
Birkenfeld Etwa 70 Bürgerinnen und Bürger hatten sich zur Bürgerversammlung mit dem Thema "Innentwicklung im Bereich der Brunnenstraße" in der Egerbachhalle in Birkenfeld eingefunden. Bürgermeister Achim Müller sagte in seiner Begrüßung, Ziel der Versammlung sei es, den Ortskern attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Aufgrund von Gebäudeleerstand, demographischem Wandel, fehlendem Wohnraum und Flächensparen gilt es, dörfliche Strukturen und Identitäten zu erhalten. Auch die begrenzte Ausweisung von Baugebieten lenkt den Fokus auf Dorferneuerungsmaßnahmen im Ort, wobei die gesamte Bürgerschaft davon profitieren soll.
Florian Hörning, Bauamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld, nannte die Möglichkeiten, die es für alle Beteiligten gibt. So können Grundstückszuschnitte bereinigt und vorhandenes Bauland genutzt werden. Es gibt mehr baurechtliche Möglichkeiten, und mit einer dichteren Bauweise können auch Kosten eingespart werden. Und es können Plätze geschaffen und Gewässer erlebbar gemacht werden. Bereits im Jahr 2010 wurde ein Baulückenkataster aufgebaut. Erstmals befasste sich der Gemeinderat 2014 mit dem Thema Innenentwicklung für den Bereich der Brunnenstraße. Dies betrifft aktuell 11 Anwesen mit 15 Bewohnern. Da der Freistaat Bayern 2018 die Förderinitiative "Innen statt Außen" gestartet hat, gab es nach Gesprächen mit dem Amt für ländliche Entwicklung die grundsätzliche Zusage für die Förderfähigkeit der Bereiche Brunnenstraße, Bergstraße, Düttstein und Mühlweg. Gefördert werden können Beratungen, Untersuchungen, Konzepte und Planungen, der Gebäudeerwerb, Gebäudeinstandsetzung, -modernisierung oder -umbau, Abbruch und Wiederbebauung und die Gestaltung freiwerdender Flächen. Der Fördersatz für gemeindliche Vorhaben beträgt bis zu 90 Prozent und für private Vorhaben projektbezogen bis zu 30 Prozent.
Grafiken zeigten das Umsetzungspotenzial
Sandra Hennlich und Heinz Rehbein vom Projektbüro Auktor Ingenieur GmbH erläuterten ihre vorgenommene Bestandanalyse anhand von drei Grobkonzepten. Sie hatten sich leerstehende Gebäude angeschaut und den Gebäudezustand von Scheunen und Häusern sowie die verwinkelten Grundstücke dokumentiert. In verschiedenen Grafiken zeigten sie das Umsetzungspotential sowie Bereiche, die für eine Nachverdichtung oder einen Freiraum in Frage kommen, auf. Auch eine Verbindungsfunktion von der Brunnenstraße hinter den Gebäuden zum Bereich am Bach wäre möglich. Mit Fotos präsentierten sie neugeschaffene Naherholungszonen, den Umbau von Scheunen zu Wohn- oder Bürogebäuden und Mehrgenerationenhäusern in vielen Gemeinden.
In der anschließenden Diskussion gab es zustimmende, aber auch kritische Meinungen zum Vorhaben. Ein Bürger war der Meinung, man müsse zuerst mit den Eigentümern sprechen, bevor man öffentlich diskutiere. Eine weitere Frage war: Was plant die Gemeinde in diesem Bereich? Betreutes Wohnen, ein Altenheim oder gelingt die Ansiedlung einer Arztpraxis bzw. einer Apotheke? 2. Bürgermeisterin Silke Hörning sagte, man müsse die gesamte Bevölkerung miteinbeziehen, da die Kosten ja auch von allen getragen werden.
Vorschlag: Den Bach erlebbar machen
Abschließend wurden Ideen und Vorschläge abgefragt. Hier gab es zwei Schwerpunkte: Zum einen den Bach erlebbar machen als Promenade mit Wasserspielen, Kneippanlagen, Bolzplatz und Senioren- und Kinderspielplatz, zum anderen wurde oft der Wunsch geäußert, eine neue Dorfmitte mit Gemeinschaftshaus, Tagespflege, Mehrgenerationenhaus oder Seniorenresidenz und Arztpraxis entstehen zu lassen. Nach Auswertung der Ideen soll es nun am 8. September eine weitere Versammlung mit den Anwohnern geben.
Die nachstehende Feststellung ist definitiv richtig, kam aber meines Wissens vom ersten Bürgermeister.
"2. Bürgermeisterin Silke Hörning sagte, man müsse die gesamte Bevölkerung mit einbeziehen, da die Kosten ja auch von allen getragen werden."