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Schweinfurt
Gute Nachrichten für Schweinfurts Industrie: Ministerpräsident Söder verkündet Förderpaket mit 60 Millionen Euro
Der Arbeitsplatzabbau am Industriestandort Schweinfurt hat sich 2024 beschleunigt. Wie die Staatsregierung mit Fördergeldern helfen will.
Besucher mit Botschaft für Schweinfurt: Ein Förderpaket über 60 Millionen Euro zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag verkündet.
Foto: Heiko Becker | Besucher mit Botschaft für Schweinfurt: Ein Förderpaket über 60 Millionen Euro zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag verkündet.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 21.12.2024 02:34 Uhr

In Schweinfurt war das Jahr 2024 von Arbeitsplatzabbau in allen großen Industriebetrieben geprägt - und mehreren großen Kundgebungen der IG Metall. Die Gewerkschaft warnte dabei plakativ mit dem Slogan "SOS Industriestadt Schweinfurt" vor den Folgen des dauerhaften Verlusts von mehreren hundert Arbeitsplätzen. Wenige Tage vor Weihnachten gibt es nun gute Nachrichten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Bei einem Besuch in Schweinfurt an diesem Montag verkündete der bayerische Regierungschef ein mehrteiliges Förderprogramm mit insgesamt 60 Millionen Euro für Schweinfurt und die Region in den kommenden Jahren.

Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) war die Erleichterung über die Entscheidung der Staatskanzlei und des Wirtschaftsministeriums anzumerken. Er sei "dankbar und hoffnungsvoll" und verwies auf frühere Krisen der Schweinfurter Industrieunternehmen wie etwa Anfang der 1990er Jahre, aus denen man gestärkt hervorgegangen sei.

Der Ministerpräsident und der ebenfalls gekommene Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) betonten die Bedeutung Schweinfurts als zweitgrößten Industriestandort nach Nürnberg in Nordbayern. Gut 22.000 Menschen finden alleine in den großen Industriebetrieben Arbeit, ZF ist mit gut 9000 Beschäftigten in Schweinfurt der größte kommerzielle Arbeitgeber Unterfrankens. Söder sprach deshalb von einem "Signal der Hoffnung", das der Freistaat aussenden wolle.

Verschiedene Förderprogramme für die gesamte Region Schweinfurt

Konkret sind die in Aussicht gestellten gut 60 Millionen Euro Fördergeld in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Aiwanger erklärte, es gehe nicht nur um die Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität. Es gehe auch darum, dass kleine oder mittlere Unternehmen neue Produkte und Prozesse entwickeln, zum Beispiel in der Robotik. "Transformation ist nicht nur vom Diesel zur Batterie", sagte der Wirtschaftsminister. 

Hohe Fördersumme, viele Beteiligte: (v.l.) Prof. Jean Meyer, Präsident Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken Ludwig Paul, Finanzreferentin Anna Barbara Keck, IHK-Präsidentin Caroline Trips, Ministerpräsident Markus Söder, OB Sebastian Remelé und die CSU-Landtagsabgeordnete Martina Gießübel.
Foto: Heiko Becker | Hohe Fördersumme, viele Beteiligte: (v.l.) Prof. Jean Meyer, Präsident Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken ...

Aus diesem Grund stellt der Freistaat nicht nur Großunternehmen für innovative Ideen 20 Millionen Euro Förderung in Aussicht, sondern auch zehn Millionen Euro auf regionaler Ebene für kleine und mittlere Unternehmen. Firmen seien aufgefordert, ihre Ideen im Wirtschaftsministerium zu präsentieren, das die Förderfähigkeit prüft, sagte Aiwanger.

Wichtiger Beteiligter: Technische Hochschule kooperiert mit Firmen 

Ein wichtiger Mitspieler in Schweinfurt ist seit Jahrzehnten die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt mit enger Vernetzung zur Großindustrie. Die Kooperation zwischen Hochschule, Unternehmen, Start-up-Firmen sowie Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut zu fördern, ist wesentlicher Bestandteil des Pakets.

Dazu gehört auch der Ausbau der früheren Ledward-Kaserne der US-Armee, in der derzeit der neue Campus der THWS entsteht. Außerdem soll eine alte Panzerhalle zu einem Innovationszentrum umgebaut werden sowie ein Bürgerpark entstehen, nachdem die Landesgartenschau 2026 an dieser Stelle aus finanziellen Gründen abgesagt wurde. 

Wichtige Bausteine: Wasserstoff-Infrastruktur im Hafen und Gewerbepark 

Investiert wird durch den Freistaat auch der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur im Schweinfurter Hafen mit sieben Millionen Euro. Ein ebenso wichtiger Baustein sind die Conn Barracks in der Nähe von Geldersheim (Lkr. Schweinfurt). Hier wird auf 100 Hektar Fläche in den nächsten Jahren einer der größten Gewerbeparks Bayerns erschlossen.

