Daniel Mache (38) kann auf eine respektable Karriere im hiesigen Amateurfußball zurückblicken, ist aber seit mehreren Jahren nicht mehr am Ball oder auf der Trainerbank. Der Mode-Experte nennt den am besten gekleideten Fußballer und berichtet, was er und Weltstar Raúl alles gemeinsam haben.
Daniel Mache: Der (ehemalige) Leitwolf und Kapitän der Wölfe Würzburg, Stefan Schmitt, bei uns wird er auch Steve genannt. Ob auf oder neben dem Parkett – im Wolfsrevier ist er zu Recht eine lebende Legende. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft.
Mache: Im Kindesalter, bevor ich zum Vereins-Fußball gekommen bin, war ich begeisterter Badmintonspieler – ein sensationeller Sport. Mit meinem Papa habe ich das früher immer vor der Haustüre gespielt, bis es draußen zu windig oder dunkel wurde. Später dann auch im Verein. Auch von meinem Opa habe ich sportlich ein sehr gutes Rüstzeug mit auf den Weg bekommen. Generell wurde bei uns in der Familie immer viel Wert auf Sport gelegt.
Mache: Wie viele andere Kids in meinem Alter und Umfeld haben wir natürlich auch immer viel auf den Straßen Fußball gespielt und irgendwelche Garagen-Tore zerschossen. Das hat mir schon auch immer sehr viel Spaß gemacht, zumal es im Vergleich zum Badminton ein Mannschaftssport ist. Zum "richtigen" Fußball bin ich dann erst recht spät gekommen – und das eigentlich auch nur, weil mein damaliger Jugendtrainer Uwe Röhr hartnäckig geblieben ist und mich und meine Eltern davon überzeugt hat, weiterzumachen.
Mache: Auf jeden Fall, ihm habe ich es zu verdanken, dass ich durch den Fußball sehr viele großartige Menschen kennenlernen sowie viele tolle Erfahrungen und Erinnerungen sammeln konnte. Und natürlich auch, dass ich hier im "Steilpass" angespielt wurde. In der Jugend ging es beim SV Veitshöchheim los, über den Würzburger FV zu Greuther Fürth und zum 1. FC Nürnberg. Im Männerbereich war ich bei den Club-Amateuren, beim Würzburger FV und dem 1. FC Schweinfurt 05.
Mache: Ausgebildet wurde ich mit drei Streifen in Herzogenaurach bei Adidas. Anschließend bin ich zur s.Oliver nach Rottendorf gewechselt und nach verschiedenen Aufgaben und Funktionen zwischenzeitlich als Teamleader im Marketing für die Marke comma verantwortlich.
Mache: In meinen Augen: Pep Guardiola – ausnahmslos.
Mache: Die Rückennummer 7? Raúl galt aber auch als torgefährlicher, dribbelstarker, leichtfüßiger und sehr fairer Spieler, der sowohl im offensiven Mittelfeld als auch auf dem linken oder rechten Flügel eingesetzt werden konnte – vielleicht das? Spaß beiseite, ich kann mir schon zusammenreimen, worauf die Frage abzielt: Uns verbindet eine gemeinsame Nominierung für das Tor des Monats im Juli 2013 in der Sportschau. Wobei man dazu sagen muss, dass sein Tor eigentlich auf Julian Draxler geht. Eine der wenigen Tor-Co-Produktionen, die beim Tor des Monats auch mit zwei Medaillen ausgezeichnet wurden – für den Torschützen und für den Vorbereiter.
Mache: Sogar recht häufig. Es war das Eröffnungsspiel der Regionalliga Bayern in der Saison 2013/2014. Schweinfurt 05 gegen die Kickers Würzburg. Freitagabend. Allerbestes Fußballwetter. Das Sachs-Stadion nahezu ausverkauft. 7000 Zuschauer. Derby! Das Spiel wurde damals auch im Bayrischen Fernsehen live im TV übertragen. Beim Spielstand von 1:1 in der 77. Minute bekam ich einen abgewehrten Ball auf der rechten Seite von Basti Lunz in den Lauf gespielt. Ich sah, dass der Torhüter weit vor seinem Kasten stand und hob das Ding aus 40 Metern über ihn zum 2:1 ins Tor. Wir gewannen das Derby als Underdog und der Rest ist Geschichte.
Mache: Ja, weil der damalige TV-Kommentator hatte mein Tor sehr emotional kommentiert und in diesem Zusammenhang meinen Nachnamen außergewöhnlich lange ausgesprochen. "Daniel Macheee – was ist das denn für ein Frecher!" So wurde aus einem vermeintlich einfachen Mache in diesem Moment eine besondere Version meines Namens kreiert – das war schon ziemlich geil! Ein Satz, den ich bis heute hin und wieder mal zugerufen bekomme – und auch immer wieder sehr gerne höre. Es war die schönste Zeit meiner Karriere.
Mache: Aus verschiedenen Gründen. In erster Linie liegt es daran, dass es neben Fußball auch noch andere schöne Dinge in meinem Leben gibt. Es gab und gibt auch immer mal wieder Anfragen für ein neues Trainer-Engagement. Für hier und heute fühle ich mich super wohl damit, meine Zeit so einteilen zu können, wie ich das möchte. Was aber nicht bedeutet, dass es sich in absehbarer Zeit auch wieder ändern könnte und ich irgendwo an der Seitenlinie stehe. Sag niemals nie.
Mache: Nach meiner aktiven Karriere – so der Plan damals – wollte ich meine Trainer-Lizenzen angehen. Die Eignungsprüfung dazu habe ich abgelegt und auch bestanden. Bisher kam ich aber noch nicht dazu, mir mal die Sportschule in Oberhaching genauer anzusehen.
Mache: Der Schmerz hält sich in Grenzen – aber klar ist auch, dass ein so traditionsreicher Verein wie der ruhmreiche FCN in die Bundesliga gehört. Die Legende lebt! Zu ein paar ehemaligen Kollegen habe ich noch sporadisch Kontakt, klassisch zu Geburtstagen oder an Weihnachten schreibt man sich.
Mache: Das freut mich für beide Seiten sehr – für Marc als Trainer und dass er die Mannschaft wiederbelebt hat – und für die Mannschaft, dass sie weg von den Abstiegsrängen ist. Der FC 05 ist in Schweinfurt und der Region eine feste Institution, die es verdient, aufgrund ihrer langen Tradition, dem Stadion und mit all den grandiosen Fans auf der Fußball-Landkarte vertreten zu sein. Mit Markus Wolf hat der Verein zudem seit Jahren einen Fußball-Verrückten an der Spitze, der ihn mit seinem kaufmännischen Sachverstand, Engagement, Fleiß und Einsatz führt und dadurch viele Dinge ermöglicht. Markus hält den Verein am Leben.
Ich spiele den Ball an Björn Auer weiter. Björn und ich haben uns während der Zeit beim WFV kennengelernt. Wir sind zusammen aus der Landesliga in die Bayernliga aufgestiegen, sind unter anderem auch bayerischer Hallenmeister geworden und haben uns darüber hinaus auch neben dem Fußballplatz super verstanden. Ich hoffe sehr, dass Björn mit seinen fußballerisch filigranen technischen Fähigkeiten meinen Steilpass annehmen kann – denn laufen konnte Björn schließlich immer wie ein Pferd!
Das Interview-Format "Steilpass"
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