zurück
Würzburg
Behördenkrimi um Trinkwasser und Knauf-Gips: "Unsere Bürger tragen die Kosten, damit die Würzburger ihr Wasser haben"
Nach über 30 Jahren startet die Erörterung für das Wasserschutzgebiet bei Würzburg. Im Landratsamt kommt es zum harten Schlagabtausch. Wir berichten exklusiv.
Kommt ein großes Wasserschutzgebiet für die Region Würzburg oder nicht? Bei Erörterungsterminen am Landratsamt Würzburg liefern sich Trinkwasserversorger und unterfränkische Firmen einen heftigen Schlagabtausch.
Foto: Patty Varasano | Kommt ein großes Wasserschutzgebiet für die Region Würzburg oder nicht? Bei Erörterungsterminen am Landratsamt Würzburg liefern sich Trinkwasserversorger und unterfränkische Firmen einen heftigen Schlagabtausch.
Angelika Kleinhenz
 und  Natalie Greß
 |  aktualisiert: 04.11.2024 02:35 Uhr

Freitag, 8.30 Uhr, im Sitzungssaal des Landratsamtes Würzburg. Heute beginnt, was das Umweltamt seit 1992 fordert: Würzburgs wichtigste Trinkwasser-Quelle, die Zeller Stollen, soll besser geschützt und das Wasserschutzgebiet von acht auf 66 Quadratkilometer vergrößert werden. Es ist der erste Erörterungstermin. "Was für ein Tag für die Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg nach über 30 Jahren und zig Anläufen", sagt der Geschäftsführer der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), Armin Lewetz.

Für rund 85.000 Menschen in Stadt und Landkreis Würzburg wird der Ausgang des Verfahrens auf die ein oder andere Art Folgen haben. Fast 160 Einwendungen muss das Landratsamt erörtern. Von SuedLink bis A3, von den Bayerischen Staatsforsten bis zum Bauernverband, vom Flugplatz Hettstadt bis zu mobilen Hühnerställen – sämtliche Interessenvertreter kommen jetzt zu Wort.

Juristisch geht es gleich heftig zur Sache: hier die Sorge ums Trinkwasser der Stadt, da große Wirtschaftsinteressen im Landkreis. Die Anwälte der Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV), einer Tochterfirma der WVV, liefern sich mit den Anwälten des Gips-Weltmarktführers Knauf aus Iphofen, der Recylingfirma Beuerlein aus Volkach (beide Lkr. Kitzingen) und der Baustofffirma Benkert aus Thüngersheim (Lkr. Würzburg) einen harten Schlagabtausch. 

Das Ziel der Unternehmen: am geplanten Wasserschutzgebiet rütteln, Gebiete ausklammern, die ihren Interessen in Sachen Bergwerk, DK1-Deponie und Steinbruch entgegenstehen, oder zumindest Ausnahmen für einzelne Firmen im Vorfeld in die Verordnung hineinverhandeln. So ähnelt der erste Erörterungstermin zeitweise einem Gerichtssaal, zeitweise einem Basar. 

Hinter verschlossenen Amtstüren – die Termine sind nicht öffentlich – wird schnell klar: Hier ist Potenzial für einen Behördenkrimi. Der Wettlauf um Genehmigungen hat begonnen. Da gegen die Anwesenheit der Presse auf Nachfrage der Sitzungsleiterin niemand Einspruch erhebt, berichtet diese Redaktion exklusiv.

Das sind die brisantesten Zitate der wichtigsten Akteure:

1. Trinkwasserversorgung Würzburg: "Wir wissen, dass es keine Alternative gibt"

"Wir müssen unser Trinkwasser schützen. Wir wissen, dass die Quellschüttung durch den Klimawandel rückläufig ist. Wir wissen, dass es keine Alternative gibt", sagt TWV-Abteilungsleiter Alfred Lanfervoß.

Die halbe Stadt Würzburg sei darauf angewiesen, dass die Zeller Quellen auch in Zukunft sprudeln. Sie decken 50 Prozent des Trinkwasserbedarfs: rund fünf Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr, für etwa 65.000 Menschen.

