
So langsam kommt beim geplanten Wohnbaugebiet Märzfeld im Stadtteil Altfeld die Ziellinie in Sicht. Wie Planer Thomas Harth in der Bauauschusssitzung am Dienstag sagte, sei vorgesehen, Ende Oktober oder Anfang November mit der Erschließung zu beginnen. Die Arbeiten werden sich nach Einschätzung des sitzungsleitenden zweiten Bürgermeisters Christian Menig (CSU) über das gesamte Jahr 2023 hinziehen.
Dass im Märzfeld ein Neubaugebiet entstehen soll, hat der Marktheidenfelder Stadtrat bereits im Oktober 2019 beschlossen, im März 2021 trat der Bebauungsplan in Kraft. Was noch fehlte, war die wasserrechtliche Genehmigung. Diese erfolgte im April 2022 mit der Auflage, ein Regenrückhaltebecken im Baugebiet zu errichten, was eine Überarbeitung der Planung erforderte.
Laut Planer Harth ist das Baugebiet insgesamt knapp 39.000 Quadratmeter groß. Davon seien knapp 26.000 Quadratmeter als Wohnbaufläche vorgesehen, 7.900 Quadratmeter als Verkehrsfläche und rund 5.100 Quadratmeter als Grünfläche. In dem Baugebiet sollen seinen Worten nach 41 Wohnhäuser entstehen; die einzelnen Grundstücke seien zwischen 500 bis 800 Quadratmeter groß.
Erschließung könnte knapp sechs Millionen Euro kosten
Die Erschließungsstraßen im Baugebiet sind Harth zufolge fünf Meter breit; dazu kämen beidseitig 1,5 beziehungsweise 1,2 Meter breite Gehwege sowie einseitig ein zwei Meter breiter, von Bäumen unterbrochener Parkstreifen.
Die Entwässerung soll laut Planer Harth mit Ausnahme eines höherliegenden Grundstücks im Trennsystem erfolgen. Das Oberflächenwasser werde über einen Lamellenklärer in das 600 Kubikmeter fassende Regenrückhaltebecken geleitet und gedrosselt mit 2o Litern pro Sekunde in den Kirschgraben abgegeben. Das Schmutzwasser werde in den bestehenden Kanal der Michelriether Straße eingeleitet.
Nach Harths Schätzung ist für das Projekt mit Gesamtkosten von knapp 5,9 Millionen Euro brutto zu rechnen. Davon entfallen ihm zufolge auf den Straßenbau rund 2,7 Millionen, auf den Kanal rund 1,2 Millionen, auf die Wasserleitung 815.000 Euro, auf das Regenrückhaltebecken 345.000 Euro und auf die Baunebenkosten 765.000 Euro. Vor drei Jahren rechnete man laut zweitem Bürgermeister Menig noch mit Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro.
Werden die Bauplätze zu teuer?
Dass die Erschließungsstraßen einschließlich Gehwegen und Parkstreifen insgesamt 9,7 Meter breit werden sollen, gefiel Helmut Adam (CSU) nicht. Statt solcher "Autobahnen" solle man schmalere Straßen bauen, wodurch man auch ein bisschen Kosten sparen könne. Nach der derzeitigen Planung rechne er für die Bauplätze mit Verkaufspreisen von knapp 200 Euro pro Quadratmeter; das sei eine "schwindelerregende Höhe für einen Stadtteil".
Sowohl Bauamtsleiter Wilhelm Trabel als auch Planer Harth verwiesen darauf, dass die Straßenbreite im Bebauungsplan so festgelegt sei. Auch er könne sich schmalere Straßen vorstellen, sagte Menig. Allerdings befürchte er, dass es durch eine Umplanung zu größeren Verzögerungen kommen könnte.
Ein weiteres Anliegen Adams war es, auf den geplanten vier Zentimeter hohen Absatz zwischen Parkstreifen und Gehwegen zu verzichten. Dies sahen auch die anderen Ausschussmitglieder so. Schließlich gab das Gremium einstimmig (11:0) grünes Licht für die aktualisierte Planung unter der Voraussetzung, dass Parkstreifen und Gehwege auf gleichem Niveau errichtet werden.