Vor einer Woche ist das Landratsamt Würzburg darüber informiert worden, dass eine Wasseruhr am Brunnen eines Landwirts in der Bergtheimer Mulde rückwärts gezählt haben soll. In der Region im Würzburger Norden bewässern Gemüsebauern ihre Felder mit Grundwasser. Sie dürfen dazu eine bestimmte Menge jährlich kostenlos abpumpen. Was ist Sachstand in dem Fall? "Aktuell läuft die Anhörung des Betreibers", teilt die Pressestelle des Landratsamtes mit.
Die Ermittlungen des für die Region zuständigen Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg vor Ort sind abgeschlossen. Wenn sie ausgewertet sind, werde geprüft, "ob das Verhalten des Landwirts ein Ordnungswidrigkeiten- oder Straftatbestand erfüllt", so das Landratsamt. Die Frage, inwieweit Sanktionen drohen, beantwortet die Pressestelle mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht.
Man geht bei den Behörden aber offenbar nicht davon aus, dass die Wasseruhr bei laufender Pumpe rückwärts gezählt haben könnte. Theoretisch wäre dies bei einem umgekehrten Einbau möglich. Der Landwirt selbst hatte erklärt, einen Fehler bei der Bedienung gemacht zu haben. Deswegen seien 1800 Kubikmeter Wasser versehentlich zurück in den Brunnen geflossen. Das ist unzulässig.
Technische Mängel laut Landratsamt Würzburg bei Kontrolle nicht aufgefallen
Laut Landratsamt Würzburg fehlt an der Pumpe ein automatischer Rücklaufverhinderer. Es gab dort offenbar nur einen manuell zu bedienenden Schieber, den der Landwirt nach seiner Aussage aus Versehen nicht geschlossen hat. Dass fast 2000 Kubikmeter Wasser - gut zweimal das Volumen des 25-Meter-Schwimmerbeckens im Würzburger Nautiland - innerhalb eines Wochenendes im Brunnen versickern können, hält das Wasserwirtschaftsamt für möglich.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärt das Landratsamt, dass die rückwärtsgelaufene Wasseruhr zuletzt im April 2022 kontrolliert wurde. Mängel seien dabei nicht aufgefallen, denn eine automatische Rücklaufsperre ist bislang nicht vorgeschrieben.
In privaten Haushalten: automatischer Rücklaufverhinderer ist Pflicht
Private Haushalte sind im Gegensatz zu den Brunnenbetreibern in der Bergtheimer Mulde dazu verpflichtet, automatische Rücklaufverhinderer an ihrem Hausanschluss einzubauen. Auch bei der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH gibt es keinen Brunnen ohne. "Die Norm fordert es, und eine Rückspeisung ins Grundwasser wäre nicht zulässig", sagt Susanna Blum, Sprecherin der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV). Die Entnahme von Grundwasser erfolge unter dem "Grundprinzip, seine Beeinträchtigung zu vermeiden und das Allgemeingut für alle Nutzer zu schützen".
Der Betreiber der rückwärtsgelaufenen Wasseruhr in der Bergtheimer Mulde soll jetzt dazu verpflichtet werden, seine Pumpe entsprechend nachzurüsten. Laut Landratsamt wird außerdem mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt, wie rückwärts laufende Wasserzähler durch "ergänzende Auflagen bei Genehmigungen" und eine "noch engmaschigere Überwachung" künftig "noch besser unterbunden werden können".
Landratsamt: Es finden regelmäßige Kontrollen statt
Das Landratsamt Würzburg betont, dass Betreiber von größeren Brunnen die entnommenen Wassermengen regelmäßig melden, Drucksonden auslegen und einen Jahresbericht vorlegen müssen. Der ordnungsgemäße Einbau des Wasserzählers werde einmal jährlich kontrolliert.
Allerdings ist die von Bürgern zufällig entdeckte, rückwärtslaufende Wasseruhr der Anlage in der Bergtheimer Mulde, die jetzt von den Ämtern untersucht wird, kein Einzelfall. Der Redaktion liegen Berichte über nicht genehmigte Bohrungen in der Region sowie über andere, defekte Wasserzähler vor. Ein Video zeigt, wie eine zweite Wasseruhr rückwärtsläuft.
Also Ergo keine Wasserentnahme!
Funkwasseruhren einbauen, an den Brunnen sind ja Strombetriebene Pumpen , also ist Strom vorhanden. Den Preis für die Uhren bezahlen die Bauern, egal ob Miete oder Kauf.
Die bekommen eh das Wasser geschenkt.
Und das Wasserwirtschaftsamt kann am Schreibtisch jederzeit die Wassermengen ablesen, und sogar sehen zu welcher Tages oder Nachzeit bewässert wurde.
Das Problem ist nur : Es fehlt der Wille.
Allerdings wird an solchen Beispielen deutlich, wie rückständig die Verwaltung immer noch ist. Ausnahmsweise kann hier die WVV/TWV als gutes Beispiel wie schon im Artikel erwähnt angeführt werden. Die Anlagen und Technik werden dort regelmäßig kontrolliert und gewartet, was sauberes Trinkwasser garantiert!
Der Fall in Bergtheim hätte im schlimmsten Fall dazu führen können, dass zurücklaufendes und verkeimtes Wasser aus der Pumpe den kompletten Grundwasserleiter verseucht! Abkochgebot für Alle!!
Stellt sich auch die Frage, wer die Kontrollen durchführt und solche Mängel nicht einmal erkennt - Schulungsbedarf? Der Rückflussverhinderer fehlt bestimmt nicht erst seit gestern!
Hier ist etwas richtig faul und irgendwer im Amt deckt das Spiel. Das ist erschreckend, da der Schaden der Allgemeinheit zugefügt wird und wohl keine Strafe erfolgen wird.
In welcher Bananenrepublik leben wir eigentlich ??
die Landwirte wollen vom Staat, also uns Bürgern Wasserspreicher bezuschusst haben für 1 Milliarde Liter Grundwasser.
Zur besseren Vorstellung: Das sind 30 Fußballplätze und 5 Meter tief in der Dimension ??