Die Gewerkschaft IG Metall begrüßt den Plan, wie der erste Bevollmächtigte Thomas Höhn in einer Mitteilung erklärte: "Das ist ein sehr wichtiges Signal." Die Förderungen des Freistaats sollten jetzt "an Beschäftigungs- und Standortsicherung geknüpft werden", damit Betriebe, Arbeitsplätze und Innovationen vor Ort blieben, so Höhn.

 
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Kommentare
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  • Manfred Englert
    60 Mio zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Schweinfurt!
    Nicht nur die Herausforderungen der Industrie bei der Transformation nimmt unser MP Söder in den Blick. Auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren vom Unterstützungspaket.
    Dazu hilft es der Wissenschaft/Forschung und ermöglicht Infrastrukturmaßnahmen auf
    Konversionsflächen.
    Statt sich nun über diese Hilfe für SW zu freuen, findet man hier in den Kommentaren überwiegend Kritik, die zudem größtenteils jede sachliche Auseinandersetzung
    entbehren läßt!
    Ja, es ist Wahlkampf, was vielleicht einigen Schreibern den Blick verstellt.
    Sehen wir doch einfach mal die Chance, die dieses Paket für SW beinhaltet und nehmen es als Motivation, gemeinsam anzupacken, zusammen mit unserer rührigen MdL Martina Gießübel, welche die Sorgen unserer Region vehement an den MP heranträgt. Und offensichtlich auch Erfolge einfährt!
    Was machen denn Grün/Rot oder zB ein Ernst aus der IG Metall? Nichts, denn die kommen überhaupt nicht vor!!!
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  • Jürgen Huller
    Wo soll das Geld herkommen? Bzw. von welchem anderen Projekt werden die 60 Mio. weggenommen? Die liegen doch nicht einfach so rum?

    Oder ist das aus der Foto- und Schminkkasse des Herrn Söder? Er braucht ja jetzt weniger Puder, wo ihm doch ein Bart gewachsen ist!

    2023 hat er dafür ca. 180.000 € ausgegeben zzgl. der Kosten für einem fest angestellten Fotografen - ja, richtig gelesen. Seehofer brauchte davor nur ca. 10.000€ in seinem letzten Jahr im Amt. Einen ECHTEN Mann entstellt eben nichts.

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-soeder-fotografen-kosten-staatskanzlei-180-000-euro-1.6085247

    Unser eitler Obergockel lässt sich halt gerne auf dem größten Misthaufen scharrend ablichten.

    Ich empfehle Söder daher Merz Spezialdragees (Nomen est Omen) !! ;-) Natürliche Schönheit kommt bekanntlich von innen.

    Vielleicht missverstehe ich das aber auch. Wahrscheinlich ist das auch schon wieder nur so ein Förderpaket für das Friseur- und Fotografenhandwerk?
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  • Dietmar Hausstein
    OH SOVIEL GELD :
    NUR WAS IST MIT DEN MARODEN SCHULEN BRÜCKEN SCHWIMMBÄDERN INFRASTRUKTUR
    BEI UNS IN KOLITZHEIM KANN EIN NEUBAU EINER GRUDSCHULE NICHT FINAZIERT WERDEN WEIL DAS GELD FEHLT UND DIE WIRTSCHAFT HÄNGT AM TROPF
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  • Mario Nikola
    Das ist nachhaltige Wirtschaftspolitik mit Weitblick. Unser Ministerpräsident Herr Söder stellt sich den Problemen und packt an. Ein echter Macher mit Charisma, kein Populist wie manche seiner Kollegen. Wir sind so glücklich,dass es ihn gibt. Sein Geld für uns, so uneigennützig einfach toll. Wann sind eigentlich die Wahlen?
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  • Bernhard Jahnel
    Kann: Stadtrat SW ja in Wasserstoff Bahntechnik auf Steigerwaldbahnlinie für Zu(g)kunftstechnik Bahn ÖPNV Investieren auf
    (BA)<>SW<>Sennfeld<>Gochsheim<>
    Grettstadt<>GEO <>Prichsenstadt <>KT<>(WÜ) wird MAINBRÜCKEN Schwachstelle ÖPNV SW gleichzeitig behoben für 50000 AN- /Schul-Pendler.
    Großindustrie-Schulzentren- SW bräuchten viel weniger Pendler PKW Parkplätze+ Landkreis Schweinfurt SW bräuchte Wahnsinnig weniger (Speditionslagerhallen zB SW/Sennfeld/ Gochsheim/Grettstadt/GEO/ Schwebheim/Rõthlein)
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  • Marc Stürmer
    Ihr Gedankengang klingt ziemlich wirr und ist nur schwer verständlich. Was genau wollen Sie eigentlich dem geneigten Leser mitteilen?
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  • Norbert Meyer
    Söder ... ? Der war mal ... jetzt nur noch blabla !
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  • Erich Spiegel
    Die paar Millionen sind ein Tropfen auf den eheißen Stein, aber besser als nichts. Vielleicht werden ein paar neue Arbeistplätze enstehen. Die tausende Arbeitsplätze, die gerade wegbrechen werden sie nicht ersetzen. Vor allem der Abbau geht ja weiter. Die übrig gebliebenen Jobs stehen ja auch zukünftig ordentlich unter Druck. Die Chinesen ziehen jetzt in Ungarn Fabriken für E-Autos hoch, um Zölle zu umgehen. Die deutsche Industrie ist insgesamt nicht mehr wettbewerbsfähig, nicht nur bei E-Autos. Ein Plan muss her. Aber vorher muss bei der Politik und der Bevölkerung der Groschen fallen wie ernst die Lage ist. Flapsig ausgedrückt: "China liefert die gleiche Qualität zum halben Preis". Wir alle müssen aus der Hängematte raus sonst ist bald die Kiwi aus Australien, die Reise nach Mallorca, die Banane aus Afrika für immer weniger Leute erschwinglich. Eine Euro Abwertung kommt sehr wahrscheinlich.
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  • Marc Stürmer
    Und VW hat schon sehr lange eigene Werke in China. Das ist in der Automobilbranche eine übliche Praxis.

