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Main-Spessart
Das sind die 10 größten Arbeitgeber in Main-Spessart
Im Landkreis bieten vor allem internationale Konzerne viele Arbeitsplätze, aber auch andere Betriebe fallen unter die großen Arbeitgeber. Nicht alle konnten ihre Ausbildungsstellen besetzen.
Der 'Champion' im Rennen um die Unternehmen mit den meisten Arbeitsplätzen dürfte nicht verwundern. Spannend ist der große Abstand zu Platz 2 – und wer es außerhalb der Großindustrie unter die Top Ten schafft.
Foto: Thomas Obermeier | Der "Champion" im Rennen um die Unternehmen mit den meisten Arbeitsplätzen dürfte nicht verwundern. Spannend ist der große Abstand zu Platz 2 – und wer es außerhalb der Großindustrie unter die Top Ten schafft.
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 26.10.2024 02:36 Uhr

In Main-Spessart sind einige große Namen aus der Industrie zu finden – aber wie viele Menschen haben durch diese Unternehmen einen Job? Und in welchen anderen Wirtschaftsbereichen gibt es sonst noch Arbeitsplatz-Giganten des Landkreises? Die Redaktion ist diesen Fragen auf den Grund gegangen. Die Mitarbeiterzahlen und weiteren Informationen beziehen sich auf Angaben der Unternehmen auf Anfrage der Redaktion. Die Stichtage der angegebenen Zahlen liegen größtenteils im Juli und August 2024. Außerdem wichtig für die Region ist, ob sich diese großen Betriebe auch in der Ausbildung engagieren. Auch bei den Größten blieben in diesem Jahr teils Ausbildungs- oder Studiums-Stellen offen.

10. Kurtz-Ersa in Kreuzwertheim

Einen Einblick in das Kurtz Ersa-Logistikzentrum in Kreuzwertheim-Wiebelbach gab es bei der Eröffnung des Erweiterungbaus vor einem Jahr.
Foto: Thomas Obermeier | Einen Einblick in das Kurtz Ersa-Logistikzentrum in Kreuzwertheim-Wiebelbach gab es bei der Eröffnung des Erweiterungbaus vor einem Jahr.

Das Maschinenbau-Unternehmen Kurtz Ersa beschäftigt an den Standorten in Kreuzwertheim 448 Personen. Dort ist die Kurtz-Holding und ein Logistikzentrum angesiedelt. Im Herbst 2023 eröffnete der Konzern einen 3300 Quadratmeter großen Erweiterungsbau für die Logistik im Marktgemeindeteil Wiebelbach. Das Familienunternehmen besteht seit 1779. Mehrere Standorte gibt es in Amerika und Asien, außerdem ist Kurtz Ersa in Frankreich und Indien vertreten. Neu entschieden sich 2024 insgesamt 22 Auszubildende und acht dual Studierende für den Berufsstart in dem Betrieb.

Beschäftigte im Landkreis: 448

Beschäftigte insgesamt: 1038

Auszubildende ab September 2024: 30

9. Gerresheimer in Lohr

In Lohr wurden 1889 die Spessarter Hohlglas-Hüttenwerke gegründet und 1971 von Gerresheimer übernommen.
Foto: Björn Kohlhepp (Archivbild) | In Lohr wurden 1889 die Spessarter Hohlglas-Hüttenwerke gegründet und 1971 von Gerresheimer übernommen.

Am Standort in Lohr produziert Gerresheimer mit 490 Beschäftigten Verpackungen aus Glas für die Pharma-, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Flaschen für Hustensäfte und Impfstoffe etwa, aber auch für Saucen oder Gläser für Aufstriche. Darüber hinaus umfasst das Geschäft Verabreichungssysteme für Medikamente und digitale Lösungen. Das Unternehmen gibt es seit 1864; in Lohr wurden 1889 die Spessarter Hohlglas-Hüttenwerke gegründet und 1971 von Gerresheimer übernommen. Im Jahr 2024 stellte der Betrieb elf neue Auszubildende in technischen Berufen ein; auch ein Duales Studium ist darunter. Die Zahl der Azubis habe sich in den vergangenen beiden Jahren stark erhöht. 

