zurück
Schweinfurt
Neubau der Körnerschule: In Schweinfurts neuem Stadtteil Bellevue entsteht ein Schmuckstück
Die neue Körnerschule in Bellevue soll zum Schuljahr 2024/25 eröffnen. Dabei ist auch eine Kindertagesstätte und eine Turnhalle. Warum die Pläne die Stadträte überzeugten.
Im September 2024 wird hier keine Brache mehr sein. Auf dem Areal werden die Gebäude für die neue Körnerschule mit Kindertagesstätte und Turnhalle stehen.
Foto: Oliver Schikora | Im September 2024 wird hier keine Brache mehr sein. Auf dem Areal werden die Gebäude für die neue Körnerschule mit Kindertagesstätte und Turnhalle stehen.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:30 Uhr

Bellevue heißt der neue Stadtteil in Schweinfurts Westen, zu Deutsch: Schöne Aussicht. Das trifft für die mehreren hundert neuen Bewohner in den Mehr- und Einfamilienhäusern zu, wenn bis 2026 im früher von der US-Armee genutzten Areal alles neu bebaut ist. Und auf die Schülerinnen und Schüler der Körnerschule. Denn die bekommen ganz besondere schöne Aussichten.

Als Michael Sonek von sdks Architekten aus Darmstadt, der Gewinner des Gestaltungswettbewerbs, die Präsentation der aktualisierten Pläne für den Neubau der Körnerschule beendet hatte, war die Zustimmung der Stadträte einhellig positiv. Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) brachte es auf den Punkt: "Da möchte man noch mal in die Schule gehen."  

Gegenüber der Bushaltestelle am nördlichen Eingang von Bellevue ist der Haupteingang für die neue Körnerschule geplant.
Foto: Oliver Schikora | Gegenüber der Bushaltestelle am nördlichen Eingang von Bellevue ist der Haupteingang für die neue Körnerschule geplant.

Das will Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) mutmaßlich nicht, das Lob nahm er aber schmunzelnd zur Kenntnis, denn auch für ihn ist der erste Schulneubau seit Jahrzehnten in Trägerschaft der Stadt "ein wesentlicher Baustein für die Entwicklung der Stadt im Nordwesten".

Kosten durch verschiedene Maßnahmen entscheidend gesenkt

Die neuen Pläne sind davon getrieben, dass Kosten gespart werden sollten. Schon 2017 hatten die ersten Planungen begonnen, und eigentlich hätte die Schule schon eröffnet sein sollen. Vorgesehen ist nun ein Kostenrahmen von rund 29 Millionen Euro brutto, was durch eine Optimierung der Grundrisse, ein neues Rettungswegekonzept und die Verlegung der Lüftungsgeräte aufs Dach gelang. Abzüglich der zu erwartenden Zuschüsse bleibt ein Anteil von 19,8 Millionen Euro für die Stadt, der noch sinken kann, je nachdem wie hoch die Zuschüsse ausfallen.  

Die frühere Elementary und Middle School in Askren Manor wurde schon vor einiger Zeit abgerissen, an dieser Stelle kommt nun der Neubau der Körnerschule.
Foto: Oliver Schikora | Die frühere Elementary und Middle School in Askren Manor wurde schon vor einiger Zeit abgerissen, an dieser Stelle kommt nun der Neubau der Körnerschule.

Lob gab es nicht nur für den durchdachten Entwurf, sondern auch für den stringent verfolgten Gedanken des Klimaschutzes: Das Gelände bekommt zahlreiche neue Bäume, wird durchgrünt. Es gibt ein cleveres Versickerungs- und Wasserrückhaltesystem, es sollen so wenige Flächen wie möglich versiegelt werden. Die Gebäude werden nach dem so genannten KfW-40-Standard gebaut, und natürlich kommt auf die Dächer der Schule, der Kindertagesstätte und der Turnhalle eine Photovoltaik-Anlage.

Photovoltaik auf den Dächern für die Stadt selbstverständlich

Die Bemerkung von Umweltreferent Jan von Lackum, es habe "keine Diskussion gegeben, das nicht zu machen", bezüglich der großflächigen Photovoltaik, zeugt auch von einem stärkeren Denken pro Klimaschutz in der Verwaltung. Da die Stadt eine Satzung erlassen hat, dass Privatpersonen auf Neubauten Photovoltaik-Anlagen installieren müssen, "ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir das auch tun müssen", so der Umweltreferent. Für den Eigenverbrauch der Schule wird im übrigen nur die Hälfte des produzierten Stroms benötigt.  

Das Modell, das sich beim Realisierungswettbewerb für den Neubau der Körnerschule in Bellevue als Sieger durchsetzte.
Foto: Helmut Glauch | Das Modell, das sich beim Realisierungswettbewerb für den Neubau der Körnerschule in Bellevue als Sieger durchsetzte.

