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Würzburg/Schweinfurt
Massive Personalausfälle wegen Omikron: Die Lage in den Kliniken in Unterfranken ist sehr angespannt
Mitarbeiter erkranken oder sind in Quarantäne – gleichzeitig steigt die Zahl der Corona-positiven Patienten. Was heißt das für die Krankenhäuser? Werden OPs erneut verschoben?
Hohe Patientenzahlen und immer mehr Corona-bedingte Personalausfälle machen Krankenhäusern in Unterfranken momentan stark zu schaffen.
Foto: Symbolbild: Sebastian Gollnow, dpa | Hohe Patientenzahlen und immer mehr Corona-bedingte Personalausfälle machen Krankenhäusern in Unterfranken momentan stark zu schaffen.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:05 Uhr

Fast täglich klettert die bundesweite Inzidenz auf neue Rekordwerte, immer mehr Menschen stecken sich mit dem Coronavirus an. Die Folge: Auch in den unterfränkischen Krankenhäusern steigt die Zahl der Corona-positiven Patientinnen und -Patienten. Gleichzeitig mangelt es massiv an Personal, weil sich Mitarbeiter infizieren und ausfallen. "Die Lage ist derzeit sehr, sehr angespannt", warnt etwa Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte. Was aber heißt das für die Patientenversorgung in der Region? Wie ist die Situation auf den Intensivstationen? Und müssen Operationen erneut verschoben werden?

In ganz Bayern werden am Donnerstag (24.3., Stand 10 Uhr) laut Intensivregister 421 Covid-Patienten auf den Intensivstationen behandelt. Das sind mehr als vor einem Monat, allerdings deutlich weniger als beispielsweise in der vierten Welle Mitte November mit 867 (Stand 18.11.2021). Zugleich jedoch steigt die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen vielerorts an. So lagen am Donnerstag laut Landesamt für Gesundheit bayernweit 5108 Covid-Erkrankte im Krankenhaus.

Operationen werden verschoben, Betten bleiben leer

Diese Zahlen spiegeln sich auch in Unterfranken wider. Hier werden ebenfalls weit mehr Corona-positive Patientinnen und Patienten stationär behandelt als noch vor vier Wochen, wie eine stichprobenartige Nachfrage bei Kliniken in der Region ergab. Und auch wenn nicht alle Infizierten wegen Covid-19 im Krankenhaus liegen, ist dort kein Ende des Ausnahmezustandes in Sicht. Im Gegenteil: Immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fallen Corona-bedingt aus, stecken in Quarantäne oder Isolation. Manche Kliniken mussten sich daher zeitweise bei der Rettungsleitstelle abmelden, Operationen verlegen oder Betten leer stehen lassen.

Beispiel Uniklinik Würzburg. Dort sei Anfang der Woche mit 70 Patienten mit positivem Sars-CoV-2-Nachweis ein Höchststand verzeichnet worden, sagt Sprecher Stefan Dreising. Stand Donnerstagmorgen werden 44 Covid-Patienten betreut, davon acht auf der Intensivstation. "Die Tendenz ist kontinuierlich steigend."

Dabei werden laut Dreising etwa 80 bis 85 Prozent der Corona-Patienten nicht wegen Covid-19, sondern aufgrund einer anderen Erkrankung behandelt – sie seien aber positiv getestet. Nur: Ob "mit" oder "wegen" Corona – für die Kliniken sei der Aufwand für Infektionsprävention und Hygiene-Maßnahmen in beiden Fällen identisch. Genauer gesagt: identisch hoch.

Extrem verschärft werde die Situation an der Uniklinik durch den massiven Ausfall von Personal aufgrund der Isolationspflicht. Betroffen seien rund 150 der 8150 Mitarbeitenden. "Wir spüren in den letzten Wochen eine Belastung unseres Personals, wie wir es seit Beginn der Pandemie nicht erlebt haben", sagt Dreising. Planbare Eingriffe würden deshalb verschoben, wenn es medizinisch vertretbar sei. Gleiches gelte für ambulante Termine. Das zeige: Für große Lockerungen sei die Lage in den Kliniken "noch zu kritisch".

