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Kitzingen
Kreistag Kitzingen vereinbart Machbarkeitsstudie: Für was taugt künftig die Steigerwaldbahnstrecke?
Auf den Gleisen der Steigerwaldbahn ist schon lange kein Zug mehr gefahren. Jetzt soll eine Studie Möglichkeiten einer Nutzung aufzeigen. Diskussionen im Kreistag.
Gleise der Steigerwaldbahn zwischen Kleinlangheim und Feuerbach.
Foto: Barbara Herrmann | Gleise der Steigerwaldbahn zwischen Kleinlangheim und Feuerbach.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Im zweiten Anlauf stimmte der Verkehrs- und ÖPNV-Ausschuss des Kreistags Kitzingen dem Wunsch der CSU-Fraktion zu, für eine Machbarkeitsstudie für autonom fahrende Transportsysteme mit parallel verlaufendem Fahrrad-Schnellweg auf der bestehenden Trasse der Steigerwaldbahn einen Antrag zu stellen. Vier Gegenstimmen gab es.

CSU-Fraktionsvorsitzender Werner Knaier begründete den erneuten Antrag: "Es ist uns wichtig, diese Studie auf den Weg zu bringen." Das solle auch ein Anliegen des Kreistags sein. Die Machbarkeitsstudie werde zeigen, was möglich sei. Mit der Studie vergebe man sich nichts. Es werde weder etwas gekauft noch entwickelt, sondern lediglich geprüft. Es wäre eine Hilfe für die Anlieger-Gemeinden, etwas gemeinsam zu entwickeln, argumentierte Knaier.

Ganz anders sah dies Andrea Drexelius von den Grünen. Solange ein Interesse an der Strecke bestehe, könne diese nicht entwidmet werden. Ob der Bund wegen der derzeitigen finanziellen Situation sich an der Studie beteilige, sei fraglich. 7500 Euro sei viel Geld für eine Studie, die ihrer Ansicht nach "eh nichts bringt". Keinen Nutzen sieht auch Eva-Maria Weimann (SPD). Ein autonom fahrendes Transportsystem ist ihrer Meinung nach eher etwas für die Straße. Auch konnte sie im Antrag der CSU keine neue Entwicklung erkennen.

Dagegen gab es Widerspruch der Landtagsabgeordneten Barbara Becker (CSU). "Wir sollten uns in irgendeiner Art und Weise um die Strecke kümmern", betonte sie. Sie informierte, dass der frühere Innenstaatssekretär Gerhard Eck seine Mithilfe angeboten habe, ebenso würde der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé den Antrag dann offiziell stellen. Damit hätte das Kitzinger Landratsamt keine Arbeit.

Steigerwaldbahn: Geister scheiden sich an möglichen Nutzungskonzepten

Ein autonom fahrendes Fahrzeug, hier der 'People Mover' von ZF auf dem Marktplatz in Schweinfurt, wäre eine Option für die Trasse der Steigerwaldbahn.
Foto: Marius Flegler | Ein autonom fahrendes Fahrzeug, hier der "People Mover" von ZF auf dem Marktplatz in Schweinfurt, wäre eine Option für die Trasse der Steigerwaldbahn.

Geiselwinds Bürgermeister Ernst Nickel (FW) hat nach eigener Aussage die Steigerwaldbahn abgehakt. Aber die Machbarkeitsstudie für einen Radweg finde er gut. Die 7500 Euro seien zu finanzieren, fügte er hinzu. Aus einem Gespräch mit seiner Kleinlangheimer Kollegin Gerlinde Stier wisse er, dass eine Machbarkeitsstudie gewünscht sei, berichtete der Markt Einersheimer Bürgermeister Herbert Volkamer (FW). Dort wolle man wissen, was möglich sei, weswegen Volkamer um Zustimmung für den Antrag warb.

Grünen-Kreisrat Klaus Sanzenbacher wies auf das noch schwebende Verfahren mit der Bahn hin. Es könne sein, dass dann alles hinfällig sei. "Hier wird Geld sinnlos zum Fenster herausgeworfen", meinte er. Diese Aussage wies Josef Mend (FW) scharf zurück. Der Kreis werfe kein Geld hinaus. Er hob den Nutzen der Studie hervor. "Wir hätten dann ein Ergebnis, für was die Strecke nutzbar ist", betonte er. 

Landrätin Tamara Bischof (FW) meinte, dass man schauen solle, was möglich sei. "Wir liefern gerne Zahlen, aber ohne zusätzliche Aufgaben."

