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Waldbrunn
Wasserschutzgebiet bei Würzburg: Warum es plötzlich so schnell gehen soll
Wird Würzburgs wichtigstes Wasserschutzgebiet "Zeller Quellen" bald fast zehn Mal so groß? Das Landratsamt plant eine Veränderungssperre. Die Aufregung darüber ist enorm.
Kleines Schild mit großer Wirkung an der Hettstadter Steige: Gäbe es ein fast zehn Mal so großes Wasser-schutzgebiet 'Zeller Quellen' im Landkreis Würzburg, hätte das für viele Gemeinden gravierende Folgen.
Foto: Patty Varasano | Kleines Schild mit großer Wirkung an der Hettstadter Steige: Gäbe es ein fast zehn Mal so großes Wasser-schutzgebiet "Zeller Quellen" im Landkreis Würzburg, hätte das für viele Gemeinden gravierende Folgen.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:20 Uhr

Es ist kein angenehmer Termin für Alfred Lanferfoß, Abteilungsleiter der Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV), in Waldbrunn. Vor ihm sitzen reihenweise verärgerte Bürgermeister verschiedener Landkreisgemeinden: Helmstadt, Altertheim, Waldbrunn, Eisingen, Waldbüttelbrunn, Höchberg, Hettstadt, Greußenheim und Zell am Main sowie die Gemeinde Großrinderfeld im Main-Tauber-Kreis. Viele haben sich juristischen Beistand geholt.

"Wir sind die Letzten, die etwas gegen Trinkwasserschutz haben", sagt Waldbrunns Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU). "Aber wenn ich nicht genau weiß, worum es geht, kann ich keine Stellungnahme abgeben." Grund des Ärgers ist die geplante Erweiterung des Wasserschutzgebietes "Zeller Quellen" von sieben auf 66 Quadratkilometer. Ziel ist es, endlich das gesamte unterirdische Einzugsgebiet des Grundwassers in einem Schutzgebiet zu erfassen. Das Vorhaben schwelt seit 1992. 

Jetzt, 30 Jahre später, gibt es offenbar einen geologisch gesicherten Plan des unterirdischen Wassereinzugsgebiets. Und jetzt sollen sich die überrumpelten Bürgermeister gegenüber dem Landratsamt innerhalb weniger Wochen zu einer Veränderungssperre äußern. Ohne zu wissen, was diese im Detail für ihre Gemeinden bedeuten würde. Bei einer Veränderungssperre wird der Status quo eines Gebietes für mindestens drei Jahre eingefroren. Bauvorhaben, die das Grundwasser gefährden, wären dann auf Eis gelegt.

Nach 30 Jahren: Warum gerade jetzt die Eile?

Die Aufregung ist groß. Überall wird hinter vorgehaltener Hand heiß diskutiert und wild spekuliert, welches Bauvorhaben nun nach 30 Jahren so großen Druck im Kessel des Würzburger Umweltamtes erzeugt, dass das Landratsamt mit einer Veränderungssperre droht.

Landrat Thomas Eberth und Mara Hellstern, Leiterin des Umweltamtes, versuchten bei einem Online-Treffen mit den Bürgermeistern, die Wogen zu glätten. In einem zweiten Anlauf warben Alfred Lanferfoß von der Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV) und Herbert Walter, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg (WWA), vor einer Woche im Waldbrunner Haselberghaus drei Stunden lang für das geplante Wasserschutzgebiet.

Die Geologen von Amt und Wasserversorger sind überzeugt, dass es im Klimawandel keine Alternative zu genau jenem Schutzgebiet gibt, um die Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg zu sichern. Doch bei vielen Fragen vollführten die Verantwortlichen in den Gesprächen einen Eiertanz: Sie verwiesen entweder darauf, dass Details noch nicht abgestimmt seien, oder dass vor einer Entscheidung jeder Einzelfall geprüft werden müsse. Die wichtigsten Fragen im Überblick:

Helmstadt: Kommt die Mülldeponie der Klasse 1?