Von Helmstadt und Altertheim aus fließe das Grundwasser durch stark zerklüftetes Gestein in Richtung Würzburg. Weil nur etwa zehn Prozent der darüber liegenden Bodenschichten das Wasser ausreichend schützten, müssten laut Trinkwasserversorger die gesamten 66 Quadratkilometer als Schutzgebiet ausgewiesen werden.

2. Wasserwirtschaftsamt: Schutzgebiet "zum Wohl der Allgemeinheit zwingend erforderlich"

Geologin Cornelia Wolfram vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg bestätigt: Das Schutzgebiet müsse so groß werden. Die Unterlagen der TWV seien geprüft und plausibel, die Schutzzonen richtig bemessen, Auflagen und Verbote angemessen.

Die Zeller Stollen seien "unverzichtbar", um die Stadt Würzburg mit Trinkwasser zu versorgen. Alternative Grundwasservorkommen in dieser Größe gebe es im Raum Würzburg nicht. Die Ausweisung des Wasserschutzgebietes sei "zum Wohl der Allgemeinheit zwingend erforderlich".

3. Bergamt: Rohstoffgewinnung als "lebenswichtige Grundlage" von "öffentlichem Interesse"

Das sieht das Bergamt Nordbayern, angesiedelt bei der Regierung von Oberfranken, anders. Die genehmigende Behörde für Knaufs geplantes Gipsbergwerk und Beuerleins DK1-Deponie bezweifelt, dass es nötig sei, ein Schutzgebiet auszuweisen. Vorratshaltung allein sei kein Grund dafür. Die Prüfung der Alternativen sei fehlerhaft.

Bergamtsleiter Norbert Weiß sagt: "Bodenschätze sind als lebenswichtige Grundlage der Volkswirtschaft" von "öffentlichem Interesse", die Versorgung mit Rohstoffen im Interesse des "Allgemeinwohls". Naturgips werde immer wichtiger, weil der künstliche REA-Gips als Nebenprodukt der Kohleverstromung bald wegfalle, der Bedarf für den Wohnungsbau aber zunehme.

"Die Betriebe, die Bodenschätze gewinnen, sitzen im selben Boot wie die Wasserversorger", sagt Weiß. Man könne das Wasser nur dort fördern, wo Wasser vorhanden sei. Und Bodenschätze nur dort gewinnen, wo sie liegen. Er vermisse eine Abwägung der beiden Interessen.

"Nicht diskussionswürdig", widerspricht der Anwalt der TWV, Markus Deutsch. Trinkwasserschutz sei Gesundheitsschutz: "Bei der menschlichen Gesundheit gibt es keine Abwägung, sie hat Vorrang."

4. Konzern Knauf: "Einvernehmliche Lösung" im "Interesse des Wirtschaftsstandortes Bayern"

Den Interessenskonflikt zwischen Trinkwasser- und Gipsgewinnung in der Altertheimer Mulde vergleicht Herbert Posser, Anwalt der Firma Knauf, mit zwei "besonders schützenswerten Nutzungen", die "wie Züge aufeinanderprallen". Er plädiert für eine "einvernehmliche Lösung" im "Interesse des Wirtschaftsstandortes Bayern". Im Grunde gebe es gar keinen Konflikt: Vom geplanten Bergwerk gehe keine Gefahr für das Grundwasser aus. Selbst das Wasserwirtschaftsamt spreche nur noch von einem "Restrisiko". 

Behördenkrimi um Trinkwasser und Knauf-Gips: 'Unsere Bürger tragen die Kosten, damit die Würzburger ihr Wasser haben'

Bemerkenswert: Der Knauf-Jurist wendet sich nun direkt an die oberste Juristin des Umweltamtes im Landkreis, Edith Schulz: "Ich erwarte eine ergebnisoffene Prüfung" des Verfahrens, sagt Posser zu ihr. Und fügt hinzu: "Ich hoffe, dass sich das Landratsamt nicht das Verständnis der Trinkwasserversorgung Würzburg zu eigen macht." Denn dieses sei eine "einseitige Überzeichnung der öffentlichen Wasserversorgung".

Edith Schulz habe jetzt drei Optionen: erstens, den Antrag der TWV abzulehnen, zweitens, das Schutzgebiet räumlich zu verkleinern und Bereiche für das Bergwerk herauszunehmen oder drittens, das Bergwerksvorhaben inhaltlich auszuklammern. Posser sagt: "Was nicht passieren sollte – auch politisch nicht – ist, ein Unternehmen wie die Firma Knauf in solch eine Lage zu bringen!"