 
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  • Stephan Biermann
    "Was nicht die eigene Idee ist kann nichts sein, sonst bekommen noch anderen die Lorbeeren."
    Anders kann ich mir nicht erklären eine hirnrissige Strecke für autonom fahrende Busse in Erwägung zu ziehen, statt sich mit einem vorhandenen Projekt "Draisy" oder "Monocab" aus OWL zusammen zu tun.
    Wenn es unbedingt ein eigenes, wegweisendes Projekt aus Bayern sein muss, warum nicht eine Logistik-Strecke um LKW-Trailer und Transporter besser und einfacher von der Straße auf die Schiene zu bekommen, ohne dass der Inhalt unnötig oft und umständlich angepackt werden muss.
    Warum nicht bei der Machbarkeitsstudie neben der Personenbeförderung, auch die Güterbeförderung mit betrachten?
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  • Georg Brueckner
    Liebe besorgte Kommentarschreiber,
    es geht schlicht darum durch eine Machbarkeitsstudie die technischen, logistischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen klären zu lassen. Das wichtigste ist natürlich eine praktikable Lösung für die Nutzer. Ohne ergebnissoffene Machbarkeitsstudie kann hierzu keine seriöse Aussage erfolgen. Nur auf der Basis von Zahlen und Fakten können die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik eine Entscheidung treffen. Die Kosten der Machbarkeitsstudie tragen die 2 Landkreise und die Stadt Schweinfurt zu 50% und der Freistaat Bayern ebenso zu 50%. Jeder sollte bei einem solchen Projekt die Zeitschiene von mindestens 10 Jahren sehen und dem Fortschritt eine Chance geben- nicht aus der Brille von heute sondern von 2033 macht das Sinn! Das ganze muss für die Nutzer einen Zeitvorteil bringen und das Auto muss stehen bleiben- dann schaffen wir Klimaneutralität!
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  • Johannes Metzger
    Autonom fahrende Busse auf einer Schiene fahren zu lassen, ist Unsinn. Dazu gibts ausreichend Studien. Autonom fahrende Busse als Zubringer für den Schienenverkehr machen Sinn. Aber auch da gibts schon ausreichend Studien. In Hamburger Stadtgebiet sollen in Kürze solche Busse eingesetzt werden.
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  • Peter Koch
    Das angeblich autonom fahrende System von ZF orientiert sich an Magneten entlang der Strecke und außerdem braucht es jede Menge Ampeln weil es mit Strassenkreuzungen nicht zurecht kommt. Dieses veraltete Konzept hat echt keine Zukunft, da brauchen nur böse Buben einen Orientierungsmagneten verschwinden lassen und schon herrscht Stillstand.
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  • Ralf Eberhardt
    Wer kann für 7.500,- eine realistische Machbarkeitsstudie erstellen? Und was versteht man unter einem Fahrrad-SCHNELL-weg? Ich sehe das eher als Alibiveranstaltung für die "Schweinfurter Lösung" eines fahrerlosen Systems. Und wenn das so ist, dann hat doch sicherlich ZF dafür eine Vorlage?!
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  • Norbert Eusemann
    Solange eine Studie nicht ergebnisoffen alle Möglichkeiten einer sinnvollen Umsetzung prüft, ist es sinnlos vergeudetes Geld. Ideologisch geprägten Studien werden immer nur weitere Unruhe stiften, aber kein sinnvolles Ergebnis bringen. Egal ob da ein Herr Eck hilft oder Herr Knobloch seine Kontakte spielen lässt. Vielleicht gehts ja auch einmal gemeinsam zum Wohle aller.
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  • Richard Baumann
    Vermutlich wird die Machbarkeitsstudie für autonom fahrende Transportsysteme mit parallel verlaufendem Fahrrad-Schnellweg auch kein positives Ergebnis bringen. Wenn ja, dann wird es viele wieder nicht überzeugen!
    Warum könnte eine Machbarkeitsstudie nicht auch andere Ergebnisse bringen. Soll doch der Inhalt besser lauten: Was ist überhaupt auf oder mit dieser Trasse am besten möglich?
    Dann wäre das Geld mit Sicherheit nicht zum Fenster hinaus geworfen!
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  • Thomas Vizl
    Ihrem Vorschlag kann ich zustimmen und hatte eine vergleichende, ergebnisoffene Studie im Kreisentwicklungsausschuss des Landkreises Schweinfurt vor Monaten vorgeschlagen. Der Vorschlag wurde nicht aufgegriffen.
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