Auch wenn es niemand offen aussprechen will: Die geplante Mülldeponie der Klasse 1 der Firma Beuerlein in Helmstadt ist der Auslöser des Konflikts. Auf Nachfrage beim Umweltamt heißt es: "Das Landratsamt kann der geplanten Deponie in Helmstadt die Genehmigung nicht versagen, weil hierfür die Regierung von Oberfranken zuständig ist." Die Entscheidung über die Deponie liege beim Bergamt. Doch klar ist: Mit dem Erlass einer Veränderungssperre kann das Landratsamt rechtsverbindlich Einfluss darauf nehmen, ob und unter welchen Auflagen die Deponie errichtet werden kann.

Doch warum hat das Wasserwirtschaftsamt erst jetzt Bedenken? Nachdem sogar der Wasserversorger verlauten ließ, eine Deponie hätte aufgrund der strengeren Sicherheitsvorkehrungen sogar "eine deutlich verbesserte Schutzwirkung gegenüber schädlichen Auswirkungen auf das Grundwasser" als die bestehende Tongrube heute? Bereits jetzt darf in die alte Tongrube der Firma Beuerlein in Helmstadt Bauschutt gekippt werden - allerdings toxisch weniger stark belastet wie das bei der geplanten Mülldeponie der Klasse 1 wäre. Der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes antwortet wenig konkret: Es gäbe "neue Erkenntnisse", so Walter. Man müsse deshalb das Gefährdungspotenzial und die Wahl des Standorts nochmals genau prüfen. Der Geschäftsführer der Firma, Steffen Beuerlein, schreibt auf Nachfrage: Er sei nach einem "konstruktiven Gespräch" aller Beteiligten sicher, dass ein "gemeinsamer Kompromiss" möglich sei.

Wasserschutzgebiet bei Würzburg: Warum es plötzlich so schnell gehen soll

Altertheim: Darf die Firma Knauf bei Altertheim Gips abbauen?

In einem ähnlichen Dilemma stecken die Wasserexperten bei der Frage des Gipsabbaus der Firma Knauf. Gäbe es das Wasserschutzgebiet schon, wäre die Beweislast umgekehrt. Dann müsste das Unternehmen nachweisen, dass sein Vorhaben keine negativen Auswirkungen aufs Grundwasser hat. Doch jetzt, so Alfred Lanferfoß, laufe man der Sache hinterher und müsse sich im nachhinein abstimmen. Dies ist offenbar bei Knauf gelungen. Laut Cornelia Wolfram, Geologin des WWA, hätten sogar die zahlreichen Grundwasserbohrungen der Firma Knauf dazu beigetragen, dass man nun das unterirdische Wassereinzugsgebiet der Zeller Quellen gesichert abbilden könne. Ob und in welcher Form Knauf aber bei Altertheim Gips abbauen darf, entscheidet letztlich auch das Bergamt der Regierung von Oberfranken. Die Firma Knauf äußerte sich auf Nachfrage bislang nicht.

Hat man beim Autobahnausbau der A3 in Sachen Grundwasserschutz ein Auge zugedrückt?

Diese Frage treibt viele Bürgemeister um. WWA-Chef Walter widerspricht vehement: "Wir würden beim Straßenbau nie unsere Überzeugungen aufgeben!" TWV-Abteilungsleiter Lanferfoß ergänzt, man habe damals das unterirdische Grundwassereinzugsgebiet noch nicht gesichert bestimmen können.

Hettstadt, Greußenheim: Kommt die B26n?

"Die B26n liegt zum Teil im bestehenden Trinkwassereinzugsgebiet der "Zeller Quellen" und würde auch "im Geltungsbereich einer Veränderungssperre liegen", so das Landratsamt auf Nachfrage. Auch in einem Wasserschutzgebiet könnten, unter bestimmten Auflagen, Straßen gebaut werden. Zum Beispiel dürften keine wassergefährdenden Stoffe verwendet werden und die Straße sollte nicht durch besonders empfindliche Bereiche des Schutzgebiets führen. Ob und wie konkret die B26n umsetzbar wäre, lasse sich derzeit noch nicht sagen.

Wird der Bau von Orts- und Zufahrtsstraßen für die Gemeinden teurer?