Beschäftigte im Landkreis: 490

Beschäftigte insgesamt: 12.000 weltweit

Auszubildende ab September 2024: 11

8. Flyeralarm in Marktheidenfeld

Schleunung Druck und das Durckhaus Mainfranken sind nun unter der Holding Flyeralarm vereint.
Foto: Carolin Schulte | Schleunung Druck und das Durckhaus Mainfranken sind nun unter der Holding Flyeralarm vereint.

Ein altbekannter Name im Landkreis ist sicherlich Schleunungdruck; kein Wunder, seit 1949 gibt es das Unternehmen bereits in Marktheidenfeld. Seit 2006 gibt es dort auch das Druckhaus Mainfranken, und seit 2024 sind die beiden Betriebe unter der Holding Flyeralarm Industries GmbH vereint. Insgesamt arbeiten für das Unternehmen nun also 550 Beschäftigte im Landkreis. Von der Verwaltung über Mediendesign, Produktion und Logistik sind die Mitarbeitenden in den verschiedensten Bereichen tätig. Flyeralarm produziert an 15 Standorten in Deutschland. Wenn geeignete Bewerbungen vorliegen, bildet der Betrieb jährlich mindestens zehn Azubis aus, teils auch mehr. In diesem Jahr konnten nicht alle Stellen besetzt werden. Das Unternehmen sieht die Gründe darin, dass Ausbildungsberufe wie etwa Medientechnologe nicht bekannt sind – aber bemängelt auch den öffentlichen Nahverkehr.

Beschäftigte im Landkreis: 550

Beschäftigte insgesamt: circa 1650 in ganz Deutschland

Auszubildende ab September 2024: keine Angabe

7. Miwe in Arnstein

Mit Miwe sitzt auch an der Landkreisgrenze in Arnstein eines der größten Unternehmen im Kreis.
Foto: Tabea Goppelt | Mit Miwe sitzt auch an der Landkreisgrenze in Arnstein eines der größten Unternehmen im Kreis.

Der Backmaschinenhersteller Miwe wurde 1919 von Michael Wenz gegründet. Seit 2018 gibt es am Unternehmenssitz in Arnstein auch eine komplett ausgestattete Produktionsbackstube, in der die Miwe-Technik ausprobiert werden kann. Zuletzt führten das Unternehmen und die IG Metall einen Tarifstreit, der letztlich im Sommer 2024 im Abschluss eines Tarifvertrags endete. In Arnstein arbeiten derzeit 608 Beschäftigte, am Standort Meiningen sind es 119. Insgesamt seien derzeit 50 Azubis beschäftigt, teilt das Unternehmen mit. Wie sich diese auf die Standorte verteilen und wie viele in diesem Jahr bei Miwe angefangen haben, bleibt offen. 

Beschäftigte im Landkreis: 608

Beschäftigte insgesamt: 727

Auszubildende ab September 2024: keine Angabe

6. Das Landratsamt in Karlstadt mit Außenstellen

Das Landratsamt Main-Spessart hat seinen Sitz in der Kreisstadt Karlstadt.
Foto: Anna Kirschner (Archivbild) | Das Landratsamt Main-Spessart hat seinen Sitz in der Kreisstadt Karlstadt.

Das Landratsamt Main-Spessart erfüllt einerseits kommunale, andererseits staatliche Aufgaben. Zusammengenommen arbeiten 683 Beschäftigte für die Behörde mit Sitz in Karlstadt sowie in den Außenstellen in Lohr, Gemünden und Marktheidenfeld. Die personell größten Sachgebiete des Landratsamts sind Bildung, Sport und Kultur, Jugend und Familie, Soziale Angelegenheiten, Tiefbau und die Hauptverwaltung. Außerdem umfasst das Aufgabenspektrum etwa Belange der öffentlichen Sicherheit und des Gesundheitswesens, des Ausländerrechts, des Verkehrswesens oder des Naturschutzes. Insgesamt 14 Auszubildende sowie Anwärter und Anwärterinnen bildet das Amt in diesem Jahr neu aus. Fünf Ausbildungsstellen zu Verwaltungsfachangestellten und Diplom-Verwaltungswirten konnten nicht besetzt werden. 