Kliniken mussten sich phasenweise bei der Rettungsleitstelle abmelden

Das sieht man im Klinikum Würzburg Mitte (KWM) genauso. Die Schere zwischen Personalausfällen einerseits und Patientenaufkommen andererseits klaffe immer weiter auseinander, kritisiert der Ärztliche Direktor Dr. Matthias Held. Das gefährde die Versorgung "drastisch". Phasenweise hätten sich "Kliniken bei der Rettungsleitstelle abgemeldet, da zwischenzeitlich eine Versorgung selbst von Notfällen nicht möglich war".

Auch am KWM fallen aktuell etwa 100 von 2200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgrund von Isolation oder Quarantäne aus. Die Bettenkapazität sei daher reduziert, erklärt Held. Sowohl planbare Operationen als auch planbare diagnostische Maßnahmen müssten verschoben werden.

Insgesamt werden am Donnerstag im Klinikum Würzburg Mitte 46 Covid-Patienten betreut, davon sechs auf den Intensivstationen. Etwa drei Viertel der Corona-positiven Intensivpatienten werde direkt wegen Covid-19 behandelt, ein Viertel mit anderen Diagnosen, sagt Held. Allerdings warnt der Lungenspezialist, die Trennung zwischen "mit" und "wegen" Corona sei nicht immer eindeutig, gerade bei älteren oder vorerkrankten Patienten nicht. Und: "Würden wir nicht so viele Patienten mit Corona-bedingter Komplikation aufnehmen, hätten wir weniger Patienten in der Notfallversorgung zu behandeln." Aufwendig isoliert werden müssten die Erkrankten in beiden Fällen, die Belastung der Kliniken sei somit bei allen Corona-positiven Patienten die gleiche.

Grundsätzlich ist aus Helds Sicht im Moment weder die Intensivbelegung noch die Hospitalisierungsrate ein brauchbarer Indikator für die Versorgungslage. Sinnvoller wäre es, eine "Hospitalisierungsrate auf das verbleibende Klinikpersonal" zu ermitteln, so der Experte.

Hoher Krankenstand durch Omikron auch in Schweinfurter Kliniken

Mehr Patienten für weniger Personal, das macht auch den Kliniken in Schweinfurt stark zu schaffen. Im Leopoldina-Krankenhaus fallen derzeit 130 von rund 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wegen Krankheit oder Quarantäne aus. Deshalb könnten nicht alle vorhandenen Betten belegt werden und man sei gezwungen, sich "auf die wesentlichen Leistungen der Patientenversorgung zu konzentrieren". Planbare Operationen müssten jedoch "aktuell nicht" verschoben werden.

Insgesamt werden am Donnerstag 47 Covid-Patienten behandelt, die Zahl sei deutlich angestiegen, sagt Sprecher Christian Kirchner. Drei der Corona-Patienten müssten auf der Intensivstation betreut werden, zwei wegen Covid-19 und ein positiv-getesteter Patient aus anderen Gründen.

Im Schweinfurter Krankenhaus St. Josef werden aktuell 30 Corona-positive Patienten behandelt, davon vier auf der Intensivstation. Alle Covid-Intensivpatienten würden wegen einer schweren Corona-Erkrankung behandelt. Momentan könne man das Verschieben planbarer Eingriffe noch vermeiden, sagt Dr. Wolfgang Menger, Chefarzt der Intensivmedizin und Ärztlicher Direktor. "Wobei der sehr hohe Krankenstand beim medizinischen Personal Engpässe befürchten lässt." Schon jetzt seien rund zehn Prozent der Mitarbeiter wegen einer Covid-Infektion krank oder in Quarantäne.

