Sieben Punkte aufzuholen kurz vor Schluss, ist im Basketball zwar eine ziemlich sportliche Herausforderung, aber eben auch gar nicht unmöglich, wenn noch 74 Sekunden zu spielen sind. Also wollte sich Cameron Hunt daran machen, den Grundstein für dieses kleine Kunststück zu legen und begann mit seinem Ballvortrag. Was dann wenige Sekunden später freilich geschah, darf durchaus sinnbildlich stehen für den gesamten Auftritt von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg am Samstagabend. Verzweifelt suchte Hunt einen anspielbereiten Kollegen, und weil er keinen fand, dribbelte er halt weiter. Der 23-Jährige wurde von Aubrey Dawkins attackiert und aus dem Rhythmus gebracht. Hunt dribbelte sich ans eigene Bein, weshalb ihm sein Gegner die Kugel leicht stibitzen konnte. Allerspätestens in diesem Moment dürfte jedem bei den Baskets und in ihrem Anhang daheim klar geworden sein: Das war's nun. Auch im siebten Anlauf verloren die Unterfranken ihr Heimspiel, das 82:87 (42:47) gegen die BG Göttingen war die insgesamt elfte Schlappe dieser Spielzeit, die vierte in Serie. Und sie offenbarte mehrere Baustellen, mit denen die Baskets aktuell zu kämpfen haben.
Lesen Sie hier: Ein Kommentar zur aktuellen Situation der Baskets.
"Wir haben drei von vier Vierteln verloren. Das bedeutet, dass wir gegen die bessere Mannschaft verloren haben", meinte Trainer Denis Wucherer, der vor allem mit seiner Verteidigung in der ersten Halbzeit haderte: "Da hat vieles nicht gepasst, was wir dann in der zweiten Halbzeit etwas besser gemacht haben." Dass es dennoch nichts wurde mit dem ersten Heimerfolg dieser Runde, lag dann außerdem an der mangelnden Zielgenauigkeit in Hälfte zwei nach außerordentlicher in der ersten. "Wir haben dann viele gute, auch offene Würfe einfach nicht getroffen, deswegen hat die Quote von außen heute auch nicht gereicht, um das Spiel zu gewinnen", so Wucherer.
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Eine weitere Ursache: Die Baskets bekamen zu keiner Zeit Göttingens Center Tai Odiase in den Griff. Mit 23 Punkten war der 2,06-Meter-Brocken, der gerade einmal vier Minuten und 45 Sekunden Verschnaufpause bekam, nicht nur Topscorer der Partie, dem 25-jährigen Modellathleten gelang mit überdies elf Rebounds bereits sein fünftes Double-Double dieser Saison. "Der hat uns richtig wehgetan", gestand Wucherer, "und es ist nun nach Bamberg das zweite Mal in dieser Saison, dass wir keinen Zugriff in der Verteidigung bekommen haben und den großen Mann des Gegners nicht kontrollieren konnten."
Da half es diesmal dann eben auch nichts, dass bei den Baskets Alex King 22 Punkte warf, so viele wie in keinem seiner 596 Bundesligaspiele zuvor. Neben Göttingens Big Man erkannte der 35-jährige Rückkehrer vor allem die "enorme Physis" der Gäste als Hauptgrund für die Niederlage: "Und wir haben natürlich auch ein paar schlechte Entscheidungen getroffen", sagte King, der betonte, dass er und seine Kollegen eigentlich vorhatten, "einen Siegeslauf zu starten. Das hat nicht geklappt." Weshalb es sein Ziel und das der Baskets nun ist, sich gleich am Dienstag (20.30 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen Gießen "besser zu präsentieren und aus den Fehlern zu lernen", ehe die genauso wichtige Partie in Weißenfels beim MBC ansteht (Freitag, 19 Uhr).
Eine alte Baustelle öffnet sich wieder
Die Partie gegen die Niedersachsen zeigte letztlich auch, wie arg dünn der Kader der Baskets wirklich besetzt ist, und außer einem Großen mit sicherem Händchen auch aus der Ferne wurde auch wieder eine Baustelle offensichtlich, die bereits zugeschüttet schien: Auch wenn Cameron Hunt eine erstaunliche Entwicklung als Spielmacher genommen hat (erneut war er mit 15 Punkten und fünf Vorlagen, aber auch vier Ballverlusten der effektivste Baskets-Akteur) - es schadete ihm bestimmt nicht, würde die Verantwortung des Dirigierens nicht ausschließlich auf seinen Schultern lasten. Nils Haßfurther, Joshua Obiesie und manchmal auch Tyson Ward können ihm derzeit nur bedingt helfen.
Außerdem besteht natürlich auch noch gehöriger Integrationsbedarf von Neuzugang Perry Jones III., der nach seinem Debüt gegen München aber erneut zumindest andeutete, die Not der Baskets unter den Brettern und beim Werfen aus der Ferne lindern zu können. Dass der Mann mit der Erfahrung von 155 NBA-Partien freilich auch erst noch einige von Wucherers Spielzügen lernen muss, war ebenso offensichtlich.
Der Trainer verweist zurecht darauf, in der zweiten Halbzeit eigentlich "genügend freie Würfe" gehabt zu haben, um das Spiel letztlich noch drehen zu können - nachdem die Seinen ganz kurz vor Ende des ersten Viertels abermals in Rückstand geraten waren, hechelten sie dem bis zum Ende hinterher, wobei die Gäste zu Beginn des Schlussabschnitts sogar mal mit 14 Zählern vorne lagen. Dass die Baskets dennoch ihre Chance bis fast zum Ende hatten, lag aber keineswegs an einer spielfreudigen Teamleistung, sondern an ihrem Kampfgeist und vor allem zahlreichen Einzelaktionen. Von dem von Wucherer favorisierten homogenen, passfreudigen und schnellen Team-Basketball, den er in den vergangenen Jahre etablierte, ist seine aktuelle Mannschaft weit entfernt. Aber dafür hat er eben auch einfach nicht die Spieler wie in der Vergangenheit.
Es wird am leidigen Geld liegen , schnellstmöglichst passenden und gleichwertigen
Ersatz zu besorgen und bevor man Schulden ohne Ende macht , dann lieber besser
so .
Schade das es im Umfeld des Landkreises oder in Unterfranken keine Gönner und
Sponsoren gibt , welche kurzfristig einspringen wollen.
Es wäre sicherlich mit etwas Werbung versehen eine einmalige Gelegenheit sich neu
zu präsentieren . Vielleicht , so hoffe ich , liest es einer und meldet sich