zurück
Schweinfurt
Schweinfurt und die Konversion: Wo es ständig anders ausschaut
In Bellevue und der Ledward-Kaserne wurde 2021 kräftig gebuddelt und gebaut, im Kessler Field Wegweisendes geplant. Wie die Konversions-Gebiete das Stadtbild nachhaltig ändern.
Das Wohngebiet Bellevue bekam 2021 eine völlig neue Erschließungsstraße von Norden her über die Bundesstraße 303. Auf der Brache rechts entsteht die neue Körnerschule ab 2022, links auf dem leeren Grundstück ein Wohn- und Bürokomplex.
Foto: Anand Anders | Das Wohngebiet Bellevue bekam 2021 eine völlig neue Erschließungsstraße von Norden her über die Bundesstraße 303.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:24 Uhr

Mitte Januar 2021 lag noch jede Menge Schnee in Schweinfurt, Weihnachten und Neujahr waren kaum vorüber, da kam Oberbürgermeister Sebastian Remelé mit der Woche der guten Nachrichten: Erst wurde der Vertrag zur Landesgartenschau unterschrieben, danach die Carus Allee eröffnet.

Beides wichtige Meilensteine: Die Landesgartenschau 2026 im nordwestlichen Teil der Ledward-Kaserne bezeichnet der Oberbürgermeister gerne als das "wichtigste und größte Klimaschutzprojekt in der Geschichte der Stadt". Ein ebenso wichtiger Punkt dabei war aber immer auch der Streit über die Frage, ob es überhaupt eine Landesgartenschau geben soll oder nicht, vor allem wegen des befürchteten Defizits. Wegen dieser Debatten und wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den städtischen Haushalt verhandelte die Stadt Ausstiegsszenarien in den Vertrag.

Nichts desto trotz gehen die Planungen natürlich voran, in 2021 sogar mit Sieben-Meilenstiefeln. Nach der Fertigstellung und Eröffnung der Carus Allee im Winter, sah man die Blumen im Frühjahr und Sommer erblühen - und konnte angesichts der zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Wohngebieten und der Fachhochschule schon erahnen, wie das später einmal wird, wenn auch der Bürgerpark nach der Landesgartenschau öffentlich zugänglich ist.

Die Carus Allee wurde im Winter 2021 eröffnet und offenbarte im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht ihr ganzes gestalterisches Potenzial in der Ledward Kaserne.
Foto: Anand Anders | Die Carus Allee wurde im Winter 2021 eröffnet und offenbarte im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht ihr ganzes gestalterisches Potenzial in der Ledward Kaserne.

Fertig sind auch die Pläne für die Landesgartenschau – es kommen ein Bürgerpark und ein kleiner Klimawald mit Lehrpfad, dazu wird die natürliche Terrassierung des Geländes genutzt. Was mit der Panzerhalle 237 passiert, ist derweil noch offen. Die LGS-Gestalter haben zwei Versionen vorgelegt: Eine, in der die frühere Panzerhalle als Blumenhalle fungiert, und eine ohne Halle. Bis die Sanierungskosten genau ermittelt sind, wird es noch eine Weile dauern. 

Wie geht es weiter mit der Panzerhalle 237? Diese Frage wird im Hinblick auf die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne noch geklärt. Die Entwürfe sehen einen Entwurf mit und einen ohne ihre Nutzung vor.
Foto: Anand Anders | Wie geht es weiter mit der Panzerhalle 237? Diese Frage wird im Hinblick auf die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne noch geklärt. Die Entwürfe sehen einen Entwurf mit und einen ohne ihre Nutzung vor.

Das gilt auch für die Weiterentwicklung des Kessler Fields. Das machte 2021 aber dennoch in zweifacher Weise von sich reden: Wegen der wunderbaren Open Air-Konzerte im Kultursommer und wegen der beeindruckenden Pläne, im südlichen Teil des Kessler Fields ein so genanntes Klimadorf zu bauen. In sechs Blöcken wird hier für mehrere hundert Bewohner ein kleiner Stadtteil entstehen, der in Süddeutschland aufgrund der konsequent auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ausgelegten Planung und Nutzung seinesgleichen sucht. Die ersten Häuser sollen bis 2026 stehen.