Auch dies hänge vom Einzelfall, der Verkehrsbelastung, der Lage und der Bodenschutzfunktion ab, so das Wasserwirtschaftsamt. Auf die Frage, ob es im künftigen Schutzgebiet irgendwo absehbar eine Straße mit erhöhten Auflagen gäbe, nannte Lanferfoß (TWV) den möglichen Ausbau der Zufahrt zu Waldbüttelbrunn.

Greußenheim, Altertheim, Waldbrunn: Gräbt die TWV den Gemeinden das Wasser ab?

Nein, sagen die Geologen von WWA und TWV. Die eigenen Wasserversorgungen der Gemeinden Greußenheim und Altertheim, deren Einzugsgebiete sich mit dem neuen Schutzgebiet der TWV überschneiden, seien nicht gefährdet. Da unterschiedlich tiefe Grundwasserleiter genutzt würden, grabe der eine Versorger dem anderen kein Wasser ab. Die Einzugsgebiete von Zell und Waldbrunn überlappen sich zwar, doch auch hier sieht Geologin Cornelia Wolfram vom Wasserwirtschaftsamt absehbar keine Wasserknappheit: "Nach Waldbrunn fließen die großen Wassermengen."

Waldbüttelbrunn: Waren die Planungen für die Erneuerung der Kläranlage umsonst?

Die Planungen des Abwasserzweckverbands Ahlbachgruppe, bestehend aus Waldbüttelbrunn, Eisingen, Hettstadt und Waldbrunn, die Kläranlage zu erneuern, sieht Herbert Walter vom Wasserwirtschaftsamt nicht gefährdet. Das Vorhaben sei notwendig.

Kist: Darf Kist sein Abwasser künftig nach Waldbüttelbrunn leiten?

Ja. Auch wenn das formal verboten ist, dürfe Kist in naher Zukunft sein Abwasser zur neuen Kläranlage nach Waldbüttelbrunn leiten, die sich innerhalb des erweiterten Wasserschutzgebietes befände. "Hier sehen wir eine Verbesserung. Da geht es nicht stur nach Verordnung.  Alles andere ginge an der Realität vorbei", sagt WWA-Leiter Walter.

Sind neue Bau- und Gewerbegebiete künftig noch erlaubt?

In der Regel ja, beruhigt Cornelia Wolfram, Geologin des Wasserwirtschaftsamtes. Einfamilienhäuser seien nicht das Problem. Ein Gewerbegebiet mit Lebensmittelmarkt auch nicht. Große Industrieanlagen, wo es zu Chemieunfällen kommen könnte, dagegen schon. 

Sind Erdwärme-Vorhaben künftig noch erlaubt?

Das hänge vom Standort ab, so die Geologen des WWA. In Eisingen seien Erdwärmesonden heute schon kritisch. Kamerabefahrungen im Untergrund hätten gezeigt, dass es dort starke Verkarstungen gibt. Hier könnten schnell große Hohlräume erbohrt und Grundwasserleiter freigelegt werden. Ein pauschales Erdwärme-Verbot gebe es aber nicht in einem Schutzgebiet: Kollektoren mit einer Tiefe bis zu vier Metern seien zulässig.

Wie nötig ist ein neues Wasserschutzgebiet?

50 Prozent der Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg wird über die Zeller Stollen sichergestellt. "Wir haben kein alternatives Gewinnungsgebiet", sagt Joachim Meinhardt, Geologe und Gutachter für die TWV. Durch den Klimawandel werde die Situation angespannter, das Wasser immer wichtiger. Die Quellschüttung, also das Wasservolumen, das in einer bestimmten Zeit aus einer Quelle austritt, nehme ab. Das Gebiet, das man anhand von 150 Grundwassermessstellen und Brunnen untersucht habe, reagiere sehr sensibel auf Umwelteinflüsse. Im Kluft- und Karstgrundwasserleiter herrschten Fließgeschwindigkeiten bis zu 1500 Meter pro Tag. Schadstoffe könnten extrem schnell transportiert werden. Jeder der 66 Quadratkilometer Schutzgebiet sei deshalb nötig.

Kommt die Veränderungssperre auf jeden Fall?

