
Vor 18 Jahren verkehrte der letzte Güterzug auf der Steigerwaldbahn. Nach dem jüngsten Urteil des Verwaltungsgerichtes in Würzburg sieht es ganz danach aus, dass dies erst einmal so bleiben wird auf der stillgelegten Strecke zwischen Sennfeld (Lkr. Schweinfurt) und Großlangheim (Lkr. Kitzingen).
Andernorts kommt eine Reaktivierung voran - etwa bei der Mainschleifenbahn zwischen Astheim und Seligenstadt, wo es ab 2028 ein Anschluss nach Würzburg im Stundentakt geben soll. Auf der Unteren Steigerwaldbahn aber ist ein Ende der jahrelangen Hängepartie nicht in Sicht.
Verfahrensdauer drei Jahre: Klage erst jetzt abgewiesen
Drei Jahre dauerte das Verfahren, jetzt ist die Klage der Thüringer Eisenbahn GmbH für die Genehmigung eines Betriebs von Güterverkehr vom Verwaltungsgericht abgewiesen worden. Die zuständige Kammer bezweifelt, dass die Gesellschaft "über die erforderlichen Mittel verfüge", um die Infrastruktur in einen betriebssicheren Zustand zu versetzen.
Ausgangspunkt für die gerichtliche Auseinandersetzung ist eine Entscheidung des bayerischen Verkehrsministeriums, das im November 2021 den Genehmigungsantrag des Unternehmens aus Erfurt abgelehnt hatte.
Gründe dafür nannte das Ministerium damals nicht und verwies auf Geschäftsgeheimnisse. Zum Betreiben einer Bahnstrecke braucht es aber den Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit des Antragstellers. Das Ministerium in München sieht sich jetzt jedenfalls durch das Urteil bestätigt.
Die Thüringer Eisenbahn GmbH äußerte sich auf Anfrage nicht. Offen ist deshalb, ob das Unternehmen Berufung gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil einlegen wird. Nach Auskunft des Verwaltungsgerichts ist dies bislang nicht geschehen.
Ernüchterndes Ergebnis einer erneuten Streckenbegutachtung
Wie es mit der Steigerwaldbahn weitergeht, weiß selbst der Eigentümer nicht. Timo Meißner, dessen Firma Meißner Gleisrückbau vor fünf Jahren die gesamte Strecke gekauft hat, wirkt ratlos. "Wir wissen gar nicht, was Sache ist." Das Urteil hat er angefordert, die Entscheidung nennt er "erfreulich".
Sorgen bereitet Meißner der Zustand der Strecke, die nicht weiterentwickelt werden kann. Alles wuchere zu. Die Strecke sei ein "Schandfleck", auch wenn er seiner Verkehrssicherungspflicht nachkomme.

Nach einer ersten Begehung im Jahr 2022 hat der Strecken-Besitzer im November erneut einen Gutachter beauftragt, sich die Trasse und speziell den Oberbau anzuschauen. Das Ergebnis sei ernüchternd. "Im Prinzip ist alles kaputt", konstatiert Timo Meißner.
Schienen, Schwellen und Schotterbett müssten komplett erneuert werden. Je nach Nutzung wären Investitionen von 25 bis 100 Millionen Euro notwendig, "ohne Bahnübergänge und Brücken", sagt Meißner.
Er bedauert, dass jetzt "Vieles in der Warteschleife" bleibe, etwa Sanierungen von Bahnübergängen, auch wenn er kürzlich in Gochsheim das Nötigste geflickt habe. Problematisch seien zum Beispiel Leitungsquerungen über der Strecke.
Dass eine Entwidmung der Steigerwaldbahn aufgrund einer Gesetzesänderung mittlerweile "fast unmöglich" ist und die Gleise deshalb nicht abgebaut oder anders als für Zugverkehr genutzt werden können, erschwere seine Planung zusätzlich. Kontakt zu dem Thüringer Unternehmen habe er zwar gesucht, aber nie gehabt. Anfragen anderer Eisenbahnbetreiber lägen ihm nicht vor. Dass es keine weiteren Interessenten gibt, die einen Schienenverkehr beabsichtigen, bestätigt auch das zuständige Verkehrsministerium. "Eventuelle Pläne von anderer Seite bezüglich einer Wiederinbetriebnahme der Steigerwaldbahn liegen dem Ministerium nicht vor", heißt es aus München.
Einem vor längerer Zeit angeregten Radschnellweg stehe er offen gegenüber, sagt Strecken-Inhaber Meißner weiter: "Ich möchte eine ordentliche Nachnutzung und das Streckenband nicht zerreißen."