Beim Kultursommer auf dem Schweinfurter Kessler Field war das Publikum begeistert vom Gelände, das sich überraschend gut für Open-Air-Konzerte eignet. In den nächsten Jahren entsteht hier aber das so genannte 'Klimadorf'.
Foto: Lamber Josef | Beim Kultursommer auf dem Schweinfurter Kessler Field war das Publikum begeistert vom Gelände, das sich überraschend gut für Open-Air-Konzerte eignet.

Am meisten voran ging es in Sachen Konversion im vergangenen Jahr in Bellevue. Das ist tatsächlich ein Stadtteil, in dem es im Grunde jeden Monat anders ausschaut. Am Amerika-Platz, vom John-F.-Kennedy-Ring aus, sieht man die Entwicklung am augenfälligsten: Erste Wohnblocks der SWG dort sind bereits fast bezugsfertig, weitere entstehen. Daneben wird an den alten Häuserblocks kräftig saniert. Bis 2024 sind alle vier geplanten Gebäude gebaut, dann werden auch der Amerika-Platz und die Parkanlage neu gestaltet.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG ist mit ihren Projekten rund um den Amerika-Platz in Bellevue im Zeitplan. Ein Haus ist schon fast bezugsfertig.
Foto: Oliver Schikora | Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG ist mit ihren Projekten rund um den Amerika-Platz in Bellevue im Zeitplan. Ein Haus ist schon fast bezugsfertig.

Weitere Wohnprojekte sind im Entstehen, dazu gab es im Norden Bellevues einen Meilenstein mit der Fertigstellung der neuen Straßenführung von der Bundesstraße 303 aus und dem Abriss der alten Middle-School sowie des Eingangstores. 

Die Bushaltestelle für die neue Körnerschule in Bellevue ist schon fertig: Ab 2022 beginnt der Bau der Schule, die zum Schuljahr 2024/25 eröffnet wird.
Foto: Oliver Schikora | Die Bushaltestelle für die neue Körnerschule in Bellevue ist schon fertig: Ab 2022 beginnt der Bau der Schule, die zum Schuljahr 2024/25 eröffnet wird.

Kräftig geplant wird bereits an der Gestaltung des neuen Parks in Bellevue, die SWG ist mit ihren Neubauten im Zeitplan ebenso wie die privaten Bauträger. Genehmigt ist nun auch der Neubau der Körnerschule mit Turnhallen und Kindertagesstätte im nördlichen Teil von Bellevue, auch hier gab es große Zustimmung von den Stadträten für die Planung. Los geht es 2022, fertig sein wird man zum neuen Schuljahr 2024/25.

Ebenfalls auf den Weg gebracht, aber noch nicht öffentlich vorgestellt, sind die Pläne für einen großen Büro- und Wohnkomplex mit Supermarkt gegenüber dem Schulgelände in Bellevue. Der Stadtrat wurde darüber kürzlich nichtöffentlich informiert.

Blick von oben aus Richtung Willy-Sachs-Stadion auf die Ledward Kaserne: Mittlerweile sind bis auf die Panzerhalle 237 alle alten Hallen auf dem Gelände abgerissen und die Carus Allee fertig.
Foto: Anand Anders | Blick von oben aus Richtung Willy-Sachs-Stadion auf die Ledward Kaserne: Mittlerweile sind bis auf die Panzerhalle 237 alle alten Hallen auf dem Gelände abgerissen und die Carus Allee fertig.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Klimaschutzprojekte
Ledward-Kaserne
Nachhaltigkeit
Ortsteil
Pläne
Schweinfurt Umwelt
Sebastian Remelé
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Überschrift: "Schweinfurt und die Konversion: Wo es ständig anders ausschaut"

    Wer das Gegenteil betrachten will - sprich ein Konversionsgelände welches ständig gleich ausschaut muss nur im benachbarten Landkreis Schweinfurt schauen. Dort tut sich gefühlt um vermutlich auch real seit Jahren wenig bis nichts.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten