Es staubt. Jemand bohrt, die Kreissäge läuft. Der Kran hebt metallische Schwergewichte von A nach B. Und das Bauwerk wächst. Dabei ist es in Kitzingen ohnehin schon das größte seiner Art. Eigentlich sogar das einzige: eine Dreifach-Turnhalle, die ausschließlich dem Sportbetrieb in Schulen und Vereinen vorbehalten ist. Die Sickergrundhalle wird saniert. Ein Zwischenbericht von der Baustelle.
Bauleiter Thomas Rüger stapelt tief
"Es läuft nie gut", sagt Thomas Rüger, der bei der Stadt Kitzingen verantwortlich ist für die Sanierung der Sickergrundhalle. Die Aussage des Bauleiters hört sich nach Tiefstapelei an. "Bei Zeit- und Kostenplanung liegen wir im Soll", erklärt Rüger. Ja, die Sanierung wird am Ende mehr kosten als die veranschlagten 15,6 Millionen Euro.
Nicht verwunderlich vor dem Hintergrund der in allen Bereichen gestiegenen Kosten. Und ja, es könnte sein, dass die Halle nicht ganz fertig ist bis zum Beginn des Schuljahres 2024/25. Trotzdem sagt Thomas Rüger: "Man muss sich ein Ziel setzen. Und man darf dieses Ziel nicht zu früh aufgeben, sondern muss so lange wie möglich daran festhalten."
KSV bekommt einen neuen Trainingsbereich
In diesem Sinne sieht man beim Jour fixe auf der Baustelle vor allem zufriedene Gesichter. Neben dem Verantwortlichen der Stadt und den fleißigen Bauarbeitern, die sich gerade mit den Maurerarbeiten zur Erweiterung der Toilettenanlagen im Eingangsbereich und an der zukünftigen Halle des Kitzinger Kraftsportvereins (KSV) beschäftigen, sind Vertreter der Ingenieur- und Architekturbüros vor Ort. Sie stellen fest: Bald können die Sanitär- und Elektroarbeiten starten.
Kilometerlange Kabeltrassen in den Katakomben
Bis die gesamte Maßnahme abgeschlossen ist, werden sich zehn unterschiedliche Fachplaner mit 36 Gewerken auseinandergesetzt haben. Sie verbauen unter anderem 14 Stahlbeton- und zehn Betonrundstützen sowie 1000 Quadratmeter Ziegelsteine, verlegen 700 Meter Rundrohr, zwei Kilometer Kabeltrassen und fast 34 Kilometer Elektroleitungen und installieren 630 Meter Abwasser- sowie 1830 Meter Trinkwasserrohre für 48 neue Duschanlagen.
Zahlen, unter denen sich der Laie nicht viel vorstellen kann. Die aber deutlich machen: Die Dreifachturnhalle am Sickergrund erhält längst nicht nur ein neues Gesicht. Sie wird einer Generalüberholung unterzogen. Bei der geplanten Einweihungsfeier im Herbst 2024 wird man sie kaum wieder erkennen.
Und das Zwischenfazit des städtischen Bauleiters? Thomas Rüger ist zuversichtlich, wie auch sein Expertenteam. Im Moment stapelt er aber lieber tief. Sein Ziel verliert er trotzdem nicht aus den Augen.