    China liefert nicht die gleiche Qualität, aber für viel eben nahe genug dran.
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  • Peter Koch
    Auch ZF und SKF haben Werke in China, der Weltmarkt ist nun mal zu gross um alles in D produzieren zu können. Ganz abgesehen davon, dass die Ausländer Geld verdienen müssen um sich Made in Germany leisten zu können.
    Die ZFler in China zeigten mir übrigens mal Kompetenz als die in Schwäbisch Gmünd nicht glänzen konnten.
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  • Erich Spiegel
    Wenn der Landesvater Söder mit dem Scheck wedelt hab ich natürlich nichts dagegen. Dass er was tut wird ja auch erwartet. Wir müssen aber wissen, dass er Geld verteilt, das es im Grunde nicht hat. Ich möchte ihm das nicht vorwerfen. Alle Politiker verteilen Wahlgeschenke gerne, am liebsten vor Wahlen. Hoffentlich trauen sich Politiker wenigstens nach der Wahl den Bürgern reinen Wein einzuschenken. Die traurige Botschaft lautet, dass der Staat nicht unbegrenzt Schulden machen kann. Wenn Schulden, dann nuir für Investitionen in Infrastruktur wie Brücken, Schulen, etc. Gleichzeitig müssen Einschnitte ins soziale Netz kommen. Alles auf Pump funktioniert auf Dauer nicht. Die Bevölkerung in Argentinien hat 50 Jahre gebraucht um es zu kapieren. Zum Schluß war sie so deperemiert, dass sie den radikal-liberalen Präsidenten Milei gewählt hat, der den Sozialstaat rigoros zusammenstreicht. Und die argentinischen Wähler finden es mehrheitlich gut.
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  • Ulrike Schneider
    Hat er im Anschluss wieder in eine Wurst gebissen? Muss mal auf TicToc oder Instagram nachschauen…
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  • Reinhold Hellmann
    Kriegen Sie auch einen politisch verwertbaren Beitrag hin oder sind Sie mittlerweile in die digitale Scheinwelt abgetaucht?
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  • Egbert Hahn
    Mal sehen was die Herren Manager und CEOs machen wenn die Geldspritze ausgegeben ist.
    Da wird sich keiner in die Karten schauen lassen. Geld kassieren vom Steuerzahler und danach mit hoher Abfindung verschwinden und alles bleibt beim alten.
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  • Peter Koch
    Söder verspricht wieder mal was und wir sollen es glauben.
    Schon 2018 versprach er 10000 neue Wohnungen bis 2025 bauen zu lassen. 430 Wohnungen sind es bisher geworden.
    Wenn es diesmal so läuft wie bei den Wohnungen darf sich die Region Schweinfurt auf 2,58 Millionen Euro in den nächsten Jahren freuen.
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  • Dietmar Eberth
    Söder hat die 60 Millionen Euro für Schweinfurt bei den Ärmsten geholt. Er hat das Pflegegeld für pflegende Angehörige halbiert. Ruck Zuck 200 Millionen Euro jedes Jahr "gespart". Siehste Ampel, so macht man das.
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