Schweinfurter Landrat hält Personenverkehr für "sehr unrealistisch"
Im Landratsamt Schweinfurt hat man das Würzburger Urteil zur Kenntnis genommen. "Allerdings hat es für unsere Nahverkehrsplanungen keine Relevanz", teilt Landrat Florian Töpper mit. Das Interesse der klagenden Erfurter Bahn sei privater Natur und beziehe sich auf den Güterverkehr. Viele Anrainergemeinden im Landkreis würden dies kritisch sehen.

Eine Rückkehr zum Schienenpersonenverkehr hält Töpper aktuell für "sehr unrealistisch". Der Fokus beim ÖPNV liege auf dem Busverkehr und dem Mobilitätsservice callheinz: "Ich bin überzeugt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind."
Auch die Pläne mit einer Teststrecke für autonom fahrende Shuttles auf der Bahnstrecke dürften vom Tisch sein. Im November 2023 hatte der Verkehrs- und ÖPNV-Ausschuss des Kitzinger Kreistags dem Antrag der CSU-Fraktion auf eine Machbarkeitsstudie zugestimmt. Doch wenig später gab Shuttle-Hersteller ZF seinen Rückzug aus dem Geschäftsbereich bekannt. Im Landratsamt Kitzingen geht man davon aus, dass das Shuttle-Vorhaben "im Sande verlaufen ist".
Aber bei diesen Nostalgikern kann anscheinend nur gemotzt und gemeckert werden anstatt selbst anzupacken!
und hat sich auch engagiert - bis er vom Pächter ein "Hausverbot" bekam. Dieser nämliche Pächter wurde vom Verwaltungsgericht wg. diverser Verstöße gegen die Vertragsbedingungen (vereinfacht gesagt, er soll die Instandhaltungszuschüsse eingesteckt haben ohne den damit verbundenen Pflichten nachzukommen) zu einer Geldstrafe verurteilt, von der vmtl. nur Insider wissen, ob sie inzwischen bezahlt wurde. Na jedenfalls ist die Strecke sicher auch deswegen in genau dem Zustand in dem wir sie heute vorfinden.
Insgesamt dürfte dieser ganze Komplex als Blaupause dafür dienen, wie man es anstellen muss, wenn man eine Eisenbahnstrecke loswerden will.
(Irgendwelche "Phantasien" über weitere Hintergründe und weitere handelnde Personen jetzt mal ganz außen vor...)
https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fvm.baden-wuerttemberg.de%2Ffileadmin%2Fredaktion%2Fm-mvi%2Fintern%2Fbilder%2FVM_Bilder%2F240409_Reaktivierungskarte-2024.jpg&tbnid=gwNWjIXob4Y-4M&vet=1&imgrefurl=https%3A%2F%2Fvm.baden-wuerttemberg.de%2Fde%2Fmobilitaet-verkehr%2Fschiene%2Fausbau-der-schiene-in-baden-wuerttemberg%2Freaktivierung-bahnstrecken&docid=xwwp9_ACYYN-eM&w=2480&h=3508
Da werden auch Strecken reaktiviert, die vor zig Jahren abgebaut wurden (Marbach-Heilbronn z.B.). Dort hat man halt erkannt, dass sich das Fahrverhalten in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat, weg vom Auto und hin zum ÖPNV (wenn er schienengebunden ist!!! - Buslinien haben längst nicht dieses Fahrgastpotential!)
Es ist halt alles eine Frage des politischen Wollens!
(Zum Vergleich:SW hat 55.000EW - und 41.000 Einpendler täglich, das ist die zweithöchste Einpendlerquote Deutschlands - für die wäre ein guter ÖPNV ein Segen und Alternative , KT 23.300EW)
Die Bahn dort wurde in den 60-er Jahren bereits stillgelegt - 1973 bereits das letzte Stück vor Herrenberg abgebaut.
Zwischen 1996 und 1999 wurde die Strecke saniert (18 Mio. inkl Neubau des bereits abgebauten Abschnitts) - dann Reaktivierung.
Inzwischen ist da so viel Verkehr, dass die Strecke sogar zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wurde. Man sieht - es geht, wenn man will!!!!
Die Strecke ist mittlerweile im Halbstundentakt, weil die Nachfrage so hoch ist dort.
2000 Reisende täglich und prognostiziert 1400 Reisende, mittlerweile ist sogar geplant die Strecke zu elektrifizieren.
https://www.ammertalbahn.de/zweckverband/wissenswertes+rund+um+die+ammertalbahn
Wie unattraktiv der ÖPNV im Landkreis SW ist, und warum man ohne Auto komplett verloren ist, zeigt sich ganz einfach an folgenden Beispielen: Fahrzeit Geo-SW 40 min, Geo-HAS 60 min, Geo-KT 60 min, Geo-WÜ 70 min, Geo-BA 70 min, Geo-N 150min.
