Im zweiten Anlauf stimmte der Verkehrs- und ÖPNV-Ausschuss des Kreistags Kitzingen dem Wunsch der CSU-Fraktion zu, für eine Machbarkeitsstudie für autonom fahrende Transportsysteme mit parallel verlaufendem Fahrrad-Schnellweg auf der bestehenden Trasse der Steigerwaldbahn einen Antrag zu stellen. Vier Gegenstimmen gab es.
CSU-Fraktionsvorsitzender Werner Knaier begründete den erneuten Antrag: "Es ist uns wichtig, diese Studie auf den Weg zu bringen." Das solle auch ein Anliegen des Kreistags sein. Die Machbarkeitsstudie werde zeigen, was möglich sei. Mit der Studie vergebe man sich nichts. Es werde weder etwas gekauft noch entwickelt, sondern lediglich geprüft. Es wäre eine Hilfe für die Anlieger-Gemeinden, etwas gemeinsam zu entwickeln, argumentierte Knaier.
Ganz anders sah dies Andrea Drexelius von den Grünen. Solange ein Interesse an der Strecke bestehe, könne diese nicht entwidmet werden. Ob der Bund wegen der derzeitigen finanziellen Situation sich an der Studie beteilige, sei fraglich. 7500 Euro sei viel Geld für eine Studie, die ihrer Ansicht nach "eh nichts bringt". Keinen Nutzen sieht auch Eva-Maria Weimann (SPD). Ein autonom fahrendes Transportsystem ist ihrer Meinung nach eher etwas für die Straße. Auch konnte sie im Antrag der CSU keine neue Entwicklung erkennen.
Dagegen gab es Widerspruch der Landtagsabgeordneten Barbara Becker (CSU). "Wir sollten uns in irgendeiner Art und Weise um die Strecke kümmern", betonte sie. Sie informierte, dass der frühere Innenstaatssekretär Gerhard Eck seine Mithilfe angeboten habe, ebenso würde der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé den Antrag dann offiziell stellen. Damit hätte das Kitzinger Landratsamt keine Arbeit.
Steigerwaldbahn: Geister scheiden sich an möglichen Nutzungskonzepten
Geiselwinds Bürgermeister Ernst Nickel (FW) hat nach eigener Aussage die Steigerwaldbahn abgehakt. Aber die Machbarkeitsstudie für einen Radweg finde er gut. Die 7500 Euro seien zu finanzieren, fügte er hinzu. Aus einem Gespräch mit seiner Kleinlangheimer Kollegin Gerlinde Stier wisse er, dass eine Machbarkeitsstudie gewünscht sei, berichtete der Markt Einersheimer Bürgermeister Herbert Volkamer (FW). Dort wolle man wissen, was möglich sei, weswegen Volkamer um Zustimmung für den Antrag warb.
Grünen-Kreisrat Klaus Sanzenbacher wies auf das noch schwebende Verfahren mit der Bahn hin. Es könne sein, dass dann alles hinfällig sei. "Hier wird Geld sinnlos zum Fenster herausgeworfen", meinte er. Diese Aussage wies Josef Mend (FW) scharf zurück. Der Kreis werfe kein Geld hinaus. Er hob den Nutzen der Studie hervor. "Wir hätten dann ein Ergebnis, für was die Strecke nutzbar ist", betonte er.
Landrätin Tamara Bischof (FW) meinte, dass man schauen solle, was möglich sei. "Wir liefern gerne Zahlen, aber ohne zusätzliche Aufgaben."
Anders kann ich mir nicht erklären eine hirnrissige Strecke für autonom fahrende Busse in Erwägung zu ziehen, statt sich mit einem vorhandenen Projekt "Draisy" oder "Monocab" aus OWL zusammen zu tun.
Wenn es unbedingt ein eigenes, wegweisendes Projekt aus Bayern sein muss, warum nicht eine Logistik-Strecke um LKW-Trailer und Transporter besser und einfacher von der Straße auf die Schiene zu bekommen, ohne dass der Inhalt unnötig oft und umständlich angepackt werden muss.
Warum nicht bei der Machbarkeitsstudie neben der Personenbeförderung, auch die Güterbeförderung mit betrachten?
es geht schlicht darum durch eine Machbarkeitsstudie die technischen, logistischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen klären zu lassen. Das wichtigste ist natürlich eine praktikable Lösung für die Nutzer. Ohne ergebnissoffene Machbarkeitsstudie kann hierzu keine seriöse Aussage erfolgen. Nur auf der Basis von Zahlen und Fakten können die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik eine Entscheidung treffen. Die Kosten der Machbarkeitsstudie tragen die 2 Landkreise und die Stadt Schweinfurt zu 50% und der Freistaat Bayern ebenso zu 50%. Jeder sollte bei einem solchen Projekt die Zeitschiene von mindestens 10 Jahren sehen und dem Fortschritt eine Chance geben- nicht aus der Brille von heute sondern von 2033 macht das Sinn! Das ganze muss für die Nutzer einen Zeitvorteil bringen und das Auto muss stehen bleiben- dann schaffen wir Klimaneutralität!
Warum könnte eine Machbarkeitsstudie nicht auch andere Ergebnisse bringen. Soll doch der Inhalt besser lauten: Was ist überhaupt auf oder mit dieser Trasse am besten möglich?
Dann wäre das Geld mit Sicherheit nicht zum Fenster hinaus geworfen!