Der Fusionsverein DJK Schwebenried/Schwemmelsbach spielte ein starkes erstes Halbjahr in der Fußball-Landesliga Nordwest, war zeitweise als Tabellendritter auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Eine Woche vor dem Landesliga-Auftakt nach der Winterpause bei der DJK Dampfach lässt der Verein mit einer Reihe von vielversprechenden Neuverpflichtungen aufhorchen.
Traditionell geht es für die Fußballer der Schwebenrieder und Schwemmelsbacher DJK in der Wintervorbereitung fünf Wochen ordentlich zur Sache. Im letzten Testspiel, diesen Dienstag, deutete die Elf um das Trainergespann Thomas Cäsar und Felix Zöller, mit einem 1:0-Erfolg gegen Bezirksliga-Spitzenreiter TSV Ettleben/Werneck, bereits an, dass auch in der Restrückrunde mit ihr zu rechnen ist. Mit auf dem Feld standen dabei auch zwei neue Gesichter im "Adler"-Trikot: Kevin Neubauer und Valentin Reitstetter.
Ein Rückkehrer und ein echter "Winter-Coup"
Für Neubauer ist die Schwebenrieder Alm kein Neuland. Der 21-Jährige absolvierte bereits die Sommervorbereitung mit dem Team, kehrte dann aber bis Ende des Jahres zurück in die USA, wo der gebürtige Zeuzlebener am Brewton-Parker College studierte und auch Fußball für die "Barons" spielte.
"Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat", erklärt Coach Cäsar. "Er ist in der Offensive flexibel einsetzbar und trotz seines jungen Alters athletisch schon sehr weit." Im Testspiel gegen Ettleben/Werneck gelang Neubauer der Siegtreffer.
Reichlich Erfahrung und Qualität bringt Valentin Reitstetter mit. Trotz einer halbjährigen Pause ist der 25-Jährige ein echter Winter-Coup. Der gebürtige Maßbacher hat fußballerisch eine lange Reise mit beachtlichen Stationen hinter sich.
In der Jugend kickte er für den FC 05 Schweinfurt, den 1. FC Nürnberg und für Carl Zeiss Jena. Bei den Thüringern absolvierte der Verteidiger in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 als Stammkraft insgesamt 42 Oberliga-Spielen für die zweite Mannschaft. Im April 2018 feierte Reitstetter beim Drittliga-Spiel von Carl-Zeiss Jena gegen den VfL Osnabrück sein 90-minütiges Profidebüt.
Fast der komplette Kader bleibt auch in der neuen Saison
Aus der großen Profikarriere sollte aber nichts werden. 2019 kehrte er studienbedingt zurück in die Region und schloss sich dem Bayernligisten TSV Großbardorf an. Nach zwei Spielzeiten als Stammspieler bei den Grabfeldern geht es nun eine Liga tiefer weiter. Ein Glücksfall für die DJK, glaubt Coach Felix Zöller: "Valentin ist fußballerisch top ausgebildet, aber auch menschlich ein absoluter Gewinn für uns."
Nägel mit Köpfen haben die DJK-Verantwortlichen aber auch schon mit Hinblick auf die neue Runde gemacht. "Bis auf zwei Spieler", so die offizielle Verlautbarung, habe bereits der komplette Kader seine Zusage für die Saison 2023/24 gegeben.
"Es ist toll, dass sich die Jungs zeitnah zur DJK bekannt haben. Für uns als Trainer ist das ein wichtiges Signal und zeigt, dass wir uns mit dem Team auf dem richtigen Weg befinden", erklärt Zöller. "Außerdem zeigt es, dass das familiäre und bodenständige Konzept des Vereins ohne große finanzielle Möglichkeiten greift."
Zöllers These spiegelt sich auch im ersten Neuzugang für die kommende Saison wieder. Tobias Burger wechselt vom Landesliga-Rivalen FC Sand zur DJK. Bei der akut abstiegsgefährdeten "Korbmacher-Elf" war der 24 Jahre alte Stürmer die Entdeckung der Hinrunde. Burger, der in den Jahren zuvor in der Kreisliga für seinen Heimatverein TSV Aidhausen kickte, erzielte 13 der insgesamt 22 Sander Treffer in dieser Spielzeit, darunter alle vier Tore beim 4:3-Heimsieg über die TG Höchberg. "Er hat bewiesen, dass er eines der größten Stürmertalente der Landesliga ist", findet DJK-Coach Cäsar. "Wir sind froh, dass er sich trotz anderer Anfragen für uns entschieden hat."