zuschauende: 1400.
Tore: 1:0 Dominik Englert (29.), 1:1 Sandro Kramosch (70.), 1:2 Marvin Ott (90.+5), 2:2 Patrick Geiger (90.+9).
Quelle: urs
 
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