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Schweinfurt
Von Logistik über Gesundheit bis Hightech: Das sind die 10 größten Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt
Tausende von Arbeitsplätzen in einer Hand, das gibt es im Landkreis Schweinfurt nicht. Hier herrscht der Mittelstand. Doch der hat sich enorm gemausert.
Logistik ist ein großes Thema im Landkreis Schweinfurt – und ist im Ranking der größten Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt stark vertreten.
Foto: Anand Anders | Logistik ist ein großes Thema im Landkreis Schweinfurt – und ist im Ranking der größten Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt stark vertreten.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 03.06.2024 03:32 Uhr

Während die Stadt Schweinfurt für ihre Industrie bekannt ist, prägen Landwirtschaft und Mittelstand den Landkreis Schweinfurt. Das Portfolio ist vielseitig, reicht von Systemspezialisten bis zu großen Speditionen und Logistikern. Was die Beschäftigtenzahlen betrifft, sind einige Unternehmen ähnlich groß, sodass das Ranking der zehn größten Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt ein enges war. Hier das Ergebnis.

Platz 1: die Schäflein AG aus Röthlein

An 35 Standorten in Deutschland, Österreich und Polen ist der größte Arbeitgeber aus dem Landkreis Schweinfurt vertreten: die Schäflein AG. Stammsitz ist Röthlein.
Foto: René Ruprecht | An 35 Standorten in Deutschland, Österreich und Polen ist der größte Arbeitgeber aus dem Landkreis Schweinfurt vertreten: die Schäflein AG. Stammsitz ist Röthlein.

Unangefochten an der Spitze im Ranking der größten Arbeitgeber im Kreis Schweinfurt steht die Schäflein AG. 2500 Mitarbeitende zählt das Team. Stammsitz ist Röthlein. Insgesamt bietet die Schäflein-Gruppe an 35 Standorten in Deutschland, Österreich und Polen Logistiklösungen an. Der Mittelständler ist bis heute Inhaber geführt. Was 1939 mit drei Zugmaschinen begann, hat sich zum Logistikunternehmen gemausert, das europaweit tätig ist und nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 260 Millionen Euro macht. 500.000 Quadratmeter Lagerfläche hat Schäflein, über 160 Sattelzüge im Fuhrpark. Zu den Standorten gehören allein im Raum Schweinfurt vier in Röthlein, drei in Schwebheim, einer in Schweinfurt und Grettstadt sowie zwei in Gochsheim. Aktuell baut Schäflein in Gerolzhofen ein Industrie- und Dienstleistungszentrum, das rund 175 Arbeitsplätze bieten soll.

Platz 2: die Bezirkskliniken und Heime Schloss Werneck

Der Ehrenhof von Schloss Werneck: Auf dem weitläufigen Schlossgelände sind zwei Kliniken, eine Berufsfachschule für Krankenpflege, zwei Heime für psychisch Kranke, eine Wohngemeinschaft und eine Forensik untergebracht. Träger ist der Bezirk Unterfranken.
Foto: HEIKO BECKER | Der Ehrenhof von Schloss Werneck: Auf dem weitläufigen Schlossgelände sind zwei Kliniken, eine Berufsfachschule für Krankenpflege, zwei Heime für psychisch Kranke, eine Wohngemeinschaft und eine Forensik untergebracht.

Eine kleine Überraschung bei der Recherche: Einer der Top-Arbeitgeber kommt auch im Landkreis Schweinfurt aus dem Gesundheitsbereich. Rund 1340 Mitarbeitende nennt die Krankenhausverwaltung Schloss Werneck – von Ärztinnen und Ärzten über Verwaltungsangestellte, Pflegerinnen und Pflegern bis hin zu Betreuerinnen und Betreuern in den Heimen, die der Psychiatrischen Klinik angegliedert sind. Träger der Einrichtungen ist der Bezirk Unterfranken. Zu den Bezirkseinrichtungen Schloss Werneck gehören zwei Kliniken, eine für Psychiatrie, eine für Orthopädie, eine Berufsfachschule für Krankenpflege, zwei Heime für psychisch Kranke, eine Wohngemeinschaft und eine Forensik. Größte Herausforderung ist der geplante Neubau des Krankenhauses für Psychiatrie.

Platz 3: FIS Informationssysteme und Consulting GmbH in Grafenrheinfeld

Alles in Bewegung: Die FIS Informationssysteme und Consulting GmbH in Grafenrheinfeld hat sich seit ihrer Gründung 1992 zum drittgrößten Arbeitgeber im Landkreis entwickelt.
Foto: René Ruprecht | Alles in Bewegung: Die FIS Informationssysteme und Consulting GmbH in Grafenrheinfeld hat sich seit ihrer Gründung 1992 zum drittgrößten Arbeitgeber im Landkreis entwickelt.

