Die Omikron-Welle wälzt sich durchs Land. Dank überwiegend milder Verläufe müssen aber nur noch wenige der Infizierten im Krankenhaus behandelt werden. Und der größte Teil wird mittlerweile nicht mehr wegen Covid-Symptomen, sondern zur Behandlung anderer schwerer Krankheiten eingeliefert. Bei der Aufnahme fällt dann immer häufiger auch der Corona-Test positiv aus.
Das hat vor allem bei Geimpften und Geboosterten kaum gesundheitliche Folgen. Doch für das Personal bedeutet das mehr Arbeit. Denn positiv getestete Patientinnen und Patienten müssen isoliert werden. Der zusätzliche Aufwand dafür sowie für verschärfte Hygiene-Maßnahmen sei enorm, sagt Prof. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des Würzburger Uniklinikums. Erschwert wird die Situation durch Personal-Ausfälle wegen der hohen Ansteckungszahlen.
Zahl der Corona-positiven Patienten auf den Normalstationen hat zugenommen
Eine Umfrage unter unterfränkischen Krankenhäusern ergibt fast überall das gleiche Bild: Im Vergleich zur Delta-Welle vor Weihnachten sind nur wenige Corona-Fälle auf den Intensivstationen, Tendenz gleichbleibend. Dafür hat die Zahl der Corona-positiven Patienten auf den Normalstationen in den vergangenen zwei Wochen zugenommen. Eine Trendwende ist noch nicht zu erkennen.
Landeten in der Delta-Welle noch überwiegend Ungeimpfte in den Kliniken, so sind mittlerweile Geimpfte genauso vertreten. Nur welche Rolle spielt noch der Impfstatus, wenn zum Beispiel in der Uniklinik in Würzburg vier von fünf "Corona-Patienten" vorrangig wegen einem anderen Leiden behandelt werden? Im Rhön-Klinikum Bad Neustadt ist dies bei mehr als der Hälfte der Fall. Dort werden von den aktuell 22 Covid-Patienten drei auf der Intensivstation behandelt.
Gänzlich unbedeutend scheint der Impfstatus dennoch nicht geworden: Ungeimpfte haben ein deutlich größeres Risiko, bei einer Infektion ins Krankenhaus zu kommen. Beispiel Klinikum Main-Spessart in Lohr: Drei von vier ungeimpften Corona-Patienten werden tatsächlich wegen ihrer Covid-Symptome behandelt. Acht von neun positiven Geimpften dagegen wegen anderer Krankheiten.
An der Uniklinik werden aktuell alle acht Corona-Intensivpatienten wegen Covid-19 behandelt, 22 Infizierte liegen auf Normalstationen. Im Klinikum Würzburg-Mitte muss von 21 Corona-Patienten nur einer intensiv versorgt werden. Die Zahlen im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt sind identisch.
Waren es in den ersten Wellen überwiegend Betagtere, die Corona-bedingt in die Kliniken kamen, so ist die Altersstruktur der Patientinnen und Patienten nun uneinheitlich. Auch Jüngere sind darunter. Im Rhön-Klinikum allerdings liegt der Durchschnitt bei 80,6 Jahren. Auch Dr. Wolfgang Menger, Ärztlicher Direktor am Schweinfurter Josef-Krankenhaus, beobachtet wieder vermehrt ältere Patienten. Gerade bei ihnen sei aber nicht immer die Covid-Erkrankung der Grund für eine Einlieferung.
Corona-positive Kinder müssen extrem selten ins Krankenhaus
Und was ist mit den Kindern angesichts der extrem hohen Inzidenzen bei den Jüngsten? Sie machen sich auf den unterfränkischen Stationen nur mit sehr wenigen Einzelfällen bemerkbar, in den meisten der befragten Kliniken überhaupt nicht.
Weil sich trotz hoher Fallzahlen weiterhin keine Überlastung der Krankenhäuser abzeichnet, werden die Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen immer lauter. Bayern hat sie bereits umgesetzt. In den Kliniken der Region mahnt man jedoch zur Zurückhaltung.
Klinik-Chefs warnen vor verfrühten Lockerungen
Zwar könne man jetzt in die Diskussion über Öffnungsschritte einsteigen, finden Uniklinik-Chef Prof. Jens Maschmann und Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg-Mitte. Die Diskussion sei vertretbar, weil steigende Inzidenzen seit der Jahreswende nicht zu deutlich mehr Krankenhausaufnahmen und Intensivbelegungen geführt haben. Doch "dürfen diese Schritte nicht übereilt umgesetzt werden, zumal der Scheitelpunkt der aktuellen Welle noch nicht überschritten ist", sagt Maschmann.
"Die Entwicklung in den nächsten 14 Tagen wird zeigen, welche Richtung die Pandemie nimmt und wie sich die hohen Inzidenzen in der Hospitalisierung niederschlagen", sagt Prof. Hauke Rensing, Chefarzt Anästhesie und operative Medizin am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt. Eine Lockerung zum jetzigen Zeitpunkt komme "aus medizinischer Sicht zu früh".
Auch am Rhön-Klinikum hält man Lockerungen nicht für vertretbar. "Wenn wir zu früh lockern, stellen wir unser Ziel, das Gesundheitssystem durch hohe Patientenzahlen und eine hohe Rate von Mitarbeiter-Ausfällen nicht zu überlasten, unnötig in Frage und riskieren eine Verlängerung der Welle", sagt der Ärztliche Direktor Prof. Sebastian Kerber.
Wie viele davon sind geimpft und haben somit einen Impfdurchbruch? Das geht aus dem Artikel nicht hervor.
Und was macht unser aller hochverehrten MP in München: Wahlkampf und populistischen Stimmenfang. Es ist zum Heulen und Davonlaufen !!