Aktuell hält das Landratsamt die Veränderungssperre für das "geeignetste Instrument", um die Trinkwasservorkommen zu schützen. Denn nur so könne das Amt Einfluss auf Bauvorhaben im künftigen Wasserschutzgebiet nehmen, die von einer anderen Behörde genehmigt werden.

Was sagt der Landrat zu dem Konflikt?

Landrat Thomas Eberth ist zuversichtlich, dass es eine "vernünftige Lösung" geben wird. Er schreibt auf Anfrage: "Wir sind an die Thematik ohne Denkverbote herangegangen und stellen nach vielen Prüfungen fest, dass beides - Trinkwasserschutz und Entwicklung - miteinander in Einklang zu bringen ist."

Wie werden sich die Gemeinden positionieren?

"Da wir im Detail schlicht nicht wissen, was auf uns zukommt, haben wir keine andere Wahl, als uns gegen die Veränderungssperre zu wehren", sagt Markus Ostwald, Bauamtsleiter der Gemeinde Waldbüttelbrunn. Doch auch wenn das Landratsamt alle Einwände der Gemeinden prüfen will:  Rechtlich bindend sind diese für seine Entscheidung am Ende aber nicht.

 
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  • rainergaiss
    Es ist in und um Würzburg immer dasselbe. Vom Beginn der Planung bis zur Realisierung dauert es schon mal 30 Jahre (anderes Beispiel: Greinbergbrücke).
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  • wwl43
    Hervorragender Artikel
    Über einen solchen Beitrag dürfte sich nicht nur der Leseranwalt freuen: Sachverhalte und Konsequenzen sachlich und übersichtlich - vorbildlich - dargestellt. Mit Erscheinen dieses Artikels kann niemand mehr sagen, er habe die Entwicklung nicht kommen sehen: Jetzt fehlt nur noch der Kommentar, wer diesen "Hebel" entdeckt hat und während der Corona-Krise, wo so manches "durchgewunken" wird, zur Umsetzung freigegeben hat, denn danach ist nichts mehr so, wie es vorher war! Hier entsteht ein klima-politisch korrektes Instrument, um mit guten Gründen jede technische oder wirtschaftliche Veränderung verhindern zu können - möglicherweise sogar an der Demokratie vorbei.
    Mich würde es nicht wundern, wenn dieses Projekt ein Pilotprojekt darstellt, wie NGOs in Zukunft die Entscheidungen an Regierung und Parlament vorbei steuern können; dieses Konzept kann die politische Landschaft dauerhaft verändern: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
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  • klaus1618
    Die meisten Gemeinden im neuen Schutzgebiet beziehen ihr Wasser woher!?

    Eine eigenständige Wasserversorgung hat man da größtenteils aufgegeben, und nun wird im Gegenzug vom urbanen Würzburg aus mit neuesten Schutzauflagen für die Wasserversorgung von Würzburg „zwangsbeglückt“.

    Beziehen nun die „Dörfler“ ihr eigenes Wasser aus anderen Quellen!? Wir trinken unser Wasser heute mittlerweile aus weit hergeleiteter Versorgung und müssen dafür auch noch gehörig latzen - unsere Einfältigkeit wird jetzt doppelt bestraft!

    Mit unseren wertvollen Grundwasserressourcen beliefern wir Würzburg billig - billiger -spottbillig und sind obendrein bereit, dafür selbst auch noch doppelt zu zahlen: Wasserschutzgebiet + Fernwasserversorgung im ländlichen Umfeld.

    Wie lange muss man Hydrogeologie studieren, um die tumbe Dorfbevölkerung derart vorführen zu können!?

    Billiges Wasser für Würzburg!
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  • info@softrie.de
    Vergleichsweise ist das Wasser in Margetshöchheim sehr günstig. Eigene Quelle und soooo. Sie können ja selbst wieder eine eigene Wasserproduktion in Ihrem Dorf anregen.
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  • klaus1618
    Prinzipiell eine logische Schlussfolgerung, die mir und unserer Gemeinde aber nichts bringt!

    Was nutzt es, wenn Würzburg uns das Wasser abpumpt!?

    Die Quellen in Würzburg/Zell haben NN etwa 180 Meter - viele Gemeinden drumherum in dem angedachten Wasserschutzgebiet liegen bei zwischen NN 250-350 Meter hoch.

