
Es findet sich in der Region kaum ein zweites Unternehmen, das so viel Erfahrung mit Photovoltaik-Projekten hat wie Belectric. Seit 23 Jahren ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Kolitzheim am Markt. Es baut, plant und betreibt Freiflächenanlagen in der Region, in Deutschland und weltweit. Aktuell befindet sich Belectric eigenen Angaben zufolge mit etwa 30 PV-Projekten in der Anfangsphase, zehn befinden sich auf der Zielgeraden zur Baugenehmigung. Zusätzlich errichtet das Unternehmen Anlagen im Auftrag anderer.
Dennoch flutscht es mit dem Ausbau der Photovoltaik (PV) hierzulande nicht so, wie Belectric es sich wünschen würde. Dies läge neben bürokratischen Strukturen und dem schleppenden Ausbau der Stromnetze auch an Vorurteilen gegenüber PV-Freiflächenanlagen, meint Jaroslaw Smialek.
Smialek leitet als Senior Director die Projektentwicklung bei Belectric und stellt fest: Sie stoßen beim Planen großer PV-Anlagen immer wieder auf Widerstände, die nicht auf Fakten beruhen. Schlimm sei es immer dann, wenn Beteiligte, wie Gemeinden oder Grundbesitzer, Anfragen des Unternehmens kategorisch ablehnen, ohne ergebnisoffen darüber sprechen zu wollen, sagt Smialek. Wenn es zu einem sachlichen Austausch kommt, sieht der Projekt-Chef sein Unternehmen gut aufgestellt. "Argumente, die für PV-Anlagen sprechen, haben wir verfügbar", sagt er.
Photovoltaik-Vorhaben in Oberschwarzach scheitert
Wie schwierig es – aus Sicht des Unternehmens – bisweilen ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus der Gemeinde Oberschwarzach. Belectric hatte vor, auf deren Gemarkung eine über 20 Hektar große PV-Freiflächenanlage zu errichten. Das Vorhaben scheiterte im Januar im Gemeinderat bereits im Anfangsstadium der Planungen.

Auf diesen konkreten Fall möchte Smialek nicht näher eingehen. Er möchte lieber Wege aufzeichnen und Punkte nennen, weshalb PV-Projekte aus seiner Sicht allen Beteiligten nützten. Er nennt beispielsweise wirtschaftliche Vorteile für Landwirte, die auf Flächen, die sie für PV-Anlagen verpachten, eine "zweite Ernte" einfahren könnten. Für die Gemeinden würden über Gewerbesteuern Einnahmen anfallen und über Bürgerbeteiligungen an den PV-Anlagen könnten auch die Menschen vor Ort profitieren.
Für Smialek stellt die Produktion von Sonnenstrom eine Chance für die Zukunft dar – und einen notwendigen Bestandteil im künftigen Strommix im Land. Denn laut Prognosen soll sich der Strombedarf in Deutschland bis Ende dieses Jahrzehnts verdoppeln. "Die Weltsicht ändert sich gerade", meint Smialek. Die Erkenntnis setze sich durch, dass Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, sondern irgendwo erzeugt werden muss – in deutlich größeren Mengen als bisher.
Flächenversiegelung fällt marginal aus
Gegner von PV-Freiflächenanlagen führen gerne die angebliche Verschandelung des Landschaftsbildes an, ebenso den Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen. Dem tritt Smialek entgegen. Sie würden als Projektplaner stets Flächen ausloten, die für den Anbau von Feldfrüchten am ungeeignetsten seien. Und stünden Freiflächenanlagen erst einmal, würden dort in kurzer Zeit Biotope entstehen, sagt Smialek. Dies ließe sich vor Ort jederzeit besichtigen. Weniger als ein Prozent der PV-Flächen seien versiegelt, und wenn die Anlagen nach 20 oder mehr Jahren aufgegeben und rückstandfrei zurückgebaut werden, würden die Flächen wieder problemlos als landwirtschaftliche Nutzflächen bereitstehen.
Doch es gibt auch andere Meinungen dazu. Aus Sicht der Landwirtschaft habe er "schon Bauchweh" beim Blick auf PV-Anlagen, sagt Joachim Dömling, Bereichsleiter Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, in Schweinfurt. Nutznießer seien vor allem Grundbesitzer, die mit den vergleichsweise hohen Pachtgebühren, die PV-Anlagen-Betreiber zahlten, gut leben könnten. Der Grund gehöre selten Landwirten, denn diese müssten 80 Prozent der Flächen, die sie bewirtschaften, selbst pachten.
Ausgleichsflächen verschärfen Lage der Landwirte
Und nicht immer würden PV-Anlagen nur auf Böden schlechter Qualität, sondern auch auf relativ guten Böden entstehen, sagt Dömling. Dann trage dies, wie auch die jüngst errichteten Großbauten in der Region dazu bei, dass Anbauflächen sich bedenklich verknappten. Die mit den Bauten einhergehenden Ausgleichsflächen – die auch für PV-Anlagen gelten – verschärften die Situation. Denn diese Flächen, die laut Dömling manchmal fast nochmal so groß seien wie die Baugrundstücke selbst, entwickelten sich rasch zu echten Biotopen und seien auf Dauer nicht mehr nutzbar, auch dann noch, wenn PV-Anlagen längst verschwunden seien.

Solche Zwiespälte beschäftigt Belectric zwangsläufig. Doch es gibt weitere Hemmnisse, wie Tim Rösner berichtet, der in führender Position in der Projektentwicklung des Unternehmens arbeitet. Hierzu zählt neben schleppend verlaufenden Genehmigungen durch Behörden, denen oft Personal fehle, auch der mangelhafte Ausbau des Stromnetzes. Zu schwache Stromnetze bremsten PV-Vorhaben aus.
