Das Kessler Field in Schweinfurt macht im Moment Furore: Als Kulturstandort, denn hier findet bis 12. September der Kultursommer der Stadt auf einer Open Air Bühne mit 35 Veranstaltungen von Konzerten über Kabarett bis Poetry Slam statt.
Das Kessler Field könnte auch im Jahr 2022 noch einmal als Standort für einen ähnlich erfolgreichen Kultursommer wie jetzt zur Verfügung stehen, dann wird es aber neu erfunden als Klima-Leuchtturm. Genauer gesagt, im südlichen Teil als Klimadorf, wenn der nun im Rahmen des Gestaltungswettbewerbs gefundene Siegerentwurf dreier renommierter Planungsbüros auch so umgesetzt wird.
Die Ideen der Büros können sich die Bürger bis 6. August (Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr) in der Eingangshalle Altes Rathaus in Ruhe anschauen. Interessant sind sie auf jeden Fall, denn das Thema Klimaschutz ist allumspannend. Für Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatten die eingereichten Beiträge alle "sehr hohe Qualität. Der dann einstimmig von der Jury zum Sieger Gekürte setze das Thema klimaneutrales und ökologisches Wohnen "vortrefflich" um.
Gewonnen haben drei Büros, die gemeinsam arbeiteten: Baumschlager Eberle Architekten aus Lustenau in Österreich, Schirmer Architekten und Stadtplaner aus Würzburg sowie Planstatt Senner aus Überlingen am Bodensee. Schweinfurts Baureferent Ralf Brettin stellte die Planungen in den Kontext der nachhaltigen Begrünung und des "fit Machens der Stadt für die Folgen des Klimawandels." Die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne sei der Kern, darum herum das grüne Band bis an den Main aber ebenso wichtig. Als Beginn des grünen Bandes könne man das südliche Kessler Field sehen, das ein "Klima-Leuchtturm" sein soll.
Was ist konkret am Kessler Field für die Zukunft geplant?
Da die US-amerikanischen Soldaten vor sieben Jahren aus Schweinfurt abzogen, gibt es insgesamt 80 Hektar so genannte Konversionsfläche. Während in Bellevue für die geplanten 650 Wohneinheiten dort bereits seit langem kräftig gebaut wird, steht die Entwicklung im Kessler Field nun bevor, dauert aber noch Jahre. Ralf Brettin erklärte, im Anschluss an den Gestaltungswettbewerb werde im Herbst der Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Im Idealfall stehen schon bis zur Landesgartenschau die ersten Gebäude.
Das Gebiet ist insgesamt mit dem Bereich für die Einfamilienhäuser im Bereich des Baseballfeldes rund zehn Hektar groß. Entstehen sollen im Endausbau 230 Wohneinheiten sowie 25 Gewerbeeinheiten für rund 700 Einwohner. Begrenzt wird das Kessler Field im Norden durch Yorktown, im Süden durch die Willi-Kaidel-Straße sowie zwei Firmen in der ehemaligen Turnhalle und der früheren Bowlingbahn. Im Osten liegt die Heeresstraße, im Westen das Gelände des Reitvereins (nach dessen Insolvenz wird es mit überplant) sowie die International School of Mainfranken.
Das Architekten- und Landschaftsplaner-Team schlägt nun für die Bebauung im Süden ein so genanntes Klimadorf vor, bei dem sich die bis zu sechs Stockwerke hohen Gebäude in höfischer Struktur in fünf Bereichen um einen großen Platz herum anordnen. Viel Grün und Bäume durchziehen das Gelände, auf dem es nicht nur Wohnraum, sondern auch Büroflächen, Einzelhandel, eine integrierte Quartiersgarage und Gastronomie geben soll.
Was ist in Sachen vorbildlicher Klimaschutz geplant ?
Die Vorgabe im Wettbewerb war, nicht nur heute übliche, gut gedämmte und energetisch effiziente Häuser zu bauen, sondern viel weiter zu gehen in Sachen konsequentem Klimaschutz: Regenwasser geht nicht verloren, Photovoltaik ist selbstverständlich, Dämmung und Energieeffizienz der Gebäude genauso wie Autofreiheit auf dem Gelände. Alles ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, zum Beispiel eine Fläche für Urban Gardening, wo man sich eine kleine Parzelle zum Gärtnern mieten kann.
Außerdem plant die Stadt die Heeresstraße und nicht die parallel verlaufende Floridastraße als Haupterschließungsstraße, von dort aus baut man Abzweige in das Kessler Field. Das hätte Vorteile, denn so kann man später auch relativ leicht eine mögliche weitere Erschließung von Mönchskutte oder Pfannäcker als Wohngebiete realisieren. Der Traum der Gemeinden Üchtelhausen und Dittelbrunn, die Heeresstraße als Umgehung zu nutzen, ist aus Sicht der Schweinfurt genau das: ein Traum.
Interessant sind die Pläne für das DDC-Gebäude und die Willi-Kaidel-Straße. Bei der DDC soll der derzeitige Parkplatz entfallen, stattdessen ist dort ein bis zu vier Stockwerke hohes Gebäude geplant, in dem die Quartiersgarage ebenso wie Büroflächen untergebracht sind. Auf das Dach der DDC soll eine große Photovoltaik-Anlage sowie Richtung Westen, zum großen Quartiersplatz hin, ein Anbau für Gastronomie. Die alt Bowling-Halle, ebenfalls gewerblich genutzt, bleibt. Dahinter finden sich auch genügend Parkplätze für DDC und den Hallen-Nutzer.
Die Willi-Kaidel-Straße soll zu einer Klima-Allee werden, was deshalb interessant ist, da in der ursprünglichen Ausschreibung hier auch eine größere Fläche für Parkplätze vorgesehen war, falls der Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt in die Dritte Liga aufsteigen würde. Dagegen hatten sich aber im Stadtrat die Grünen vehement gewandt und sich offenbar durchgesetzt. Im Siegerentwurf ist keine Rede mehr von Parkplätzen, sondern von ganz vielen Bäumen, Sport-, Spiel- und vor allem Blühflächen und von einem bis zu 40 Meter hohen Aussichtsturm.
Keine neue Verbindung zum Gewerbegebiet Hainig
Das Gewerbegebiet Hainig, direkt im Anschluss an Yorktown, soll nur fußläufig, aber nicht mit einer weiteren Straße angeschlossen werden. Gesichert ist ein Stadtbusanschluss ans Kessler Field und Yorktown, allerdings erst in einigen Jahren, wenn die weitere Bebauung begonnen ist.
Der zweite Teil der Planung für das Kessler Field betrifft das Areal ab dem Baseballfeld der DJK Schweinfurt Giants bis zu den ersten Häusern von Yorktown. Im oberen Teil entstehen in einem ersten Schritt 60 Einfamilienhäuser (jeweils auf 400 bis 500 Quadratmeter großen Grundstücken). Bis Ende 2021 soll der nötige neue Bebauungsplan fertig sein, danach beginnt der Bau der Erschließungsstraßen, ab 2023 kommen wohl die ersten Bauherren zum Zug.
Gut ist die W-Kaidel-Str. als Allee. Bis zum Kyn. Club sollte die Heeresstraße ebenfalls als zweibahnige Allee laufen. Mit einem großzügigen Kreisel als Anschluss zur W-Kaidel-Str., an den man bei Bedarf nach Norden verlängern kann, AUCH als Umgehungstraße!
"Autofreiheit auf dem Gelände" ist populistisch, aber ein EWIGER Fehler moderner Stadtplanung: mit Verödung, insbesondere im Winter(!), Verwahrlosung, Pleite für Geschäfte (siehe z. B. vor Wohnscheibe-Bergl & Marktplatz Deutschhof).
Bloß keine Wärmedämmung an Außenwände, sondern dicke, massive, diffusionsoffene Ziegelwände, mit bestem Raumklima! Sonst droht Schimmel mit Totalverlust der Gebäude und höhere Brandgefahr! Raumlüftung würde zudem nötig, mit Kosten & Risiken! Filter verkeimen trotz turnusmäßigem Wechsel und sind Tummelplätze für Viren!
Das grüne Band südl. der W-Kaidel-Str. ist ein 0815 PC-Schema. Warum keinen Englischen Garten?
Der Bundestagswahlkampf ist in MEDIEN+PARTEIEN angekommen denn das "Experimentelle Neubaugebiet" hat eigentlich nichts mit dem chaotischen Wetter (30-Jahrezyklen) + Klimazonen der Erde zu tun ... auch nach Einführung der politischen CO²-Steuer
Die räumliche Gliederung der Baukörper auf dem Gelände ist gelungen - eine weitläufige Gemeinschaftsgarage ist für unser mitteleuropäisches Wetter und eine barrierefreie Erschließung ungeeignet - Holland zeigt uns vorbildlich wie Individualverkehr und Gemeinschaftsbereiche für Spiel, Begegnung und Erschließung gelingen.
Außendämmung ist bauphysikalisch Bauschadensanfällig - besser homogene Außenwände aus Ziegeln, Leichtbeton, Massivholz und Strahlungsheizung mit konstanter Wärmequelle GEOTHERMIE +Sole-WP statt künstlicher, kostenintensiver, stromfressender Lüftungsanlage
Die verkehrliche Anbindung des Baugebietes über Heeresstraße nach Norden an den Seelenvater+Dittelbrunn ist längst überfällig !