    Wer pumpt da wem mithin systematisch das Grundwasser weg, eignet sich dasselbe wie hinterhältig an!? Es ist schließlich nicht euer Würzburger Wasser. Wenn ihr mehr braucht, holt es aus dem Spessart, dort gibt es Wald - Wald - und nochmals Wald! Aber das kostete ja erheblich mehr Euronen!

    Was liegt also näher, als das tumbe Landvolk/die Dörfler zu enteignen!?
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  • jhuller@gmx.de
    Da ist schon was dran. Die wenigsten Gemeinden betreiben noch eigene Brunnen, da es offensichtlich als schick gilt, alles zu outsourcen.

    Vermutlich bezieht mindestens die Hälfte der oben genannten Gemeinden ihr Trinkwasser über Fernwasserleitungen. Nun wird das Wasser dieser Gemeinden für Würzburg benötigt. Man kauft also woanders und verkauft dafür das eigene Wasser. Wie unlogisch ist das denn? Und dazwischen stehen Versorger und Zweckverbände und halten die Hand auf.
    Ich vermute mal, dass man das bisschen Geld, was man in der Vergangenheit durch Schließung der eigenen Brunnen durch Wegfall der regelmäßigen Wasserprüfungen und Anschluss an die Fernwassernetze gespart hat, zukünftig doppelt und dreifach wieder drauflegen wird, da Trinkwasserschutz immer teurer wird und immer weniger sauberes Trinkwasser vorhanden ist.
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  • klaus1618
    Interessant dabei ist, dass sich die Stadt Würzburg demnach einseitig das Recht herauszunehmen gedenkt, dem ländlichen Umfeld sprichwörtlich das Wasser abzugraben. Was oder wer legitimiert dazu: Von oben geschützt, wird künftig im Untergrund ein Austausch hingegen förmlichst unterbunden! Wie geht das!? Welche Spezies "Experten" nimmt hier eine Deutungshoheit in Anspruch?

    Für wie einfältig haltet ihr Wasserwirtschaftler uns "Dörfler"!?

    Macht Stadtluft mithin frei/er!? Schreitet der Klimawandel forthin derart rasant voran und damit einhergehend die unverkennbare Wasserknappheit, worauf man sich in obigen Einlassungen ja sogar sprichwörtlich beruft, darf man dann die Bauern im ländlichen Umfeld quasi rechtlich legitimiert vollends "verdursten lassen". Sollen wir dann in die Stadt reisen und uns dort unser Wasser einkaufen. Frisches Nass nur noch gegen Bezahlung, ehrlicherweise muss man attestieren: GEGEN DOPPELBEZAHLUNG!

    Nun ja, mit uns Bauern/Dörflern kann man ja alles anstellen...
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  • elisabeth_stadelmann
    Wir hier in der Stadt und Gemarkung Marktsteft haben schon seit Mitte den 50er Jahren das Problem mit den Wasserschutzzonen, da damals unsere Altvorderen samt Stadtrat nicht aufgepasst haben und die Fernwasser Franken in Uffenheim sich die Wasser-Recourcen sicherten und die Wasserschutzzonen über uns stülpten.
    Alle 10 - 15 Jahren wurden die Auflagen und die Flächen der Wasserschutz-Zonen erhöht.
    Von wegen in Wasserschutzzone III darf gebaut werden - ja, der Altbestand ist gesichert - aber bei Änderungen oder Neubau spricht gewaltig das WWA mit (s.Verbot in der Zone 3 mit Ausweisung eines neuen Wohnbau-Baugebiets).
    Außerdem gibt es für jede Wasserschutzzone einen riesigen MASSNAHMEN-Katalog mit vielen Verbotspunkten für die darin liegenden Grundstücks- und Hausbesitzer, Landwirte und Gewerbetreibende.
    Die Wasserwirtschaftler halten die Landbevölkerung schon für sehr einfältig wenn die Recourcen für die Brunnen gesichert werden sollen.
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  • info@softrie.de
    Greußenheim, Roßbrunn, Mädelhofen einfach alles für die B26N abreißen.
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