Der Grundgedanke der Architektur ist die Begegnung. In den Gebäuden werden ja Kinder vom Säuglingsalter über den Kindergarten bis zur vierten Klasse sein. Die Räume gruppieren sich jeweils um einen Innenhof, so dass ein ganz neues Lernen ermöglicht wird. Rund um die Kindertagesstätte als auch die Grundschule gibt es große Spiel- und Erlebnisflächen, Umwelt leben und Umwelt lernen steht da im Fokus. 

Die Zweifach-Turnhalle wird nicht nur von der Schule genutzt, sondern als wettkampftaugliche Halle gebaut, betonte Sportreferent Jürgen Montag. Man könne zwar den Vereinen nicht alle Wünsche erfüllen, die jetzigen Pläne seien aber ein "guter Kompromiss". Was laut Sportentwicklungsplan tatsächlich fehlt, aber in weiter Ferne liegt, wäre der Bau einer dritten Dreifachturnhalle. Die Schweinfurter Sportvereine haben nicht nur zu wenig Hallenkapazität für den Spielbetrieb, sondern auch fürs Training.

Die Konversion in Schweinfurt

Am 2. Februar 2012 gab die us-amerikanische Armee bekannt, dass sie sich vom Standort Schweinfurt zurückzieht. Im September 2014 war die offizielle Übergabe der Ledward-Kasernen an den Bund. Seither laufen die Planungen für die Konversion der einstmals militärisch genutzten Flächen nicht nur auf Hochtouren, sondern sind größtenteils in der Umsetzung.
In Yorktown wohnen schon wieder Menschen, im Kessler Field wird es Einfamilienhäuser und ein so genanntes "Klimadorf" geben. In Askren Manor, jetzt Bellevue, sind die ehemaligen Offiziershäuser verkauft, außerdem wird dort rege gebaut, vor allem Geschosswohnungen. Bundesweit für Aufsehen sorgte die Verlosung der Häuser in Yorktown 2016, da die Nachfrage so groß war.
Die International School Mainfranken übernahm die ehemalige High School, die frühere Elementary und Middle School ist abgerissen, an ihrer Stelle kommt der Neubau für die Körnerschule. Eröffnung ist 2024/25. Seit 1. Juli 2015 wurden mehrerer Gebäude der Ledward-Kasernen an der Niederwerrner Straße für die Erstaufnahmeeinrichtungen (EA) für Flüchtlinge genutzt, die nun das unterfränkische Ankerzentrum ist. Seit Sommer 2019 ist dieses nach Geldersheim in die ehemaligen Conn-Carracks verlegt. Auf dem Ledward-Gelände eröffnete die FH ihr erstes Gebäude des neuen i-Campus. Die Carus-Allee ist fertig, und in den nördlichen Bereich bis zur Kleingartenanlage Alte Warte kommt die Landesgartenschau 2026, für die der bayerische Umweltminister Marcel Huber im Juli 2018 den Zuschlag erteilte.
Quelle: SWT/Stadt Schweinfurt
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Bürgermeister und Oberbürgermeister
CSU
Gebäude
High Schools
Kindertagesstätten
Schulen
Schülerinnen und Schüler
Sebastian Remelé
Stadträte und Gemeinderäte
Städte
US-Armee
Umweltreferenten
Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Darionedw
    Die schwarz regierte Stadt hat immer Geld wenn es darum geht, Gebäude abzureißen und durch hässliche Schuhkartons zu ersetzen (statt diese einfach zu renovieren). Wenn es aber um den Neubau bezahlbarer Wohnungen oder um dringend gebrauchte Verbesserungen beim ÖPNV geht, können wir das nicht bezahlen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    @Darionedw: bräuchten wir kaum bezahlen: die Regionalstraßenbahn, die an Bellevue vorbeiführen würde (mit Anschluss am Schulzentrum-West an die Schiene nach Ebenhausen) würde im Abschnitt der reaktivierten Steigerwaldbahn zu 90% und Bereich der Citybahn zu 80% gefördert (Erreichnung des volkswitschaftlichen Faktors vorausgesetzt, was hier sicher der Fall wäre). Das ergäbe für die Region SW dutzende Mio. an Zuschüssen, die man liegen lässt. Während man wg. 5 Mio. Zuschüsse für eine sinnlose LGS die Stadt in ein finanzielles Abenteuer stürzt. Unter dem Duo Remele/Brettin wird es auch weiterhin verkehrt laufen, weil in der Politik die Köpfe entscheiden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • schlumpf100100@aol.com
    hmm.., die 1998 neu errichtete Zweifachturnhalle hat man einfach abgerissen.. um nun, weils Geld nicht lang, wieder eine Zweifachturnhalle zu bauen.... ahja...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten