Seit fünf Jahren verfolgt das Bistum Würzburg die ehemalige Führungsriege seiner Immobilientochter SBW mit juristischen Mitteln wegen des Verdachts der Untreue. Vor Gericht hatte das Bistum damit keinen Erfolg. Jetzt ist Bischof Franz Jung selbst ein Fall für die Staatsanwaltschaft: Zwei frühere Führungskräfte und das betroffene Künstlerpaar haben gegen den Würzburger Bischof Strafanzeige wegen Verleumdung erstattet.
Den früheren Domkapitular und Kunstreferenten Jürgen Lenssen, der 2018 zu Unrecht unter Verdacht geraten war, vertritt der renommierte Würzburger Strafrechtler Norman Jacob sen.. Die Leitung des Bistums Würzburg habe "staatliche Behörden vorsätzlich für Zwecke missbraucht, willkürliche Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Unschuldige zu inszenieren", heißt es in seiner Strafanzeige.
Auch der frühere Geschäftsführer der SBW GmbH (Sankt Brunowerk - Bauträger und Verwaltungs-GmbH) verklagt Bischof Jung sowie den damaligen Generalvikar. "Für mich ist die Anzeige der Versuch, nach fünf Jahren Terror durch die Kirche, einen Abschluss zu beginnen", sagt der 67-Jährige, der anonym bleiben will. Er hoffe, doch noch eine Wiedergutmachung zu erhalten.
Der langjährige Immobilienmanager des Bistums war 2018 fristlos entlassen und angezeigt worden. "Ohne Durchführung der kirchenrechtlich obligatorischen Schlichtungsverfahren und ohne, dass er seine Sicht darstellen konnte, wurde mein Mandant eines massiven Betruges beschuldigt", schreibt sein Anwalt Ulrich Bildl in seiner Strafanzeige.
Niederlagen vor Gericht: Würzburger Bistum verlor die Prozesse wegen angeblicher Veruntreuung von Kirchenvermögen
Vorgeworfen hatte die Bistumsleitung damals dem Geschäftsführer und Mitgliedern des SBW- Aufsichtsrats, darunter Lenssen, die Veruntreuung von Kirchenvermögen - unter anderem durch den angeblich zu billigen Verkauf des kirchlichen Erbachshofs in Eisingen (Lkr. Würzburg). Der Presse teilte das Bistum 2018 mit, es gehe um fehlende Transparenz und Kontrolle.
Die Prozesse gegen die Beteiligten hat die Diözese verloren. Zuletzt wies das Landgericht Würzburg in diesem März den strafrechtlichen Vorwurf zurück, der ehemalige Geschäftsführer habe durch Fehlverhalten die Diözese beim Verkauf des Erbachshofs geschädigt.
Das Künstlerehepaar Herbert Mehler und Sonja Edle von Hoeßle, das den Erbachshof 2016 gekauft hatte, klagt jetzt ebenfalls - unter anderem wegen falscher Verdächtigung, übler Nachrede und Verleumdung.
Betroffene klagen an: Ruf geschädigt, übler Nachrede ausgesetzt
"Bischof Jung und der damalige Generalvikar kannten die Akten genau und wussten deshalb, dass der Verkauf des Hofs rechtmäßig war", sagt Anwalt Hans-Joachim Diener. "Trotzdem haben sie das Gegenteil behauptet und dadurch Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Unschuldige ausgelöst." Obwohl die beiden Künstler nicht direkt juristisch verfolgt wurden, hätten ihr Ruf sowie ihre Kunstverkäufe unter den Anschuldigungen gelitten, argumentiert Diener.
Auch der frühere Kunstreferent Jürgen Lenssen spricht von öffentlicher Rufschädigung durch die Anschuldigungen der Bistumsleitung. "Herr Dr. Lenssen fühlt sich zu Unrecht verdächtigt, als Unschuldiger verfolgt, der üblen Nachrede ausgesetzt und verleumdet", heißt es in der Strafanzeige.
