Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie kann die Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt eine Umsatzsteigerung wie auch einen höheren Gewinn ausweisen. Und das, obwohl der Klinikkonzern einen exponentiellen Anstieg der Corona-Patienten verzeichnete.
Allein 3000 an Covid-19 erkrankte Menschen wurden 2021 in den fünf Häusern der Rhön-Klinikum AG behandelt. Ein Ende in Sachen Corona sei nach wie vor nicht in Sicht, hieß es am Donnerstag.
"Das zurückliegende Jahr hat uns alles abverlangt", sagte Vorstandsvorsitzender Christian Höftberger in der telefonischen Bilanzpressekonferenz. Die Pandemie hat auch in ihrem zweiten Jahr zu einer, so Höftberger, "noch nie dagewesenen Belastungsprobe" in den Kliniken gesorgt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in den Krankenhäusern der Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt, Bad Berka, Frankfurt an der Oder sowie in den Universitätskliniken Gießen und Marburg insgesamt mehr als 5000 an Covid-Patienten behandelt.
Rhön-Klinikum: Satter Sprung beim Gewinn
Die Gesamtzahl der Patienten betrug im vergangenen Jahr 846.000. Der Umsatzerlös stieg laut Finanzvorstand Stefan Stranz um 40 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro.
Nach einem Gewinn von 2,5 Millionen Euro im Jahr 2020 stieg dieses Ergebnis im zurückliegenden Jahr auf 30,5 Millionen Euro. Stranz begründete dies vor allem mit der Optimierung von Abläufen sowie organisatorischen Anpassungen.
Derzeit arbeiten 18.200 Menschen für das Rhön-Klinikum. Der Fachkräftemangel ist allerdings vor allem in der Pflege seit Jahren ein komplexes Thema des Konzerns. Durch Kooperationen mit spezialisierten Unternehmen soll auch im Ausland gezielt nach Fachkräften gesucht werden. Im Kampf gegen die Pandemie hat das Rhön-Klinikum 48.000 Impfungen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgenommen.
Wie die Zusammenarbeit mit Asklepios gesehen wird
Positiv bewertete Christian Höftberger die Zusammenarbeit mit dem übergeordneten Asklepios-Konzern. Vor allem in den Bereichen Kardiologie und Tumormedizin seien beide Unternehmen unter einem Dach europaweit führend. Von der Ampelkoalition in Berlin forderte Höftberger eine zügige Reform des Gesundheitswesens und seiner Finanzierung.
Die Umsatzerlöse im laufenden Geschäftsjahr bewegen sich nach aktueller Berechnung im Rahmen des Jahres 2021. Die große Unbekannte im Zahlenwerk für 2022 bleibt aber nach wie vor die Covid-19-Pandemie.
Vorstandschef Höftberger erwähnte in der Bilanzpressekonferenz auch die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Er sicherte Flüchtlingen Versorgung und Unterbringung zu, soweit dies vom Rhön-Klinikum geleistet werden könne. Leer stehende Immobilien des Klinikbetreibers stünden zur Verfügung. "Unsere Gedanken sind bei den Menschen vor Ort", sagte Höftberger.