Bei Rang drei geht es um Digitalisierung: Mit über 850 Beschäftigten ist die FIS Informationssysteme und Consulting GmbH aus Grafenrheinfeld der drittgrößte Arbeitgeber. Der Schwerpunkt von FIS liegt nach eigenen Angaben in der SAP-Beratung und Durchführung von SAP-Projekten für Handel und Industrie. 2023 erhielt FIS vom Wirtschaftsministerium die Auszeichnung Bayerns Best 50, und zwar zum dritten Mal. Der Preis würdigt die 50 erfolgreichsten mittelständischen Unternehmen in Bayern. Die FIS-Gruppe ist an vier Standorten vertreten: Neben dem Hauptsitz in Grafenrheinfeld unterhält FIS Büros in Offenbach, Leonberg. Tochterfirmen von FIS sind die FIS-ASP in Grafenrheinfeld und die Medienwerft in Hamburg. Gegründet wurde FIS 1992 von Gert Lang als Tochterunternehmen der FAG Kugelfischer. Bis heute ist das Unternehmen familiengeführt.

Platz 4: die Pabst Transport GmbH & Co. KG aus Gochsheim

Neben dem Stamm- und Hauptsitz in Gochsheim hat die Pabst Transport GmbH & Co noch 18 Außenstandorte.
Foto: René Ruprecht | Neben dem Stamm- und Hauptsitz in Gochsheim hat die Pabst Transport GmbH & Co noch 18 Außenstandorte.

Auch der viertgrößte Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt kommt aus der Logistikbranche: 767 Mitarbeitende zählt die Pabst Transport GmbH & Co. KG aus Gochsheim. 1953 gegründet, ist Pabst bis heute ein Familienunternehmen geblieben, das nach eigenen Angaben alle Teilbereiche der komplexen Logistikkette abdeckt, "angefangen bei der Beschaffungslogistik über die Distributionslogistik bis hin zur Lagerung". Über 400 Fahrzeuge gehören zum Fuhrpark. Der Jahresumsatz lag 2022 bei 90 Millionen Euro. Stamm- und Hauptsitz des Unternehmens ist Gochsheim, daneben gibt es 18 Außenstandorte. Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Pabst eine große Rolle. Schon seit Jahren schraubt man an der CO₂-Reduktion. Dazu gehört auch, dass Fahrer darauf achten, möglichst sparsam zu fahren, um den Dieselverbrauch zu senken.

Platz 5: Edeka in Gochsheim

Überragt das Gewerbegebiet Gochsheim: das Edeka Logistikzentrum.
Foto: René Ruprecht | Überragt das Gewerbegebiet Gochsheim: das Edeka Logistikzentrum.

Mit einem ebenfalls bekannten Logistiker geht es weiter: der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen Stiftung & Co. KG. In ihrem Logistikzentrum in Gochsheim beschäftigt sie aktuell laut eigenen Angaben rund 730 Mitarbeitende – in Fuhrpark, Logistik und Verwaltung. Von hier aus werden rund 700 Edeka-Märkte mit Ware versorgt. Rund 25 Millionen Euro hat Edeka in ein neues Hochregallager in Gochsheim investiert, das 2021 in Betrieb ging. Damit kamen damals auch 50 neue Arbeitsplätze hinzu. Das Logistikzentrum Gochsheim hat eine Fläche von insgesamt 60.000 Quadratmetern.

Platz 6: Kaufland in Donnersdorf

Von Donnersdorf aus werden Kaufland-Filialen in ganz Deutschland mit Nonfood-Artikel beliefert.
Foto: Stefan Pfister | Von Donnersdorf aus werden Kaufland-Filialen in ganz Deutschland mit Nonfood-Artikel beliefert.

Das zweite große Logistikzentrum im Landkreis Schweinfurt steht in Donnersdorf. 530 Mitarbeitende beschäftigt die Kaufland Stiftung & Co. KG dort aktuell. 2004 wurde das Logistik-Verteilzentrum in Donnersdorf mit einer Lagerfläche von rund 79.000 Quadratmetern eröffnet, 2023 das Hochregallager weiter ausgebaut. Nach Angaben von Kaufland werden von dem Logistikzentrum in Donnersdorf aus deutschlandweit alle Kaufland-Filialen mit über 10.000 Nonfood-Artikeln beliefert. Insgesamt betreibt Kaufland in Deutschland sieben Logistikzentren.