Lenssens Wohnung war 2018 in seiner Abwesenheit von der Polizei aufgebrochen und durchsucht worden – ergebnislos, wie Anwalt Jacob anmerkt. Auch durch die damalige "aufwendige mediale Aufarbeitung" des Falls sei "die Honorigkeit und Ehrenhaftigkeit meines Mandanten bis heute massiv geschädigt".
Jacob beantragt jetzt im Gegenzug sogar eine Durchsuchung des Bischöflichen Ordinariats. Um, wie er sagt, Verdunklungsversuche wie "im Aussageprozess des Erzbischofs von Köln, Herrn Dr. Woelki zu vermeiden, der sich in brisanten Fällen offensichtlich auf sein 'Nichtwissen' beruft".
Sie hätten versucht, mit der Bistumsleitung eine außergerichtliche Lösung zu finden, sagen die Betroffenen und ihre Rechtsbeistände. Doch das Bistum sei auf kein Gesprächsangebot eingegangen. "Die Differenz zwischen Sonntagsreden im Dom und dem hier gezeigten Handeln der Bistumsleitung ist äußerst befremdlich", meint Rechtsanwalt Diener.
Bildhauer Herbert Mehler: "Wir wollen keine persönliche Rache"
"Wir wollen keine persönliche Rache, sondern anständig behandelt werden", erklärt Künstler Herbert Mehler. Und der frühere SBW-Geschäftsführer sagt: "Wir haben sehr lange mit der Anzeige gewartet, weil wir hofften, dass der Bischof doch noch zu einer Versöhnung bereit ist". Seit dem Prozess im März seien jetzt fast vier Monate vergangen.
Anfang dieser Woche haben die drei Rechtsanwälte die Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Würzburg abgegeben. Dies bestätigt Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach auf Anfrage, die Anzeigen würden nun geprüft. Drei weitere ursprünglich unter Verdacht geratene Aufsichtsräte erstatteten nicht Strafanzeige.
Bistum Würzburg: Keine Anzeigen gegen Bischof bekannt
Eine Anfrage dieser Redaktion und die Bitte um eine Stellungnahme beantwortete die Pressestelle der Diözese Würzburg zwei Tage nach Eingang der Schreiben bei der Staatsanwaltschaft so: "Dem Bischof ist nicht bekannt, ob Anzeigen gegen ihn vorliegen." Zum Vorwurf, der Bischof habe im Vorfeld Gesprächsangebote nicht angenommen, äußert sich die Pressestelle nicht.
Im übrigen habe ich nicht gesagt, daß ich nicht gläubig bin.
Zu freien Tagen erkaufen. Natürlich nicht. Aber Christen gingen da in die Kirche und feierten Christi Geburt usw. Diese Grundlage würde bei ihnen dann wegfallen.
darf man wenn man keine Kirchensteuer mehr zahlt dann nicht mehr in die Kirche gehen, weil dann ist die Grundlage entfallen ??
wenn das so ist wie Sie schreiben, dann müssten die Kirchen an den konfessionsverschiedenen Feiertagen so voll sein wie Fußgängerzonen ?
darf man trotzdem gläubig sein ??
darf man trotzdem für christliche Projekte spenden
darf man trotzdem eine christliche Wertvorstellung besitzen, obwohl man mit dem Bodenpersonal nicht einverstanden ist ?
darf man weiterhin gläubig sein und trotzdem aus dem Verein austreten, weil man durch persönliche Schicksalsschläge jeden einzelnen Cent umdrehen muss?
Dummfug, solche Leue gibt es zuhauf.
" Und ich habe trotz aller Skandale des "Bodenpersonals" wie sie es despektierlich nennen noch keine schlechten Erfahrungen mit Ihnen gemacht. "
Über das Verhalten des "Bodenpersonals" können Sie nahezu täglich in der Zeitung lesen, von ständigen Mißbrauchsskandalen, deren Vertuschung, vom Umgang mit den Mönchen in St. Alfons, vom Umgang mit Pfarer Theiler, vom Umgang mit Frauen allgemein, von der Diskriminierung von Wiederverheirateten.....
Die Liste wäre schier unendlich.
Reinhard spricht von SEINER Erfahrung.
Er benutzt in beiden Sätzen die Sie zitieren das Wort "ich".
In sofern ist es nicht "Dummfug".