Wer einen Bauplatz sucht, braucht dafür oft viel Geduld. Viele Gemeinden in Main-Spessart setzen inzwischen lieber auf Innenverdichtung, statt neue Baugrundstücke auszuweisen. So sollen weniger Flächen versiegelt werden. Doch wer im Raum Marktheidenfeld gerne ein neues Haus bauen möchte, dem steht auch dafür eine Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung. Die nachfolgende Übersicht zeigt, in welchen zehn Gemeinden im Altlandkreis Marktheidenfeld neues Bauland entsteht und was Interessenten beachten sollten.
1. Marktheidenfeld: 41 Grundstücke sind im Baugebiet "Märzfeld" geplant
In Marktheidenfeld entsteht derzeit das Baugebiet Märzfeld im Stadtteil Altfeld. 41 Baugrundstücke sind dort geplant. Der Bebauungsplan ist bereits rechtskräftig, das Gebiet soll bis Dezember 2023 erschlossen werden, erklärt Pressesprecher Marcus Meier. Interessenten für Bauplätze können sich über das Online-Portal "Baupilot" der Stadt Marktheidenfeld in eine Liste eintragen. Die Vergabe der Bauplätze erfolgt dann voraussichtlich über ein Punktesystem, das laut Meier aber noch festgelegt werden muss. Zu den Kosten könne er noch nichts sagen, da diese von den Erschließungs- und Vermessungskosten abhingen.
In der Kernstadt am ehemaligen Ziegeleigelände in der Bahnhofstraße sollen laut Meier rund 80 Wohneinheiten entstehen. Der Bebauungsplan befindet sich noch im Aufstellungsverfahren. Das Baugebiet gehört jedoch einem privaten Investor, der Dreger Immobiliengruppe aus Aschaffenburg. Diese verkauft laut Jasmin Schindler, Assistenz der Geschäftsleitung, nicht die Grundstücke selbst, sondern baut dort Häuser, die anschließend verkauft werden. Was diese kosten werden, steht laut Schindler noch nicht fest.
2. Triefenstein: Baugebiete in den drei Ortsteilen geplant
In den drei Triefensteiner Gemeindeteilen Homburg, Lengfurt und Rettersheim läuft derzeit die Planungs- beziehungsweise Abstimmungsphase für eine innerörtliche Erweiterung. In Homburg sollen laut Volker Kuhn, der die Bau- und Liegenschaftsverwaltung des Markts Triefenstein verwaltet, bis zu fünf Bauplätze entstehen. Für Lengfurt sind bis zu zehn Grundstücke angedacht, für Rettersheim bis zu 16 Stück. In der jüngsten Sitzung fasste der Gemeinderat die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne.
Interessenten können sich beim Markt Triefenstein unverbindlich auf eine Liste setzen lassen und werden laut Kuhn kontaktiert, sobald die Vergabe konkreter wird. Bei der Bewerbung kommen die Vergaberichtlinien des Marktes zum Zuge, mit denen auch Auswärtige eine Chance erhalten sollen.
Eine Besonderheit der geplanten Baugebiete wird laut Kuhn sein, dass in den Kaufvertrag eine Bauverpflichtung aufgenommen werden kann. Auch eine Zisternenpflicht soll auf Wunsch des Gemeinderates Teil des Vertrags sein. Zu den Quadratmeterpreisen kann Kuhn noch nichts Konkretes sagen. Da die Erschließung der Gebiete gesammelt ausgeschrieben werden soll, erhoffe man sich hier positive Effekte auf die Preise.
3. Rothenfels: 22 Baugrundstücke im Gebiet "Westlich des Schlangenbrunn"
Im Stadtteil Bergrothenfels sollen im Gebiet "Westlich des Schlangenbrunn" 22 Baugrundstücke entstehen, die Erschließung ist laut Florian Hörning von der VG Marktheidenfeld für kommendes Jahr geplant. Nach welchen Kriterien die Plätze vergeben werden, steht noch nicht fest.
4. Birkenfeld: Bauplätze in den Ortsteilen und im Altort
Zehn neue Bauplätze sollen in den Bebauungsplan "Östlich des Urspringener Weges II" (Alter Sportplatz) integriert werden. Das Bauleitplanverfahren ist laut Florian Hörning von der VG Marktheidenfeld zu 60 Prozent abgeschlossen, es gebe jedoch noch keinen Zeitplan für die Erschließung. Wer sich für einen Platz in diesem Gebiet interessiert, kann das bei der Gemeinde anmelden. Die Vergabekriterien stehen allerdings noch nicht fest.
18 Bauplätze sollen "Am Gründlein" in Birkenfeld entstehen. Die Erschließung plant die Gemeinde für 2023, auch hierfür können sich Interessierte bereits im Rathaus melden. Auch im Altort von Birkenfeld im Bereich "Bergstraße/Düttstein/Mühlweg" und "Brunnenstraße/Egerbach" soll Platz für Bauwillige entstehen, allerdings als Teil der Innenentwicklung. Der Gemeinderat hat hierzu die Aufstellungsbeschlüsse gefasst, einen Zeitplan gibt es jedoch noch nicht.
Im Ortsteil Billingshausen entstehen im Rahmen des Bebauungsplans "Am Döllgraben" elf Bauplätze (dritter Bauabschnitt). Das Bauleitplanverfahren ist dort abgeschlossen, der Zeitplan für die Erschließung aber noch offen. Die Gemeinde nimmt auch hier Anfragen von Interessenten entgegen.
