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Würzburg
Betreiber der Würzburger Posthalle Jojo Schulz: "Ich sehe momentan keine Perspektive, dass es weiter geht"
Ende 2025 läuft der Mietvertrag der Posthalle aus. Warum es schwer ist, einen alternativen Standort für Konzerte und Veranstaltungen in Würzburg zu finden.
Der Posthallen-Chef Joachim Schulz findet keinen Alternativstandort in Würzburg. 
Foto: Thomas Obermeier | Der Posthallen-Chef Joachim Schulz findet keinen Alternativstandort in Würzburg. 
Julien Becker
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:53 Uhr

In Würzburg ist sie bekannt für Konzerte und Veranstaltungen: die Posthalle am Bahnhof. Den "Kulturraum", wie der Betreiber Joachim (Jojo) Schulz den Ort nennt, gibt es seit 2008. Neben der Veranstaltungsräume sind hier der Musiktreff Immerhin, Start-ups und Kreativbüros untergebracht.

Anfang 2023 drohte das Aus der Posthalle, weil der Eigentümer, die Würzburger Bismarckquartier GmbH, den Mietvertrag mit Schulz nicht verlängern wollte. Auf Vermittlung der Stadt kam eine Verlängerung bis  Ende 2025 zustande. Doch wie geht es danach weiter?

Am Ende fehlt es an der nötigen Unterstützung der Stadt Würzburg

Die Bismarckquartier GmbH, ein Unternehmen der Beethovengruppe, hat das Areal 2015 gekauft und möchte dort ein Büro-, Hotel- und Wohnungsquartier errichten. Die seit 2008 für Konzerte und Veranstaltungen genutzte Halle soll abgerissen werden.

Schulz erklärt, er habe in den letzten Monaten nach einem alternativen Standort gesucht. Würzburg böte jedoch kaum Möglichkeiten in ähnlicher Größenordnung. Nach seiner Aussage, ist ein Alternativstandort nicht ohne Unterstützung der Stadt zu realisieren: "Der aktuelle Standort wird Ende 2025 auslaufen, für einen neuen Standort bräuchte es einen politischen Willen - den sehe ich nicht." 

"In den letzten zehn Jahren haben wir mehrere Standorte visualisiert und durchgespielt, der letzte war das Areal von der Firma Glaskeil", sagt der Betreiber. Wie berichtet haben sich die Pläne in der Aumühle  aber nicht realisieren lassen. Eine andere Möglichkeit sieht Schulz in der Kabarettbühne Bockshorn, deren Betreiber zum Jahresende 2023 aufgehört haben. "Wenn die Verhandlungen um das Bockshorn nicht fruchten sollten, wären wir einer der möglichen Nachrücker", sagt Schulz.

Auch nach möglichen Plätzen für Open-Air-Veranstaltungen habe der Posthallen-Chef gesucht. Jedoch würden Bedingungen wie zum Beispiel die Grenzwerte für Lärmemissionen die Suche erschweren. "In Würzburg ist es nicht möglich neue Open Air Veranstaltungen zu platzieren, außerhalb von Würzburg schon", resümiert Schulz.

Und wie schaut es mit den Plänen von Frank Knüpfing aus? Der Betreiber der Clubs Odeon und Airport hat 2022 angekündigt, eine Veranstaltungshalle auf einem Grundstück in der Gattingerstraße zu errichten. Auf Nachfrage, wie weit seine Pläne mittlerweile sind, antwortet Knüpfing: "Sobald die Stadt Würzburg den Bedarf an einer Veranstaltungshalle genehmigt, können weitere Vorkehrungen getroffen werden."

Das Ende der Posthalle ist kaum abwendbar

Hoffnung für eine Fortsetzung seines Veranstaltungsbetriebs in Würzburg macht sich Schulz kaum noch. "Ich sehe momentan keine Perspektive, dass es weiter geht", sagt der Betreiber der Posthalle, der sich als Veranstalter hin und wieder auch in anderen Locations im Umfeld einmietet.

 
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Kommentare
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  • André Schuster
    Würzburg zeigt sich leider mal wieder von seiner sehr unattraktiven Seite...
    Wenn schon die Innenstadt stirbt (siehe die ehemalige top Einkaufsstraße - Kaiserstraße) wäre ein dauerhafter Veranstaltungsort wie die Posthalle zumindest ein Trostpflaster...
    Mir tun langsam die jungen Leute leid, welche in Würzburg aufwachsen müssen...
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  • Matthias Bales
    andere städte bekommen echt viel hin, nur würzburg stadtrat sagt zu allem irgendwie nein, das nervt richtig
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  • Matthias Bales
    schade das sich das ende der posthalle nähert, leider gibst keine alternative in würzburg, das macht würzburg mega unakttrativ, würzburg braucht drigend eine halle, würde lieber gut finden wenn die posthalle renoviert wird, dann würde auch lasertec und schwarzlicht fabrik in posthalle wegfallen, irgendwie wird davon garnicht geredet
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  • Christiane Schmitt
    Vielen Dank für den Hinweis. Der Fehler wurde korrigiert.
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