Wie schon die Ratsgremien in Waldbrunn und Waldbüttelbrunn, favorisiert auch der Gemeinderat in Hettstadt die bereits von den Verbandsräten der Abwasserbeseitigung Ahlbachgruppe bevorzugte Ausbauvariante der Verbandskläranlage.
Wegen teilweise umfassender baulicher und technischer Defizite muss die durch den Zweckverband Ahlbachgruppe betriebene und nach vier Jahrzehnten in die Jahre gekommene Kläranlage der Gemeinden Eisingen, Hettstadt, Waldbrunn und Waldbüttelbrunn dringend überarbeitet werden. Eine Entscheidung hierzu will die Verbandsversammlung am 21. März treffen, nachdem auch dem Gemeinderat in Eisingen die Details des beabsichtigten Erweiterungsumbaus vorgestellt wurden.
Eine Beschlussfassung in der Verbandsversammlung am 29. Januar war zuletzt daran gescheitert, dass bis dahin lediglich die Gremien der Mitgliedsgemeinden Waldbrunn und Waldbüttelbrunn über detaillierte Informationen zu der voraussichtlich 14,632 Millionen Euro teuren Maßnahme verfügten. Einen identischen Kenntnisstand aller beteiligten vier Ratsgremien hatten deshalb die Bürgermeisterinnen Ursula Engert (Eisingen, UBE) und Andrea Rothenbucher (Hettstadt, CSU/UBH) gefordert.
Wenngleich ausschließlich die Verbandsversammlung beschlussberechtigt ist, lieferte der technische Geschäftsleiter der Ahlbachgruppe, Markus Ostwald, nun auch Hettstadts Gemeinderäten die gewünschten Informationen. Vom Darmstadter Büro Dahlem waren fünf Sanierungsvarianten samt Kostenschätzungen erarbeitet worden. Der von den Verbandsräten favorisierte Erweiterungsumbau verursacht somit voraussichtliche Kosten von 14,632 Millionen Euro.
Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich dann auf vermutlich 1,4 Millionen Euro. Die Kosten für einen kompletten Neubau wurden vom Fachbüro auf 15 321 462 Euro geschätzt, bei fast identischen Betriebskosten im Vergleich zum Erweiterungsumbau.
"Bei kontinuierlicher Instandhaltung in vierzig Betriebsjahren haben wir die Kläranlage nicht vor die Hunde gehen lassen. Aber die Anlage ist einfach in die Jahre gekommen", betonten Franz-Josef Welscher (CSU) und Klaus Gottschlich (UBH), die beide auch als Verbandsräte arbeiten. Nach den Erläuterungen des technischen Geschäftsleiters sah auch Hettstadts Gemeinderat in dem favorisierten Erweiterungsumbau die sinnvollste Variante. Fragen richteten sich lediglich nach dem zeitlichen Umfang.
Nach Aussage des technischen Geschäftsleiters Markus Ostwald sei zur Ermittlung eines Planungsbüros zunächst ein VGV-Ausschreibungsverfahren erforderlich. Nach Planung und Bauphase könnte die Inbetriebnahme nach Ostwalds Einschätzung in etwa vier Jahren erfolgen. "So lange müssen wir die Anlage bei möglichen Störungen unter Umständen auch mit Provisorien weiter betreiben", informierte Ostwald.