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Kitzingen
Sanierung der Kitzinger Sickergrundhalle: Keine Zeit für Pfusch am Bau
Ein Besuch auf der Großbaustelle im Sickergrund: Warum Bauleiter Thomas Rüger mit dem Baufortschritt zufrieden ist – und gleichzeitig auch nicht.
Hier ruht nur der Ball: Auf der Großbaustelle am Kitzinger Sickergrund gehen die Arbeiten aktuell in großen Schritten voran.
Foto: Julia Volkamer | Hier ruht nur der Ball: Auf der Großbaustelle am Kitzinger Sickergrund gehen die Arbeiten aktuell in großen Schritten voran.
Julia Volkamer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:55 Uhr

Es staubt. Jemand bohrt, die Kreissäge läuft. Der Kran hebt metallische Schwergewichte von A nach B. Und das Bauwerk wächst. Dabei ist es in Kitzingen ohnehin schon das größte seiner Art. Eigentlich sogar das einzige: eine Dreifach-Turnhalle, die ausschließlich dem Sportbetrieb in Schulen und Vereinen vorbehalten ist. Die Sickergrundhalle wird saniert. Ein Zwischenbericht von der Baustelle.

Bauleiter Thomas Rüger stapelt tief

Das Expertenteam trifft sich jeden Mittwoch zum Jour fixe auf der Baustelle. 
Foto: Julia Volkamer | Das Expertenteam trifft sich jeden Mittwoch zum Jour fixe auf der Baustelle. 

"Es läuft nie gut", sagt Thomas Rüger, der bei der Stadt Kitzingen verantwortlich ist für die Sanierung der Sickergrundhalle. Die Aussage des Bauleiters hört sich nach Tiefstapelei an. "Bei Zeit- und Kostenplanung liegen wir im Soll", erklärt Rüger. Ja, die Sanierung wird am Ende mehr kosten als die veranschlagten 15,6 Millionen Euro.

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Nicht verwunderlich vor dem Hintergrund der in allen Bereichen gestiegenen Kosten. Und ja, es könnte sein, dass die Halle nicht ganz fertig ist bis zum Beginn des Schuljahres 2024/25. Trotzdem sagt Thomas Rüger: "Man muss sich ein Ziel setzen. Und man darf dieses Ziel nicht zu früh aufgeben, sondern muss so lange wie möglich daran festhalten."

KSV bekommt einen neuen Trainingsbereich

Am westlichen Halleneingang wird ein multifunktional nutzbarer Bereich für Kraft- und Konditionstraining angebaut, auf den sich vor allem der Kitzinger Kraftsportverein (KSV), aber auch alle anderen Vereins- und Schulsportler  freuen dürfen.
Foto: Julia Volkamer | Am westlichen Halleneingang wird ein multifunktional nutzbarer Bereich für Kraft- und Konditionstraining angebaut, auf den sich vor allem der Kitzinger Kraftsportverein (KSV), aber auch alle anderen Vereins- und ...

In diesem Sinne sieht man beim Jour fixe auf der Baustelle vor allem zufriedene Gesichter. Neben dem Verantwortlichen der Stadt und den fleißigen Bauarbeitern, die sich gerade mit den Maurerarbeiten zur Erweiterung der Toilettenanlagen im Eingangsbereich und an der zukünftigen Halle des Kitzinger Kraftsportvereins (KSV) beschäftigen, sind Vertreter der Ingenieur- und Architekturbüros vor Ort. Sie stellen fest: Bald können die Sanitär- und Elektroarbeiten starten.  

Kilometerlange Kabeltrassen in den Katakomben

Noch wirken die Höhen in den Kabinengängen recht großzügig. Thomas Rüger, bei der Stadt Kitzingen verantwortlich für die Sanierung der Dreifachsporthalle, zeigt, wie niedrig die Decke am Ende der Sanierung sein wird.
Foto: Julia Volkamer | Noch wirken die Höhen in den Kabinengängen recht großzügig. Thomas Rüger, bei der Stadt Kitzingen verantwortlich für die Sanierung der Dreifachsporthalle, zeigt, wie niedrig die Decke am Ende der Sanierung sein wird.

Bis die gesamte Maßnahme abgeschlossen ist, werden sich zehn unterschiedliche Fachplaner mit 36 Gewerken auseinandergesetzt haben. Sie verbauen unter anderem 14 Stahlbeton- und zehn Betonrundstützen sowie 1000 Quadratmeter Ziegelsteine, verlegen 700 Meter Rundrohr, zwei Kilometer Kabeltrassen und fast 34 Kilometer Elektroleitungen und installieren 630 Meter Abwasser- sowie 1830 Meter Trinkwasserrohre für 48 neue Duschanlagen.

Zahlen, unter denen sich der Laie nicht viel vorstellen kann. Die aber deutlich machen: Die Dreifachturnhalle am Sickergrund erhält längst nicht nur ein neues Gesicht. Sie wird einer Generalüberholung unterzogen. Bei der geplanten Einweihungsfeier im Herbst 2024 wird man sie kaum wieder erkennen.

Und das Zwischenfazit des städtischen Bauleiters? Thomas Rüger ist zuversichtlich, wie auch sein Expertenteam. Im Moment stapelt er aber lieber tief. Sein Ziel verliert er trotzdem nicht aus den Augen.

Dreifachsporthalle am Sickergrundstadion

Allgemein: Erbaut von 1980 bis 1982, wies Kitzingens größte Halle für Sportveranstaltungen mit bis zu 600 Zuschauern zuletzt immer mehr Sanierungsbedarf auf. 2017 wurde das Büro Roth und Partner Architekten aus Kitzingen mit der Planung für die Generalsanierung beauftragt.
Barrierefreiheit und energetische Verbesserung sind die vorrangigen Ziele: der Aufbau eines Aufzugs und die Installation von sechs Plätzen für Rollstuhlfahrer, der Austausch von Lüftungs- und Heizungsanlage, Sanitär-, Elektro- und Lichtinstallationen, Verglasung und Dämmung. Dem Baustart am 19. April 2022 vorgezogen wurden die Arbeiten am maroden Dach.
Finanzierung und Förderung: Die bisher mit 15,6 Millionen Euro veranschlagte Sanierung der Sickergrundhalle wird durch den kommunalen Finanzausgleich der Regierung von Unterfranken mit rund 3,3 Millionen Euro gefördert und kann zusätzlich Gelder in Höhe von 740.000 Euro aus der Bundesförderung schöpfen. 
Quelle: ljr
 
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Kommentare
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  • friedrich.angene@t-online.de
    Viel Bautätigkeit ist aber auf den Bildern nicht zu sehen, ausser Bauleitern ohne Helm, Fotogen in Kamera gehaltene Bauplane und unaufgeräumte Schutthaufen!
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