Die Umweltamtsleiterin antwortet: "Wir haben uns nicht vorher festgelegt." Erst "nach rechtlicher Würdigung" erlasse das Landratsamt eine Wasserschutzgebietsverordnung – oder eben nicht. "Wir wägen die Belange noch mal ab."

5. Firmen Beuerlein und Benkert: "Erhebliche Mängel" beim Wasserschutzgebiet

"Erhebliche Mängel" bei der Ermittlung des Wasserschutzgebiets, "unvollständige" und "fehlerhafte" Antragsunterlagen – die Liste der Kritikpunkte der Recyclingfirma Beuerlein und des Baustoffunternehmens Benkert ist lang.

Beuerlein möchte seine Tongrube in Helmstadt zu einer Deponie für leicht toxischen Bauschutt (DK1) umwidmen lassen. Gegen die Genehmigung durch das Bergamt klagten die Stadt Würzburg, Trinkwasserversorger TWV und Stadtwerke. Nun laufen Mediationsgespräche.

Beuerlein-Anwalt Thomas Gerhold sagt: "Bis das Deponieverfahren entschieden ist, darf kein Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden." 

Benkert betreibt in Roßbrunn einen Steinbruch. Auf angrenzenden Grundstücken, die ins geplante Wasserschutzgebiet hineinragen, wollte die Firma weiteren Muschelkalk abbauen. Eine Genehmigung hatte das Landratsamt bereits erteilt, doch kürzlich haben die Verantwortlichen des Regionalen Planungsverbands Würzburg entschieden: Auf der Fläche, die sich mit dem Schutzgebiet überlappt, soll dem Muschelkalkabbau kein Vorrang mehr eingeräumt werden.

Anwalt Steffen Kautz fordert deshalb, die Grundstücke der Firma Benkert aus dem künftigen Schutzgebiet heraus- oder als Ausnahmen in die Verordnung aufzunehmen.

6. Landkreis: "Unsere Bürger tragen die Kosten, damit die Würzburger ihr Wasser haben"

Auch beim zweiten Erörterungstermin am Montag brodelt es – dieses Mal zwischen Stadt und Landkreis. Johannes Bohl, Anwalt der Gemeinden Altertheim, Eisingen, Hettstadt und Waldbüttelbrunn sowie der Zweckverbände Abwasserentsorgung und Abwasserbeseitigung Ahlbachgruppe, bezweifelt sogar, dass der Klimawandel ursächlich sei für den Rückgang der Quellschüttung in den Zeller Stollen.

Den Menschen im Landkreis bringe das Trinkwasserschutzgebiet nur "repressive Verbote" und Mehrkosten. Bohl: "Unsere Bürger tragen die Kosten, damit die Würzburger ihr Wasser haben. Das kann nicht sein!" TWV-Anwalt Deutsch stellt klar: Auch Landkreisbewohner nutzten Würzburger Wasser in Schulen, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Einrichtungen.

