
Um der Firma Procter & Gamble in Marktheidenfeld in Zukunft eine Erweiterung ihrer Firmenfläche zu ermöglichen, will der Stadtrat den Bebauungsplan "Gewerbegebiet Baumhofstraße 40" ändern. Das Plangebiet erstreckt sich über knapp fünf Hektar. Angedacht sind unter anderem zusätzliche gewerbebauliche Entwicklungsflächen, die sich direkt an die bestehenden Gebäude anschließen sollen, sowie ein Mitarbeiterpark auf privaten Grünflächen. In seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium mit drei Gegenstimmen die erste Änderung des Plans beschlossen, nachdem die Einwände aus der ersten öffentlichen Auslegung besprochen wurden.
Landschaftsarchitekt Markus Fleckenstein erklärte im Stadtrat, dass im vergangenen Jahr ein neues Emissionsschutzgutachten ausgearbeitet wurde und es Abstimmungen mit dem Unternehmen sowie dem Naturschutz gegeben habe. Es soll eine zusätzliche Ausgleichsfläche von 1477 Quadratmeter aus dem Ökokonto der Stadt in Michelrieth geben, die wegfallende Gehölzbestände ausgleichen soll.
BUND kritisiert Nähe zum Naturschutzgebiet Kreuzberg
Fleckenstein erklärte, dass vom Großteil der Träger öffentlicher Belange keine grundsätzlichen Einwendungen gekommen seien. Der Bund Naturschutz lehne die Planungen allerdings komplett ab, vor allem wegen der Nähe zum Naturschutzgebiet Kreuzberg und weil er spätere Erweiterungen fürchtet.
Joachim Hörnig (Freie Wähler) wies darauf hin, dass auch vom Landratsamt 17 Anmerkungen bezüglich des Naturschutzes eingegangen seien, das sei nicht unerheblich. Er mahnte an, dass die geforderten Ausgleichsmaßnahmen von der Firma auch umgesetzt werden, das müsse die Stadt kontrollieren.
Bürgermeister Thomas Stamm freute sich, dass P&G sich an dem Standort zukunftsfähig aufstellen will. Auch wenn noch keine Entscheidungen gefallen seien, wolle die Stadt mit dem Bebauungsplan die nötigen Voraussetzungen schaffen, um den Standort zu sichern. Der Plan soll in Kürze erneut öffentlich ausgelegt werden.