Ende März haben sich die Untreuevorwürfe der Diözese Würzburg gegen den ehemaligen Geschäftsführer ihrer Immobiliengesellschaft in Luft aufgelöst: Das Landgericht Würzburg wies weder Fehlverhalten des Geschäftsführers, noch einen Schaden für die Kirche nach. Mit der Einstellung des Verfahrens ist der Vorwurf, dass der Kirchenmanager den Erbachshof bei Eisingen im Landkreis Würzburg zu günstig verkauft hätte, vom Tisch.
Acht Wochen später sagt dieser: "Entschuldigt hat sich die Bistumsleitung nicht bei mir." Die Enttäuschung ist dem 66-Jährigen anzumerken, gegenüber der Redaktion spricht er von "fehlender Menschlichkeit von Bischof Franz Jung und dem ehemaligen Generalvikar Thomas Keßler".
Ehemaliger Geschäftsführer: "Man hat mich wie einen Verbrecher aus dem Amt gejagt"
Nach 25 Dienstjahren war der damalige Chef der Liegenschaftsabteilung des Bistums und Geschäftsführer der St. Bruno-Werk Bauträger- und Verwaltungs-Gesellschaft (SBW) 2018 entlassen worden. Auch den Aufsichtsrat löste die Diözese auf, den Beteiligten warf sie fehlende Transparenz und Kontrolle vor. Die Diözese sei dadurch finanziell geschädigt worden.
Nach einer Anzeige des damaligen Generalvikars begann die Würzburger Staatsanwaltschaft zu ermitteln. Gleichzeitig wurde die ehemalige Führungsriege zivilrechtlich auf Schadensersatz verklagt - bislang ohne Erfolg.
"Fünf Jahre haben meine Frau und ich darunter gelitten, dass man mich wie einen Verbrecher behandelt und aus dem Amt gejagt hat", sagt der ehemalige Kirchenmanager. Und: "Ich fühle mich als Opfer der Kirche." Neben einer persönlichen Entschuldigung der Bistumsleitung fordert der 66-Jährige jetzt eine Entschädigung sowie die Übernahme seiner Rechtsanwaltskosten von rund 40.000 Euro.
Ex-Kunstreferent Lenssen: "Wir wurden öffentlich bloß gestellt"
Auch andere Betroffene der SBW-Affäre warten auf eine Reaktion aus dem Bistum. "Es wäre eine Sache des Anstands sich dafür zu entschuldigen, uns öffentlich bloß gestellt und unseren Ruf geschädigt zu haben", sagt beispielsweise Jürgen Lenssen, dessen Wohnung 2018 im Zuge der strafrechtlichen Ermittlungen durchsucht worden war. Auch gegen den ehemaligen Bau- und Kunstreferenten und Domkapitular ist die Kirche ohne Erfolg zivilrechtlich vorgegangen.
Obwohl strafrechtlich kein Schaden beim Verkauf des Erbachshofs nachgewiesen wurde, zieht die Kirche die zivilrechtlichen Klagen gegen ehemalige Aufsichtsräte und Geschäftsführer der SBW nicht ohne weiteres zurück. Stattdessen schlägt die SBW diesen in einem der Redaktion vorliegenden Schreiben vor: Die SBW lässt die Zivilklagen dann fallen, wenn die Beteiligten unterschreiben, nicht mehr öffentlich über den Fall zu sprechen, insbesondere nicht mit der Presse. "Das werde ich auf keinen Fall annehmen", sagt der ehemalige Geschäftsführer dazu.
Die Diözese will sich zu diesem Angebot nicht äußern, ebenso wenig zu dem Vorwurf der fehlenden Entschuldigung. "Die Gespräche mit den Prozessparteien laufen noch", lautet die Erklärung der Pressestelle, warum man nichts sagt. Auch zur Frage nach den Kosten des jahrelangen Rechtsstreits mit der SBW-Führung, der neben dem Landgericht Würzburg auch verschiedene Arbeitsgerichte beschäftigt hat, gibt es keine Auskunft.
Künstler Mehler: "Wir wurden fünf Jahre als Persona non grata behandelt"
Auch das Künstlerehepaar, das den Erbachshof 2016 gekauft hatte, sieht sich durch das Vorgehen des Würzburger Bistums geschädigt. "Nachdem 2018 unser Haus durchsucht wurde, standen wir fünf Jahre lang unter Verdacht und wurden in der Region als Persona non grata behandelt", sagt der Bildhauer Herbert Mehler.
Seine Netzwerke seien auseinandergerissen, regionale Aufträge abgesagt worden, obwohl er international weiter sehr erfolgreich gewesen sei, sagt Mehler: "Wider besseren Wissens hat die Kirche behauptet, dass sie unsere Kunst zu teuer gekauft hätte." Diese Behauptung solle sie öffentlich berichtigen und sich dafür entschuldigen.
Mehler, Lenssen, der frühere Geschäftsführer und andere Betroffene der SBW-Affäre erwägen jetzt, selbst rechtlich gegen die Diözese vorzugehen.
Herr F. sollte lieber schweigen.
Warum?
oder meinen Sie sich selbst?
Ohh mein Gott, lass doch auf deinen Vertreter auf dieser Welt
> Weiheit ,
> Klugheit
> Einsicht
> noch viel mehr
herab regnen!!
Wir, das kleine Volk-Gottes wissen nicht mehr wie wir mit diesen Kirchenvertreter umgehen sollen! Zeig denen doch deinen göttlichen Ratschluß!!
Danke!!!!
(Zum Verständniss: Das war jetzt keine Ironie sondern Verzweiflung)
„…. Stattdessen schlägt die SBW diesen in einem der Redaktion vorliegenden Schreiben vor: Die SBW lässt die Zivilklagen dann fallen, wenn die Beteiligten unterschreiben, nicht mehr öffentlich über den Fall zu sprechen, insbesondere nicht mit der Presse. “….
Damit werden in einem möglichen Verfahren gegen die Diözese doch auch indirekt die jetzigen Vorwürfe und Ersatzansprüche der ehemals Beschuldigten zugegeben???
Es bleibt spannend!😳
Man darf/kann doch Bischof Jung und erst recht nicht Herrn Keßler kritisieren. Beide sind doch progressive Reformer. Da verbietet sich doch jegliche Kritik von vornherein!
(Für alle Fälle: Das war Ironie!)
Aber das alles scheint egal zu sein, denn seit Jahren geht das schon so und trotzdem zahlen viele immer noch Kirchensteuer und unterstützen somit das alles auch noch, noch immer rennen Sonntag für Sonntag die Gläubigen in die Kirche und hören zu, was da gepredigt wird aber von den oberen selbst nicht befolgt wird. Alles etwas scheinheilig.
Guten Tag
Die katholische Kirche ist ein Verein, der seine eigene Auflösung unweigerlich herbeiführt.
Sie lernen… nichts!