Steffen Jodl, Unterfrankens Regionalreferent beim Bund Naturschutz, findet es "unerträglich, dass hier immer ein Stadt-Land-Konflikt aufgemacht wird". Die Erweiterung des Trinkwasserschutzgebietes müsse möglichst schnell umgesetzt werden: "Es geht hier um das Lebensmittel Nummer eins, und das geht uns alle an."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Frauenland
Zell
Waldbrunn
Waldbüttelbrunn
Roßbrunn
Hettstadt
Eisingen
Helmstadt
Greußenheim
Altertheim
Kist
Iphofen
Thüngersheim
Angelika Kleinhenz
Natalie Greß
Bund Naturschutz Würzburg
Landratsamt Würzburg
Regierung von Oberfranken
Schutzgebiete
Stadt Würzburg
Stadtwerke Würzburg
Trinkwasser
Wasserversorgungsunternehmen
Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg
Wasserwirtschaftsämter
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Karlheinz Schiffmaier
    Geld braucht man zum Leben,
    Wasser zum Überleben.
    Für mich als Landkreisbürger nicht nachvollziehbar, dass der Landkreis die Priorität anders sieht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klaus B. Fiederling
    ich wohne ja nun leider auch in diesem Einzugsbereich und bin mal gespannt, wie in einigen Jahren das sein wird, wenn dieser Betrieb voll im Gange ist, ob wir dann unser Trinkwasser noch sorgenfrei trinken/genießen können. Mich graust es, was auf die Jugend da in 5 - 10 Jahren zukommt, die heute noch zur Schule gehen und morgen dann für uns spätere Rentner da sind. Kann man eine Garantie dafür geben, ob der Gips unschädlich ist für unser Wasser, vorallem die Firma Knauff, diese sind ja nur auf ihren Eigenbedarf aus.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Johannes Metzger
    3 Firmen, darunter ein Weltkonzern, wollen ihre Interessen auf dem Rücken und zum Nachteil von zig Tausend Bürgern durchsetzen?
    Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung , gerade in Zeiten des Klimawandels muss absoluten Vorrang haben. Knauf muss sich endlich auf den Hintern setzen und Alternativen zum Gips entwickeln.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ralf Eberhardt
    Letztlich geht es um kommerzielle Interessen EINZELNER Unternehmen gegenüber einer gesicherten Wasserversorgung VIELER Bürger. Sehr knapp betrachtet, aber für mich schlüssig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rudolf Thomas
    "Gips mir!", kann ich dazu nur sagen. Wenn sich das nicht geändert hat - man weiß ja nie, wer am Rad dreht -, ist Gips ein Naturprodukt. Achtung: Gips wird vor allem im Trockenbau verarbeitet. Bin mir nicht ganz sicher, ob trocken auch ohne Wasser bedeutet? Wenn dem so ist, dann ist Gips ein idealer Bau- und Dämmstoff. Wasser ist ein natürliches und notwendiges Lebens- und Reinigungsmittel. Kühe saufen bis zu 10-15 Mal am Tag je ca. 10 Liter Tränkwasser. Zuchtsauen benötigen rund 40 Liter Tränkwasser pro Tag. Hühner benötigen Wasser in Trinkwasserqualität. Im Schnitt "nutzt" jede Person in Deutschland täglich 126 Liter Trinkwasser im Haushalt. Eine Waschmaschine benötigt pro Waschvorgang 40 bis 50 Liter Trinkwasser. Ein moderner Geschirrspüler etwa 7 Liter. Also ihr Land- und Stadtmenschen bei Betrachtung der Fakten bedarf es keinerlei Vorhaltungen. Auch nicht gegenüber dem Unternehmen Knauf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinhard Rauch
    Die Abwägung der unterschiedlichen Interessen in einem transparenten Verfahren ist sehr gut. Egal wie dann das Ergebnis sein wird. Das Ausspielen Stadt- gegen Landkreis Bewohner hingegen ist völlig kontraproduktiv. Wieviel Trinkwasser und welches Schutzgebiet wäre wohl nötig, wenn wir Trinkwasser nur zur Nahrung und zur Körperpflege verwenden würden? Die eigentliche Verschwendung ist doch Trinkwasser für Toiletten und andere Dinge zu nutzen, wo auch Regenwasser ausreichend wäre. Hilft zwar hier nicht. Aber in Zeiten von knapper werdenden Grundwasservorkommen sollte man vielleicht auch darüber nachdenken, wie Verschwendung verringert werden kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Ries
    Ein von Sachverstand geprägter Kommentar, danke dafür!! Noch leben wir in einem Rechtsstaat, da wird auch geprüft, ob das Gutachten der WVV vollumfänglich zutreffend ist oder in dem ein oder anderen Punkt über das Ziel hinausschießt! Wollte man das von vorn herein als korrekt unterstellen, bräuchte es gar kein Verfahren. Das finden anscheinend die "sachkundigen" Kommentatoren!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Überlebenswichtig für unsere Volkswirtschaft sind Firmen, die innovativ denken und handeln, die ihr Unternehmen in Zeiten des Klimawandels zukunftsfähig machen und nicht am Alten festhalten und sich auf bisherigen Produktionsverfahren ausruhen. Indem man schaut woher man jetzt den kostenlosen Gips bekommt. Anstatt sich Alternativen für die Baubranche zu überlegen. Das gilt nicht nur für Knauf sondern auch für Landwirtschaft und Winzer, die laut nach mehr Wasser rufen, anstatt zu schauen wie man mit dem Wasser auskommt, das in der Region vom Himmel fällt. Oder VW, das am Verbrennungsmotor festgehalten hat und jetzt auf Zölle gegen chinesische Elektroautos angewiesen ist. Ausruhen auf dem Alten in Zeiten massiver Umbrüche bedeutet den Tod unserer Volkswirtschaft.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Robert Hippeli
    Sorry ich versteh die Logik des Bergamtes nicht, ist nicht auch Trinkwasser eine Rohstoffgewinnung als "lebenswichtige Grundlage"?