Beschäftigte insgesamt: 683

Auszubildende ab September 2024: 14

5. Das Klinikum Main-Spessart in Lohr, Marktheidenfeld und Gemünden

Das Klinikum Main-Spessart in Lohr. Am Lohrer Sommerberg entsteht derzeit der Neubau des Zentralklinikums für den Landkreis.
Foto: Wolfgang Dehm | Das Klinikum Main-Spessart in Lohr. Am Lohrer Sommerberg entsteht derzeit der Neubau des Zentralklinikums für den Landkreis.

264 Akut- und Geriatriebetten zählt das Klinikum Main-Spessart in Lohr. Im Seniorenzentrum Marktheidenfeld stehen außerdem 86 Bewohnerplätze zur Verfügung und in Gemünden 132, die allerdings nur mit ausreichend Personal voll angeboten werden könnten. Derzeit entsteht ein Krankenhausneubau am Lohrer Sommerberg. Am Krankenhausstandort gibt es Fachabteilungen in der Chirurgie, der Neurologie und der Akutgeriatrie sowie Belegabteilungen in der Augenheilkunde und Urologie. Im April 2024 nahm die gynäkologische Fachabteilung den Betrieb wieder auf. 44 Auszubildende starteten im September; nicht alle Stellen zum Pflegefachmann und zur Pflegefachfrau sowie zum Pflegefachhelfer und zur Pflegefachhelferin konnten in diesem Jahr besetzt werden. Seit Oktober 2024 ist auch ein duales Studium möglich. Damit steht das Klinikum von der Zahl der Ausbildungsplätze her an zweiter Stelle im Landkreis; in Marktheidenfeld ist ein Bildungszentrum für Pflegeberufe angegliedert.

Beschäftigte insgesamt: 1030

Auszubildende ab September 2024: 44

4. Das Bezirkskrankenhaus in Lohr

1912 wurde die Heil- und Pflegeanstalt in Lohr in Betrieb genommen. Die Zahl der Beschäftigten habe sich stetig steigend entwickelt; Zahlen von den Anfängen liegen der Pressestelle allerdings nicht vor.
Foto: Wolfgang Dehm | 1912 wurde die Heil- und Pflegeanstalt in Lohr in Betrieb genommen. Die Zahl der Beschäftigten habe sich stetig steigend entwickelt; Zahlen von den Anfängen liegen der Pressestelle allerdings nicht vor.

Mit 1143 Angestellten kann sich das Bezirkskrankenhaus Lohr in die Reihe großer Industriebetriebe im Kreis einordnen. Die Einrichtung besteht bereits seit 1912. Zusätzlich sind 111 Personen in den Heimen am Sommerberg beschäftigt. Allgemeinpsychiatrie, Suchtmedizin, Krisenintervention und Forensische Psychiatrie sind nur ein paar der Fachbereiche, die das Krankenhaus abdeckt. 295 Betten in der Allgemeinpsychiatrie, 200 Behandlungsplätze in der Forensik, 30 tagesklinische Plätze und Ambulanz sowie 105 Heimplätze umfasst der Betrieb. Mit 22 Pflegefachkräften, einem Schreiner und einem Verwaltungsangestellten konnte das Bezirkskrankenhaus alle Ausbildungsstellen besetzen. 

Beschäftigte im Landkreis: 1254

Beschäftigte insgesamt: mit dem Standort Aschaffenburg 1400

Auszubildende ab September 2024: 24

3. Procter & Gamble in Marktheidenfeld

In Marktheidenfeld produziert Procter & Gamble elektrische Zahnbürsten und Aufsteckbürsten.
Foto: Dorothea Fischer | In Marktheidenfeld produziert Procter & Gamble elektrische Zahnbürsten und Aufsteckbürsten.