Wenn man nur gelegentlich fährt, mag das aktzeptabel sein. Anders aber wenn man regelmäßig fahren muss, sei es zur Arbeit, zum Arzt, etc. Dann bleibt es halt wie es ist. Und da hilft auch kein CallHeinz, da der keinen Bahnhof anfährt. Es wird weiter mit dem Auto nach Iphofen, Markt Bibart, Schweinfurt oder Haßfurt gefahren und in den Zug umgestiegen. Mir persönlich ist das egal, da ich bald im Rentenalter bin. Mir tut nur die junge Generation leid, was wir an Trümmern (nicht nur in diesem Bereich) hinterlassen. Es bleibt einfach nur Resignation.
Mit einer Reaktivierung der Steigerwald- und Mainschleifenbahn und den passenden Busanbindungen wäre es perfekt, CallHeinz als letzte Meile für die kleinen Ortschaften drum herum. Anderswo klappt es ja auch nur bei uns in Unterfranken leider nicht, was echt schade ist.
Nur schade finde ich, das der CallHeinz nicht direkt zum Bahnhof fahren kann, okay ist halt so gedacht, damit keine Konkurrenz zu den jetzigen ÖPNV entsteht.
Beispiel: CallHeinz Bus buchen nach Geo, Wiesentheid oder Volkach und von dort mit den getakteten Buslinien in die jeweiligen Großstädte (SW,KT,WÜ).
Nur irgendwie fehlt halt dazwischen etwas oder wenigstens ein getakteter Bus zwischen Kitzingen-Wiesentheid-Gerolzhofen-Schweinfurt oder halt eine Steigerwaldbahn. Wobei ich halt der Meinung bin, daß so eine Bahn, die mittig von Großlangheim nach Schweinfurt durch die Region
geht schon durchaus etwas bewirken könnte.
Und dann die Busse an die Bahn getaktet, anderswo klappt es ja, aber warum nicht bei uns.
Aber nicht im Ballungsraum SW, mit intakter Mainbrücke die Brückenproblem entschärfte?
Man könnte einen Mehrwert erhalten, bei Steigerwaldbahn-Reaktivierung, mit Ausbau zur S-Bahn mit zusätzl. Halten:
> SW-Hbf (Großindustrie)
> SW-Hafen-Ost <neu>
> SW-Sennfeld
> Sennfeld-Hauptstraße <neu>
> Gochsheim -IG Nordwest <neu>
> Gochsheim-Bf
> Grettstadt
> Sulzheim
> Alitzheim
> GEO-IG Nord <neu>
> GEO Bf (Regiobusknoten)
Die EB SW Hbf-KG könnte auch zusätzl. Halte bekommen: Bergl, Schulzentum-West, Conn/Niederwerrn, Kronungen, Eltingshausen, Arnshausen
Das gäbe S-Bahn-Nord-Süd-Achse mit 23 Halten! Sie würde zehntausende Einwohner/Arbeitsplätze/Schüler-Lehrlinge-Studenten verbinden. Der Verkehrsverbund hätte eine Schienen-Expressachse mit Mainquerung. Buslinien würden angetaktet, wie in anderen Verbünden!
Das wäre Abschied von der Provinz
Dafür scheint es keine Ausgabengrenze zu geben.
Das 1945 abmontierte 2. Gleis zwischen SW Hbf und Thüringen hätte schon nach der Wende wieder eingebaut werden müssen, für eine Fernverkehrsverbindung Stuttgart-WÜ-SW-EF (-Berlin) durch die dt. Mitte, auch als Entlastungsstrecke! Und zwischen SW HBf & GEO sind/waren an Bahnhöfen 2 Gleise für Zubegegnungen.
Genauer gesagt eine S-Bahn-ähnliche Strecke:
> dichte Folge von Haltestellen
> kürzerer Takt, möglichst zur Hauptzeit 30 Min
Die Strecke nach KG ist für Elektrifizierung angedacht.
Vielleicht in Zukunft mit Wasserstoff, dann wäre teurere E. obsolet.
Wir haben zudem eine mögliche S-Bahnschiene entlang der Innenstadt, um die uns andere beneiden und machen so wenig draus! Nur OB Grieser hat das erkannt, mit neuen Haltepkt. SW-Mitte; zudem waren Haltepkt. Schulzentrum-West und Rusterberg angedacht. Auch die Nutzung des Conn US-Terminals ist lange im Gespräch.
1. Schritt könnte mit diesen 3 zusätzl. Halten beginnen; hohe Zuschüsse! Für Heidingsfeld West & Ost gabs 90%
KG - SW Stadt hätte dann bereits 11 Halte.
Endziel ggf. mit Wasserstoff:
S1 KG-SW Hbf-GEO (Mainquerung)
S2 NES-SW Hbf-HAS
An dieses Kreuz könnten Regiobusse angetaktet werden. So sehen Verbünde woanders aus!
Der riesige Verbundraum Mainfranken ohne Express-Schienen taugt wenig!