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Marktheidenfeld
100 Jahre Braun - 60 Jahre Produktion in Marktheidenfeld
Die weltweit bekannte Traditionsmarke feiert Jubiläum und erinnert dabei an die bescheidenen Anfänge des Standorts in der Kleinstadt am Main.
Diese Luftaufnahme zeigt das Braun-Werk in Marktheidenfeld im Jahre 1962.
Foto: Procter & Gamble GmbH | Diese Luftaufnahme zeigt das Braun-Werk in Marktheidenfeld im Jahre 1962.
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:25 Uhr

Am 26. Februar 1961 – also an diesem Freitag vor genau 60 Jahren – startete die Produktion in Marktheidenfeld, dem größten Produktionswerk für Haushaltsgeräte der Marke Braun. Das Unternehmen selbst kann in diesem Jahr bereits sein 100-jähriges Bestehen feiern, es wurde 1921 als kleine Ingenieurwerkstatt in Frankfurt gegründet. Niemand hatte damals vermutlich die Entwicklung der Firma geahnt, begann Max Braun (1890-1951) doch zunächst mit einem Treibriemenverbinder und Komponenten für die Radioherstellung. In einer Pressemitteilung blickt das Unternehmen auf seine Geschichte. 

Am 8. Juli 1949 wurde eine für die Firma wegweisende Innovation patentiert: das Schergerät mit Rasierschnitt. Damit hat Braun zum Neubeginn nach Kriegsende drei Standbeine: Radios, Rasierer und Haushaltsgeräte. Mit eigenen Patenten setzte sich Braun immer wieder gegen die Mitbewerber durch. Als Max Braun 1951 überraschend starb, übernahmen seine Söhne Artur und Erwin die Verantwortung. Sie modernisierten Unternehmensstrategie, Werbung und Vertriebsformen und legten einen Schwerpunkt auf Design, um sich stärker von den Produkten der Wettbewerber abzusetzen. Bis heute hat Braun weltweit mehr als 370 anerkannte Design-Preise erhalten. 

Produktionsstart am 26. Februar 1961 in Marktheidenfeld

1960 informierte Artur Braun den ersten Produktionsleiter in Marktheidenfeld, Herbert Kaiser, persönlich über seine Entscheidung, die unterfränkische Kleinstadt zum Standort eines neuen Braun-Werks zu machen. Im Juni 1960 begannen die Bauarbeiten. Acht Monate später lief die Produktion im Werk mit sechs Mitarbeitern an. Die Zahl der Beschäftigten stieg rasch. In den Folgejahren wurde in Marktheidenfeld eine Vielzahl von Produkten hergestellt, von der Kaffeemaschine bis zum Multimixer. 1967 verkauften die Braun-Brüder ihre Firma an das amerikanische Unternehmen Gillette, das wiederum 2005 vom US- Konzern Procter & Gamble übernommen wurde.

Die ersten Mitarbeiter der Firma Braun in Marktheidenfeld im Jahr 1961.
Foto: Procter & Gamble GmbH | Die ersten Mitarbeiter der Firma Braun in Marktheidenfeld im Jahr 1961.

Seit der Gründung im Jahr 1960 wird das Werksgelände kontinuierlich erweitert. Damit gehen Investitionen in Anlagen, Produktionshallen und in die Verbesserung von Prozessen einher. 1981 begann der Bau des ersten Hochregallagers, gefolgt 1985 von einer Werkserweiterung, bei der zusätzliche 10 000 Quadratmeter Produktionsfläche entstanden. 2016 wurde die Produktionsfläche nochmals um 10 000 qm erweitert. Derzeit folgt der Aufbau der Produktionsebenen 3 und 4. Sie sollen noch in diesem Jahr eröffnet werden.

Die Marktheidenfelder Produktionsstätte von Procter & Gamble am Äußeren Ring in einer aktuellen Ansicht.
Foto: Procter & Gamble GmbH | Die Marktheidenfelder Produktionsstätte von Procter & Gamble am Äußeren Ring in einer aktuellen Ansicht.

Bereits 1961 startete die Berufsausbildung im Braun-Werk Marktheidenfeld, von Beginn an in einer eigenen Lehrwerkstatt. Bis heute haben annähernd 1100 junge Menschen aus der Region bei Braun einen technischen oder kaufmännischen Ausbildungsberuf erlernt. 

Von 24. Juli bis 12. September 2021 findet im Franck-Haus die Ausstellung „BraunDesignSammlung – Mein Leben mit Braun“ statt. Dort können Besucher einen Blick in die Sammlung des ehemaligen Mitarbeiters Norbert Nolte werfen.

Braun in Marktheidenfeld und seine Produkte

Am 1. Juni 1960 begannen die Bauarbeiten für das Werk Marktheidenfeld. Bereits am 26. Februar 1961 lief um 7 Uhr die Produktion mit sechs Mitarbeiter an. Heute haben über 1500 Menschen im Werk Marktheidenfeld einen Arbeitsplatz. Im Februar 1961 dauerte es drei Tage, bis das erste fertig produzierte Produkt – ein Mixer mit der Bezeichnung MX3 – vom Band lief. Heute verlassen mehr als 100 000 elektrische Zahnbürsten und über eine Million Aufsteckbürsten pro Tag das Werk.
Franz Dümig, Karlheinz Schneider und Gerhard Richter waren die ersten Auszubildenden, die am 1. September 1961 bei Braun begannen – viele Hundert sollten im Laufe der Jahrzehnte folgen. Schon 1965 war die erste Werkserweiterung erforderlich. Immer wieder waren danach Erweiterungen oder Neubauten von Produktions- oder Lagerhallen erforderlich, darunter 1992 das Distributionszentrum in Altfeld.
Die Produktpalette erweiterte sich kontinuierlich vom Mixer über Kaffeemaschinen und Haartrocknern bis zu Tischuhren und Dampfgarern. 1983 wurde im Werk Marktheidenfeld die erste elektrische Zahnbürste D3 produziert. Das Werk Marktheidenfeld ist heute das größte Produktionswerk für Haushaltsgeräte der Marke Braun und zählt zu den führenden Standorten für die Produkte der Marke Braun/Oral-B. Seit Sommer 2020 wird das Top-Produkt von Oral-B, die Zahnbürste B iO, vollständig in Marktheidenfeld produziert.
Quelle: Procter & Gamble Germany
 
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