Ebenfalls in Billingshausen sollen im Gebiet des Bebauungsplans "Am Berg" drei Baugrundstücke entstehen. Die Erschließung ist für das kommende Jahr geplant. Die Grundstücke werden laut Florian Hörning jedoch nicht an Privatpersonen verkauft, da sie für kommunale Zwecke vorgesehen sind.
5. Erlenbach: Genaue Anzahl der Bauplätze steht noch nicht fest
Im Gebiet des Bebauungsplans "Ziegelloch II" will die Gemeinde Erlenbach neue Bauplätze ausweisen – wie viele genau, ist jedoch noch nicht klar. Das Nettobauland beträgt laut Florian Hörning zwischen 35.000 und 40.000 Quadratmeter. Erste grobe Entwürfe gebe es bereits, der Gemeinderat hat jedoch noch keinen Aufstellungsbeschluss gefasst. Wer Interesse hat, kann das aber bereits bei der Gemeinde anmelden.
6. Hafenlohr: Rund 20 Bauplätze sollen im Ortsteil Windheim entstehen
Die Gemeinde Hafenlohr plant derzeit das kleine Baugebiet "Schleifrain" im Ortsteil Windheim. Rund 20 Bauplätze mit einer Größe zwischen 450 und 800 Quadratmetern sollen dort laut Bürgermeister Thorsten Schwab entstehen. Derzeit laufe die naturschutzrechtliche Begleitung, danach gehe es ins Genehmigungsverfahren. Es gibt bereits eine Liste mit Interessenten für das Baugebiet, die Anfragen werden nach Eingang berücksichtigt. Zu den Kosten kann Schwab noch keine definitiven Angaben machen, da die Kosten umgelegt werden. "Wir rechnen mit 120 Euro pro Quadratmeter", teilt der Bürgermeister schriftlich mit.
7. Esselbach: "Am Trieb" soll es zwölf Bauplätze für junge Familien geben
In Esselbach soll laut Bürgermeister Richard Roos das Baugebiet "Am Trieb" erschlossen werden. Für das Areal besteht nun Baurecht, nachdem der Bund Naturschutz der Gemeinde mangelnden Artenschutz vorgeworfen hatte. Es werden zwölf Bauplätze für junge Familien zur Verfügung stehen. Je nach Ergebnis der Ausschreibung soll die Erschließung 2023 oder 2024 stattfinden.
Das nächste Baugebiet ist laut Roos im Ortsteil Steinmark geplant. Hier steht die Gemeinde noch am Anfang und erwirbt Flächen. Ein Neubaugebiet soll hier 2025 oder 2026 entstehen, rund 30 Bauplätze sind vorgesehen. Ein Flächennutzungsplan ist bereits genehmigt, ein Bebauungsplan muss laut Roos noch erstellt werden. Die Preise für die Bauplätze könnten erst festgelegt werden, wenn die Kosten für die Erschließung komplett feststehen, erklärt der Bürgermeister.
8. Urspringen: 13 Bauplätze entstehen im Gebiet "Muttertal III"
13 Bauplätze sollen in Urspringen im Bereich "An der Stocke II/Muttertal III" entstehen. Dieser befindet sich am Ortsausgang in Richtung Roden auf der linken Seite zwischen der Staatsstraße und einer bestehenden Bebauung. Zwölf davon sind laut Bürgermeister Volker Hemrich für Einfamilienhäuser vorgesehen, auf einem Grundstück soll ein Geschosswohnbau entstehen. Der Entwurf des Bebauungsplans ist laut Hemrich gebilligt und soll zeitnah für die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ausgelegt werden.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es noch einmal um den Lärm- und Artenschutz. Angesichts der nahen Staatsstraße ist wohl ein Lärmschutz notwendig, die Kostenfrage ist jedoch noch nicht geklärt. Die Gemeinde führt seit einiger Zeit eine Liste mit Bauplatz-Interessenten. Nach welchem Verfahren die Plätze letztendlich vergeben werden, kann der Bürgermeister noch nicht sagen. Auch der Quadratmeterpreis stehe noch nicht fest.
9. Hasloch: Im Ortsteil Hasselberg sollen zwölf Bauplätze ausgewiesen werden
In der Gemeinde Hasloch sollen im Ortsteil Hasselberg zwölf neue Bauplätze entstehen. Laut Andreas Drescher von der Verwaltungsgemeinschaft Kreuzwertheim wurden ein Aufstellungsbeschluss gefasst und Entwurfsfassungen erstellt. Derzeit werden Fachgutachten eingeholt. In naher Zukunft soll die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange beginnen. Ab wann man sich für eines der Grundstücke bewerben kann, ist laut Drescher noch nicht klar. Auch zu den Kosten kann er noch keine Aussage treffen.
10. Schollbrunn: Neun Bauplätze sind im Gemeindegebiet in Planung
Die Gemeinde Schollbrunn plant neun neue Bauplätze im Gemeindegebiet. Laut Drescher wurde die Beteiligung der Öffentlichkeit hier bereits angestoßen. Zum Bewerbungsverfahren oder den Kosten für die Baugrundstücke kann er jedoch noch nichts sagen.
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Aufgrund der relativ geringen Nahversorgung etc. haben wir uns damals gegen einen Bau in eine kleinere Gemeinde entschieden. Wenn eine Familie ( Vater, Mutter und Sohn ) drei Autos benötigen um zur Arbeit etc… zu kommen,nützt der günstige Bauplatz nichts.
Warum dauert dies so lange ? ? ? Der Bedarf wurde schon vor Jahren angemeldet , aber man
bringt einfach nichts zustande !
Warum können andere Gemeinde dies einfach besser und auch schneller ? ? ?