Illegale Wasserentnahmen im Landkreis Würzburg sollen künftig stärker geahndet werden. Das kündigte das Umweltamt des Landratsamtes Würzburg bei einem Mediengespräch als eine Maßnahme zu mehr Grundwasserschutz in der Bergtheimer Mulde an.
15 Bauern ist dort in diesem Jahr die Entnahme von rund 550.000 Kubikmeter Wasser zur Bewässerung von Gemüse, Beeren oder Blumen genehmigt - wie viel sie tatsächlich aus dem Boden pumpen, wurde bislang nur stichprobenartig oder anlassbezogen überprüft. Das Landratsamt war im vergangenen Sommer in Kritik geraten, als Mängel bei der Kontrolle und Missstände ans Licht kamen - wie die Wasseruhr eines Landwirts, die rückwärts zählte. Der Vorwurf damals: Landrats- und Wasserwirtschaftsamt würden zu lasch kontrollieren.
Als Reaktion auf den Fall hat der Würzburger Landrat Thomas Eberth (CSU) bereits im März angekündigt, dass künftig die Polizei Wasserzähler rund um Bergtheim überprüfen und diese digitalisert werden. Jetzt verkündete das Landratsamt, dass illegale Wasserentnahme härter bestraft wird.
"Es gibt ein Spannungsfeld zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Landwirte und dem Schutz des Grundwassers in der Bergtheimer Mulde", erklärte die Leiterin des Umweltamtes Edith Schulz beim Mediengespräch. Wie berichtet, sinken die Pegel des Grundwassers in der Region und gleichzeitig pumpen Gemüsebauern dieses zum Bewässern ihrer Felder aus dem Boden. Schulz erklärte, dass aber auch Kommunen und Privatpersonen das Wasser nutzen.
Bislang gab es kaum Bußgelde-Verfahren wegen illegaler Wasser-Entnahme
"Bestimmte Gruppen müssen darauf hingewiesen werden, dass zu viel Wasserentnahme Konsequenzen hat," erklärte Umweltamtsleiterin Schulz. Auf die Nachfrage, welche Gruppen sie damit meint, sagte sie: "Zum Beispiel Sportvereine." Ein Sportverein im Landkreis habe 2022 mehr Wasser entnommen als ihm genehmigt war und sei dafür mit 1191 Euro bestraft worden.
"Wer mehr als die genehmigte Wassermenge verbraucht, als ihm genehmigt wurde, handelt illegal", so Schulz. Das Bewusstsein dafür, wolle man schärfen, indem man bei Verstößen Ordnungswidrigkeitsverfahren mit Bußgeldern oder Strafverfahren einleitet.
In den vergangenen fünf Jahren gab es laut Landratsamt vereinzelte solcher Ordnungswidrigkeitsverfahren. Jetzt sollen höhere Bußgelder verhängt werden. Strafverfahren hat es in der Bergheimer Mulde laut Würzburger Staatsanwaltschaft in den vergangenen Jahre nur einmal gegeben: nämlich Ermittlungen zur rückwärtslaufenden Wasseruhr, die noch immer geführt werden.
Öffentlicher Druck führt zu mehr Kontrollen bei der Wasser-Entnahme
"Wir waren politisch sehr langsam", sagte Landrat Thomas Eberth (CSU) auf die Frage, warum die angekündigten Maßnahmen erst jetzt kommen. "Einige haben leider Mist gebaut und dafür kriegen sie auf die Finger. Der öffentliche Druck ist dadurch gewachsen."
Prinzipiell setzt Eberth aber lieber auf ein "gutes Miteinander" statt auf "Zwang und Kontrolle". Die Einsicht, dass Wasser ein kostbares Gut ist, müssten alle haben. "Auch der Privatmann, der seinen Pool füllt."
Landrat Thomas Eberth: Wasser ist ein emotionales Thema
Im nächsten Frühjahr sollen die ersten Brunnen in der Bergtheimer Mulde mit digitalen Sonden ausgestattet werden. Man stehe dafür auch in Kontakt mit dem Landkreis Diepholz in Niedersachsen, wo die Grundwasserentnahme seit 2022 digital kontrolliert wird.
Eberth erhofft sich von der Digitalisierung auch detaillierte Informationen zum Grundwasser, dessen Pegel über Sonden in den Brunnen gemessen und dann online abgerufen werden können. "Dann wissen wir genau, wie sich das Grundwasser im Winter aufgefüllt hat und auch, wie niedrig es tatsächlich im Sommer ist."
Nuß ist doch sonst stets vorne dabei, wenn es darum geht, irgendwo mit einem Schoppen in eine Kamera zu winken.
FRAGE an Landrat Thomas Eberth (CSU): Warum kommen die angekündigten Maßnahmen erst jetzt?
ANTWORT von Landrat Thomas Eberth (CSU): "Wir waren politisch sehr langsam".
Aha! Und warum diese ‚politische Langsamkeit’?
Landrat Thomas Eberth (CSU): "Einige haben leider Mist gebaut …“
Aha! Einige wenige haben also Mist gebaut. An CSU-Klientel-Politik zu denken ist also völlig abwegig. Gut zu wissen.
Jetzt braucht es noch Programme und Informationen zur Umstellung auf weniger Wasserverbrauch:
Tröpfchenbewässerung
Direktsaat
Terra Preta
Hecken und Bäume in der Flur
Mulchen wo immer möglich-auch im privaten Garten
Zisternenbau und Regentonnen an jedes Haus
etc.
ALLE sind gefordert!
Ohne Bewässerung bekommt er zum Beispiel 500 dz Blaukraut und mit Bewässerung bekommt er 1000 dz,allso kann er das Wasser auch bezahlen und die Tröpfchenbewässerung läuft nur geziehlt.