Die gemeindeeigene Kläranlage in Kist ist fast 30 Jahre alt und sanierungsbedürftig. In den vergangenen Jahren hat die Reparaturhäufigkeit zugenommen. Die Aufrüstung auf die aktuellen gesetzlichen Vorgaben wurden erfüllt.
Nun gibt es eine neue Anordnung des Wasserwirtschaftsamtes, dass es zukünftig nicht mehr erlaubt ist, geklärtes Wasser direkt in den Graben einzuleiten. Es müsste wenigstens eine weitere Reinigungsstufe vorgeschaltet werden. Wie dies aussehen könnte, hatte ein Ingenieurbüro für die Gemeinde ausgearbeitet. Die Ergebnisse wurden im Gemeinderat von Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD) vorgestellt. Insgesamt fünf Varianten präsentierte er, wobei keine Erhaltungsmaßnahme wegen der hohen Kosten und wegen des Alters der Anlage wirtschaftlich realisierbar sei.
Sinnvoller Weg
Durch den glücklichen Umstand, dass der Abwasserzweckverband Ahlbachgruppe, bestehend aus den Gemeinden Waldbüttelbrunn, Hettstadt, Waldbrunn und Eisingen, derzeit sowieso plant, ihre bereits bestehende Kläranlage zu erneuern (wir berichteten), könnte die Gemeinde Kist sich diesem Zweckverband anschließen und so ihr Abwasser zukünftig in der Kläranlage auf Waldbüttelbrunner Gebiet reinigen lassen. Das Problem bei dieser Lösung ist allerdings die Überleitung über die Autobahn A3 an das Netz der Ahlbachgruppe. Trotzdem macht es Sinn, diesen Weg zu gehen, war man sich im Gemeinderat einig.
"Die wirtschaftlich beste Lösung ist der Anschluss nach Waldbüttelbrunn," sagte Yvonne Lach (SPD). Markus Heuschmann (Fraktionssprecher CSU) ergänzte, dass man nicht absehen könnte, "welche Folgekosten durch den Weiterbetrieb unserer Kläranlage anfallen werden". Bürgermeister Faulhaber war froh, dass eine der großen Entscheidungen, die am Anfang wesentlich komplizierter schien, nun mit Zustimmung aller Gemeinderäte auf eine breite Basis gestellt wird. Mittels einer Pumpstation soll künftig das Abwasser aus Kist dem Zweckverband zugeleitet werden. Die Verwaltung leitet nun die erforderlichen Schritte ein. Bis zu Fertigstellung der Kläranlage des Zweckverbandes werden aber noch zirka fünf Jahre vergehen.
Neue Geschäftsordnung
Außerdem wurde die neue Geschäftsordnung des Gemeinderates beschlossen. Wesentliche Neuerung ist, dass die Arbeit im Gemeinderat zukünftig umfassend elektronisch abgewickelt werden soll, indem ein sogenanntes "Ratsinformationssystem" eingerichtet wird. In Kombination mit einem Bürgerinformationssystem könnten sich künftig alle Kister Bürger online beispielsweise über Sitzungstermine und Protokolle informieren. Die Anschaffung der benötigten Soft- und gegebenenfalls Hardware wird von der Verwaltung derzeit in Angriff genommen, informierte der Bürgermeister.
Grünes Licht wurde auch für die Sanierung der Oberfläche der Straße "Am Rosengarten". An mehreren Stellen habe sich der Untergrund gesetzt. Außerdem muss ein weiterer Anschluss für die neue Leichenhalle eingebaut werden. Bürgermeister Faulhaber wies darauf hin, dass nur die Feinschicht erneuert wird und es keinen weiteren Kanal- oder Wasserleitungsbau gebe. Beide Leitungen seien noch in einem guten Zustand.
Öffentlicher Bücherschrank
Der Bürgermeister berichtete auch von den Fortschritten bei der Aufstellung eines öffentlichen Bücherschrankes, der über ein Kleinhilfeprogramm über ILEK mit 80 Prozent gefördert wird. Bis September soll der Schrank in der Nähe der Gemeindebücherei aufgestellt sein.