
Acht Vertreterinnen und Vertretern aus Stadtpolitik, Kultur, Handel, Gastronomie, Tourismus, Kirche und Ehrenamt erklären, was sie sich für ihre Heimatstadt im Jahr 2025 wünschen. Was davon wird in Erfüllung gehen?
1. Oberbürgermeister Stefan Güntner: "Allen ein friedliches und freudvolles Jahr."

Oberbürgermeister Stefan Güntner: "Ich wünsche meiner Heimatstadt und all ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein friedliches und freudvolles Jahr 2025. Das kommende Jahr wird von etlichen Bauprojekten und der Fertigstellung zweier Großbaustellen geprägt sein. Die Sickergrundhalle wird Vereinen und Schulen eine moderne sportliche Heimat bieten, das Haus für Jugend und Familien eine attraktive Anlaufstelle für genau diese Zielgruppen sein.
Mit dem Umbau von Kaiserstraße/Königsplatz steht die größte Veränderung der letzten Jahrzehnte kurz bevor. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Maßnahme eine ganz entscheidende Weichenstellung ist, um unsere Heimatstadt auch langfristig attraktiv zu gestalten."
2. Vanessa Feineis, Leitung Touristinfo Stadt Kitzingen: "Kitzingen muss erlebbar werden."

Vanessa Feineis: "Wir wünschen uns für das Jahr 2025 schönes Wetter. Kitzingen hat outdoor viel zu bieten. Außerdem tolle Veranstaltungen und mutige touristische Dienstleister, die sich an etwas Neues wagen. Weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern vor Ort. Die Marke Kitzingen und alles, was mit ihr verbunden sei, muss attraktiv an den Gast gebracht werden.
Kitzingen muss erlebbarer werden. Wir haben ganz viel Geschichte. Zum Beispiel die Erfindung des Exportbiers im Jahre 1482 – die ist zwar da, für den Gast aber weder ersichtlich noch spürbar oder verkostbar."
3. Frank Gimperlein vom Stadtmarketing Kitzingen: "Man muss lokal kaufen. Nicht sollte, muss."

Frank Gimperlein: "Für das Jahr 2025 habe ich jedes Jahr den gleichen Wunsch an die Kitzingerinnen und Kitzinger: Man muss lokal kaufen. Nicht sollte, sondern muss! So unterstützt man lokale Unternehmen, die an die Stadt Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Das Geld bleibt in der Stadt und die hat dadurch wiederum die finanziellen Mittel für Kultureinrichtungen, ein Schwimmbad oder soziale Projekte. Bestellt man hingegen bei Amazon, dann fließt das Geld woanders hin. Wenn man nicht lokal kauft, gibt es mehr Leerstände. Und gibt es mehr Leerstände, dann ist eine Innenstadt auch nicht mehr interessant. Das ist ein Henne-Ei-Problem."
4. Christopher Soldner, Vorsitzender des SSV Kitzingen: "Die Vereine sterben weg."

Christopher Soldner: "Die Vereine sterben weg. Ich wünsche mir für die Stadt Kitzingen, dass erhalten bleibt, was heute noch da ist und die Gesellschaft wieder das Vereinsleben schätzt und würdigt. Denn Vereine sind wichtig für die Stadt als gesellschaftlicher Anlaufpunkt. Es braucht viele ehrenamtliche Helfer, Freiwillige, die die Jugend trainieren und das Sportheim aufrechterhalten – und da spreche ich sowohl von der jüngeren Generation als auch von der älteren. Wir wünschen uns daher auch mehr Menschen, die Lust haben, sich in unseren Verein SSV Kitzingen einzubringen."
5. Margret Löther, Förderverein ehemalige Synagoge: "Weiterhin Anerkennung und Förderung"

Margret Löther blickt jetzt schon freudig auf 2025: "Unser Förderverein bekommt am 27. Januar, dem 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz und offiziellem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, von der Stadt Kitzingen den Kulturpreis für das Jahr 2024 verleihen", sagt sie.
"Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin Anerkennung und Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten durch die Stadt Kitzingen und dass diese Kooperation in einer Win-Win-Situation zum Nutzen der Stadtgesellschaft weiter besteht. Diese großzügige Geste ist eine Bestätigung des inzwischen 42-jährigen Engagements des Fördervereins für jüdische Kultur, Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein."
6. Lothar Schenk vom Esbach-Hof in Kitzingen: "Mal ein Jahr, das normal läuft."

Lothar Schenk: "Wir haben jetzt die Corona-Pandemie hinter uns – finanziell eine enorme Lücke. Dann kam das Hochwasser in Kitzingen. Wir haben das jetzt bewältigt. Aber ich wünsche mir, dass wir mal ein Jahr haben, das normal läuft. Die Stadt Kitzingen müsste auch mehr in Sachen Hochwasserschutz tun", sagt er. Auch die Ratten in der Stadt sind dem Gastronomen ein Dorn im Auge und er sieht die Stadt in der Verantwortung, mehr ins Handeln zu kommen.
"Insgesamt fehlt der Gastro auch Personal. Erleichtern würde uns, wenn man die Asylsuchenden, die wir haben, arbeiten lässt. Da wäre jedem geholfen, vor allem der Gastronomie. Die Stadträte sollten auch öfter mal in die Wirtschaften kommen, damit sie sehen, was los ist in der Gastro und wie es ist. Dann könnten sie auch besser Entscheidungen treffen."
7. Katharina Müller, Kitzinger Tafel: "Es läuft gut. Wir hoffen, das bleibt so."

Katharina Müller: "Wir, die Vorstandschaft und alle Helfer der Kitzinger Tafel, freuen uns, sagen zu können, dass es zurzeit bei der Kitzinger Tafel gut läuft. Wir hoffen, das bleibt so. Wir wünschen uns für 2025, dass wir immer genug Lebensmittel zur Verfügung haben, um den von Armut betroffenen Menschen in der Stadt und im Landkreis helfen zu können. Es gibt sicher noch viele, die die Hilfe von der Tafel bräuchten, aber sich scheuen, das Angebot anzunehmen. Ihnen möchten wir sagen: Trauen Sie sich! Wenn wir helfen können, tun wir das", verspricht Müller.
"Unser Ehrenvorstand Manfred Seigner hat immer gesagt: 'Es ist gut, dass es uns gibt, aber traurig, dass man uns braucht.' Ohne fleißige ehrenamtliche Helfer müsste die Tafel schließen und das wäre für die Stadt Kitzingen und unsere Tafelkunden ein großer Verlust."
8. Jörg Kornacker, Diakon: "Die öffentliche Gemeinschaft lebt von christlichem Einsatz."

Jörg Kornacker: "Unseren christlichen Kirchen und Gemeinden wünsche ich viele engagierte Christinnen und Christen – auch in ökumenischer Verbundenheit. Der Stadt und dem Landkreis Kitzingen wünsche ich, dass sich diese Christinnen und Christen zum Wohle aller einsetzen, denn auch die öffentliche Gemeinschaft lebt von christlichem Einsatz und Engagement", sagt der Diakon für den Pastoralen Raum Kitzingen. "Uns allen wünsche ich, dass durch dieses Wirken spürbar wird, was wir an Weihnachten gefeiert haben: Gott ist unter uns in dieser Welt."