Als die Serie "Zeichen setzen!" mit der Vergabe von Förderpreisen im Jahr 2003 gestartet wurde, war noch nicht absehbar, wie viele und wie viele verschiedene ehrenamtliche Betätigungen der Bürgerinnen und Bürger von Unterfranken vorzustellen sein würden. Doch in jedem Jahr gab es neue herausragende Initiativen, von der Dorfverschönerung über die soziale Unterstützung bis hin zu Kunstprojekten und Umweltaktionen. So wurden in den bislang 19 Jahren 294 Initiativen vorgestellt – Gruppen und Einzelpersonen. 74 Preise wurden vergeben. Den Hauptpreis sponsert seit 2004 die Fürstlich Castell'sche Bank. Im Jahr 2022 geht die Aktion in das 20. Jahr.
2003: Eine Stunde Zeit füreinander in Würzburg und Volkach
Ein innovatives Nachbarschaftsprojekt, das Hilfesuchende und Ehrenamtliche zusammenbringt.
Preisgeld von 1000 Euro kam von der Ehemaligen-Gemeinschaft von Klaus von Flüe
Ehrengast war Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, den ersten Preis überreichte IHK-Präsident Baldwin Knauf.
2004: KIWI Würzburg
KIWI (Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation). KIWI hilft, den Aufenthalt auf der Intensivstation leichter zu machen. KIWI hilft bei organisatorischen Fragen und steht bei Ängsten und Nöten zur Seite.
Seit 2004 stiftet die Fürstlich Castell’sche Bank den ersten Preis, zunächst 1500 Euro. Den Preis überreichte Ferdinand Graf zu Castell-Castell.
Ehrengast war Bayerns Sozialministerin Christa Stewens, vertreten durch Ministerialdirektor Friedrich Seitz.
2005: Aktion 1,5 Prozent Schweinfurt und Brückenhaus Niederwerrn
Aktion 1,5 Prozent in Schweinfurt und Brückenhaus in Niederwerrn. Beide Einrichtungen bieten vor allem jungen, benachteiligten Menschen durch Zuwendung und Arbeit eine neue Lebensperspektive.
Patin war Bayerns Sozialministerin Christa Stewens.
2006: Dorf Service GmbH Arnstein-Binsfeld
Die GmbH wurde gegründet, um technische und soziale Projekte anzugehen und neues Leben in den kleinen Ort zu bringen. Erstes Projekt war die mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald betriebene Heizzentrale.
Pate Eberhard Sinner, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei
2007: Aktion Pflegepartner im Landkreis Hassberge
Der Ehrenamtliche Josef Kuhn koordiniert die Einsätze der Pflegepartner. 15 Männer und Frauen sind im Einsatz, um pflegende Angehörige stundenweise zu vertreten und zu entlasten.
Pate Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, vertreten durch Eberhard Sinner, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei
2008: Eine Stunde Zeit füreinander in Volkach
Neue Bezeichnung: Großer Förderpreis der Castell-Bank in Höhe von 3000 Euro
Die Preisträger hatten bereits 2003 den ersten Platz belegt. Ihr Konzept hat mittlerweile viele Nachahmer in Bayern gefunden, was die Jury zu der neuerlichen Auszeichnung bewog.
Pate Bundeswirtschaftsminister Michael Glos
2009: Sym-Paten-Projekt der Don-Bosco-Berufsschule Würzburg
Die Paten helfen benachteiligten Jugendlichen und begleiten sie ein Stück auf ihrem Lebensweg. 16 erwachsene Paten helfen bei Bewerbungen, Wohnungssuche und Probleme im Job oder im Privatleben.
Patin Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags
2010: Projekt "Jung und Alt" der Maximilian-Kolbe-Schule in Rimpar
Die Initiative aus Rimpar (Lkr. Würzburg) bringt Senioren wieder in die Schule: Sie unterrichten Gitarre, Tennis oder Fußball und helfen bei der Lehrstellensuche. Sie lernen auch von den jungen Leuten: Über 80 Senioren haben schon die Computerkurse besucht.