Hoch ist der Krankenstand durch Omikron auch am Rhön-Klinikum in Bad Neustadt. Aktuell befänden sich mehr als 100 Mitarbeitende in häuslicher Quarantäne, sagt Sprecherin Katrin Schmitt. Hinzu kämen Ausfälle, die nicht Corona-bedingte sind. Behandelt würden derzeit 43 Covid-Patienten, Tendenz steigend. Auf der Intensivstation liegen laut Schmitt drei positiv auf Corona getestete Patienten, alle müssen wegen Covid-19 intensivmedizinisch versorgt werden. Insgesamt prüfe man momentan täglich die freien Bettenkapazitäten und passe Maßnahmen an, um das normale OP-Programm aufrechtzuerhalten.

Elektivverbot am Krankenhaus in Bad Kissingen

Hingegen gilt im Helios-Krankenhaus in Bad Kissingen derzeit ein Elektivverbot – planbare Operationen müssen verschoben werden. Ab 1. April laufe der OP-Betrieb wieder uneingeschränkt, teilt Sprecherin Stefanie Noe mit. Aktuell würden 14 Covid-Patienten versorgt, davon drei auf den Intensivstationen.

In der Klinik Kitzinger Land werden planbare Operationen ebenfalls verschoben – aufgrund zahlreicher Krankheitsfälle beim Personal. 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden derzeit Corona-bedingt ausfallen, sagt Klinikvorstand Thilo Penzhorn. Gleichzeitig müssen zwölf Covid-Erkrankte behandelt werden, einer davon intensivmedizinisch.

 
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  • Kinderlein
    STELER06501902 vor 9 Stunden

    Ungeimpte sollen nicht mehr mehr behandelt werden?

    Ungeimpfte die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten müßen sich täglich testen lassen!!
    Geimpfte nur zwei mal in der Woche. Und das auch noch Selbst!!!

    Wenn eine wichtige OP ansteht dann möchte ich mal wissen ob sich die Patienten weigern von einem UNGEIMPTEM Arzt Pfleger oder Krankenschwester versorgt zu werden!!

    Die lassen sich zuhause gesund pflegen richtig so.
    Man könnte ja mit oder an Corona.....? Oder Omikrom....?

    Ich arbeite in einem Krankenhaus
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  • Steler06501902
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  • klafie
    ein bekannter von mir ist auch schon seid 40 jahren fast im pflegedienst in einem kkh. dieser tage war er auch positiv, es gehe ihm gut, merkt kaum was, hat er gemeint. das problem ist halt immer wieder der abstand. ich kann auch nicht begreifen, warum jetzt wieder, wenn die zahlen schon seit wochen so hoch sind, jeden tag fast 300.000 oder mehr, dass man alles aufreisen muss. selbst in würzburg können sie es mit dem frühlingsfest noch nicht lassen, man hat ja die freie wahl hin zu gehen oder nicht. die zahlen werden dann halt in land- und stadtkreis würzburg wieder enorm in die höhe schnellen, wenn das festle vorbei ist. nächste woche aber solls ja noch mal so richtig kalt werden, sogar schnee bis ins flachland, vielleicht vergeht dann ja so manchen die feierlaune.
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  • Oreus
    Ich arbeite bei einem bundesweit agierenden IT-Dienstleister.
    Bein uns war bisher kaum jemand betroffen. Doch auch uns trifft es jetzt richtig massiv!

    Wir stehen vor massiven Herausforderungen, unsere vertraglich vereinbarten Dienstleistungen noch erbringen zu können...
    So viele Corona-Ausfälle, wie im ersten Quartal 2022 hatten wir während der gesamten Pandemie nicht!
    Das ist sicherlich der richtige Zeitpunkt, um den von "Buschmann" (FDP) schon im November 2021 verordneten "Freedom-Day" in die Realität umzusetzen, egal, wie die Lage derzeit ist.
    Die FDP geht sprichwörtlich über Leichen! Ich schäme mich dafür, dass ich diese Partei auch schon mal gewählt habe!!!!
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  • Zeeder
    Einerseits gebe ich Ihnen recht, andererseits frage ich mich:
    Was hindert einen daran, sich weiter vernünftig und situationsangemessen zu verhalten, indem man weiter die AHA-Regeln beachtet, und sich somit solidarisch zu zeigen. Braucht es dafür wirklich Verordnungen und Verbote? Und was nützen letztere, wenn sie keiner (mehr) befolgt.
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  • Steler06501902
    Tja, dann guck hier hier mal eine paar Kommentare von gewissen Leuten an, die seit über 2 Jahren damit prahlen, dass es Ihnen alles am*******vorbei geht.
    Nur wenn es Geregelt ist, kann man strafen. Und ich hoffe, dass die Leute bestraft werden. Wenn mal die halbe urlaubskasse weg ist, dann überlegt sich der ein oder andere schon, warum er so ein dummes Verhalten an den Tag gelegt hat.

    90 % könnnen sich richtig verhaltne, 10 % machen alles wieder zu nichte.
    Aktuell haben wier 20 % idioten in diesem Land. Das kann man an der Impfquote erkennen.

    Wir haben also genug Potential in unserem Land, damit wir noch eine Weile hier gemeinsam im Dreck sitzen.
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  • kujuhi
    Ich war gestern Nachmittag in Würzburg/ Innenstadt unterwegs. Um mich herum jede Menge Menschen natürlich ohne Abstand und Masken. Das brauchen wir ja auch nicht mehr. Ich bin nach wie vor mit Maske unterwegs und ernte neuerdings seltsame Blicke ...ist mir aber egal. Ich versuche diesen Virus aus dem Weg zu gehen und als Dank dafür wird dann eine geplante Nachuntersuchung in der Uniklinik ständig verschoben.
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  • Zeeder
    Die seltsamen Blicke oder das komische Lächeln kenn‘ ich auch. Dann denke ich mir, schön, dass sich Menschen amüsieren. Viele hatten in der letzten Zeit auch wenig Grund zum Lachen. Die freuen sich und ich freue mich auch. Win-win.
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  • Steler06501902
    Sowahr, Ungeimpfte nehem in Anspruch, dass sie trotz unsolidarischen Handlung immer ein warmes Bettchen im Krankenhaus bekommen.

    Wenn man wirklich was ernstes hat, wird man dank deren vertröstet.

    Ungeimpft sollten nicht mehr behandelt werden und sich zu Haus auskurieren.

    das Mimimi muss endlich ein Ende haben.
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  • tinawue@gmail.com
    Im Artikel steht: "...davon sechs auf den Intensivstationen. Etwa drei Viertel der Corona-positiven Intensivpatienten werde direkt wegen Covid-19 behandelt, ein Viertel mit anderen Diagnosen,..."

    Frage an die Autorin: Wie kann das rechnerisch gehen? jeweils eine halbe Person an und eine halbe mit..? Ich nehme an, dass bei 6 Personen durchaus andere Verhältnisse gebildet werden können?
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  • tabima
    Liebes Gesundheitsamt Schweinfurt,

    hier werden 77 Patienten gemeldet, die im Krankenhaus betreut werden. Warum meldet das Gesundheitsamt dann "nur" 42 für gestern?

    Wann wird endlich für SW eine ECHTE 7 Tage Inzidenz bekannt gegeben? Heute sieht man auf RKI, dass heute für den 17.3. endlich alle Fälle gemeldet sein dürften. Ein kleiner Teil noch für den 18.3., ABER für die letzten 5 Tage bisher nur Einzelfälle. Ergibt eine 1,5 Tage Inzidenz und die liegt bei etwa 1000. Wo wäre SW wenn das Gesundheitsamt alle Fälle zeitnah melden würde, so wie es der größte Teil macht.
    Wann wird mal wieder eine Übersicht veröffentlicht, wie sich das Infektionsgeschehen in den Gemeinden verteilt?

    Die Begründung, dass keine Unterstützung durch die Bundeswehr mehr verfügbar ist....wurde diese nur in SW abgezogen? Vermutlich nicht. Dennoch klappt anderswo, was in SW massiv hinkt.

    Quelle: RKI und Landratsamt SW
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