Im Jahr 1961 ging es mit der Produktion für Haushaltsgeräte der Marke Braun in Marktheidenfeld los, 1967 verkaufte die Familie Braun an die Firma Gilette, die wiederum 2005 von Procter & Gamble übernommen wurde. An den Standorten Marktheidenfeld und Altfeld arbeiten aktuell etwa 1500 Beschäftigte in der Produktion, Logistik und Entwicklung. In Marktheidenfeld werden elektrische Zahnbürsten und Aufsteckbürsten der Marke Oral-B produziert, in Altfeld befindet sich ein Distributionszentrum für die Lieferung im In- und Ausland. Der US-Konzern ist weltweit in 70 Ländern aktiv und hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz 13 Standorte. Mit 35 Azubis und dualen Studierenden konnte das Unternehmen alle Ausbildungsstellen besetzen.

Beschäftigte im Landkreis: etwa 1500

Beschäftigte insgesamt: etwa 99.000

Auszubildende ab September 2024: 35

2. Warema in Marktheidenfeld

Die Warema Group ist mittlerweile ein europaweiter Konzern, aber immer noch ein Familienunternehmen.
Foto: Carolin Schulte | Die Warema Group ist mittlerweile ein europaweiter Konzern, aber immer noch ein Familienunternehmen.

Das Unternehmen Warema wurde 1955 in Marktheidenfeld gegründet und ist mittlerweile europaweit vertreten. Im Landkreis arbeiten 2250 Personen für den Betrieb. An den Standorten in Marktheidenfeld befinden sich weiterhin alle Kernbereiche des Unternehmens, auch Fertigung findet dort statt. Der Geschäftsbereich beinhaltet Produkte rund um den Sonnenschutz, aber auch in der Kunststofftechnik, im Formen- und Maschinenbau ist Warema tätig. Wenige Jahre nach der Gründung begann das Unternehmen auszubilden. In diesem Jahr starteten 25 junge Menschen ihre Ausbildung oder ihr Studium bei Warema, alle ausgeschriebenen Ausbildungsplätze seien besetzt worden.

Beschäftigte im Landkreis: 2250

Beschäftigte insgesamt: in Deutschland und Europa 5000

Auszubildende ab September 2024: 25

1. Bosch Rexroth in Lohr

Das Werk I der Bosch Rexroth AG am Rande der Lohrer Altstadt.
Foto: Johannes Ungemach | Das Werk I der Bosch Rexroth AG am Rande der Lohrer Altstadt.

Mit beachtlichem Abstand und 5300 Mitarbeitenden im Landkreis sticht Bosch Rexroth hervor. Der Standort in Lohr ist die Zentrale; seit 1850 ist das Unternehmen dort ansässig, besteht allerdings schon seit 1795. Das Unternehmen kündigte kürzlich einen Stellenabbau für die kommenden Jahre an; 240 Beschäftigte im Bereich Automatisierung und Elektrifizierung sollen bis Ende 2026 wegfallen. Standorte hat das Unternehmen in mehr als 80 Ländern weltweit. Das Portfolio der Leistungen reicht von Hydraulik über elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik bis zu Software und Schnittstellen ins Internet der Dinge. Auch für die Ausbildung in der Region nimmt Bosch Rexroth eine tragende Rolle ein: Im September starteten 34 Auszubildende und 32 Studenten im Unternehmen, wobei Stellen für Studenten frei blieben.

Beschäftigte im Landkreis: 5300

Beschäftigte insgesamt: weltweit 33.800

Auszubildende ab September 2024: 66

 
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  • Frank Duckstein
    Eine Reihung nach Körperschafts-/Gewerbesteuer wäre auch interessant.
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  • Stefanie Träger
    Wurden die Beschäftigten von Kurtz Ersa und Warema in direkter Nachbarschaft in Bestenheid bzw Bettingen berücksichtigt? Das ist zwar nicht MSP, aber die Mitarbeitenden zählen ja zur Belegschaft dieser MSP-Unternehmen, insbesondere bei Warema.

    A.Träger
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  • Tabea Goppelt
    Guten Tag,

    vielen Dank für die Rückfrage. Für die Auflistung wurden tatsächlich nur die Beschäftigten im Landkreis direkt berücksichtigt. Die Gesamtbeschäftigtenzahl haben wir zwar bei Unternehmen mit Standorten außerhalb des Landkreises in den Artikel aufgenommen, sie hatte aber keinen Einfluss auf die Reihenfolge.

    Mit freundlichen Grüßen
    Tabea Goppelt
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