Patin Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer
2011: Hospizprojekt des Malteser-Hilfsdienstes Würzburg
Hospizarbeit „Miteinander leben bis zuletzt“ des Malteser Hilfsdienstes in Würzburg. 600 ehrenamtliche Hospizhelfer in ganz Unterfranken begleiten Schwerstkranke und Sterbende in ihrer letzten Lebensphase und helfen, einen menschenwürdigen Abschied zu gestalten.
Pate Frank-Markus Barwasser, Kabarettist
2012: Ärztliche Betreuung in der Würzburger Wärmestube
Freiwillige ärztliche Betreuung in der Wärmestube der Christophorus-Gesellschaft Würzburg. Vier Mediziner bieten dort ehrenamtlich Sprechstunden für Menschen ohne festen Wohnsitz.
Patin Almaz Böhm, Vorstandvorsitzende der Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“
2013: Freundeskreis für Flüchtlinge, Hammelburg
Das Engagement ist vorbildlich: Hilfe bei Behördengängen, Fahrdienste, Kinderbetreuung und Sprachkurse: all das hilft den Geflüchteten, sich im Hammelburg einzuleben.
Patin war die ökosoziale Unternehmerin Sina Trinkwalder, Geschäftsführerin der Augsburger manomama GmbH
2014: Projekt M4all des SC Heuchelhof-Würzburg
Mädchen mit Migrationshintergrund spielen Fußball und üben dabei soziale Kompetenzen ein und gewinnen Selbstvertrauen.
Patin war Bayerns Sozialministerin Emilia Müller
2015: Verein "Da sind wir!", Würzburg
Judith Assländer und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter organisieren einmal pro Woche gemeinsame Aktivitäten von Würzburger Schülerinnen und Schülern und geflüchteten Jugendlichen.
Patin war die Bestseller-Autorin Tanja Kinkel
2016: "I Have A Dream Group", Kirchlauter
Die jungen Leute aus Kirchlauter (Lkr. Hassberge) starten Aktionen, deren Erlös für gute Zwecke eingesetzt wird, so für ein Kinderdorf oder für einen Garten in einem Seniorenheim.
Patin war Sabine Bau, ehemalige Weltklasse-Fechterin und ehrenamtlich in der Sportförderung engagiert.
2017: Initiative von Bikern und Menschen mit Behinderung der Mainfränkischen Werkstätten
Seit 1989 veranstalten die Biker um Peter Schädel gemeinsame Motorradtouren, bei denen Inklusion schon lange gelebt wurde, bevor der Begriff allgemein bekannt wurde.
Patin war die Schauspielerin Marie-Luise Marjan, bekannt als Mutter Beimer aus der Fernsehserie Lindenstraße
2018: Ökumenische Hospizgruppe für Gehörlose in Würzburg
Es ist eine deutschlandweit einmalige Einrichtung: Eine feste Gruppe von gehörlosen Hospizhelfern begleitet Menschen im Sterbeprozess, mit denen eine übliche Kommunikation nicht möglich ist.
Pate war Heinrich Bedford-Strohm, evangelischer Landesbischof.
2019: Rosa Hilfe Würzburg
Die Wahrnehmung von Homosexualität hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert, und dennoch ist der Bedarf nach Beratung und Hilfe noch immer groß. Diese Erfahrung machen die ehrenamtlichen Berater der Rosa Hilfe Würzburg.
Patin der Aktion war Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung.
2020: Willkommen mit Musik, Würzburg
Das Ziel der 2014 gegründeten Initiative ist es, einen Beitrag zur aktiven Integrationsarbeit zu leisten. Neben der musikalischen Bildungsteilhabe ist die Vermittlung sozialer und sprachlicher Fähigkeiten das Ziel.
Bedingt durch die Corona-Pandemie gab es keine Abendveranstaltung und auch keinen Paten. Ein Grußwort sprach Dorothee Bär, damals Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung.
2021: Nachbarschaftshilfe Gochsheim
In dem Ort im Landkreis Schweinfurt hatten junge Leute im Zuge der Corona-Pandemie eine Initiative gegründet, um Mitbürger aus Risikogruppen im Alltag zu unterstützen. Ein vorbildliches Generationenprojekt.
Patin der Aktion war die Schauspielerin Uschi Glas, die die Aktion brotZeit für Schulkinder gegründet hat.