Der Stromnetzausbau ärgert Jaroslaw Smialek nicht nur, weil er zu langsam vorangeht. Er kritisiert, wie auch regionale Stromversorger, die in Deutschland praktizierte Finanzierung des Netzausbaus über steigende Netzentgelte. Auf diese Weise werden Stromkunden in den Regionen, in denen besonders viel Ökostrom produziert wird und die Netze am meisten ausgebaut werden müssen, am stärksten belastet. Stromkosten könnten dank des sehr günstigen Ökostroms nämlich niedriger ausfallen, meint Smialek.
Flexibilität von Kommunen verlangt
Wünschenswert wäre es für den Projektentwickler auch, wenn die Regierung Kommunen eine Art Leitfaden an die Hand gäbe, mit Kriterien, nach welchen sie Bauanträge für PV-Anlagen beurteilen können. "Gemeinden verpassen Chancen, wenn sie hier nicht flexibel bleiben", ist Rösner überzeugt. Dem stimmt sein Kollege, Projektmanager Patrick Bloch, zu: "Es ist Kommunen immer möglich, vom eigenen Kriterienkatalogen abzuweichen." Doch oft werde an Entscheidungen festgehalten, die vor zehn, 15 Jahren getroffen wurden, unter ganz anderen Rahmenbedingungen und Anforderungen (Stichwort "Energiewende"), als sie heute gelten.
Smialek gibt sich dennoch optimistisch, was die Sicherung der Energieversorgung der Zukunft angeht. Es entwickelten sich umwelt- und ressourcenschonendere Technologien bei der Herstellung von PV-Modulen. Und auch bei der Speicherung von Strom, bei der Belectric aktuell auf große Batterien setzt, gebe es Fortschritte. "Wir werden Lösungen haben, die dann einfach zum Alltag gehören", wagt Smialek einen Blick in die nahe Zukunft.
Auch so eine sinnlose Gespenster-Diskussion. In Deutschland sind etwa 42.000 ha mit PV-Freilandanlagen bebaut. Das sind etwa 0,25% der landwirtschaftlich genutzten Bodenfläche von 16.700.000 ha. 0,25% gefährden nicht die Versorgung mit Lebensmitteln.
https://www.topagrar.com/energie/news/soviel-flaeche-verbrauchen-solaranlagen-und-windraeder-auf-dem-feld-a-13467652.html
Da sollte man sich eher Gedanken über die etwa 14% der Flächen mit Energiepflanzen für Biogasanlagen, oder über 50% Fläche für Fleischkonsum machen.
https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2022/ANALYSE_Marktmonitoring_Bioenergie_2022_Teil_1.pdf
Wenn man sich die Energieerzeugung für den Landkreis Würzburg anschaut, klappt das mit Windenergie UND Biogas UND Wasserkraft auch jetzt schon ziemlich gut in der Nacht
https://energiemonitor.bayernwerk.de/wuerzburg-landkreis
Solarpflicht in Bayern
Ab 2023: Seit dem 01. März 2023 gilt eine Solarpflicht für neue Gewerbe- und Industriegebäude. Seit dem 01. Juli 2023 muss auch bei allen neuen Nicht-Wohngebäuden eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert werden.
Ab 2025: Solarpflicht in Bayer auch für alle Bestandsgebäude (Nicht-Wohngebäude) bei einer grundlegenden Dachsanierung.
https://solarnia.de/solarpflicht/
PV ohne Energiespeicherung ist sinnlos, weil Überschussstrom in das Ausland verschenkt wird und zu anderen Zeiten Braunkohlekraftwerke auf Hochtouren laufen.
Zur PV gehören nicht nur die Solarpanele, sondern auch ein Energiespeicherkonzept.
Letzteres fehlt offenbar bei dem beschriebenen Projekt.
Im Artikel wird von "großen Batterien" geschrieben. Wie groß? Wo aufgestellt?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/665177/umfrage/menge-des-abgeregelten-windstroms-in-deutschland/
"Insgesamt besitzt der Freistaat rund 11.000 Gebäude. Nach Angaben des Bauministeriums sind bis jetzt auf 570 davon Solarzellen montiert - also ungefähr auf jedem zwanzigsten Gebäude. "
https://www.br.de/nachrichten/bayern/photovoltaik-ausbau-wie-privatleute-es-dem-freistaat-vormachen,Tx6fe7q
Ist das Grund genug um in "Ausnahmefällen eine Landnutzung" zu rechtfertigen?
55% wurden regenerativ erzeugt!
Na dann brauchen wir ja nur noch 45%!
Solange nicht das Netz auf Kosten aller ausgebaut wird und die PV-Energie vom Sommer in den Winter gespeichert werden kann, fahren wir wie immer gründlich mit 100 km/h gegen die Wand und erst beim bums merken wir etwas.
Dass Firmen, die Geld mit PV verdienen, nicht für Windkraft sind und umgekehrt ist doch klar!
Klimawandel geht uns alle an!
Also erst noch einmal nachdenken und dann handeln!
"PV ohne Energiespeicherung ist sinnlos, weil Überschussstrom in das Ausland verschenkt wird und zu anderen Zeiten Braunkohlekraftwerke auf Hochtouren laufen."
Hat diesen Quatsch Herr Aiwanger auf der letzten Demo erzählt?
Die Wahrheit tut weh und ob Sie es mir Glauben oder nicht Argumente wie was Herr X sagt ist Quatsch überzeugen nicht.
Solche Argumente bringt nur die Partei, die wir alle nicht wollen!