Platz 7: die VR Bank Main-Rhön AG

Die VR Bank Main-Rhön hat ihren Sitz in Sennfeld.
Foto: René Ruprecht | Die VR Bank Main-Rhön hat ihren Sitz in Sennfeld.

Mit rund 419 Mitarbeitenden liegt die VR Bank Main-Rhön auf Platz 7 der größten Arbeitgeber im Landkreis Schweinfurt. Die Genossenschaftsbank hat ihren Sitz in Sennfeld, 21 Filialen, sieben Beratungsbüros und neun SB-Filialen in der Region. Die Bank hat nach eigenen Angaben eine Bilanzsumme von über zwei Milliarden Euro. Entstanden ist die VR Bank Main-Rhön aus der Fusion der Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld eG und der VR-Bank Schweinfurt eG.

Platz 8: Winora-Staiger GmbH aus Sennfeld

In Sennfeld hat der Fahrradhersteller Winora-Staiger seinen Sitz.
Foto: René Ruprecht | In Sennfeld hat der Fahrradhersteller Winora-Staiger seinen Sitz.

Die Wurzeln der Winora-Staiger GmbH reichen auf einen echten Radrennfahrer zurück: Engelbert Wiener. 1994 gründete er die E. Wiener GmbH in Schweinfurt, spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Fahrrädern durch Einzelmontage. Für seine Töchter, so heißt es in der Unternehmensgeschichte, fertigte Wiener von Hand die allerersten Kinderräder. Später wurde aus dem "Wiener original Rad". 1918 wurde die erste Fahrradgroßhandlung in Schweinfurt eröffnet, 1963 die erste Winora-Fahrradfabrik in Schweinfurt mit Fließbandsystem gebaut, in den frühen 1980er-Jahren eine weitere. Heute hat die Winora Gruppe ihren Sitz in Sennfeld und rund 400 Beschäftigte, gehört seit 2001 zur niederländischen Aktiengesellschaft Accell Group.

Platz 9: die Madinger GmbH aus Euerbach

Die Madinger Gruppe aus Euerbach bietet die unterschiedlichsten Industrie-Services an, von Prüfungen bis hin zu Wärmebehandlung. Im Bild eine Charge Härtegut kurz bevor Sie in den Haubenofen mit rund 850 Grad befördert wird.
Foto: Anand Anders | Die Madinger Gruppe aus Euerbach bietet die unterschiedlichsten Industrie-Services an, von Prüfungen bis hin zu Wärmebehandlung.

1999 fangen Oliver Madinger, der bei Sachs Industriemechaniker gelernt hat, und sein Bruder Jürgen klein an, demontieren Wälzlager, führen Rissprüfungen durch, bauen Lager wieder zusammen. Im Keller. Klingt wie der Anfang großer amerikanischer Unternehmen. Die Madinger GmbH ist kein Konzern geworden, aber weltweit aktiv – mit rund 600 Mitarbeitern; knapp 400 allein in Deutschland. Firmensitz ist Euerbach geblieben. Das Unternehmen hat fünf Standorte in Deutschland (Euerbach, Schweinfurt, Kitzingen, Bad Neustadt und Fürth) und Tochtergesellschaften in der Slowakei, Rumänien und China. Jahresumsatz: rund 70 Millionen Euro. Madinger bezeichnet sich als Systemdienstleister, bietet Industrie-Services, von Prüfungen über Wärmebehandlung bis Logistik.

Platz 10: Belectric aus Kolitzheim

Weltweit konzipiert und baut Belelectric Solarkraftwerke, aber auch in der Region, wie auf diesem Bild in Herlheim.
Foto: Thomas Obermeier | Weltweit konzipiert und baut Belelectric Solarkraftwerke, aber auch in der Region, wie auf diesem Bild in Herlheim.

Ein weiteres Erfolgsprojekt aus dem Landkreis Schweinfurt ist in einem ganz anderen Bereich tätig: Bei Belectric geht es um Energie – Solarenergie. 2001 gegründet, ist die GmbH heute nach eigenen Angaben eines der weltweit führenden Solarenergie-Unternehmen, spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von Freiflächen-Solarkraftwerken. Mehr als 500 Mitarbeitende hat Belectric; 300 davon arbeiten am Hauptsitz in Kolitzheim. Weltweit hat Belectric nach eigenen Angaben inzwischen über 500 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 4,9 Gigawatt errichtet. Zum Angebotsspektrum gehört auch der Betrieb von Anlagen für Kunden.  Belectric ist seit dem Jahr 2021 Teil der Elevion Group.

 
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