    Müssen in Häusern denn wirklich der Gips in 10 cm dicken Zwischenwänden verschwendet werden, wenn Gips künftig wegen dem Wegfall des REA-Gipses so rar wird?

    Was ist lebenswichtiger, Gips oder Trinkwasser?

    Für Gips und Deponien gibt es Alternativen, für Trinkwasser nicht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Karl Weikert
    Interessantes Konzept, statt Trockenbau mit geringem CO2-Fußabdruck dann lieber gebrannte Ziegelsteine oder Klimakiller Zement verwenden?
    Übrigens bräuchte man dann je Wandseite trotzdem 1,5-2,5cm Putz (idR auch Gips/Kalk Gemisch), was der Stärke einer Gipsplatte entspricht.
    Macht also ultraviel Sinn.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Robert Hippeli
    Wie steht was von Ziegel und Zement? Es gibt doch bessere Alternativen:
    https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/naturschutz/naturschutz_gipsgutachten.pdf

    Nochmals: zu Gips und Deponien gibt es Alternativen, zu Trinkwasser nicht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Christine Gerhardt
    Die Trinkwasserversorgung hat oberste Priorität. Was gibt es da abzuwägen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Stößel
    Würzburg Land gegen Würzburg Stadt aufzuhetzen, welche Infrastruktur und lebensnotwendige Arbeitsplätze auch in großer Zahl für LandkreisbürgeInnen bietet, ist ein "dicker Hund". Das Mindeste ist doch, zu sehen, dass beide im Wechsel von geben und nehmen und aufeinander angewiesen sind. Wollen und können die Landkreisgemeinden in der Trinkwasserschutzzone, die diesen Solidarpakt "kippen" möchten, sich mit eigenen Trinkwasserquellen vollkommen autark und nachhaltig versorgen, wenn Knauf Jahrzehnte lang Gips fördern darf ? Das darf bezweifelt werden. Denn wenn die Schüttung der Trinkwasserquellen um Schutzgebiet nachlassen wird, dann tut sie das wohl auch in den anliegenden Gemeindehielten, will sagen: Stadt und Land Würzburg sitzen in ein und demselben "Boot". Schüttet die gegebene bzw. die wegen Knauf und Benkert deutlich verringerte Schutzfäche weniger Trinkwasser, müsste die Fläche vergrößert werden. Wohin denn dann, bitteschön?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Armin Genser
    Das Argument, "repressive Verbote" u. Mehrkosten für den Landkreis ist geradezu lächerlich. "Unsere Bürger tragen die Kosten, damit die Würzburger ihr Wasser haben. "Das kann nicht sein", so Bohl, Anwalt diverser Landkreisgemeinden.
    Wo kommt denn das Trinkwasser der Bürger dieser Gemeinden her? Aus Trinkwasserschutzgebieten! Das bedeutet, dass Bürger "irgendwo" eben diese Einschränkungen auch "ertragen" müssen. Das interessiert aber scheinbar weder den Landrat noch diverse Bürger die ständig die Rechnung Landkreis gegen Stadt aufmachen. Hier ist mehr Solidarität angebracht. Wir alle brauchen letztendlich sauberes Trinkwasser.
    Nebenbei bemerkt, vielleicht sollte Knauff zuerst eimal das Gipsrecycling ins Auge fassen. Wenn es darüber hinaus noch Bedarf an Gips gibt, wird es Knauf sicher schaffen alternative Produkte auf den Markt zu bringen. Deren gibt es schon einige.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten