Würzburg/Schweinfurt
Sachs, Gradl, Fey: Warum sich Kommunen in Unterfranken im Umgang mit Nazi-Profiteuren immer wieder schwertun
Anwohner scheuen Kosten, Kommunen die Debatte. Doch Experten sagen klar: Straßen und Einrichtungen, die NS-Sympathisanten ehren, sollten umbenannt werden.
Zuletzt ging alles ganz schnell: 30 Jahre spaltete die Debatte, ob Hitlers erklärter Lieblingsmaler Hermann Gradl (1883-1964) als Ehrenbürger von Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) haltbar ist und als Straßenpatron taugt, weite Teile der Stadtgesellschaft. Im Januar distanzierte sich dann der Stadtrat ganz ohne Debatte von der Ehrenbürgerschaft - und beschloss, mit der Gradlstraße nicht mehr den schwer belasteten Künstler, sondern dessen Vater, den Bezirksamtmann Jakob Gradl (1803-1905), zu ehren.
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